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Test: Lies of P: Overture

Winterlicher Pinocchio-Soulslike-DLC im Sommer

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Kostenpflichtiger Seasonpass für DLCs

Releasedatum: 6. Juni 2025

Genre: Soulslike

USK: Ab 16 Jahren freigegeben

Publisher: Neowiz

Plattformen: PC, Playstation 4, Playstation 5, Xbox One, Xbox Series X|S,

Lies of P: Overture ist der DLC zum mittlerweile fast zwei Jahre alten Pinocchio-Soulslike. Es bringt neue Gebiete, neue Waffen und natürlich, für ein Soulslike fast am allerwichtigsten, neue Bosse. Doch auch der mit dem DLC gleichzeitig veröffentlichte Patch hat es ordentlich in sich, denn er bring etwas ins Spiel, was unter Soulslike-Fans sehr kontrovers diskutiert wird. Die Frage ist: Wie schwer darf ein Soulslike sein und sollte jeder die Möglichkeit bekommen, es zu spielen? Dieser und weiteren Fragen sind wir im Test zum DLC auf den Grund gegangen.

 

Sollte ein Soulslike einen Schwierigkeitsgrad haben?

Mit dem neuen Patch werden in Lies of P zwei neue Schwierigkeitsgrade hinzugefügt. Die bisherige Stufe heißt nun „Legendärer Stalker“ und ist immer noch die schwierigste Variante. Die zwei neuen Stufen heißen „Führung des Schmetterlings“ und „Erwachte Puppe“ und sind vereinfachte Varianten. Doch was bedeutet das für das Spiel? Die Angriffsmuster der Bosse können doch nicht nachträglich bearbeitet werden, oder? Nun, die Schwierigkeitsgrade ändern lediglich, dass ihr mehr Schaden einstecken könnt, während die Bosse weniger Leben haben. Dies mag wie eine triviale Änderung wirken, hat aber zwei Effekte: Zum einen bleiben die Bosse trotzdem eine Herausforderung, immerhin haben sie immer noch ihre ganzen Angriffsmuster, die man erst einmal auswendig lernen und das Timing für die perfekten Blocks entdecken muss. Zum anderen werden die Bosskämpfe aber keine Ausdauerschlacht mehr, kurz gesagt: Sie werden kürzer. Die beiden leichteren Varianten sind also unserer Ansicht nach kein Freifahrtsschein, machen die Kämpfe aber trotzdem spürbar einfacher.

In diesem Aspekt hagelte es von Soulslike-Fans Kritik an Lies of P-Entwicklerstudio Neowiz. Diese hatten sich zunächst gegen eine Erleichterung der Schwierigkeit ausgesprochen, dann aber doch nachgegeben und diese beiden Modi eingeführt. Die Diskussion ist heiß entflammt, viele Soulslike-Veteranan sind sauer. Doch wir fragen uns, warum? Es ist schließlich ein Einzelspieler-Titel und wenn manche Spieler*innen nicht so erfahren in dem Genre sind oder einfach nicht die Zeit haben, einen Boss hunderte Male zu üben, nur um die Story und Atmosphäre des Spiels zu erleben, sollte man hier das Gatekeeping aufrecht erhalten? Mit den beiden neuen Modi öffnet sich Lies of P: Overture einer ganz neuen Spielerschaft, die nun vielleicht doch einen Blick auf das wirklich tolle Spielerlebnis werfen.

 

Lies of P: Overture

Im tiefsten Winter von Krat warten unter anderem bissige Kreaturen auf uns. | Bild: 2025 © Neowiz

 

Mehr Quality of Life ist immer gut

Der Lies of P: Overture DLC kommt nicht nur mit den neuen Schwierigkeitsgraden daher, sondern auch mit ein paar neuen Features im Spiel und einigen Quality of Life-Upgrades. Als erstes wird die Wegfindung für Nebenaufgaben deutlich erleichtert. Bisher war es ja so, dass immer dann ein Symbol im Teleport-Menü angezeigt wurde, wenn ein bestimmter Charakter in einem Gebiet mit euch sprechen wollte. Hier wurden nun weitere Elemente hinzugefügt, die mit den Nebenquests zu tun haben. Wenn ihr einen bestimmten Gegenstand gefunden habt, wird euch das passende Gebiet dazu auch im Teleport-Menü angezeigt.

