Commandos: Origins im Überblick
Online Multiplayer
Couch-Koop / Splitscreen
Mikrotransaktionen
Lootboxen
Onlinezwang
Kostenpflichtiger Seasonpass für DLCs
Releasedatum: 9. April 2025
Genre: Echtzeit-Strategie
USK: ab 16 Jahren freigegeben
Publisher: Kalypso Media
Plattformen: PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox Series S, Xbox Series X
Mit Commandos: Origins kehrt eine sehr beliebte und alt eingesessene Echtzeit-Taktikserie zurück auf die Bildschirme. Zwar gab es zwischenzeitlich einige HD-Remaster, doch der letzte eigenständige Titel ist nun schon knapp 20 Jahre alt. Entwickelt mit dem Anspruch, sowohl nostalgische Fans der Originalspiele als auch neue Spieler anzusprechen, bietet der Titel eine Mischung aus klassischer Taktik und modernen Gameplay-Elementen. Aber ob der Spagat gelingt habe ich mir genauer anschauen können.
Story und Atmosphäre
Commandos Origins versetzt uns zurück in die Zeit des Zweiten Weltkriegs, wo man eine kleine Elite-Einheit kommandiert, die hinter feindlichen Linien heikle Sabotageaktionen durchführt. Die fiktive Handlung ist gut in die historischen Ereignisse eingebettet und schafft es, durch authentische Szenarien und glaubwürdige Charaktere eine spannende Atmosphäre zu erzeugen. Die Figuren sind zwar teils etwas drüber, aber es passt doch irgendwie. Grundsätzlich mag ich aber sehr die historische Darstellung des Titels. Es ist auch mehr das Setting und die Atmosphäre, als die Story, was mich hier eintauchen lässt. Die Geschichte ist nett, aber bekommt keinen Preis für außergewöhnliche Errungenschaften. Dafür ist es aber recht schön inszeniert. Insbesondere die Zwischensequenzen wissen sich zu präsentieren und tragen maßgeblich dazu, dass Commandos: Origins ein stimmiges Gesamtbild abgibt.
Gameplay und Mechaniken
Im Zentrum des Spiels stehen taktische Stealth-Operationen, die präzises Timing, strategische Planung und geschicktes Ressourcenmanagement erfordern. Ich muss gestehen, dass ich zwar die Reihe aus der zweiten Reihe ein wenig in der Vergangenheit beobachtet habe, aber keine direkten Berührungspunkte hatte. Für mich fühlt sich also alles neu an. Zur Hälfte neu ist aber die Rückkehr zu klassischen Mechaniken, wie der individuellen Steuerung verschiedener Spezialisten – vom Scharfschützen bis zum Sprengstoffexperten. Man spielt also auf einer, später zumeist größeren Map, einen Trupp, bei dem jede Figur jedoch einzeln gesteuert wird. Die Umgebungen sind sehr kreativ darauf ausgelegt sie auch spielerisch vielseitig nutzen zu können. Höhenunterschiede, Türme, lang Gänge, rundliche Gärten, halbhohe Mauern. Es gibt viele Möglichkeiten dies für sich zu nutzen. Denn die Welt bietet Möglichkeiten sich zu verstecken, erledigte Feinde zu verstecken oder Fallen zu platzieren.
Schön ist auch, dass mir Commandos: Origins quasi einen Spielplatz bietet, auf dem ich auf verschiedene Arten vorgehen kann Unbemerkt bleiben und im Verborgenen operieren sollte ich auf jeden Fall, aber ich Gadgets nutze, aggressiv vorgehe, alle umschiffe oder alles irgendwie mixe, das überlässt mir das Spiel. Die Feinde haben dabei fixe Posten, aber auch feste Routen auf denen sie sich bewegen. Mit einem Rechtsklick sehe ich außerdem deren Sichtradius. Und dann beginnt das Taktieren. Denn gerade wenn mehrere Feinde patrouillieren und vielleicht auch unterschiedliche Sichtfelder haben, macht es mir extrem viel Spaß auszuknobeln welche Möglichkeiten ich in Erwägung ziehen kann, um ans Ziel zu kommen. Die Gegner-KI stellt sich dabei meist recht clever an. Aber nicht selten sehen sie auch Dinge nicht, die eigentlich jedem Menschen auffallen sollten. Etwa wenn halb schräg links einer seiner Kumpanen von mir beseitigt wird.
Ganz schön knackig!
Das führt aber auch dazu, dass sich manches Mal der Schwierigkeitsgrad ein wenig unbalanciert anfühlt. Während in dem einen Moment alle Feinde nachvollziehbar auf Geräusche, Gesehenes oder auf der Map basierte Ereignisse reagieren, kann es auch mal zu ein paar random Aktionen kommen. Etwa wenn es etwas willkürlich wirkt welche Route sie einschlagen, wann sie sich wegdrehen oder wann wann sie mich nach dem Erspähen suchen und wann es ihnen egal ist. Das sorgt nämlich dafür, dass das Spiel aus nicht ganz natürlichen Gründen schon ganz schön knackig schwer sein kann. Wichtig ist also regelmäßig F5 zu drücken, damit zwischengespeichert wird. Wenn ich das vergessen habe, hat mich das gern auch mal ein paar Nerven gekostet.
