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Generation Zero – Test zum 80er-Survival-Shooter

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Angebot
Generation Zero [Playstation 4]
  • Große offene Welt mit vollständigem Tag und Nacht-Zyklus
  • Nahtloser Koop-Mehrspielermodus für 1-4 Spieler
  • Zahlreiche Gegner mit einer großen Auswahl an Waffen und Ausstattung
  • Dynamischer Soundtrack aus den 1980ern
  • Zielgruppen-Bewertung: Unbekannt

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Releasedatum: 26. März 2019

Genre: Open World, Survival

USK: ab 16 Jahren freigegeben

Publisher: THQ Nordic

Plattformen: PC, PS4, Xbox One 

Die Open-World-Experten der Avalanche Studios haben mit Generation Zero ihr vermeintlich nächstes heißes Eisen im Feuer. Nach actiongeladenen Ausflügen in die tropische Welt der Just-Cause-Reihe oder rasanten Fahrten durch die sengenden Wüstenlandschaften von Mad Max will sich die Spieleschmiede nun einer gänzlich anderen Spielerfahrung zuwenden: Einem Survival-orientierten Ego-Shooter mit 80er Vibes und Stranger-Things-Einschlag. Ob Generation Zero mit seinem erfrischenden Setting und seinen kreativen Rahmenbedingungen zu überzeugen weiß oder das ambitionierte Vorhaben im Einheitsbrei der Open-World-Shooter untergeht, erfahrt ihr in unserem Test.

 

Kennst du ein Haus, kennst du alle

Schweden, 1989. Die Straßen sind verlassen, keine Menschenseele ist mehr zu sehen. Lediglich herrenlose Autos und ausgebrannte Panzer zeugen von einer längst verlorenen Schlacht und dem aussichtslosen Kampf ums Überleben. Nicht länger ist der Mensch die Krone aller Schöpfung, stattdessen haben Maschinen seinen Platz gewaltsam an sich gerissen. So oder so ähnlich lässt sich das Grundsetting von Generation Zero beschreiben. Klingt zunächst nach einem vermeintlich generischen Endzeit-Schauplatz mit ideenloser Hintergrundgeschichte, wäre da nicht ein netter Kniff, der dem Setting ein wenig mehr Würze verleiht: In Generation Zero spielt ihr keinesfalls die kampferprobte, bis unter die Zähne bewaffnete Ein-Mann-Armee, vielmehr schlüpft ihr in die Rolle eines Jugendlichen, der gemeinsam mit seinen Freunden von einem Insel-Ausflug nach Hause zurückkehrt und das Mysterium hinter dem Maschinenaufstand lösen muss. Gemeinsam erkundet ihr die Spielwelt, versucht herauszufinden, was passiert ist und sucht nach Überlebenden. Generation Zero gelingt es bravourös, den aktuellen popkulturellen Trend der 80er-Jahre aufzugreifen und trifft damit den zeitgenössischen Nerv. Serien wie Stranger Things oder Filme wie „ES“ haben bereits eindrucksvoll bewiesen, wie erfolgreich die popkulturellen Einflüsse des längst vergangenen Jahrzehnts auch heute noch sein können. Generation Zero greift diesen Hype erfolgreich auf, verleiht diesem jedoch dank seines unverbrauchten schwedischen Settings eine ganz individuelle Note. Und damit wären wir auch zugleich schon beim größten Pluspunkt des Shooters: Die Ästhetik und der Grundtonus des Spiels. Die Spielwelt und auch die grafische Darstellung tragen einen Großteil dazu bei, dass Generation Zero in euren Köpfen hängen bleibt. Avalanche mischt die wunderschönen und realitätsnahen Umgebungen Schwedens mit der Stille und Leere einer Apokalypse und kreiert so ein äußerst glaubwürdiges Grundgerüst. Leider lässt Avalanche gerade hier viel Potenzial auf der Strecke. So sind Interaktionsmöglichkeiten mit eurer Umgebung drastisch eingeschränkt, große Entdeckungsmöglichkeiten bleiben aus, lebendige Wesen gibt es keine. Die Spielwelt fühlt sich an wie eine tote Hülle, als wäre sie von der Roboter-Apokalypse grundentkernt und wieder ausgespuckt worden. Der Einsatz immer gleicher Objekte, Assets und Gebäudetexturen reißt euch zudem vermehrt aus der Immersion und lässt an optischer Abwechslung vermissen. Wenn ihr in fast jedem Haus, das ihr betretet, dieselbe Einrichtung, Itemverstecke und sogar denselben Grundriss vorfindet, dann hat entweder IKEA in den 80er großen Eindruck bei den Schweden hinterlassen oder Entwickler Avalanche geschludert. Schon nach gut zwei Stunden lässt euch das Gefühl nicht mehr los, alles schon Mal gesehen zu haben und traurigerweise dürfte das bei dem Großteil der Spielweltkomponenten wohl auch der Fall sein. Immerhin sorgt ein vollständiger Tag-Nacht-Zyklus sowie das dynamische Wettersystem für ein wenig Variation und ganz nebenbei auch noch für die ein oder andere wunderschöne Kulisse. Das Narrativ bekommt außerdem dank unserer stillen Protagonisten und der leblosen Spielwelt leider keinen wirklichen Raum. Ereignisse werden lediglich über Handzettel oder Logs erzählt, die ihr optional finden könnt. Die Erzählung tröpfelt größtenteils vor sich hin, weiß euch aber niemals wirklich zu packen oder gar mitzureißen.

In Generation Zero haben Roboter die Macht an sich gerissen.

