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Star Fox 2 – Retro-Test zum Überraschungshit auf der SNES Classic Mini

Es war einmal in einer weit entfernten Galaxie… oder wird es noch sein? Wer weiß das schon. So genau kann man das eigentlich nicht sagen. Was man allerdings sagen kann ist, dass mit der Veröffentlichung der SNES Classic Mini auch ein längst vergessener Sci-Fi-Shooter doch noch seinen Weg in die heimischen Wohnzimmer dieser Welt gefunden hat. Die Rede ist natürlich von Star Fox 2. Wie sich die Polygon-Ballerei mit den putzigen Viechern so schlägt, erfahrt ihr im folgenden Text.

(Anmerkung: Die Screenshots in diesem Beitrag sind allesamt abfotografiert, um ein authentisches Retro-Feeling zu unterstreichen).

 

Von Füchsen, Fröschen und Hunden im All

Konnten wir in Starwing (so wurde der erste Teil von Star Fox in Deutschland vermarktet) lediglich in die Rolle von Fox McCloud schlüpfen, so haben wir im zweiten Teil die Möglichkeit, auch die anderen Teammitglieder anzuwählen. Auch das Team an sich ist größer geworden. Zu den Ursprungsmitgliedern Fox McCloud, Slippy Toad, Falco Lombardi und Peppy Hare gesellen sich noch die zwei Pilotinnen Fay und Miyu dazu. Mit der Möglichkeit, sechs verschiedene Piloten zu wählen, können wir uns auch hinter den Steuerknüppel von drei verschiedenen Raumjägern schwingen. Diese sind von der Wahl des Piloten abhängig. Fox und Falco sind im Prototype Arwing unterwegs, Slippy und Peppy kämpfen im Armoured Arwing und unsere beiden Neuzugänge Fay und Miyu steigen in den Light Arwing. Die drei verschiedenen Raumjäger haben auch unterschiedliche Werte und Ausstattungen. Der Prototype Arwing, bekannt aus dem ersten Teil, ist der Allrounder. Der Armoured Arwing ist etwas langsamer und ein bisschen träge, jedoch auch mit wesentlich besseren Schilden ausgestattet. Der Light Arwing ist schnell und wendig, jedoch auf Kosten der Schildkapazität. Auch verfügen die verschiedenen Raumjäger über unterschiedliche Grundausstattungen. Der Prototype Arwing verfügt über Bomben, welche alles im Umfeld vernichten, Der Armoured Arwing kann sein Schild wieder aufladen und der Light Arwing verfügt über ein Super Schild. Dadurch ist für jeden etwas dabei. Können wir uns nicht richtig entscheiden, ist das auch kein Problem, denn wir wählen auch noch einen Wing Man aus den übrigen Piloten aus. Dadurch können wir auf der Weltkarte jederzeit zwischen zwei Piloten wechseln.

Die Qual der Wahl: Mit den sechs wählbaren Piloten stehen auch drei verschiedene Raumjäger zur Auswahl

 

Das Böse gibt nie auf

Nachdem wir in Starwing den bösen Cyberaffenimperator Andross vertrieben haben, kommt er in Star Fox 2 zurück und sinnt auf Rache! Er hat es auf unseren Heimatplaneten Corneria abgesehen und setzt alles daran, diesen zu zerstören. Unsere Aufgabe ist es, ihm das Handwerk zu legen und für immer aus dieser Galaxie zu vertreiben. Der größte Unterschied ist die Tatsache, dass wir nun eine Sternenkarte haben auf der wir uns recht frei bewegen können. Somit sind die Missionen frei wählbar. Ziel ist es, die Weltraumstation von Andross zu erreichen und den Schaden an Corneria so gering wie möglich zu halten. Denn neben zwei Sternenkreuzern, welche uns gegnerische Raumschiffe entgegen werfen und ab und an auf unsere Welt mit einem riesigen Laser schießen, kann es passieren, dass der Feind einen anderen Planeten einnimmt und von dort aus mit Raketen auf unsere Heimatwelt schießt. Auch gilt es, sich dem abtrünnigen Wolf O’Donnell und seiner Crew Star Wolf entgegen zu stellen. Diese vier Piloten stellen eine Art Zwischengegner da und sind schon etwas ausdauernder als die normalen Gegner. Je nach Fortschritt bekommen wir es auch mal mit dem Mirage Dragon zu tun. Dieser stählerne Lindwurm greift uns mit Feuer und Lasern an. Unsere Bewegungen auf der Karte sollten wohl überlegt sein. Immer wenn wir ein Ziel anpeilen und dort hin fliegen, bewegt sich auch alles andere. Feindverbände nähern sich uns, Raketen fliegen in Richtung Corneria und Invasoren bewegen sich auf freie Planeten zu, um diese zu besetzen. Jedes Mal, wenn wir auf einen Feind, eine Rakete, einen Kreuzer oder einen Planeten treffen, kommt es zum Kampf. Dieser wird in altbekannter Starwing/Star Fox-Manier ausgetragen.

