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Test: Die Sims 4: Auf ins Abenteuer!

Wenn der Alltag zur Entdeckung wird

Bild: 2025 © Electronic Arts, MAXIS

Die Sims 4: Auf ins Abenteuer! im Überblick

Online Multiplayer

Couch-Koop / Splitscreen

Mikrotransaktionen

Lootboxen

Onlinezwang

Kostenpflichtiger Seasonpass für DLCs

Releasedatum: 02. Oktober 2025

Genre: Simulationen, Strategie

USK: ab 6 Jahren freigegeben

Publisher: Electronic Arts

Plattformen: PC, PS5, Xbox Series X|S

Mit „Auf ins Abenteuer!“ bringt EA eine Erweiterung für Die Sims 4, die sich nach langer Zeit wieder traut, etwas Neues zu wagen. Statt die Sims in urbane Hochhäuser oder Karriereleitern zu schicken, geht es diesmal hinaus in die Natur – in eine Welt voller Entdeckungen, Wettbewerbe und nostalgischer Kindheitserinnerungen. Ob das Konzept aufgeht und der Alltag der Sims dadurch wirklich spannender wird, haben wir uns genauer angesehen.

 

Ein erster Blick auf Gibbi Point

Schon beim ersten Start der Erweiterung fällt auf: Gibbi Point ist anders. Die neue Welt wirkt lebendig, fast greifbar – eine Mischung aus neuseeländischer Wildnis, skandinavischer Gelassenheit und sommerlicher Leichtigkeit. Die drei Nachbarschaften – Wanderwood Wilds, Crystal Valley und Jellyfish Junction – zeigen, wie viel Liebe Maxis noch immer in die Gestaltung seiner Welten steckt.

Während Wanderwood Wilds mit dichten Wäldern, Zelten und Holzstegen punktet, leuchtet Crystal Valley in kräftigen Farben. Hier brodeln Geysire, Wasserfälle stürzen in klare Seen und überall gibt es kleine Geheimnisse zu entdecken. Jellyfish Junction dagegen bringt die Ruhe zurück: Die Küstenregion mit ihren Felsenpools und dem alten Leuchtturm ist ein Ort, an dem man einfach mal durchatmen kann.

Diese Welt ist kein Open-World-Paradies, aber sie fühlt sich offen an. Von fast jedem Grundstück führen Pfade oder Brücken direkt zu kleinen Orten, an denen Sims angeln, basteln oder einfach nur sitzen und die Natur genießen können. Gibbi Point ist damit nicht nur eine Kulisse, sondern ein echter Charakter – und vielleicht die atmosphärischste Welt seit Sulani.

Die Sims 4: Auf ins Abenteuer!

Bild: 2025 © Electronic Arts, MAXIS

 

Das neue Ausflugssystem macht Abenteuer zum Selbstgestalten

Das Herzstück der Erweiterung ist zweifellos das neue Ausflugssystem. Zum ersten Mal dürfen Spieler nicht nur einfach Urlaub machen oder Events besuchen, sondern selbst ganze Abenteuer planen. Das funktioniert über ein übersichtliches Menü, in dem man Ort, Dauer, Aktivitäten und sogar Rollen der Teilnehmenden festlegt. Ein Ausflug kann ganz unterschiedlich aussehen: Vielleicht wird es ein sportliches Fitness-Retreat, ein romantischer Wettbewerb in den Bergen oder ein chaotisches Kinderferienlager.

Besonders schön ist, dass man die Struktur komplett selbst bestimmen kann. Man entscheidet, wann gegessen wird, welche Aufgaben die Sims absolvieren sollen und ob es am Ende einen Wettbewerb gibt, bei dem jemand „rausfliegt“. Diese Freiheit erinnert an die Clubs aus Zeit für Freunde, ist aber viel flexibler. Drei vordefinierte Beispiele liefert das Spiel direkt mit – das Fitness-Retreat „Revive & Thrive“, das Kinderlager „Camp Gibbi Gibbi“ und die Love Highland Challenge, eine Art romantische Reality-Show. Spieler können sie anpassen oder völlig neue Formate entwerfen.

Der einzige Wermutstropfen sind die mit der Zeit wiederholenden Abläufe. Nach mehreren Ausflügen fühlt sich manches zu ähnlich an, besonders bei mehrtägigen Retreats. Auch fehlt eine klare Feedback-Struktur – Rankings, Fortschritt oder Wettbewerbsanzeige sucht man vergebens. Trotzdem ist das System eines der kreativsten, das Die Sims 4 bisher bekommen hat. Es gibt uns endlich das Gefühl, die Kontrolle über das „Was passiert heute?“ wirklich selbst in der Hand zu haben.

Die Sims 4: Auf ins Abenteuer!

Bild: 2025 © Electronic Arts, MAXIS

 

Aktivitäten, Fähigkeiten und kleine Freuden

Was wäre ein Abenteuer ohne neue Aktivitäten? Auf ins Abenteuer! bringt gleich mehrere neue Fähigkeiten ins Spiel – und die machen richtig Spaß. Bogenschießen ist die wohl auffälligste Neuerung: Sims können auf Zielscheiben trainieren, an Wettkämpfen teilnehmen oder einfach ihre Treffsicherheit verbessern. Kunstspringen funktioniert ähnlich – nur eben im Wasser.

