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Metal Gear Survive – Test zum Metal Gear ohne Kojima

Selten wurde ein Spiel bereits vor dem Release so heftig kritisiert, wie es bei Metal Gear Survive seit seiner Ankündigung der Fall ist. Die Gründe dafür sind recht einfach, denn seit dem letztem Metal Gear Ableger The Phantom Pain wurde Serien Schöpfer Hideo Kojima von Konami gekündigt, welche nun mit diesem Ableger die Serie weiterführen. Ein Punkt, bei dem Serienfans ihre Mistgabeln zücken und auf die Straße gehen. Auch die eine oder andere Entscheidung seitens des Publishers hat nicht unbedingt zum Wohlwollen der Fans beigetragen. Doch hat Metal Gear Survive den riesigen Shitstorm, der wie ein wild gewordener Orkan in diversen Kommentarspalten des Internets tobt, verdient? Wir haben uns das Spiel völlig unvoreingenommen angeschaut und auf Herz und Nieren geprüft und verraten euch ob Metal Gear Survive einen Blick wert ist.

 

Eine neue bekannte Welt

Wie es der Name von Metal Gear Survive schon vermuten lässt, ist das Spiel ein Spinoff und hat mit der Geschichte um Big Boss und Solid Snake recht wenig zu tun. Das Spiel findet dabei zwischen Ground Zeroes und The Phantom Pain statt. Nach dem Angriff auf die bekannte Mother Base wird diese von einem Wurmloch eingesaugt. Dabei spielt man einen Überlebenden, der sich in einem mysteriösen Paralleluniversum wiederfindet. Diesen Soldaten kann man dabei selbst erstellen. Hierbei kann man aus etlichen Einstellmöglichkeiten aussuchen, ob man Mann oder Frau spielt und wie man aussieht. Jedoch hat man bei einigen Einstellungen zum Beispiel bei den Frisuren, nur eine begrenzte Auswahl, was ein wenig Schade ist. Angekommen im Paralleluniversum macht man Bekanntschaft mit anderen Überlebenden. Jedoch stellt sich heraus, dass diese sich nicht wie gewohnt verhalten, sondern wie Zombies. Auch das diese Wesen anstatt Köpfen mysteriöse rote Kristalle haben, ist auf den ersten Blick ungewöhnlich. Mit einem anderen Überlebenden und zwei Roboter KI’s errichtet man sich ein grobes Lager. Zusammen arbeitet man daran, einen Weg zurück in die eigene Welt zu finden. Um dieses Ziel zu erreichen, muss man mehr Daten und Ressourcen sammeln. Hierfür nimmt man Aufgaben von den Robotern an, die dabei meistens aus zwei verschiedenen Missionstypen bestehen. Die meisten Aufgaben bestehen daraus, einen Computer in der Welt zu suchen und somit mehr Infos zu sammeln oder ein entferntes Lager aufzusuchen und dort einen Teleporter zu aktivieren. Wenn man diesen Teleporter jedoch aktiviert, kommen sofort alle in der Nähe befindlichen Zombies angerannt und greifen euch an. Aktiviert man einen Teleporter so zum ersten Mal, muss man diesen einige Minuten vor den Zombies verteidigen. Mit diesem Teleporter kann man dann zwischen dem Lager und der eigenen Basis immer hin und her reisen. Dies ist auch nötig, da sich ein Großteil der Spielwelt im giftigen Nebel befindet. In diesem Nebel kann man jedoch nur überleben, wenn man eine Sauerstoffflasche besitzt. Am Anfang des Spiels besitzt man diese noch nicht und kann somit den dichten Nebel noch nicht betreten. Im Nebel wird dann der Sauerstoff verbraucht, wodurch man sich nur eine begrenzte Zeit dort aufhalten kann. Hält man sich zu lange auf und der Sauerstoffvorrat geht nur Neige, dann wirkt sich das negativ auf die Gesundheit aus und nach kurzer Zeit stirbt man. Mit den Teleportern kann man nun mit vollen Sauerstoffflaschen immer weiter in den Nebel vordringen und die Welt weiter erkunden. Die Geschichte von Survive ist dabei nicht sonderlich relevant. Am Anfang ist man noch über minutenlange Zwischensequenzen und Codec Gespräche überrascht, doch nach und nach treten diese immer mehr in den Hintergrund. Dabei sind die Zwischensequenzen gut inszeniert und lockern vor allem den Beginn ordentlich auf. Im Laufe des Spiels werden die jedoch immer weniger und ein Großteil der Geschichte wird über die verschiedenen Codecgespräche erzählt. Diese ziehen sich jedoch, durch die langatmigen Gespräche der KI’s hin und werden so auf Dauer langweilig.