Des weiteren könnt ihr nun beim Stufeneinstieg eingesammelte Ergo-Kristalle direkt einlösen, ohne sie vorher manuell öffnen zu müssen. Im Charakter-Menü wird nun euer Gewicht und der Einfluss der Items auf dieses besser angezeigt, ihr habt nun verschiedene Einstellungen für Farbenblindheitsoptionen und in der P-Orgel könnt ihr jetzt einzelne Quarze neu zuordnen sowie in einem neuen Fenster weiter Quarze in bestimmte Attribute setzen, um sie noch weiter zu verbessern. Alles in allem sind vor allem viele UI-Features verbessert worden, zum Beispiel könnt ihr nun den Dash und die Ausweichrolle nun voneinander trennen, wenn die gleiche Tastenbelegung euch zu umständlich war. Solche kleinen Tweaks, die einfach nur dazu dienen, das Spielerlebnis zu verbessern und noch mehr Leuten ermöglichen, das Spiel nach ihren Belieben zu spielen, sind immer sehr willkommen.

Lies of P: Overture

Der Bogen ist schon eine besondere Waffe. | Bild: 2025 © Neowiz

 

Die neuen Inhalte in Lies of P: Overture

Tja, wir haben uns jetzt an den ganzen Features des neuen Patches aufgehangen, es gibt ja aber auch noch einen DLC mit neuen Gebieten, einer neuen Story und natürlich neuen Bossgegnern. Und die haben es, gemeinsam mit allen Minibossen und Mobs, so richtig in sich. Macht euch nichts vor, der DLC ist knackig schwer, selbst auf den einfachen Schwierigkeitsgraden.

Erstmal muss man Zugang zu den neuen Inhalten bekommen. Diese werden aber erst ab dem neunten Kapitel verfügbar, sobald der Stargazer im Hotel wieder einsatzbereit ist. Ihr müsst das Hauptspiel also fast durchgespielt haben, was in bestimmten Situationen vielleicht zu einem Problem führen kann. In meinem Fall wollte ich die PS5-Version spielen, die ich dank eines kostenlosen Upgrades verfügbar hatte. Doch Lies of P hat dementsprechend ein Problem: Es gibt keine Crosssaves zwischen der PS4- und PS5-Version des Spiels. Das hieß für mich: Entweder komplett von vorne beginnen und das Spiel fast bis zum Ende durchspielen, oder die PS4-Version herunterladen, wo ich dann mit meinem Endgame-Save weiterspielen konnte. Ich entschied mich, der Einfachheit halber, für letzteres.

Habt ihr also die Geschehnisse von Kapitel 9 absolviert, könnt ihr mit einem Item zum Pfad des Pilgers im Malum-Distrikt in Kapitel 5 reisen. Dort steht ein abgenutzter, kaputter Stargazer, den ihr nun aktivieren könnt. Dieser transportiert euch in das neue Gebiet, in welchem die Story von Overture erzählt wird. Ihr reist in die Vergangenheit in ein verschneites Krat, in welchem der Puppenwahn noch nicht in Gänze ausgebrochen ist. Die Stadt kämpft gerade noch mit der Plage der Versteinerungskrankheit und die Alchemisten und Stalker gehen sich gegenseitig an die Gurgel. Wir machen uns auf die Suche nach der sogenannten Legendären Stalkerin, eine Frau mit roten Haaren namens Lea, um ihr bei der Suche nach ihrem vermissten Schützling zu helfen. Der Name des Schützlings ist uns nämlich durchaus bekannt: Romeo.

Lies of P: Overture

Ein paar Bekannte treffen wir auch. | Bild: 2025 © Neowiz

 

Mit Bogen, Klauen und Raketenspeer auf die Meute

Soviel zur Story des DLC. Wir reisen durch verschneihte Gebiete, einen verlassenen (oder vielleicht nicht ganz verlassenen) Zoo, einen Jahrmarkt und gruselige Forschungsstationen. Das Setting ist mal wieder ein wunderschöner Mix aus viktorianischen Elementen und europäischer Industrialisierung und löst an einigen Stellen auch ein wenig Nostalgie aus.