Über Sprungplattformen üben die Sims spektakuläre Sprünge und zeigen in Wettbewerben, was sie draufhaben. Dazu kommt die Papierbastelei, eine charmante Freizeitbeschäftigung, bei der Kinder Origami, Masken oder Dekorationen basteln können. Spielerisch bringt das kaum Vorteile, aber es ist ein wunderbares Beispiel für die kleinen, menschlichen Momente, die Sims so besonders machen. Spannender wird es bei der Insektenkunde: Sims können Schmetterlinge und Motten sammeln, katalogisieren und sogar züchten.

Besonders Kinder haben daran viel Freude – und das Beste: Einige Arten sind extrem selten und nur zu bestimmten Tageszeiten aktiv. Mit Kajaks, neuen Fitnessobjekten und einem Smoothie-Mixer wird das Outdoor-Erlebnis schließlich komplett. Wer mag, kann ganze Trainingslager bauen, Wellness-Retreats ausrichten oder einfach gemütlich am See sitzen und Früchte mixen.

Die Sims 4: Auf ins Abenteuer!

Bild: 2025 © Electronic Arts, MAXIS

 

Die Kindheit bekommt Tiefe inkl. Fantasiebuddys und prägende Momente

Eine der größten Stärken des Add-ons ist die Art, wie es Kinder und Familie in den Mittelpunkt rückt. Schon Zusammen wachsen hatte diesem Lebensabschnitt mehr Bedeutung gegeben – Auf ins Abenteuer! führt das nun konsequent weiter. Kinder bekommen Fantasiebuddys, kleine Puppenwesen, die nur sie selbst sehen können. Diese unsichtbaren Freunde begleiten sie durch die Kindheit, spielen mit ihnen und spenden Trost, wenn mal etwas schiefläuft.

Wenn der Sim zum Teenager heranwächst, kann der Fantasiebuddy zu einem echten, steuerbaren Sim werden. Eine rührende Idee, die perfekt zum spielerischen Ton der Serie passt. Dazu kommen sogenannte prägende Momente – kleine, zielbasierte Kindheitsmissionen, die sich auf die spätere Entwicklung auswirken. Wer etwa eine „actiongeladene Kindheit“ erlebt, bekommt als Teenager Boni in Fitness- und Abenteuerfähigkeiten. Wer seine Kreativität auslebt, wird später erfolgreicher in Kunst und Musik.

Das klingt nach einer Kleinigkeit, sorgt aber für einen enormen Unterschied im Langzeitspiel. Endlich haben Kindheitserlebnisse Konsequenzen und das Aufwachsen fühlt sich natürlicher und bedeutsamer an. Richtig rund wird das Ganze mit dem neuen modularen Spielplatz-System. Baue Rutschen, Türme, Seilrutschen oder Tunnel, kombiniere sie zu individuellen Abenteuerspielplätzen – und sieh zu, wie Kinder darauf herumtollen. Das Feature ist nicht nur hübsch, sondern ein echter Gameplaygewinn.

Die Sims 4: Auf ins Abenteuer!

Bild: 2025 © Electronic Arts, MAXIS

 

Die Natur als Stilrichtung

Wer gerne baut, wird an diesem Erweiterungspack große Freude haben. Über 200 neue Objekte erweitern den Baumodus, allesamt im rustikalen Outdoor-Stil. Von Holzmöbeln über Zelte bis hin zu geschnitzten Totems und Laternen – jedes Stück wirkt handgefertigt. Die modulare Bauweise der neuen Objekte lädt zum Experimentieren ein. Mit Planen, Holzbohlen und Seilen entstehen ganze Camps, kreative Rückzugsorte oder luxuriöse Baumhäuser. Besonders schön sind die Details: Rucksäcke liegen herum, Schlafsäcke sind zerwühlt und Laternen werfen warmes Licht auf die Umgebung.

Wer moderne Städte liebt, wird hier weniger glücklich. Das Design ist stark naturverbunden, manchmal fast zu rustikal. Doch genau das ist die Stärke des Packs: Es wirkt wie ein Gegenpol zur urbanen Routine. Und durch die Möglichkeit, Grundstücke als Schauplätze für Ausflüge zu definieren, kann man praktisch überall etwas Neues entstehen lassen – ob Waldcamp, Yogaretreat oder abenteuerliche Realityshow.

Im Erstelle-einen-Sim-Modus wartet eine solide Auswahl an neuen Kleidungsstücken, Frisuren und Accessoires. Thematisch passt alles wunderbar – viele Outfits wirken wie aus einem Sommerlager entsprungen. Wanderjacken, Strohhüte, sportliche Outfits und praktische Schuhe dominieren das Bild. Richtig modisch wird es dabei selten, doch der Fokus liegt klar auf Funktionalität. Besonders gelungen sind die neuen Frisuren, die für alle Altersgruppen verfügbar sind, sowie die Erweiterung des Merkmalsystems.