Es ist wahrscheinlich mein größter Kritikpunkt an dem Spiel. Es ist jedoch nicht so, dass es sich durchgehend so anfühlt, als würde mich das Spiel aufgrund seiner KI stören. Es passiert mal hier, mal da. Mal zwei Mal hintereinander, mal eine Stunde lang nicht. Ändert aber nichts am ordentlichen Schwierigkeitsgrad, es sei denn man nimmt die leichteste Variante, dann ist es machbar, aber trotzdem noch fordernd. Zumindest mir als Neuling der Serie hat es schon auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad viel abverlangt, bis ich irgendwann ein besseres Gefühl für das System dahinter bekommen habe. Das macht natürlich ohne KI-Schnitzer am Meisten Spaß, weil ich immer abwägen kann welche Einheit ich wohin schicke und welche Möglichkeiten ich aus ihr schöpfe. Denn die Einheiten bringen unterschiedliche Skills mit. Umskillen oder ähnliches kann ich es leider nicht, um es eventuell noch zu einer individuelleren Einheit zu formen.
Grafik und Präsentation
Grafisch ist Commandos: Origins ganz ansehnlich gestaltet. Man setzt auf recht detailreiche Umgebungsgestaltung, die sowohl realistisch wirkt als auch taktische Entscheidungen unterstützt. Die visuelle „Klarheit“ ermöglicht es Schritte präzise zu planen und umzusetzen, da die das Taktieren mit und um die Einheiten das Wesentliche ist. Charaktermodelle und Animationen sind größtenteils gelungen, könnten jedoch stellenweise etwas flüssiger und natürlicher wirken. Nicht selten wirkt das Gehen dann doch etwas robotisch. Auch der Übergang zwischen Kriechen und der aufrechten Position sieht etwas hakelig aus. Am Positivsten fielen mir somit doch eher die Umgebungen auf, die sich schon sehen lassen können. Zudem läuft das Spiel auch auf älteren System äußerst flüssig. Die musikalische Untermalung ist absolut passend zur Szenerie, wiederholt sich aber nach einiger Zeit schnell.
Steuerung und Benutzeroberfläche
Ein entscheidender Aspekt für den Erfolg eines Echtzeit-Taktikspiels ist die Steuerung, und hier macht Commandos: Origins vieles richtig. Spieler haben die Wahl zwischen drei verschiedenen Steuerungsschemata, die zusätzlich individuell angepasst werden können. Optionen finde ich immer gut. Ich habe mich am PC für die klassische Commandos Steuerung entschieden, weil WASD > Pfeiltasten. Optimal ist die Steuerung jedoch meiner Meinung nach nicht. Wieso muss ich zum Aufnehmen eines Körpers oder eines Gadgets immer Strg gedrückt halten, wenn ich drauf klicke? Wieso gibt mir das Spiel keine Maus-only-Option? Bei der Auswahl der Fähigkeiten geht das nämlich, plus dass ich trotzdem noch den Shortcut dafür habe. Was ich aber hoch anrechnen muss ist die Wegfindung. Meine Figur hat sich stets dahin bewegt, wohin ich es ihr auch gesagt habe.

Die Umgebungen können sich durchaus sehen lassen und dennoch ist Commandos: Origins nicht allzu ressourcenhungrig. | Bild: 2025 © Kalypso Media
Fazit zu Commandos: Origins
Insgesamt gelingt Commandos: Origins eine überzeugende Rückkehr zur klassischen Echtzeit-Taktik, was insbesondere Fans der Reihe freue dürfte. Denn der Titel ist enorm fordernd und verlangt taktisches und bedachtes Vorgehen. Fehler werden schnell bestraft, leider manchmal auch aufgrund nicht immer nachvollziehbarer KI-Aktionen. Mnachmal aber auch, weil das Spiel echt ganz schön schwierig ist. Doch die große Map mitsamt ihrer Möglichkeiten und verschiedenen Herangehensweisen, die auch allesamt super funktionieren, laden einfach zum Taktieren ein. Besonders gut gefällt mir auch, dass das Spiel trotzdem auch mal im Tempo etwas anziehen kann, etwa wenn man mit einer Figur um einen Konvoi schleicht, während man mit einer anderen Figur Fallen auslegt für heran nahende Gegner. Commandos: Origins ist ein anspruchsvolles Stealth-Echtzeit-Strategiespiel und spielt sich, trotz eines ja eigentlich alten Spielprinzips sehr frisch. Es ist kein leuchtender Stern am Genrehimmel, denn dafür leistet sich das Spiel eben auch ein paar Patzer. Da es sich aber auch nicht um einen Vollpreistitel handelt, bekommt man hier ein wirklich schönes RTS in schicker Optik für Enthusiasten zu einem guten Preis-/ Leistungsverhältnis.
Positiv:
Negativ:
Ab in die Sammlung?
Wer fordernde Echtzeitstrategiespiele mag ist hier richtig Auch Einsteiger profitieren vom umfangreichen Tutorial und dem leichten Schwierigkeitsgrad. Nur sollten euch nicht die genannten Schwächen abschrecken.
1 Kommentar
Ist das was für die nächste Lan ?