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Overwatch – Test zum quirligen Heldenshooter

Bereits mit der eingeschlagenen Beta war Overwatch in aller Munde – der erste Shooter von Blizzard Entertainment zeigt, was man aus 21 Helden rausholen kann. In Online-Matches müsst ihr Seite an Seite mit euren Teammitgliedern beweisen, wer das bessere Händchen für die Wahl des Schützen hat. Dazu haut ihr euch in 12er Matches Ultimative Fähigkeiten um die Ohren, bis ihr einen Punkt eingenommen oder eine Fracht eskortiert habt. Doch inwieweit unterscheidet sich das Spiel von Battleborn, welches von uns ebenfalls unter die Lupe genommen wurde? Diese Sache klären wir am besten mit diesem Test.

 

Helden sterben nicht

In Overwatch stehen euch 21 verschiedene Figuren zur Auswahl, die euch in bunt animierter Weise durch das Spiel begleiten. Hierbei lassen sich die Charaktere in vier einzelne Klassen aufteilen: die Angreifer (die mächtig Schaden austeilen können), die defensiven Helden (die euer Team durch besondere Fähigkeiten unterstützen), die Tanks (die mit ihren immensen Lebenspunkten den Schaden auf sich lenken können) und die Unterstützer (die u.a. eure LP erfrischen können). Mit unterschiedlichen Lebenspunkten und den “Ultimativen Fähigkeiten” für jeden Helden müsst ihr je nach Situation genau überlegen, welchen Helden ihr für das Match wählt. Habt ihr einmal eine falsche Wahl für die Situation getroffen, könnt ihr nach eurem Tod den Charakter wechseln, ohne große Zeitverluste zu riskieren. Dies bringt eine gewisse Dynamik ins Spiel und sorgt für Spannung bis zur letzten Sekunde der Runde. Hier ist auch schon der größte Unterschied in Bezug auf Battleborn. Denn in einem MOBA muss man sich für einen Helden vor dem Spiel entscheiden und kann diesen nicht mehr wechseln. In Overwatch ist diese Funktion gegeben, sodass das Spiel immer in Bewegung bleibt. Dabei ist es nicht einmal wichtig, dass euer Team ausgewogen ist. In einigen Matches ist es mir schon passiert, dass mein Team keine Chance gegen sechs Torbjörns auf einmal hatte, da diese ihre Geschütztürme perfekt platziert haben. Je nach “Ultimativer Fähigkeit”, die sich während der Runde auflädt, verstärkt ihr zusätzlich euer Team oder zündet einen alles vernichtenden Angriff. Einige der Charaktere erhielten vor Release des Spiels sogar Kurzfilme, in denen die Persönlichkeit der Charaktere deutlich wurde. Demnach versuchte man darauf zu achten, dass die Helden keine plakativen Waffen sind, sondern Figuren mit ganz eigener Hintergrundgeschichte. Da viele der Helden aus verschiedenen Ländern der Welt kommen, haben sie passende Namen, Aussehen oder sogar einen passenden Akzent zum Land. Mercy hört man beispielsweise deutlich an, dass sie in der Schweiz beheimatet ist. Sogar Deutschland ist mit Schildnutzer Reinhardt vertreten!

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Ob ich es als Symmetra noch schaffe, mich zu retten?

 

Ryuu ga waga teki wo kurau

Während eurer Matches könnt ihr auf insgesamt zwölf Karten das Schlachtfeld regieren. Die Karten erinnern dabei an verschiedene Orte auf der Erde, von Asien bis ins kalte Russland sind viele Orte der Welt vertreten – auch Hollywood. Sogar die Charaktere beheimaten diese Orte, auf denen die Schlachten toben. Diese sind – für einen Shooter – detailreich gestaltet und lassen sich teilweise sogar unwiderruflich zerstören (gemeint sind hierbei kleine Vasen oder süße pinke Katzenautomaten). Allerdings gibt es selten Veränderungen innerhalb der Karte. Ihr könnt die Karten jeweils immer nur mit dem gleichen Modus spielen, sodass man nach wenigen Runden raus hat, wo man die Bastion am besten platziert. Die Modi des Spiels sind schnell erklärt: Beim Angriff müsst ihr einen Zielpunkt oder eine Fracht erobern und diese zum Zielpunkt geleiten, bei der Verteidigung sollt ihr dies möglichst verhindern. Ein anderer Modus bietet beiden Spielern den Angriff, hier wird ein Zielpunkt erst nach einer gewissen Zeit freigeschaltet und die 12 Spieler müssen diesen für sich gewinnen und halten können. Ihr habt also insgesamt drei Karten für die Zielpunkteroberung, drei Karten für den gemeinsamen Angriff auf einen Kontrollpunkt und sechs Karten für die Frachtbeförderung. Für die Zukunft hoffen wir, dass mehr Modi oder zumindest mehr Karten ins Spiel integriert werden, da nach ewigem Spielen irgendwann der Dreh raus ist, egal, wie das gegnerische Team sich aufstellt.

