Test: EA Sports FC 25 – Standfußball oder Schritt in die Zukunft?

Bild: 2024 © EA Sports

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Jedes Jahr gibt es Ereignisse, die uns vertraut sind: Ostern, Weihnachten, Geburtstage und die Veröffentlichung des neuen EA Sports FC, ehemals FIFA. Auch 2024 ist da keine Ausnahme. Somit stellt sich auch die Frage: Wie groß ist der Sprung und welche Entwicklung macht die Reihe?

Kurzweiliger Spaß für Zwischendurch

Eine der spannendsten Neuerungen ist der Rush-Modus, der den weniger beliebten Volta-Modus ersetzt. Anstelle von Posen und Tricks geht es hier um eine kompakte 5-gegen-5-Version des klassischen Fußballs. Hier fühlt man sich an Kings- oder Baller League erinnert, da auch die Inszenierung der Halle ähnlich aufgesetzt wurde. Mit einer kleineren Spielfläche und einem schnellen Spielverlauf ist gutes Stellungsspiel entscheidend. Statt roter Karten gibt es Zeitstrafen mit der blauen Karte, und Elfmeter erinnern mehr an Penaltys im Eishockey, bei denen man allein auf den Torwart zuläuft. Der Rush-Modus wurde in verschiedene Online-Spielmodi integriert und kann auch im Anstoß-Modus gespielt werden. Das Prinzip funktioniert recht gut und sorgt für kurzweiligen Spaß. Die taktischen Elemente sind aufgrund des Tempos natürlich etwas heruntergebrochen. Enorm schade finde ich aber, dass dem Rush-Modus kein eigener Liga, bzw. Karrieremodus spendiert wurde, mit dem ich ein Team zum Titel führen kann. Stattdessen findet er aber im Jugendbereich des Karrieremodus Anwendung, wo er zur Entwicklung junger Talente beiträgt. Dies bringt Abwechslung und ermöglicht es euch, euch frühzeitig mit aufstrebenden Spielern vertraut zu machen.

Bild: 2024 © EA Sports

Was macht der Karrieremodus?

Sowohl Spieler- als auch Managerkarriere wurden optisch und inhaltlich überarbeitet, besonders die Transferoptionen. Ihr könnt gezielter nach Spielern suchen, die zu eurer Strategie passen. Bei Topteams besteht oft wenig Handlungsbedarf, aber bei kleineren Vereinen könnt ihr euch mehr einbringen. Die Interviews und Verhandlungen bei Transfers wirken trotz ihrer schicken Optik immer noch etwas leblos, da die Sprachausgabe fehlt. Der Ablauf wiederholt sich schnell und ein einfaches Menü wäre effizienter, wenn man schon auf eine spannendere Inszenierung verzichtet. Positiv ist, dass es verschiedene Einstiegspunkte in der Spieler-Karriere gibt. Ihr könnt als Starspieler nach einer Verletzung zurückkehren oder in fünf Top-Ligen des Frauenfußballs eure Karriere starten. Diese Erweiterung war längst überfällig. Es sind darüber hinaus aber eher Nuancen in beiden Karrieremodi, welche das Erlebnis sinnvoll abrunden. Was noch fehlt ist eine Art Stadion-Management, womit wir ein neues Stadion bauen oder das bestehende erweitern und verbessern können, als auch Ticket -und Verkaufspreise justieren können für die finanziellen Mittel. Zum anderen aber laufen die Teams jahrelang mit den gleichen Trikots rum. Es wäre schön, gäbe es einen umfangreichen Trikot-Editor, auch mit Medienintegration, wodurch man jede Saison auch eigens erstellte Trikots hätte und es sich somit auch einfach frischer anfühlt.

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FC IQ macht alles neu?

Abseits der neuen Features bleibt das Gameplay weitgehend unverändert. EA Sports FC 25 fühlt sich minimal langsamer an als der Vorgänger. Positionierung und Timing sind nach wie vor entscheidend. Dribblings sind weniger dominant und Distanzschüsse bleiben effektiv, was auch die KI regelmäßig nutzt. Die Torhüter leisten gute Arbeit, obwohl sie gelegentlich Aussetzer haben, was frustrierend sein kann, aber auch authentisch wirkt. FC IQ ist außerdem der Name für ein „neues“ System, welches das Spielerverhalten optimieren soll, damit diese in ihren Rollen besser denken und sich an das Spielverhalten auf der Position anpassen. Klingt nicht nur nach einem Feature, welches alle zwei Jahre nur unter einem anderen Namen bereits erscheint, es fühlt sich auch genauso an. Komplett neue Spielverlagerungen oder Verhaltensweisen habe ich nicht ausmachen können, da Flügelspieler bereits seit Jahren ggf. in Innenräume rücken oder auf lauernde Pässe in den Raum warten. Nur selten ist mir bei letzterer Situation ein etwas besseres Verhalten aufgefallen, als in den Vorgängern, was aber positiv hervorzuheben ist. Leider hatte ich in zwei Partien auch den Fehler, dass ein Außenspieler für eine gesamte Halbzeit gar nicht mehr auf seiner Position zu finden war, sondern immer Innenräume covern wollte, die aber bereits ein anderer Mitspieler besetzt. Das sollte sich aber leicht per Patch beheben lassen.

Bild: 2024 © EA Sports

Ultimate Team und Technik wie immer

Im Ultimate Team gibt es keine großen Neuerungen, außer dass der Rush-Modus integriert wurde und Vertragskarten abgeschafft sind. Das Pay-to-win-Prinzip bleibt bestehen. Wer bisher Spaß an Ultimate Team hatte, wird auch in EA Sports FC 25 auf seine Kosten kommen. Wer dem Modus bisher nichts abgewinnen konnte, wird sich vermutlich auch diesmal nicht überzeugen lassen. Abseits dessen sieht EA FC 25, wie auch die Vorgänger wieder hübsch aus, kann aber keinen Sprung nach vorne verbuchen. Dass an Opening-Szenen erneut gespart wurde ist etwas schade. Zumindest in den Offline-Modi sollten die eigentlich für mehr Atmosphäre sorgen. Online darauf zu verzichten macht eher Sinn. Die größte Neuerung hört man aber eher. Florian „Schmiso“ Schmitz-Sommerfeld und Jan Platte kommentieren den neuen Titel. Die neuen Stimmen erfrischen das Ganze, das fortwährende Problem ist eher technischer Natur. Beispiel: Partie startet, Schmiso und Jan Platte führen in die Partie ein und erzählen ein wenig zum Setup, währen Anstoß ist. Nach deren Intro herrscht aber erstmal Stille, währen auf dem Platz schon der erste Angriff in Richtung Strafraum erfolgt. Erst bei dem ersten vergebenen Torschuss, melden sich die Kommentatoren wieder zu Wort. Das ist leider eine alte Krankheit des Spiels, dass viele Passagen mit Stille begleitet oder nur einsilbig kommentiert werden. Das sollte eigentlich mal angepackt und zukünftig optimiert werden.

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