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Test: Pflanzen gegen Zombies: Replanted

Lieblose Neuauflage eines immer noch tollen Klassikers

Pflanzen gegen Zombies: Replanted

Online Multiplayer

Couch-Koop / Splitscreen

Mikrotransaktionen

Lootboxen

Onlinezwang

Kostenpflichtiger Seasonpass für DLCs

Releasedatum: 23. Oktober 2025

Genre: Strategie

USK: ab 6 Jahren freigegeben

Publisher: Electronic Arts

Plattformen: PC, Xbox One, Xbox Series, Playstation 4, Playstation 5, Nintendo Switch, Nintendo Switch 2

Nach über einem Jahrzehnt kehrt einer der beliebtesten Tower-Defense-Titel zurück. Doch Pflanzen gegen Zombies: Replanted wirft die Frage auf, ob diese Rückkehr wirklich notwendig war. Was als liebevolle Neuauflage angepriesen wird, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als halbherzige Auffrischung, die mehr Fragen aufwirft als beantwortet. Aber schauen wir uns das Ganze mal genauer an!

 

Wenn „Replanted“ eigentlich „Remastered“ bedeutet

Das Erste, was ins Auge sticht, ist die merkwürdig inkonsistente Grafik. Pflanzen gegen Zombies: Replanted sieht zwar im Kern aus wie das Original, doch an manchen Stellen scheinen die Objekte irgendwie unsauber zu wirken. Schon da kann man dran zweifeln, ob der Titel wirklich den Stempel eines Remakes aufgedrückt bekommen hat, oder ob einfach alte Assets verwendet wurden. Beim Recherchieren kam schnell die Erleuchtung. Es haben sich ein paar findige Leute, die sich mit dem Thema auskennen, die Assets genauer angeschaut. Demnach wirken manche Bereiche verdächtig nach AI-Upscaling. Die Sonnenblumen zeigen beispielsweise saubere, klare Linien, während die Erbsenschützen eine unnatürliche Schärfe aufweisen, die an überbearbeitete ESRGAN-Outputs erinnert. Texturen wirken stellenweise zu glatt, fast schon plastisch, während an anderen Stellen der charmante Hand-Drawn-Look des Originals durchscheint.

Besonders auffällig wird dies bei den Zombies: Der klassische Zombie zeigt eine saubere Neugestaltung, während der Zeitungszombie Details aufweist, die verdächtig nach algorithmischer Interpolation aussehen. Unnatürlich geschärfte Kanten, leicht verschwommene Details mit übertriebener Schärfe darüber.
Die Hintergründe leiden unter demselben Problem. Während der Vorgarten bei Tag frisch und ansprechend wirkt, zeigen die Nacht-Level eine seltsame Mischung aus hochaufgelösten und merkwürdig interpolierten Elementen. Manche Grashalme sehen aus wie mit einem Wachsmalstift gemalt, andere wirken, als hätte eine KI versucht, Pixel zu erraten, die nie existierten.
Das stört die einheitliche Ästhetik, die das Original so charmant machte. Dazu bin ich schon etwas besorgt darüber, dass wir jetzt scheinbar Neuauflagen bekommen, die einfach nur per KI hochskaliert werden. Und das nicht mal besonders gut.

Pflanzen gegen Zombies: Replanted

Bild: 2025 © Electronic Arts

 

Es funktioniert halt immer noch

Das Kernspiel funktioniert. Natürlich tut es das, es funktionierte bereits 2009 hervorragend. Fluch und Segen zugleich. Replanted bietet nahezu null echte Neuerungen. Die strategische Platzierung von Pflanzen, das Ressourcenmanagement mit Sonnen, die stetig vorrückenden Zombie-Horden – alles exakt wie vor 16 Jahren.
Das bedeutet eben auch, dass man sofort drin ist. Ich fühlte mich an die dutzenden Stunden am Handy und auf der Xbox 360 erinnert, in denen ich die skurrilen Pflanzen gegen die Zombie-Herden aufgestellt habe. Wieder muss ich Sonnen sammeln, wieder muss ich Sonnenblumen dafür anpflanzen und wieder muss ich entsprechend passende Pflanzen zur Verteidigung aufstellen. Das Taktieren, welche der Pflanzen ich wann und wo platziere:

