Seit fast 100 Jahren existiert The Walt Disney Company – in zwei Jahren feiert sie den großen runden Geburtstag. Seit fast einem Jahrhundert also steht der Name Disney für vor allem eines: familienfreundliche Unterhaltung. Die Disney-Klassiker wie Schneewittchen, Die Schöne und das Biest oder Das Dschungelbuch haben Kinder auf der ganzen Welt begleitet und auch die Zusammenarbeit mit Pixar sorgten mit der Toy-Story-Reihe, Findet Nemo oder Wall-E für Erfolge. Auch während der Pandemie steht die Produktion keineswegs still. Erst dieses Jahr erschien der aktuellste Film in Ko-Produktion der beiden Giganten. Worum es in Luca geht und ob er mit seinen Vorgängern mithalten kann, erfahrt ihr hier.
Die Story von Luca
Luca ist ein ganz normaler Junge in einem ganz normalen, langweiligen Leben. Naja, gut, vielleicht nicht ganz. Denn: Er ist ein Seemonster, das mit seiner Familie in einem Dorf unterhalb des Meeresspiegels lebt. Sein Alltag ist eintönig und öde und er möchte gern etwas Neues erleben. Eines Tages trifft er auf Alberto, einen Seemonster-Jungen, der allein auf einer Insel in einem verlassenen Turm lebt und von Menschen und ihren Gegenständen fasziniert ist. Schnell freunden sich die beiden an und treffen sich fortan jeden Tag an Land, toben herum und basteln mit den menschlichen Dingen, die Alberto über die Zeit gesammelt hat.
Als seine Eltern jedoch herausfinden, wohin er Tag für Tag verschwindet, drohen sie ihm damit, ihn zu seinem seltsamen Onkel in die Tiefsee zu schicken – schließlich sei es an Land viel zu gefährlich für ihn. Kurzerhand fasst Luca den Entschluss, von Zuhause auszureißen und mit Alberto ins nächstgelegene Menschendorf zu flüchten. Die beiden brechen also auf und stürzen sich in ein Abenteuer, das ihrer beider Leben für immer verändern wird.
Unsere Kritik zu Luca
Die letzten beiden Filme aus dem Hause Disney-Pixar, Onward und Soul, haben sich mit düsteren Themen wie Tod, Verlust und Vergänglichkeit beschäftigt. Hiernach schlägt Luca wieder lockerere Töne an und gehört damit zu den leichtherzigeren Filmen der Pandemie-Produkte. Doch wer denkt, dass er sich nicht mit ernsten Thematiken auseinandersetzt, liegt hier falsch, denn die schafft er trotz seiner lockeren Stimmung anzusprechen. Doch fangen wir von vorn an.
Angenehmes Urlaubs-Feeling
Luca spielt in einer kleinen Stadt an der italienischen Riviera. Es ist sonnig, das Meer ist blau, der Himmel klar. Der gesamte Film schafft es unheimlich gut, die Atmosphäre eines italienischen Dorfes einzufangen. Das Design der Szenerie ist warm und bunt und man hat als Zuschauer*in sofort das Bedürfnis, seinen nächsten Urlaub dort zu verbringen. Ob nun die kleinen, verschlungenen Gassen aus Kopfsteinpflaster, die ausgeblichenen Hausfassaden in den unterschiedlichsten Farben oder der malerische kleine Marktplatz samt Springbrunnen, der angenehme Flair, den Portorosso hat, fängt einen einfach ein und trägt zur luftig leichten Stimmung des Films bei.
Liebenswerte Charaktere
Typisch für Disney sind schon seit langer Zeit Charaktere, für die man mitfiebert und denen man die Daumen drückt. Auch Luca reiht sich hier nahtlos ein und serviert seinem Publikum nicht nur einen interessanten titelgebenden Charakter, sondern auch eine ganze Reihe an komplexen Nebencharakteren. Und das beinhaltet nicht nur Alberto und Giulia, ein Mädchen aus Portorosso, mit dem die zwei sich anfreunden, sondern auch Lucas Familie, Giulias Vater und ein paar Kinder aus dem Dorf. Jede dieser Personen wirkt unheimlich dreidimensional mit einer klaren Charaktertiefe und echten Emotionen. Ein persönliches Highlight für mich ist hier Giulias Vater, der nicht besonders gesprächig, aber trotzdem wunderbar ausgearbeitet ist.
Gute Charaktere bieten natürlich eine tolle Grundlage für realistische und komplexe Beziehungen, in die man sich als Zuschauer*in gut hineinversetzen kann. Auch das ist Disney bei Luca gut gelungen. Nicht nur, dass die Freundschaft zwischen Luca und Alberto absolut schön mit anzusehen ist, auch die Interaktionen mit den Menschen in Portorosso und gerade mit ihrer neuen Freundin Giulia wirken natürlich und glaubhaft, sodass man manchmal ganz vergisst, dass Erwachsene hier die Dialoge geschrieben haben.
Große Themen leicht verständlich
Wie bereits angesprochen verarbeitet Luca auch wichtige Themen. Zwar geht es hier nicht um so harten Tobak wie den Tod oder den Verlust eines geliebten Menschen, aber die eigentliche Thematik, die sich hinter der Geschichte von Luca verbirgt, ist nicht weniger wichtig. Denn im Kern dreht sich der Film um Selbstfindung und Selbstbestimmung. Die beiden Jungs brechen aus ihren alten Leben aus, um ihrem Herzen zu folgen und finden auf ihrer Reise nicht bloß wahre Freundschaft, sondern auch einen Teil von sich selbst. Und dabei lernen sie ebenfalls, gewisse Aspekte ihrer Selbst zu akzeptieren und sich zu eigen zu machen. Und auch, wenn die Demographie, auf die der Film abzielt, das vielleicht so direkt noch nicht versteht, schafft es Luca doch, für Kinder verständlich zu vermitteln, dass nichts falsch daran ist, man selbst zu sein.
Dazu passt auch das Motiv der „Found Family“, also der Familie, die man sich selbst aussucht. Alberto, der bisher allein gelebt hat, lernt mit Luca, Giulia und ihrem Vater Menschen kennen, die sich um ihn sorgen und denen er etwas bedeutet. Und darüber hinaus findet er auch eine Berufung, der er folgen kann und die ihm Spaß macht. Und auch das vermittelt eine durchaus positive Nachricht, vielleicht besonders für Kinder, die Probleme im Elternhaus oder keine Freund*innen haben: Auch, wenn deine Situation gerade nicht gut ist, heißt das nicht, dass es nicht besser werden kann.
Informationen zu Luca
- Originaltitel: Luca
- Laufzeit: ca. 95 Minuten
- Heimkinostart: Bereits auf Disney+ zu sehen
- Altersfreigabe (FSK): ab 0 Jahren freigegeben
- Besetzung: Jacob Tremblay, Jack Dylan Grazer, Emma Berman (Deutsche Synchronisation: Francsico Palma Galisch, Oskar Hansch, Marie Düe)
Trailer zu Luca

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Ab in die Filmsammlung?
Absolut! Luca ist ein toller Film für Groß und Klein und Disneyfans allen Alters werden Spaß an diesem Film haben.