Im Jahr 2009 beglückte Atlus die Fans der Shin Megami Tensai Reihe mit einem neuen Teil. Shin Megami Tensai Persona 4 entwickelte sich bereits kurz nach Release zu einem absoluten Liebling unter den Fans. Die Kombination aus RPG und Social Sim setzte dabei das altbekannte Spielprinzip der Reihe fort und verfeinerte es zudem. Eine etwas erweiterte Version des Spiels gelangte dann 2013 nach Europa, diesmal exklusiv für die Playstation Vita. Persona 4 Golden erwies sich auch auf dem Handheld erneut als Hit. Seitdem tauchten die von Fans geliebten Charaktere in dem ein oder anderen Spin Off auf. So geschehen in Persona 4 Arena. Der Nachfolger zum, von Kritikern gelobten, RPG / Beat’em Up Mix ist nun endlich da und schickt euch zurück in das Persona Universum. Ob dieser Titel den hohen Ansprüchen genügt oder daran scheitert erfahrt ihr hier im Test.
Alles auf Anfang
Die Freunde um Personas Hauptprotagonist Yu Murakami haben erst die Geschehnisse des letzten P1 Turniers, vor einer Woche, verarbeitet, da zeigen sich bereits neue, unheilvolle Vorzeichen. Bevor sich die Freunde weitere Gedanken machen können, beginnt der Mitternachtskanal erneut zu senden. Doch anstatt diesmal die Schüler in die TV-Welt zu entführen, kommt das teuflische P1 Climax Turnier diesmal in die reale Welt. Ein roter, mysteriöser Nebel hüllt ganz Inaba ein und lässt so die TV-Welt mit der realen Eins werden. Voneinander getrennt, treffen von nun an unsere Protagonisten auf Schattenwesen, die ihren Freunden nachempfunden sind, und müssen sich diesen in den Turnierkämpfen stellen. Sollten sie den Schatten unterliegen, geht die Welt nach einer Stunde unter. Doch die Geschichte hat mehr als nur eine Seite, denn auch die Helden aus Persona 3 haben mit diesem Ereignis zu kämpfen.

Yu und seine Freunde stellen sich erneut dem P1 Turnier.
RPG oder Beat’em Up?
Es gibt Spiele, bei denen es leicht fällt, sie in ein Genre einzuordnen. Persona 4 Arena Ultimax ist leider keines davon. Rollenspiel Fans werden hier eine personatypisch, spannend erzählte Geschichte vorfinden. Im Gegensatz zu den Story Modes anderer Prügelspiele, kann man diesen hier wirklich als solchen bezeichnen. So lauscht ihr ausgiebigen Unterhaltungen zwischen den Charakteren, so wie ihr es auch aus den RPG Teilen kennt. Außerhalb der Dialoge bringen Cutscenes die Story voran. Die Story schickt euch dabei durch einzelne Episoden, bei denen jeder Charakter einen eigenen Episodenverlauf besitzt. Mit jeder Episode, die ihr beendet, schaltet ihr neue frei. Dabei enthält nicht jede Episode einen Kampf, manchmal gilt es nur die Geschichte weiterzuerzählen. Neben dem sehr umfangreichen Story Mode könnt ihr selbstverständlich auch eure kämpferischen Fähigkeiten im Trainings Modus verbessern. Hier bringt euch das Spiel Stück für Stück die Steuerung bei und lässt euch dann auch die härteren Kombos trainieren. Ihr seid aber gar kein Beat’em Up-Fan? Gar kein Problem das Spiel verfügt über eine Automatikfunktion. Diese könnt ihr im Menü aktivieren und von da an übernimmt der Computer die Kämpfe für euch. Ansonsten könnt ihr euch sowohl im Arcade Mode, Score Attack Mode (Kämpfe mit Punktbelohnung und Ranglisten), Versus Mode und dem Golden Arena Mode austoben. Die Golden Arena ist eine Art endloser Dungeon in dem ihr Kämpfe bestreitet, um euren Charakter aufzuleveln und so immer weiter vordringen, zu können.

