Keeper im Überblick
Online Multiplayer
Couch-Koop / Splitscreen
Mikrotransaktionen
Lootboxen
Onlinezwang
Kostenpflichtiger Seasonpass für DLCs
Releasedatum: 17. Oktober 2025
Genre: Adventure
USK: Ab 12 Jahren freigegeben
Publisher: Double Fine
Plattformen: PC, Xbox Series X|S
Tim Schafer ist eine Koryphäe in der Videospielbranche, hat er doch an Werken wie Monkey Island und Day of the Tentacle mitgewirkt und mit seinem eigenen Studio Double Fine die wunderbaren Psychonauts 1 und 2 geschaffen. Insofern blickt man gespannt auf, wenn er ein neues Spiel auf den Markt bringt. Dieses kommt nun in Form von Keeper, wo wir einen wandelnden Leuchtturm bei seinen Abenteuern begleiten. Ob es sich hier um ein weiteres Meisterwerk von Schafer handelt, das haben wir in unserem Test überprüft.
Ein ungleiches Duo
Keeper ist ein narratives Spiel, ohne wirklich eine Narrative zu haben. Damit meine ich, dass es keinen einzigen Dialog im Spiel gibt. Vielmehr zeigt uns die Spielwelt ihre Historie, die wir bei ihrer Erkundung entdecken.
Wir spielen einen Leuchtturm, der eines Tages zum Leben erwacht. Er wandert durch die Gegend, doch wonach er sucht, das wissen wir nicht. Keine Dialoge, wir erinnern uns dran. Auf seiner Reise trifft er auf einen grünen Vogel, der sich schnell auf der Spitze des Leuchtturms niederlässt. Fortan reist das Duo durch die mystische Welt, die von einer finsteren Macht bedroht zu sein scheint. Doch was können ein Leuchtturm und ein Vogel schon gegen eine düstere Bedrohung ausrichten?
Weiter, weiter und immer weiter
Keeper ist im Kern ein Walking Simulator. Gameplaytechnisch ist dementsprechend wirklich nicht besonders viel los. Wir laufen mit unserem Leuchtturm durch die meist sehr linearen Abschnitte und können mit dem rechten Stick auch noch umher leuchten. Und das ist im Grunde auch schon ein Großteil von dem was man in Keeper machen muss. Immerhin wird dieses Gameplay ab und an ein wenig aufgelockert. So gibt es ein paar kleinere Rätsel, die aber nie besonders viel Hirnschmalz erfolgen. Hier mal etwas anleuchten, da mal eine Kurbel drehen, dort mal einen verlorenen Gegenstand oder Kreatur finden und an den dafür vorgesehenen Platz bringen. Zwischendurch gibt es auch ein paar größere Areale, die wir erkunden können, die Lösungen für die dargebotenen Probleme sind aber immer sehr offensichtlich,
Das Spiel will euch gar nicht fordern. Es geht einfach darum, die Welt auf sich wirken zu lassen. Ihr könnt mit dem Leuchtturm allerlei Elemente in der Spielwelt anleuchten und so für einige Effekte sorgen. Bestimmte Bäume und Büsche blühen unter eurem Licht wieder auf, Kreaturen kommen aus ihrem Versteck und Pilzformationen beginnen an den Wänden zu wachsen. Einen spielerischen Vorteil bieten diese Sachen nicht, sie sind einfach zum Anschauen und zum stärken der Atmosphäre da. Zumindest werden einige Gameplayelemente gegen Ende des Spiels ein wenig verändert und stellen die Steuerung komplett auf den Kopf. Wir wollen an dieser Stelle nicht spoilern, aber es wird tatsächlich gameplaytechnisch für ein wenig Abwechslung gesorgt.

Hier und da gibt es kleine Puzzles, die der Leuchtturm und der Vogel gemeinsam lösen müssen. | Bild: 2025 © Double Fine
Keeper ist ein kurzes Vergnügen
Im Grunde könnt ihr in Keeper fast immer geradeaus laufen, ohne die Welt groß zu erkunden und ihr kommt in circa 4 bis 5 Stunden an euer Ziel. Keeper ist, dafür dass es 30 € kostet, leider ein wenig zu kurz. Ich habe insgesamt knapp 6 Stunden benötigt, wobei ich die Welt gründlich erkundet habe. Ab und zu gibt es tatsächlich geheime Abschnitte, welche euch zu Steinstatuen führen. Diese zu finden, bringt euch Steam-Erfolge, in denen die Geschichte der Welt erzählt wird. Doch abseits dessen ist Keeper, wie schon erwähnt, sehr linear und nach kurzer Zeit schon vorbei. Und doch ist mir das Spielerlebnis im Kopf geblieben, denn vor allem ein Aspekt brennt sich ein: die Atmosphäre.

Die Spielwelt quillt nur so über vor Surrealität, Skurrilität und Kreativität. | Bild: 2025 © Double Fine
Malerische Landschaften
Die Magie von Keeper steckt in seiner Präsentation. Die Spielwelt ist bunt, sie ist skurril, sie ist verzaubernd. An jeder Ecke kann man einen Screenshot machen und hat ein schönes Wallpaper, da sich das Spiel wie ein spielbares Gemälde anfühlt. Gepaart wird dies mit einem sehr atmosphärischen Soundtrack, der auch ohne gesprochene Dialoge Emotionen hervorruft. Am Ende fühlte ich mich dem Leuchtturm und dem Vogel sehr nah und hatte an einigen Stellen einen Kloß im Hals. Keeper schafft es also, eine Erzählung und Emotionen durch eine atmosphärische Darstellung gut zu vermitteln.
Leider hat das Spiel relative hohe Systemanforderungen. So gab es für mich, der auf einem älteren PC testet, an vielen Stellen einige Framrateeinbrüche, Knistern im Sound und etwaige nachladende Texturen. Spielbar war Keeper trotzdem, wenn ihr aber die volle Magie erfahren wollt, dann müsst ihr ein kraftvolles System haben oder ihr greift zur Konsolenversion.
Fazit zu Keeper
Keeper ist eine Erfahrung, die es wert ist, erlebt zu werden. Surreale, magische Welten, eine emotionale Geschichte ohne Worte und viel Herz stecken in diesem Spiel. Einzig die kurze Spielzeit und technischen Abstriche auf älteren Geräten können wir ankreiden, ansonsten können wir euch dieses Erlebnis auf jeden Fall ans Herz legen. Allerspätestens, wenn es die ersten Rabatte und Sales gibt.Maarten Cherek (Redakteur)
Positiv:
Negativ:
Keeper erhält den NAT-Games Award

Ab in die Sammlung?
Wenn ihr auf der Suche nach einem malerischen Erlebnis seid, welches einfach nur auf euch prasselt, euch nicht zu sehr fordert und dennoch emotional berührt, dann seid ihr hier an der richtigen Adresse.