In mehreren Zwischensequenzen wird die Story fortgeführt.

 

Ein Elitesoldat der nicht ganz zur Elite gehört

Die der oberste Priorität von Metal Gear Survive ist das eigene Überleben. So hat man im HUD eine Anzeige, das euch verschiedene wichtige Informationen darstellt. So werden unter anderem die Bewaffnung, das Leben und die Ausdauer dargestellt. Noch wichtiger ist hingegen die Anzeige für Hunger und Durst. Diese beiden Anzeigen geben in Prozent an, wie durstig und hungrig der eigene Charakter ist. Mit der Zeit verringern sich diese Zahlen und können nur mit Nahrung beziehungsweise Wasser wieder gesteigert werden. Nahrung und Wasser müssen jedoch erst einmal in der Spielwelt gefunden werden. Das Problem ist jedoch, dass man zu Beginn keinerlei Ressourcen besitzt und sich erst mal auf die Suche nach diesen machen müssen. Jedoch sinkt währenddessen und auch während man im Menü ist, diese Anzeige weiter. Recht schnell sogar. So ist eine der Aufgaben erst einmal nach den lebenswichtigen Ressourcen zu suchen, um so das eigene Überleben zu sichern. Dieses Feature macht auf den ersten Blick Sinn und es schadet dem Spiel nicht unbedingt. Gerade gegen Ende kann man sich etliche Geräte und Hilfsmittel bauen, die Nahrung und Wasser herzustellen. Doch zu Beginn nervt dieses Feature ungemein. Man sieht nur wie die Anzeige gefühlt im Sekundentakt sinken, während man kein Essen und/oder nur verunreinigtes Wasser besitzt. Am Anfang ist nur ein Tümpel der erste feste Ort, an dem man zu jeder Zeit Wasser erhalten kann. Wenn man jedoch zu viel von diesem Wasser trinkt, kann es sein, dass man eine Darmerkrankung bekommt. Was sich wiederum auf die eigene Gesundheit niederschlägt. Um diese Krankheit zu heilen, muss man Medikamente herstellen, deren Zutaten man ebenfalls erst einmal suchen und finden muss. Zu Beginn besitzt man diese auch noch nicht und so kann es sein, dass man zu Beginn schneller stirbt, als es einem lieb ist. Gerade der Einstieg ist durch den Ressourcenmangel recht ärgerlich und nervig. Zu jeder Zeit ist man unter Druck, da man immer zu wenig Ressourcen besitzt und sich immer wieder auf die Suche machen muss. Wie bereits oben erwähnt wird dies jedoch im weiteren Spielverlauf immer einfacher. Dieses Feature ist jedoch in Anbetracht, dass man einen Elitesoldaten spielt, nicht ganz logisch. Denn von einem Elitesoldaten erwartet man, dass er auch mal mehrere Tage ohne Nahrung und Trinken aushalten kann und nicht nach ein paar Ingamestunden einen qualvollen Hungertod stirbt. Im Hauptlager kann man mit den gefundenen Ressourcen neben Hilfsmitteln, die einem die Nahrungs- und Trinkwassersuche erleichtern, auch eine Vielzahl an verschiedenen Objekten bauen. Zum einen kann man verschiedene Stationen bauen, an denen man neue und bessere Waffen, Kleidung, Munition oder Medikamente herstellen kann. So wird man im Spiel durch neue und bessere Waffen und Kleidung immer stärker und widerstandsfähiger. Die hergestellten Objekte helfen einem dann im Kampf gegen die Zombies, die in der Spielwelt herumlungern enorm weiter. Je weiter man dabei im Nebel voranschreitet, desto stärker werden diese. Im Gegenzug lassen sie dann aber auch mehr sogenannte Kubankristalle beim Erledigen liegen. Diese sind wichtig, denn sie dienen quasi als Währung im Spiel. Sie dienen nicht nur als Energielieferant für die Basis, sondern man kann auch im Level aufsteigen. Mit jedem Level kann man dabei neue Fähigkeiten freischalten und sein Leben und Ausdauer steigern.

