Bartender Hustle
Online Multiplayer
Couch-Koop / Splitscreen
Mikrotransaktionen
Lootboxen
Onlinezwang
Kostenpflichtiger Seasonpass für DLCs
Releasedatum: 23. April 2025
Genre: Simulation, Casual
USK: ab 12 Jahren freigegeben
Publisher: Departure Interactive
Plattformen: PC, PlayStation 5, Xbox Series S|X, Xbox One
In Bartender Hustle kann ich virtuelle Drinks zusammenbrauen, ohne reale Menschen aus den Latschen zu hauen. Erstmal eine sichere Sache. Das Spiel, das verspricht, mich zum Meistermixer zu machen – oder zumindest so aussehen zu lassen. Nach mehreren Stunden im virtuellen Bar-Universum kann ich sagen, ob das auch tatsächlich gelungen ist.
Schicke Bars?
Optisch präsentiert sich Bartender Hustle in einem stilvollen, cartoonigen Look, der an eine lebendige Comic-Welt erinnert. Die Farben sind kräftig, die Animationen hölzern– auf der PS5 läuft aber alles butterweich. Die Bars sind liebevoll gestaltet, von schummrigen Jazz-Lokalen bis hin zu hippen Rooftop-Bars. Das schafft eine angenehme Atmosphäre und lädt zum Verweilen ein. Doch hier beginnt auch schon mein erster Kritikpunkt: Die Optik wirkt zwar irgendwo charmant, aber manchmal auch etwas generisch und wenig abwechslungsreich. Nach einer Weile merkt man, dass die Locations sich kaum unterscheiden und die Umgebung eher funktional bleibt. Man merkt dem Spiel sehr klar ein eher kleines Budget an. Insbesondere die Gesichtsanimationen sehen doch sehr leblos aus und so macht Bartender Hustle einen optische eher zweckmäßigen Eindruck.

Die Bar bietet eine lange Zutatenliste, die man für den perfekten Drink benutzen kann. | Bild: 2025 © Departure Interactive
Kurzweilige Mixturen ohne Freiheit
Das Gameplay ist eine Mischung aus Zeitmanagement, Geschicklichkeit und Kreativität. Ziel ist es, Bestellungen schnell und akkurat zuzubereiten, Kunden zufrieden zu stellen, viel Trinkgeld abzusahnen und dabei möglichst stylisch auszusehen. Die Steuerung auf der PS5 funktioniert grundsätzlich gut; das Mixen, Schütteln und Dekorieren wird durch den Controller gut simuliert. Besonders gefallen haben mir die Minispiele für das Zubereiten der Drinks: Hier wird echtes Geschick gefordert, was den Spielspaß deutlich erhöht. Hier muss ich beispielsweise genau abpassen die richtigen Mengen abzustimmen, den Drink zu shaken oder mein Glas zu verzieren. Allerdings kann es manchmal ziemlich hektisch werden – wer keinen kühlen Kopf bewahrt, verliert schnell den Überblick oder macht Fehler. Trotzdem ist der Einstieg sehr seicht, da hier noch kein großer Druckfaktor herrscht, um erstmal ein Gefühl für das Handling zu bekommen.
Auch wenn die Mechaniken per se kurzweilig sind und unterhalten, gibt es ein ganz, ganz großes Problem. Denn wenn ich einen Fehler mache, dann lässt das Spiel nicht die Freiheit zu, das auch auszuspielen. Gebe ich beispielsweise einen Drink ohne einen Strohhalm ab, der einen erfordert, dann kann ich den nicht einfach nachreichen, mit Verlust von etwas Trinkgeld. Ich muss alles neu machen! Auch wenn ich in einen Drink eine falsche Zutat packe, dann muss ich alles neu machen, ohne dass mich das Spiel vielleicht spüren lässt, dass es einem Kunden auch mal nicht schmeckt. Dadurch ist der ganze Ablauf doch relativ statisch und ich bin gezwungen 1:1 nach Rezept zu arbeiten. Es lässt etwas Dynamik und Freestyle vermissen.
Es gibt eine Story?
Was die Inhalte betrifft, bietet Bartender Hustle eine Vielzahl an Cocktails und Getränken – von Klassikern bis hin zu ausgefallenen Spezialkreationen. Das ist grundsätzlich positiv, doch hier zeigt sich auch ein Kritikpunkt: Die Abwechslung ist begrenzt. Nach einigen Durchläufen wiederholt sich das Gameplay recht schnell, da kaum neue Mechaniken oder größere Innovationen eingeführt werden. Das Spiel setzt stark auf Upgrades wie neue Zutaten oder bessere Geräte sowie kosmetische Anpassungen für den eigenen Avatar – was motivierend sein kann, aber auf Dauer nicht genug Abwechslung bietet.
Die Story ist eher simpel gehalten: Du startest als unerfahrener Barkeeper in einer kleinen Bar und arbeitest dich nach oben. Zwischensequenzen sind humorvoll inszeniert – mit witzigen, cringen, unfreiwillig komischen Dialogen und skurrilen Charakteren. Die Geschichte selbst bietet wenig Tiefgang und dient vor allem als Rahmen für das Gameplay. Was mich persönlich etwas gestört hat, ist die Qualität des Writings sowie die Übersetzung. Der Text wirkt teilweise holprig oder unnatürlich formuliert; einige Dialoge scheinen maschinell übersetzt worden zu sein oder wurden nicht wirklich ins Deutsche angepasst. Das nimmt dem Spiel ein bisschen von seiner Authentizität, allerdings hat es mich auch oft laut auflachen lassen, weil die Formulierungen auch mal gerne super absurd ausfielen.
Fazit zu Bartender Hustle
Endlich weiß ich nun, wie es auf der anderen Seite der Cocktail-Theke ist. Stressig! Und ich bin auch etwas froh, dass ich den Job nur virtuell gemacht habe. Denn Bartender Hustle erzeugt, durch offensichtlich überschaubare Mittel, auf jeden Fall das Gefühl, dass ich ein echter Bar-Veteran bin. Die Flaschen, Gläser und Zutaten lassen sich recht intuitiv greifen und steuern, um entsprechend nach Rezept zu brauen. Doch so kurzweilig und nett ich dabei unterhalten werde, es ist nach einiger Zeit abwechslungsarm. Zudem kann ich keine falschen Drinks abgeben und mich den Konsequenzen hingeben. Denn Bartender Hustle will, dass ich alles neu machen muss. Etwas schade. So bleibt es insgesamt etwas Nettes für Zwischendurch, wenn man nicht auf große Freiheiten pocht. Für etwas mehr Spielzeit mangelt es aber an Abwechslung und oder mehr Modi.
Positiv:
Negativ:
Ab in die Sammlung?
Wer sich generell für Drinks und kurzweilige Casual Games interessiert, kann mal rein schauen.