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Ein idyllischer Ort zum Kämpfen

 

Jetzt wird’s frostig

Für jedes Match, welches ihr gewinnt oder verliert, erhaltet ihr je nach verdienten Medaillen Erfahrungspunkte. An Medaillen könnt ihr Bronze, Silber oder Gold in verschiedenen Kategorien wie Heilung oder Schaden verdienen. Für jedes Level, dass ihr aufsteigt, erhaltet ihr eine Lootbox. In dieser befinden sich neben Sprüchen und Spraytags für die 21 Helden auch Skins, die je nach Seltenheit den Charakter äußerlich komplett verändern. Seid ihr allerdings zu ungeduldig mit den Boxen, könnt ihr diese auch im Spiel für reales Geld erwerben. Dabei zahlt ihr maximal 40 € für insgesamt 50 Boxen. Dieses Punktebelohnungssystem motiviert einen, am Ball zu bleiben und sich Runde um Runde die Munition um die Ohren zu hauen. Vorteile verschafft euch das allerdings keine im Spiel – abgesehen von der Erfahrung und Übung, die ihr durch das viele Spielen sammelt, erlangt ihr keinen Bonus auf Werte. Deshalb ist eine Transaktion mit echtem Geld nicht notwendig. Das Spiel zwingt einen auch nicht, die Boxen zu kaufen. Kommende Inhalte, wie etwa Karten oder Charaktere, sollen zudem kostenfrei von Blizzard angeboten werden.

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Für jeden Charakter gibt es individuelle Skins

 

Vorsicht, Gegenverkehr

Das Wichtige bei Overwatch: Teamplay! Alleine habt ihr meistens keine Chance, eure Gegner platt zu machen. Hierbei gilt: Die Überzahl gewinnt. Allerdings ist dieser Effekt nicht so stark vertreten wie bei Battleborn, wo ihr alleine ein Häufchen Elend seid im Vergleich zu Overwatch. Hierbei funktioniert oft das Schere-Stein-Papier-Prinzip: Bastion knallt fast alle Gegner weg, mit Genji reflektiert man seinen Schaden oder mit Tracer setzt man schnell eine Bombe an dessen Körper. Tracer und Genji, die beides schnelle Charaktere sind, lassen sich aber leicht mit Symmetras Selbstschussanlagen oder Torbjörns Geschütztürmen außer Gefecht setzen. So kann es sein, dass ihr eurem Team zeitweise ganz alleine den Allerwertesten rettet, während sich diese nach dem Tod in der eigenen Basis befinden. Das Matchmaking bei Overwatch ist ausgewogen – im Großen und Ganzen erhaltet ihr Gegner, die auf eurem Levelniveau sind. Dadurch, dass ihr durch einen Levelanstieg keine Vorteile, sondern nur Spielerfahrung erhaltet, fällt das Kriterium außer Gewicht. Bei einem Disconnect des Teampartners wird innerhalb von wenigen Sekunden ein weiterer Schütze nachgerückt. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn der Teampartner afk ist – denn dann wird dieser innerhalb von wenigen Augenblicken aus dem Spiel entfernt, nachdem eine Warnung im Chat erfolgt ist. Zügig wird dieser dann durch einen motivierteren Spieler ersetzt.

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Tracers Kehrseite verhilft auch auf diversen Schmuddelseiten zu Berühmtheit

 

Blicke in das Auge der Iris

Neben den Matches gegen andere Spieler habt ihr die Möglichkeit, die verschiedenen Helden in einem Trainingsraum kennenzulernen und spielen zu lernen. Habt ihr euch an eure Helden gewöhnt, könnt ihr neben normalen Matches auch Spiele gegen die KI bestreiten, falls ihr euch noch nicht an richtige Spieler traut. Im Brawl der Woche erlebt ihr Matches gegen andere Spieler, bei denen an einigen Werten rumgeschraubt wurde. So lädt eure Ultimative Fähigkeit beispielsweise um 200% schnell auf oder ihr erhaltet 100% mehr Schaden. Neben den eigentlichen Matches gibt es also nicht viel im Spiel zu erkunden, allerdings halte ich bei so einer Art von Spiel einen Storymodus für überflüssig. Die Matches bieten zwar keinen Content für die Ewigkeit, allerdings wäre das kurze Spielen eines Storymodus ein Witz gegen die Zeit, die ihr innerhalb von Matches verbringt. Dass man bei einem Multiplayer-Shooter keine Kampagne von 70 Stunden erwarten darf, dürfte auch klar sein.

