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Splinter Cell: Pandora Tomorrow – Der zweite Teil des Stealth-Spiels in der Retro-Review

Wer vom ersten Teil begeistert war, kann es von Splinter Cell: Pandora Tomorrow auch sein. Am grundlegenden Spielprinzip hat sich nicht viel verändert. Warum auch? Es funktioniert immer noch sehr gut, eröffnet dabei aber keine neuen Welten. Lediglich ein paar neue Features und eine neue Story gibt es nun. Was nun genau neu dazu gekommen ist, lest ihr in unserem Test.

 

Immer diese Abtrünnigen!

Suhadi Saddono ist ein Rebellenführer mit grausamen Plänen. Er macht mit einem Angriff auf die amerikanische Botschaft in Osttimor auf sich aufmerksam. Nur ein Mann kann ihn aufhalten, es ist kein geringerer als Sam Fischer. Der bekannte und begabte Geheimagent im Außeneinsatz wird von der NSA wieder ausgesandt die Welt, bzw. Amerika zu retten. Der Kampf gegen Saddono führt Sam Fischer in die unterschiedlichsten Gebiete des Planeten. So sind wir in Paris, einem Zug in der Nähe von Nizza, Jerusalem und auf amerikanischem Boden. Die Story ist eine Mischung aus dem üblichen Kampf gegen Aufständische, Verräter, Bomben und einem Held, der in den Sonnenuntergang reitet. Verschwörungsliebhaber kommen hier schon zum Teil auf ihre Kosten. Wer ein wenig vorausschauen kann, wird aber nicht überrascht, da es im Grunde nichts Neues ist.

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Durch das rechte Fenster sieht man Suhadi Saddono.

 

NSA-Agent oder Zirkus-Artist?

Das Gameplay ist weiterhin gut gelungen und macht viel Spaß, die Tastenbelegung hat sich nicht verändert. Nur wer es gewohnt war, mit Druck auf die C-Taste die Beine ans Rohr oder Seil zu hängen, fliegt nun in den Abgrund. Anfangs ist dies nervig, wenn man sich dann aber mal umgewöhnt hat, die richtige Taste zu verwenden, geht es aber. Wieder kann Sam Fischer seine Gegner ruhigstellen und gezielt ausschalten. Auch die Fähigkeit, sich an allen möglichen Kanten und Rohren hochzuziehen und entlang zu hangeln, hat Sam Fischer beibehalten. Neu hinzugekommen ist die Möglichkeit Wachen durch Pfeifen abzulenken, was doch sehr hilfreich sein kann. Der Spagat-Sprung wurde etwas abgewandelt. Sam macht jetzt keinen Spagat mehr, dafür kann er sich aus der Position an einen Absatz hechten und somit höher gelegene Stellen erreichen. Bewegungstechnisch hat sich auch das um-die-Ecke-Schauen verändert, hier ist nun möglich die Deckung, zur gegenüberliegenden Seite, zu wechseln. Ist schön, da es hilft, ungesehen vorbei zu huschen. Zum Umsehen im nachfolgenden Raum ist es auch vorteilhaft. Die Wärmebild-Kamera findet auch in Pandora Tomorrow besonderen Einsatz. Erneut müssen wir mit ihr Minen aufspüren, um diese umgehen zu können. Zudem hilft sie beim Aufspüren der Rebellen. Warum? Das wäre ein Spoiler – und das möchte keiner! Auch im Kryo-Labor in Paris findet die Wärme-Kamera ihren Einsatz, ähnlich wie im Schlachthaus im Vorgänger. Überraschend ist, dass man sich in der US-Botschaft in Osttimor in den Lichtkegel eines Suchscheinwerfers stellen muss, um unentdeckt zu bleiben. Das Schleichen und unentdeckt bleiben wird von Ubisoft zum Teil ordentlich forciert. So hat Fischer in den zwei Jahren scheinbar gelernt noch schlechter zu schießen. Er hat seine Pistole und seine F-2000 noch weniger unter Kontrolle als im Vorgänger. Kann gewaltig nerven, wenn man versucht einen Gegner zu umgehen, in dem man eine Lampe ausschießen möchte und dabei so oft schießen muss, dass der Gegner aufgeschreckt wird und einen letztendlich doch entdeckt. Die Waffe verzieht einfach zu sehr. Auch wenn das Schießen der allerletzte Ausweg sein sollte, wäre es nicht schlecht, wenn Sam trotzdem schießen lernt. Was Sam allerdings beigebracht wurde, ist, eine Tür zu öffnen, während er einen Gegner auf den Schultern trägt. Diese Neuerung ist praktisch und hilft Körper schneller zu verstecken.

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Bei hohen Geschwindigkeiten unter einem Zug entlang klettern.

 

Schönes Schleichen!

Optisch ist das Spiel auf dem Stand der Zeit, dabei aber nicht herausragend. Störend ist, dass durch das Aktivieren der Nachtsicht alle Kanten plötzlich aufbrechen und anstatt aus vielen, kleinen Pixeln, nun aus großen, groben Pixeln bestehen. Da man hauptsächlich mit Nachtsicht spielt, denkt man nicht, dass Pandora Tomorrow von 2004 ist, sondern etwas älter. Schade, weil ich vermute, dass dieser Effekt sogar gewünscht ist. Schließlich sieht das Spiel ohne Nachtsicht richtig gut aus. Zumindest sind Personen, Gegenstände und die Zwischensequenzen wieder richtig schön gemacht. Texturen von Wänden und Böden lassen meist jedoch noch zu wünschen übrig. Erneut gibt es den Fehler mit dem angeblichen Schatten, der sich als hell erleuchtet entpuppt, sobald man drin steht. Alles in allem bleibt es bei einer soliden Grafik, die an vielen Stellen überzeugt und an einigen schwächelt. Die erwähnten Zwischensequenzen sind in Spielgrafik gemacht und nun besser und schöner als im Vorgänger. Bewegungen sehen weiterhin realistisch aus und werden flüssig ausgeführt.

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Ohne das Nachtsichtgerät sieht es wirklich gut aus.

 

Was habe ich da gehört?

Die Sounds sind prinzipiell aus dem ersten Teil übernommen, lediglich neu eingefügte Elemente wurden entsprechend vertont. Die Musik im Spiel wurde vom argentinischen Komponisten Lalo Schifrin komponiert und klingt sehr gut. Die Musik passt sich wieder der Situation an und wird bei mehr Action schneller und aufregender und in den ruhigen Passagen baut sie Spannung auf. Analog zum ersten Teil ist die Qualität der deutschen Synchronisation nicht sehr gut. Der Inhalt und die Sprache sind glaubhaft und vom Sprecher gut umgesetzt, lediglich die Tonqualität hat auf dem Weg zu Ubisoft gelitten. Ansonsten bleibt hier nichts neues zu sagen, schaut doch einfach noch mal in den Test des ersten Teils rein.

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Ein Glück, dass der Abspann so interessant ist.

 

 

 

Fazit:
Auch der Nachfolger des Schleich-Titels Splinter Cell kann überzeugen. Am grundlegenden Spielsystem hat sich nichts verändert. Es ist nicht unbedingt schlechter geworden, aber auch nicht wirklich besser. Die neuen Features bringen nicht mehr Spielspaß, der wegen der kurzen Story eh nach wenigen Stunden vorbei ist. Größter Schwachpunkt ist, dass die Grafik im Nachtsicht-Modus sehr stark leidet. Ich hätte mehr erwartet – dennoch ein solider Titel.

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