Die Kämpfe sind schnell und bieten viel Tiefe für Beat’em Up Fans.
Alles unter Kontrolle
Wie alle bekannten Prügelspiele bietet auch Persona die bekannten Kommandos. Dabei liegt hier der Unterschied darin, dass eure Charaktere auch ihre Personas nutzen können. Somit verfügt sowohl ihr als eure Persona jeweils über einen leichten, als auch einen starken Angriff. Wie oft ihr eure Persona angreifen lassen könnt hängt davon ab, wie viele Treffer diese einstecken muss. Mit jedem Treffer verliert ihr eine Persona Karte, sind alle verbraucht ist eure Persona zerstört und kann vorübergehend nicht mehr genutzt werden. Mit der L1-Taste könnt ihr Wutaktionen auslösen und mit R1 könnt ihr gegnerischen Attacken ausweichen. Ein weiteres Feature ist der Burst Modus. Während der Kämpfe könnt ihr die SP-Anzeige füllen. Die Ladung hat mehrere Stufen, die durch das S-Hold System beeinflusst werden. Das bedeutet, dass ihr im Kampf durch gedrückt halten der Vierecktaste die SP-Anzeige aufladen müsst, um Zugang zu starken Spezialattacken zu erhalten. Die Stufen sind Skill, SP Skill, Awakened SP Skill und Instant Kill. Lasst dann bei der gewünschten Stufe die Vierecktaste los und euer Kämpfer führt die aktuelle Aktion automatisch aus. Ein weiteres taktisches Element sind die Leiden, die euren Protagonisten im Kampf ereilen können. Ähnlich den Zustandsveränderungen aus den RPG Vertretern verursachen manche Aktionen Nachteile für den Betroffenen. Neben den offensichtlichen Einflüssen wie Gift, das eure Lebensenergie langsam abnehmen lässt, gibt es aber auch einige mit größeren Konsequenzen. Ein Beispiel dafür ist Panik, bei der die Steuerung umgekehrt wird und gezielte Attacken so gut wie unmöglich macht. Wer von euch eine echte Herausforderung sucht, sollte sich vielleicht mit einem anderen Feature beschäftigen. In Arena Ultimax habt ihr die Möglichkeit mit den Schattenvarianten der normalen Charaktere Kämpfe zu bestreiten. Die Herausforderung besteht darin, dass diese weniger Schaden verursachen und im Gegenzug mehr Schaden erleiden. Ihre Besonderheit liegt allerdings in der SP-Anzeige. Während die normalen Kämpfer nach jeder Runde die Ladung ihrer SP-Anzeige wieder verlieren, bleibt diese bei den Schattenkämpfern erhalten. Ist die Anzeige vollständig gefüllt, könnt ihr durch gleichzeitiges Drücken der Viereck-, Dreieck- und Kreistaste die Schattenraserei auslösen. Während die Schattenraserei aktiv ist, kannst du Fähigkeiten-Boosts und SP Fähigkeiten so oft ihr wollt einsetzen.

Die Schattencharaktere erfordern sehr viel Können vom Spieler.
Eye Candy für Anime Fans
Wer bereits Teile der Shin Megami Tensai Reihe gespielt hat, weiß was ihn hier optisch erwartet. In Sachen Grafik hat man sich hier praktisch eins zu eins der Optik von Persona 4 bedient. Das heißt toll designte Charaktere, sei es in Sprite Form oder als aktive Animation während des Kampfes. Das bunte und schrille Design passt hier hervorragend und lässt vor allem bei Fans die Erinnerungen an die RPG Vertreter aufleben. Die Kampfanimationen laufen extrem flüssig und sehen sehr stylish aus und warten immer wieder mit kleinen verrückten Details auf. Die Cutscenes sind qualitativ auf einem Level mit der Anime Serie und den Filmen, also absolute Spitze. Auch in Bezug auf den Sound hat man sich nicht lumpen lassen und so ist das gesamte Spiel vollständig vertont. Jeder einzelne Charakter wird sehr überzeugend zum Sprechen gebracht. Getoppt wird das nur noch vom Soundtrack. Der Mix aus Japano Pop und Rock Sounds passt hier wie die Faust aufs Auge.
Fazit:
Arena Ultimax ist ein weiterer Beweis das Beat’em Ups durchaus auch mit guter Story machbar sind. Das Kampfsystem bietet zudem auch Profis einiges an Tiefe, die erstmal gemeistert werden muss. Persona Fans die nur die Story erleben wollen können die Kämpfe einfach dem Computer überlassen und die Geschichte genießen. Persona steht für Qualität und dieser Titel macht da keine Ausnahme.