Die Sternenkarte ist der Dreh- und Angelpunkt für unsere Missionen

 

Gameplay und Präsentation

Die Raumkämpfe sind schnell und je nach Schwierigkeitsgrad auch recht hektisch. Diese werden in der Ego-Perspektive ausgetragen. Dabei steuern wir das Fadenkreuz in einem bestimmten Bereich und sobald es den Rand dieses Bereichs erreicht, neigt sich auch der Rest des Bildschirms. Das klingt jetzt vielleicht etwas umständlich und unkomfortabel, geht aber in der Praxis wirklich gut von der Hand. Ein nettes neues Feature von Star Fox 2 ist der Walker-Modus. Dieser ist nur auf Planeten oder in Raumkreuzern möglich. Dabei transformiert sich unser Raumschiff in einen Mech. Das kennt man zum Beispiel von den Vikings aus Starcraft. Auch hier ist die Kontrolle wieder recht eingängig. Mit dem Steuerkreuz bewegen wir uns vor, zurück und seitwärts. Drehen könnt ihr euch über die Schultertasten L und R. Hier wurde auch schon eine frühe Auto-Aim-Funktion implementiert. Befinden sich Gegner im Walker-Modus höher oder niedriger als das Fadenkreuz, springt dieses direkt zum Ziel. Durch einen Druck auf die Select-Taste können wir uns wieder in den Gleiter-Modus transformieren. Aber Vorsicht ist geboten! Prallen wir dann gegen ein Hindernis, erleiden wir Schaden. Das passiert im Walker-Modus nicht. Im Prinzip sind die Missionen immer recht ähnlich. Landen wir auf einem Planeten gilt es erst mal, den Eingang zu Feindbasis via Schalter zu öffnen. In der Basis angekommen kämpfen wir uns zum Kern vor und zerstören diesen. Danach fliegt alles in die Luft und wir entkommen mit unserem Raumgleiter. Bei großen Raumkreuzern funktioniert die Infiltration ähnlich. Nur mit dem feinen Unterschied, dass wir keine Schalter betätigen müssen, sondern einen Frontalangriff starten und auf dem Weg zum Kreuzer dessen Verteidigungsmechanismen und anderen Gegnern ausweichen müssen. In den Dogfights im Weltraum müssen wir entweder kleinere Gegnerverbände oder Raketen ausschalten, einzelnen Mitgliedern des Star Wolf-Teams die Stirn bieten und sogar einen Mirage Dragon erlegen. Alles in allem liefert das Gameplay ausreichend Abwechslung.

Die Kämpfe sind kurzweilig und die Steuerung funktioniert widererwarten recht gut

 

Die Technik dahinter

Die Grafik war für die damaligen Verhältnisse der Wahnsinn. Es war eine unglaubliche Leistung, was die Programmierer damals aus der 16 Bit Konsole rausholten. Hier darf man nicht vergessen, dass das Spiel zwar erst 2017 veröffentlicht, jedoch im Jahr 1996 programmiert wurde. Doch im Spiel merkt man schnell, dass die SNES mit ihrer Leistung schnell an ihre Grenzen gerät. Star Fox 2 läuft leider nicht ganz ruckelfrei. Teilweise sogar so stark, dass man nur mit Mühe, Not und viel Glück die Gegner trifft. Allerdings kam es lediglich bei den Walker Missionen zu heftigeren Rucklern. Der Rest läuft, naja nicht gerade flüssig, aber dafür spielbar. Der Schwierigkeitsgrad ist in drei Stufen unterteilt. Normal, Hard und Expert. Wobei Expert erst freigeschaltet wird, wenn man neben einigen bestimmten Aktionen das Spiel auch auf Hard durchgespielt hat. Auf Normal beträgt die Spieldauer etwa eine halbe Stunde, bis der Abspann über den Fernseher flimmert. Das mag jetzt vielleicht etwas kurz erscheinen, ist aber aufgrund der Tatsache, dass man auf der ersten Schwierigkeitsstufe mehr oder weniger locker durchmarschiert, nicht so schlimm. Immerhin handelt es sich immer noch um ein Arcadespiel und da zählt nur eins: den Highscore knacken! Dadurch ist im Schnitt eine gute C-Wertung auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad drin. Wer einen höheren Highscore haben möchte, der muss auf Hard und/oder sogar Expert spielen. Somit spielt auch die Auswahl des passenden Wing Man eine größere Rolle. Ein Zwei-Spieler-Modus wäre noch das Tüpfelchen auf dem I gewesen, hätte aber wahrscheinlich den Rahmen gesprengt.

 

Positiv:

Überraschender Release
Interessantes System mit frei wählbaren Missionen
Tolle Grafik für damalige Verhältnisse…

Negativ:

…die leider die Leistung stark in Mitleidenschaft zieht und somit für einige Ruckler sorgt
Schwierigkeitsgrade zu weit auseinander auf Normal zu leicht und auf Expert fast nicht zu schaffen
Ein Koop-Modus wäre noch schön gewesen
[testimonial_slider arrows=”false”][testimonial image_url=”69840″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Tobias Panten, Redakteur”]
“Star Fox 2 ist ein kurzweiliges, buntes Weltraumabenteuer mit einer aufregenden Lizenz. In Anbetracht des eigentlichen Alters des Titels und der damals so stark begrenzten Leistung kann man ruhig über den einen oder anderen technischen Mangel hinweg sehen. Auch wenn es möglicherweise den Rahmen gesprengt hätte: ein Koop-Modus wäre der absolute Wahnsinn gewesen. Ich persönlich freue mich riesig, dass der Titel es doch noch zu einer Veröffentlichung geschafft hat.”
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Ab in die Sammlung?

Nicht nur für Fans, sondern auch für solche, die gerne einmal etwas Retro-Feeling erleben wollen, ist Star Fox 2 willkommene Kost. Auch die jüngeren Spieler unter euch sollten sich das mal anschauen. Damals ging es nicht um die beste Rüstung oder die stärkste Knarre. Sondern einfach nur um den Highscore.

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