Ähnliches gilt für die Feinde, denn die lösen böse Flashbacks aus. Da der DLC stark an das Endgame des Hauptspiels geknüpft ist, hauen die Gegner hier schon ordentlich rein. Die Bossgegner, zu denen wir natürlich nicht allzu viel verraten wollen, sind natürlich wieder mal ein ganz eigenes Kaliber. Bereits der erste Boss, ein übergroßer Alligator, überrumpelt uns komplett. Natürlich gilt auch hier, das perfekte Blocks meist die Antwort zum Sieg sind.

Zum Erringen des Sieges können wir uns einiger neuer Waffen bedienen. So finden wir bereits recht früh einen Bogen, der überraschend effektiv in einem doch sehr auf Nahkampf ausgelegten Spiel ist. Kurz später finden wir einen Speer mit Raketenantrieb, ein Windrad mit befestigten Klingen und zwei Klauenhandschuhe, mit denen wir kurzerhand zu Wolverine mutieren.

Nicht nur bei den Hauptwaffen, auch bei den Legionswaffen gibt es zwei neue Exemplare. Das Ikarus wirft Klingen ab, die um die Gegner umherfliegen und dann wie ein Bumerang zu euch zurückkehren. Der Kataklysmus ist, sagen wir es einfach mal geradeheraus, eine Schrotflinte. Die neuen Waffen laden mal wieder zum Experimentieren ein, auch wenn die Materialen zum kompletten Aufwerten aller Waffen natürlich nicht ausreichen. Die Waffen sind aber nicht nur exklusiv für das Gebiet im DLC, ihr könnt sie auch mit in die Gegenwart nehmen und im Hotelgarten nach Belieben testen.

Der DLC ist im Grunde einfach nur mehr von dem, was wir in Lies of P bereits geliebt haben. Geübte Spieler*innen sind in ca. 10-15 Stunden bereits am Ende, an welchem es auch einen Point of no Return gibt, also sucht davor alle DLC-Gebiete gründlich ab, damit ihr nichts verpasst. Aktuell liegt der Preis von Overture bei 30 €, also genau der Hälfte vom Preis des Hauptspiels. Sicher, es wird einiges geboten und die Qualität ist auch vorhanden, aber sicherlich hätte ein Zehner weniger es preislich auch getan.

 

Titelbild: 2025 © Neowiz

Fazit zu Lies of P: Overture

Als Hardcore-Fan von Lies of P kommt man um Overture nicht herum. Es bietet gute 15 Stunden mehr Spielspaß, neue Waffen, neue Bosse, neue Gebiete und viel mehr. Aber auch Neulinge könnten jetzt mit den neuen Schwierigkeitsgraden und den ganzen Quality of Life-Verbesserungen mal einen Blick wagen. Aber seid gewarnt: Ein Spaziergang wird es dadurch trotzdem nicht. Wir sind jedoch beeindruckt von den neuen Features und Inhalten des DLC und beobachten nun gespannt, wie Neowiz an einem Nachfolger arbeitet, der bereits seitens der Entwickler bestätigt wurde.Maarten Cherek (Redakteur)

Positiv:

Eine schöne neue Story in der Vergangenheit von Krat
Fordernde neue Bosse und andere Gegner
Neue Waffen, Legionswaffen und viele weitere Items
Leichtere Schwierigkeitsgrade einzuführen hat nur positive Aspekte in unseren Augen
Viele Quality of Life- und Inklusionsverbesserungen, um noch mehr Spieler*innen ein gutes Spielgefühl zu ermöglichen

Negativ:

Für den Preis von 30 € ist der DLC mit gut 15 Stunden etwas kurz
Macht aufgrund der Schwierigkeit etwas Sinn, aber trotzdem schade dass man erst so spät im Spiel Zugang zu den DLC-Inhalten bekommt
Ein älteres Problem, welches mir jetzt durch den DLC aber erst aufgefallen ist: Kein Crosssave zwischen PS4- und PS5-Versionen des Spiels

Ab in die Sammlung?

Wenn ihr bereits Lies of P besitzt, dann holt ihr euch auch den DLC, das ist glasklar. An alle bislang Unentschlossenen kann ich weiterleiten, dass nun der perfekte Zeitpunkt ist, in das Pinocchio-Soulslike einzusteigen, wenn ein Grundinteresse besteht.

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