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Im hitzigen Gefecht bleibt der Überblick meist erhalten

 

Geschmolzener Keeeeeeeern

Zur Kommunikation eignet sich – wie bei jedem anderen Shooter – am besten ein Programm wie Skype, Teamspeak oder dergleichen. Denn innerhalb des Spiels könnt ihr nur kurze Sätze wie „ich brauche Heilung!“ in den Chat am Rande schreiben, allerdings kann man selten antworten (außer, man ist gerade gestorben) und die Position des Gegners, der einen gerade getötet hat, kann dem Team auch nur dadurch ungenau mitgeteilt werden. Ab und an kommt es bei schlechten Verlierern natürlich vor, dass im Chat beleidigt wird. Während meiner Runden ist es sogar zweimal vorgekommen, dass ein Mitspieler beleidigt wurde, weil er Mei ausgewählt hat (die am Ende sogar das Highlight-Video erhielt). Und nein, er hatte keine deplatzierten Eiswände in der Gegend verteilt! Ein großes Manko ist leider hierbei, dass sich der Chat nicht ausstellen lässt, wenn man das pubertäre Gehabe der Gegner oder des eigenen Teams ausschalten will, um sich auf das Spiel zu konzentrieren. Wobei nach Matchende generell der Fall eintritt, dass man sich ein GG wünscht und es dabei belässt. Die coolen Kids heutzutage spielen sowieso eher Shooter á la COD und Counter Strike.

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Ankunft in Nepal

 

Dies ist eure gerechte Strafe

Die akustische Untermalung ist innerhalb des Spiels fabelhaft gelungen – während ihr hinter einer Mauer lauert, hört ihr eure Gegner durch die Wände durch. Dabei lässt sich teilweise unterscheiden, ob es sich um einen wuchtigen Gegner wie Reinhardt oder die hohen Absätze von Widowmaker handelt. Ein Punkt, der allerdings weniger gut gelungen ist, hat ebenfalls mit Wänden zu tun. Oft ist es mir passiert, dass ich mich bereits hinter einer Wand befand und trotzdem noch von Hanzos Pfeilen getroffen wurde. Im anschließenden Video, welches meinen Kill aus Sicht vom gegnerischen Hanzo zeigte, also die Killcam, konnte man sogar sehen, wie dieser sich verwundert zurück zu meiner Tötungsstelle drehte, da er davon ausging, mich hinter der Wand nicht mehr erwischt zu haben. Ansonsten zeigt sich das Spiel von einer technisch einwandfreien Seite, die auch ohne Lags auskommt. Auch die PS4-Version lief während unseres Tests einwandfrei. Hier mussten wir keinerlei Abstriche machen. Auch das Tempo bleibt konstant, es gab keine Framerate-Einbrüche.

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In Kombination sind eure Helden unschlagbar

 

Fazit:

Jasmin (Haupttesterin auf PC) – Wertung 88:

Lange, lange habe ich mir überlegt, wie viele Punkte ich dem Spiel geben werde. Einerseits handelt es sich hier um einen zurecht gehypten Multiplayer-Shooter, der wiederum andere Facetten zeigt als Kollegen wie Battleborn. Andererseits fehlt es hier und da an etwas mehr Content, was den Vollpreis von ca. 50 € rechtfertigen würde. Dementsprechend hat es nicht ganz für eine Bewertung auf Platin-Niveau gereicht, allerdings denke ich, dass bei diesem Spiel der Gold-Award gerechtfertigt ist. Es bleibt abzuwarten, wie viel Content Blizzard Entertainment nachliefern wird. Wer weiß, vielleicht erwarten uns eines Tages sogar neue Helden? Der Blick in die Zukunft bleibt voller Spannung!

 

Tobias (Nebentester auf PlayStation 4) – Wertung 86:

Overwatch darf man nicht mit Battleborn vergleichen, schließlich sind dies zwei komplett unterschiedliche Subgenres in Sachen Shooter. Die einen werden Blizzards ersten Team-Shooter mögen, die anderen werden ihn hassen. Aber genau das hat Blizzard in der Vergangenheit schon des öfteren bewiesen. Die Mehrheit wird Overwatch allerdings lange spielen, denn es macht richtig viel Laune. Die Frage, ob man sich das Spiel jetzt schon zum Vollpreis kaufen sollte, kann ich auf jeden Fall mit “Ja” beantworten. Auch wenn es insgesamt ein eher maues Launch-Paket für die 70€ gibt, können das Gameplay und insbesondere die 21 verschiedenen Charaktere überzeugen. Das Teamspiel, welches man aus Team Fortress 2 schon kannte, wird noch einmal auf ein neues Level gehoben. Blizzard kann es einfach und weiß, was die Gamer für ihr Geld haben möchten. Wer einen neuen Team-Shooter auf der Konsole sucht, der muss Overwatch einfach im Regal stehen haben – und es auch spielen!

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