Mit der aus den Kristallen gewonnen Energie wird man stärker und stärker.

 

Zombies im Nebel

Beim Erkunden der Spielwelt wird man des Öfteren auf verschiedene Zombies treffen. Auch hier ist die Bekämpfung zu Beginn recht schwer, da man hierfür noch keine geeignete Bewaffnung bei sich hat. So geht man gerade am Anfang großen Gruppierungen am besten aus dem Weg und stellt sich nur einzelnen Gegnern entgegen. Doch mit der richtigen Bewaffnung sind auch diese recht einfach zu besiegen. Dabei stellt das Spiel eine Menge verschiedener Waffen zur Verfügung. So gibt es Bögen mit verschiedenen Pfeilarten, verschiedene Nahkampf Waffen, Schusswaffen, Granaten etc.. Im Spiel kann man dabei mehrere Arten bei sich tragen und ist somit für jede Gelegenheit gewappnet. Zudem sind die Zombies nicht die klügsten Kreaturen. Baut man ihnen zum Beispiel einen Zaun in den Weg, laufen diese dagegen, was einem die Zeit gibt, diese in Ruhe zu bekämpfen. Gerade wenn man eine Basis oder Teleporter verteidigen muss, ist diese Taktik enorm hilfreich. Bei den Kämpfen kommen dem Spiel vor allem die Gameplaymechaniken von The Phantom Pain zugute. Denn Survive hat diese übernommen und nur marginal verändert. Dadurch gehen gerade die Schusswechsel einwandfrei von der Hand und auch das Feedback bei Treffern ist überraschend gut. So fühlt es sich einfach befriedigend an, wenn man mit einer Schrotflinte in eine große Gruppe von Zombies schießt. Des Weiteren besitzt das Spiel einen Mehrspielermodus, den man mit bis zu vier Mitspielern spielen kann.  Dieser ist jedoch erst ab Stufe 20 ratsam, da die Gegner hier auch auf dieser Stufe spawnen und so auf einem geringeren Level zu stark sind. Im Mehrspielermodus muss man einen Bohrer, der nach Ressourcen gräbt, vor heranrückenden Gegnerwellen verteidigen. Je erfolgreicher man hierbei ist, desto mehr Ressourcen und Kristalle erhält man als Belohnung. Des Weiteren tauchen während der Mission innerhalb der Gegend, auf der man sich gerade befindet, immer mal wieder verschiedene Kisten auf. In diesen Kisten können sich neben wichtigen Ressourcen auch neue Baupläne für Waffen und Kleidung, befinden. Nun hat die Gruppe die Qual der Wahl, entweder man konzentriert sich darauf den Bohrer vor den Zombies zu verteidigen oder man teilt sich auf. Dann müssen sich einer oder mehrere losmachen und die Kisten bergen. Jedoch sind in der Nähe der Kisten auch meistens mehrere Gegner, die bekämpft werden wollen. So steht man immer vor der schwierigen Frage, ob man die Kisten bergen oder weiter zusammen den Bohrer verteidigen soll. Nach der Mission erhält jeder Spieler eine Abrechnung bei der man ein Ranking (S-D) erhält, das angibt, wie gut man war. Je nachdem wie gut man abgeschlossen hat, erhält man dann entsprechende Belohnungen.

Bevor man eine Multiplayerrunde startet, findet man sich in einer Wartelobby wieder.