Mit „Wetteifernd“ kommt ein neues Persönlichkeitsmerkmal hinzu, das Sims ehrgeiziger, aber auch empfindlicher auf Niederlagen reagieren lässt. Dazu gesellen sich zwei neue Bestrebungen: „Tierchenjäger:in“, bei dem das Sammeln von Insekten im Mittelpunkt steht und „Coolstes Kind der Stadt“, das soziale Interaktionen und Beliebtheit fördert. Insgesamt also kein Highlight, aber eine solide Ergänzung, die das Gameplay sinnvoll abrundet.

Die Sims 4: Auf ins Abenteuer!

Bild: 2025 © Electronic Arts, MAXIS

 

Beruf, Quests und kleine Geschichten

Eine komplett neue Karriere bringt das Add-on ebenfalls mit – die des Parkmitarbeiters. Sie ist semiaktiv: Der Sim verschwindet für ein paar Tage und der Spieler bekommt Entscheidungen präsentiert, die über Erfolg oder Misserfolg im Job bestimmen. Das ist nett, aber nicht bahnbrechend. Eine vollständig spielbare Ranger-Karriere hätte dem Ganzen deutlich mehr Tiefe verliehen. Dafür glänzen die kleinen Geschichten in Gibbi Point. In versteckten Ecken warten Aufgaben, kleine Geheimnisse oder Begegnungen mit eigenwilligen Charakteren. Besonders die Geschichtenerzählerin, eine Art inoffizielle Führerin durch die Region, ist charmant inszeniert. Diese Quests sind kurz, aber liebevoll gestaltet und geben dem Ort eine eigene Identität.

Technisch präsentiert sich „Auf ins Abenteuer!“ solide. Trotz vieler neuer Objekte und Animationen läuft das Spiel stabil. Nur selten kommt es zu kleineren Fehlern – etwa Sims, die beim Kajakfahren plötzlich verschwinden oder Pfade, die sie nicht korrekt erkennen. Auch die Framerate bleibt weitgehend konstant, selbst bei großen Ausflügen mit mehreren Sims gleichzeitig. Besonders beeindruckend ist die Atmosphäre. Der Soundtrack ist ruhig und warm, die Naturgeräusche tragen viel zur Stimmung bei. Abends glüht das Wasser von Jellyfish Junction in sanftem Licht, während im Hintergrund eine Akustikgitarre leise klimpert. In diesen Momenten spürt man die Liebe, die Maxis in das Detail gesteckt hat.

Wie fast jede Sims-Erweiterung hat auch diese ihre Problemchen. Manche Abläufe wiederholen sich zu stark, besonders bei längeren Ausflügen. Die fehlende Fortschrittsanzeige bei Wettbewerben oder Ranglisten wirkt unausgereift und einige Objekte, wie etwa bestimmte Kajaks, verhalten sich technisch nicht ganz so, wie sie sollten. Dennoch überwiegen klar die positiven Aspekte. „Auf ins Abenteuer!“ fühlt sich frisch, verspielt und lebendig an – wie eine Hommage an das kindliche Staunen, das Sims schon immer ausgemacht hat.

 

Fazit zu Die Sims 4: Auf ins Abenteuer!

Freiheit, Fantasie und ein Hauch Nostalgie

Nach unzähligen Erweiterungen, die sich oft wiederholten oder nur Nischen bedienten, ist „Auf ins Abenteuer!“ ein echtes Highlight. Es bringt frischen Wind in ein Spiel, das über ein Jahrzehnt auf dem Markt ist und erinnert daran, warum wir Die Sims überhaupt spielen: wegen der Geschichten, die wir selbst schreiben können.

Die neue Welt Gibbi Point überzeugt mit Atmosphäre und Schönheit, das Ausflugssystem eröffnet völlig neue Möglichkeiten und die Kindheitsfeatures geben der Simulation wieder Herz und Tiefe. Natürlich ist nicht alles perfekt – zu viele Abläufe wiederholen sich, manche Systeme bleiben oberflächlich. Doch die Mischung aus Kreativität, Nostalgie und Freiheit funktioniert hervorragend.

Tobias Liesenhoff (Chefredakteur)

Positiv:

Liebevoll gestaltete neue Welt mit Atmosphäre
Kreatives und flexibles Ausflugssystem
Fantasiebuddys und prägende Momente bereichern das Kinder-Gameplay
Viele neue Aktivitäten und Fähigkeiten
Zahlreiche rustikale Baumodus-Objekte
Hoher Wiederspielwert durch kreative Freiheit

Negativ:

Wiederholende Ausflugsabläufe mit fehlenden Fortschritts- oder Ranking-Systemen
Semi-aktive Karriere ohne echten Tiefgang
Rustikaler Stil passt nicht zu allen Welten

Ab in die Sammlung?

Wenn du Die Sims 4 nicht nur wegen Karrieren, sondern wegen der kleinen, erzählerischen Momente liebst, wirst du mit Auf ins Abenteuer! viele Stunden voller Freude verbringen.

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