Test: Super Mario Galaxy 1 + 2

Nintendo hat pünktlich zum 40. Jubiläum von Super Mario Bros. zwei der besten 3D-Mario-Spiele zurückgebracht. Das Super Mario Galaxy 1 + 2 Bundle vereint beide Wii-Klassiker in einer optimierten Fassung für Switch und Switch 2. Ich habe mich zwei absolute Highlights der Wii-Ära gestürzt und mir angeschaut, ob ich mich auch heute noch so faszinieren lassen kann, wie damals.

Nostalgie pur

Hach, was liebe ich Super Mario Galaxy. Die beiden Teile standen für kompakte bis mittelgroße Level in Form von Planeten, die mitsamt der Schwerkraft auf kreativste Art und Weise für Abwechslung sorgten. Trotz der Tatsache, dass im zweiten Teil auch Yoshi dabei ist, hat der Erstling immer den größeren Impact für mich gehabt. Und auch wenn ich mich schon beim Starten des Spiels wieder 18 Jahre jünger gefühlt habe, war die ganze Zeit der Preis des Ganzen in meinem Gedankenkanal verankert. Ganze 70€ will Nintendo für diese alten Spiele als Bundle. 40€ dagegen für einen einzelnen Ableger. Für meine Wahrnehmung ein schon fast unverschämter Preis. Oder hat man etwa so viel erneuert, dass man den Preis gut rechtfertigen kann?

Natürlich darf Mario als Biene nicht fehlen. Man erkennt aber an den Texturen durchaus das Alter des Spiels. | Bild: 2025 © Nintendo

Zeitlos genial

Das Gameplay beider Titel hat nichts von seinem Zauber verloren. In Super Mario Galaxy springt, wirbelt und gleitet man durch fantasievoll gestaltete Planetenwelten, um gestohlene Power-Sterne zurückzuerobern und, wie sollte es anders sein, Prinzessin Peach zu retten. Die innovative Schwerkraftmechanik, bei der Mario zwischen kleinen Planeten hin- und herspringt, bleibt auch heute noch beeindruckend und bietet einzigartige Plattform-Rätsel, von denen ich beinahe vergessen habe, wie viel Spaß die eigentlich gemacht haben.
Der Nachfolger Galaxy 2 setzt, wie bereits erwähnt, noch einen drauf: Mit Yoshi an Marios Seite erweitern sich die Gameplay-Möglichkeiten enorm. Die Dash-Chili, Ballon-Früchte und weitere Power-Ups für den grünen Dino sorgen für weitere Abwechslung. Das verzweigte Level-Design und die Starship-Mario-Zentrale wirken durchdachter als im Vorgänger, deutlich atmosphärischer und idyllischer wirkt aber Teil 1. Beide Spiele bieten einen perfekten Mix aus Erkundung, Geschicklichkeit und kreativen Boss-Kämpfen.
Der neue Assist-Modus ist eine willkommene Ergänzung für weniger geübte Spieler oder jüngere Gaming-Fans. Mit zusätzlicher Gesundheit und Schutz vor tödlichen Stürzen werden frustrierende Momente minimiert, ohne dass der Spielspaß leidet. Super Mario Galaxy 1 + 2 sind einfach immer noch herausragend!

Die Bosskämpfe sind (fast) immer ein Highlight. | Bild: 2025 © Nintendo

Viele Optionen

Die Steuerung wurde intelligent an die Switch 2 angepasst. Wer möchte, kann weiterhin mit Motion-Controls spielen, wie beim Original auf der Wii. Die Joy-Con-2-Controller reagieren dabei präzise, aber auch mit dem Pro-Controller lässt es sich gut spielen. Großer Nachteil ist aber: Die Sternenteile sammelte man ja einst mit der Bewegungssteuerung der Wii-Mote auf. Während die Joy-Cons das Gefühl ganz gut imitieren, hat der Pro Controller da ein bisschen seine Probleme mit. Die Sensorsteuerung wird per Gyro immitiert. Beim Pro-Controller muss man dadurch immer den Controller gerade halten und öfters neu justieren. Gemütlich auf die Couch pflanzen ist da nicht so drin.

Generell fühlte sich die Wii-Mote da insgesamt etwas besser an, denn die lag besser in der Hand, als die Joy-Cons und hatte größere Buttons.
Im Handheld-Modus verzichtet das Spiel komplett auf Bewegungssteuerung und setzt stattdessen auf klassische Dual-Stick-Bedienung mit exzellentem Touchscreen-Support. Das macht beide Spiele auch unterwegs problemlos spielbar, auch wenn das Kristall-Sammeln hier auch nicht ideal gelöst ist per Touchscreen. Nicht ideal ist es auch, wenn man die Kamera drehen will. Das passiert nicht per frei lenkbarer Cam, sondern nur in Stufen, wenn man den rechten Stick einmal kurz nach rechts antippt. Grundsätzlich unpraktisch in schnellen Spielen.

Die Hub-Welt in Galaxy 1 ist sicherlich atmosphärischer, als die eher pragmatische in Galaxy 2. | Bild: 2025 © Nintendo

Rundum aufgehübscht, aber…

Auf der Nintendo Switch 2 läuft es in 4K-Auflösung im TV-Modus (mit kostenlosem Update) und 1080p im Handheld-Modus. Die verbesserte Benutzeroberfläche wirkt modern und aufgeräumt, während die überarbeiteten Menüs deutlich flüssiger navigierbar sind.
Zwar merkt man einigen Texturen, besonders bei Wasseroberflächen, ihr Alter noch an, wenn auch der reine Art Style zeitlos ist. Es fällt allerdings auf, dass hier alte Texturen einfach hochauflösend sind, ohne dass aber zwingend viel mehr Details hinzugefügt wurden.

Auch manche Texteinblendungen scheinen etwas mau skaliert zu sein. Die leuchtenden Farben, kreativen Planetendesigns und fantasievollen Gegner sehen nichtsdestotrotz schick aus. Die stabilen 60 FPS sorgen für butterweiche Bewegungen, was gerade bei den präzisen Sprungpassagen essentiell ist. Insgesamt ist jedoch einfach zu wenig Fortschritt spürbar. Klar, die Auflösung ist immens besser. Doch ich finde, dass man die Originale auch heute noch großartig spielen kann, wenn man noch eine Wii besitzt. Denn 70€ für mehr Auflösung? Schwierig, auch wenn die Neuauflage schick ist.

Immer wieder gibt es besondere Planeten, die aus einem Minispiel bestehen. | Bild: 2025 © Nintendo