 

Das kommt mir doch alles bekannt vor

Aus technischer Sicht übernimmt Survive viele Elemente aus The Phantom Pain. Dies macht sich vor allem in der Spielwelt bemerkbar, die viel Ähnlichkeit mit der Welt von The Phantom Pain besitzt. Jedoch ist die Spielwelt relativ langweilig und unspektakulär. Denn, während man sich durch die Welt begibt, sieht beinahe jeder Ort gleich aus. Dies trifft sowohl auf die Gebäude etc. als auch auf die Farbgebung zu. Auch, dass man sich die meiste Zeit in dem dichten Nebel befindet, trägt dazu nicht positiv bei. Da man hier noch weniger sieht und alles gräulich erscheint. Einen Vorteil hat der Nebel jedoch, denn innerhalb des Nebels kommt die Atmosphäre gut zur Geltung. Man sieht nur wenige Meter weit, wodurch man nie weiß, wo sich die Gegner befinden. Auch das eine Minimap fehlt, die anzeigt, wo man sich befindet, trägt ungemein zu der Atmosphäre bei. Denn so achtet man vielmehr auf den Weg, den man läuft und versucht sich im dichtem Nebel nicht zu verlaufen. Denn einmal verlaufen kann schon den Tod bedeuten, denn der Sauerstoffgehalt in der Flasche sinkt immer weiter. Ein weiterer Punkt, der bei vielen Spielern negativ ankommt, sind die Mikrotransaktionen. So muss man zum Beispiel für einen weiteren Spielstand Geld bezahlen oder man kann, um einige Dinge zu beschleunigen ebenfalls Geld bezahlen. Jedoch hatte ich während meines Spielverlaufs zu keinem Zeitpunkt das Gefühl einen weiteren Spielstand anlegen zu wollen oder auf die Mikrotransaktionen zugreifen zu müssen.

 

Positiv:

Viele verschiedene Crafting und Anpassungsmöglichkeiten
Dank Fox Engine überzeugendes technisches Gerüst
Spaßiger und kurzweiliger Multiplayermodus
Stellenweise überzeugende Atmosphäre

Negativ:

Zu Beginn nerviges Nahrungs- und Trinkfeature
Die Anfangsstunden können schnell nervig werden.
Besitzt Mikrotransaktionen zum Beispiel für schnelleren Fortschritt oder weiteren Savegame
Viele Elemente die nahezu 1:1 aus The Phantom Pain übernommen worden sind.
[testimonial_slider arrows=”false”][testimonial image_url=”58909″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Kevin Kreisel, Redakteur”]
“Metal Gear Survive erlebt derzeit wohl einen der größten Shitstorms des Jahres. Die Gründe dafür sind nicht von der Hand zu weisen, denn viele Punkte sind nahezu 1:1 aus The Phantom Pain übernommen. Auch bei den verschiedenen Mikrotransaktionen kann ich die Kritik nachvollziehen. Auch wenn ich sagen muss, dass man auf diese verzichten kann und das Spiel auch ohne diese auskommen würde. Ist Survive ein schlechtes Spiel? Eine schwierige Frage, denn das Spiel setzt einem gerade zu Beginn stark unter Druck. Gerade das Trinken und Nahrungsfeature ist zu Beginn zu stark, sodass man nie genug Ressourcen hat und immer wieder dieselben Stellen für Nachschub aufsuchen muss. Auf Dauer nervt das ungemein und streckt die Spieldauer nur in die Länge. Auch ist die Spielwelt recht langweilig, da jede Ecke gleich aussieht und wären die Ressourcen nicht, gäbe es keinen Grund diese zu erkunden. Doch ich hatte und hab mein Spaß mit dem Spiel. Denn die Spirale aus Ressourcen sammeln, craften, Gegend erkunden, Zombies töten, neue Ressourcen finden und weiter craften, hat bei mir funktioniert. Das größte Problem des Spiels ist wohl sein Name und dessen Bezug zu Metal Gear. So werden Fans der Reihe mit dem Spiel nicht glücklich. Wer jedoch kein Problem mit dem Setting hat und ein Survival Spiel sucht, der sollte Metal Gear Survive mal eine Chance geben. “
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Ab in die Sammlung?

Wenn ihr großer Fan der Metal Gear Fan seid und alles mögt was von Hideo Kojima ist, dann werdet ihr kein gefallen an dem Spiel finden. Wenn ihr aber gefallen an Spielen wie Fortnite und Don`t Starve habt und ein ähnliches Spiel in zeitgemäßer Optik spielen wollt, dann könnte MGS euer Spiel sein.

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