Es catched wieder und spricht einfach dafür, wie gut das Spielprinzip war und ist. Doch so sehr mich das wieder einsaugt, was mich damals schon fasziniert hat, so ernüchternd fällt meine Erwartung hinsichtlich irgendwelcher Änderungen aus. Man vermisst neue Mechaniken, frische Ideen oder moderne Tower-Defense-Konzepte. Andere Genre-Vertreter haben in 16 Jahren enorme Innovationssprünge gemacht, aber Replanted ruht sich auf dem aus, was 2009 revolutionär war. Keine neuen Pflanzentypen mit grundlegend anderen Mechaniken, keine zusätzlichen Verteidigungsebenen, keine erweiterten Strategieoptionen. Auch der Zen-Garten und das Shop-System wurden 1:1 übernommen. Da hätte mehr drin sein müssen. Also ja, Multiplayer ist drin, aber das hatte die Xbox 360-Version auch schon.

Pflanzen gegen Zombies: Replanted

Bild: 2025 © Electronic Arts

 

Technische Umsetzung: Solide, aber uninspiriert

Technisch läuft Replanted einwandfrei – was man bei einem 16 Jahre alten Spielprinzip auch erwarten sollte. 60 FPS auf nahezu jeder Hardware, ich hatte keine Bugs, die Ladezeiten waren fix. Dass die Assets unsauber hochskaliert wurden, fällt da eher ins Gewicht für mich. Auch der Sound wirkt irgendwie antiquiert. Anstatt neu interpretierter oder eingespielter Remakes der Musik, klingt alles gleich. Dazu fehlt sogar noch der dynamische Sound aus den Originalen. Auch hier wirkt es, wie das absolute Minimum.
Mir fehlt hier eine Vision das Spiel neu zu interpretieren, bzw. auch eine visuelle Idee für das Spiel zu haben. Es wirkt auf so vielen Ebenen sehr lieblos.

Pflanzen gegen Zombies: Replanted

Bild: 2025 © Electronic Arts

 

Fazit zu Pflanzen gegen Zombies: Replanted

Pflanzen gegen Zombies: Replanted ist im Kern das großartige Tower-Defense-Spiel von damals. Aber es ist auch ein Paradebeispiel dafür, wie man einen Klassiker falsch angeht. Das Grundspiel funktioniert nach wie vor, aber das tat es auch 2009. Die visuelle Überarbeitung wirkt halbherzig und inkonsistent, mit verdächtig vielen Anzeichen von AI-Upscaling, das nicht sorgfältig genug kontrolliert wurde. Der völlige Mangel an echten Neuerungen macht das Spiel zu einem reinen Nostalgie-Produkt, das nicht einmal Nostalgie richtig bedient.

Natürlich kann ich jedem Menschen nur empfehlen, dass man mal Pflanzen gegen Zombies gespielt haben sollte. Aber muss es die Neuauflage sein? Immerhin: Mit 19,99€ ist sie erschwinglich. Angesichts der Tatsache, dass hier mit einfachsten Mitteln gearbeitet wurde, lässt den Preis sogar noch zu hoch erscheinen. Wer noch das Original besitzt, bestenfalls für PC oder die Xbox 360, der kann es dabei belassen. Falls ihr den Titel nicht gespielt habt, solltet ihr zur Neuauflage höchstens im Angebot greifen. Denn auch da empfiehlt sich eher die Original-Fassung zu einem schmalen Taler.

Christian Koitka (Redakteur)

Positiv:

Spielprinzip funktioniert nach wie vor hervorragend
Läuft absolut ruckelfrei

Negativ:

Keine richtige optische Generalüberholung
Einige Assets wirken nach unsauberen Ai-Upscaling
Keine wesentlichen inhaltlichen Neuerungen

Ab in die Sammlung?

Die Neuauflage bringt keinen wirklichen Vorteil mit. Kann man machen, wenn man es günstig schießt oder EA Play Abonnent ist. Sonst greift eher zum Original.

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