 

Flieht, solange ihr noch könnt

Spielerisch liefert uns Avalanches neuestes Werk einen Mix aus Survival-Elementen und Shooter-Passagen. In einer großen offenen Spielewelt dürfen wir alleine oder im Koop mit bis zu drei weiteren Mitspielern durch die verlassenen Straßen des skandinavischen Landes streifen. Immer wieder werdet ihr dabei Robotern und Androiden begegnen, die euch selbstverständlich nicht besonders wohlgesonnen sind. Das Spiel macht aus eurer Unterlegenheit gegen die technologisch fortgeschrittene Rasse keinen Hehl, gibt euch jedoch wirkungsvolle Mittel für Gegenmaßnahmen an die Hand. Die direkte Konfrontation ist in Generation Zero trotz ausgeprägter Shooter-Mechaniken nie das Mittel der Wahl, viel mehr solltet ihr mit Bedacht vorgehen und die Situation zu eurem Vorteil nutzen. So könnt ihr beispielsweise auf Werkzeuge wie Ferngläser zurückgreifen und die Umgebung ausspähen oder ihr nutzt Alltagsgegenstände wie Radios, mit denen ihr Ablenkungsmanöver startet. Diese sehr taktische Note verleiht dem Gameplay eine gewisse Spannung und gestaltet die Auseinandersetzungen gleichermaßen rasant wie herausfordernd. Einen zusätzlichen Motivationsschub liefert dabei das eingebaute, wenngleich auch minimalistisch gehaltene Skillsystem. Für jeden überstandenen Kampf warten nämlich Erfahrungs- sowie Skillpunkte auf euch, die ihr wiederum in einen von vier Bäumen investieren könnt. Die Skilltrees sind an sich mit zwei gangbaren Wegen und ohne Abzweigungen recht überschaubar, haben aber interessante zusätzliche Fähigkeiten für euch in petto, die sich auch im Team wunderbar kombinieren lassen. So könnt ihr beispielsweise das Schlösserknacken erlernen, eure Heilfähigkeiten auf Mitspieler ausweiten oder das Hacken von Maschinen eurem Repertoire hinzufügen. Das ständige Abwägen zwischen offensivem Kampf oder der sicheren Flucht ist zudem eine spannende Komponente, die die Konfrontationen mit euren Gegenübern zunehmend abwechslunsgreich gestaltet. Wie dringend benötigt ihr den Loot und die Erfahrungspunkte? Ist die Anzahl an erspähten Kontrahenten für euer Team realistisch? Solltet ihr lieber um das Gebiet herum schleichen, um wertvolle Ressourcen zu sparen? All das sind Fragen, die ihr euch vor jedem Scharmützel zwangsweise stellen werdet und die euch erfolgreich davon abhalten, kopflos in einen Kampf zu laufen. Jede Aktion sei in Generation Zero wohlüberlegt, wollt ihr dem unnötigen Bildschirmtod entgehen.

In Generation Zero gibt es eine Handvoll verschiedener Roboter-Arten – alle auf ihre Weise gefährlich.

 

Roboter – Wo das Auge hinsieht

So interessant die Roboterthematik jedoch auch inszeniert wird, Generation Zero schwächelt gerade hier leider enorm. Immer wieder wurden wir im Rahmen unserer Spielsessions immergleichen Roboter-Gegnern ausgesetzt. Ähnlich wie schon die Umgebungen ist die Vielfalt an Gegnertypen auf ein Minimum reduziert, sodass ihr auf euren Streifzügen zuhauf Roboterhunden mit ausgerüsteten Submachine Guns begegnen werdet. Sieht man einmal davon ab, konnte uns zumindest die Gegner-KI ins Staunen versetzen. Die Roboter sind stellenweise so aufmerksam, dass sie euch nicht nur ohne jeglichen Grund aus weiten Distanzen erspähen, sondern die Androiden euch sogar hinter undurchsichtigen Wänden erfassen und entgegen aller physikalischen Gesetze durch verschlossene Türen erschießen. Frustrierend ist zudem die Tatsache, dass sich Robocop und Co. nie wirklich intelligent verhalten, viel mehr laufen diese wie aufgescheuchte Hühner wild hin und her, ohne auch nur zu versuchen euch sinnvollerweise zu flankieren. Schade, von einer überlegenen Roboterrasse hätten wir uns einfach mehr erhofft. Immerhin ist deren Ableben fürs Auge recht befriedigend, denn die Androiden scheiden nicht einfach dahin, sie sprühen Funken, explodieren von Zeit zu Zeit oder verlieren unter Beschuss wertvolle Rüstungsteile. Hinzu gesellt sich leider auch die sehr grobe Steuerung der Charaktere sowie das äußerst behebige Gunplay. Trotz einer soliden Auswahl an Schießeisen und eines gelungenen Trefferfeedbacks, lässt die Präzision und Genauigkeit eurer Waffen deutlich zu Wünschen übrig. Selbst mit einem gut ausgestatteten Scharfschützengewehr dürften Präzisionsliebhaber ihre Schwierigkeiten haben, Schüsse gezielt zu setzen. Dies mag dem Umstand geschuldet sein, dass Jugendliche nicht unbedingt die geübtesten Schützen sind, dennoch hinterlässt dies einen eher halbgaren Eindruck.

Als Jugendlicher der 80er gibt euch das Spiel so manches Werkzeug an die Hand, um euch zur Wehr zu setzen.

 

Überleben in der Wildnis

Lassen wir einmal den Shooter-Aspekt außer Acht, wird Generation Zero noch durch ein weiteres wichtiges Spielelement definiert: Es geht natürlich ums Überleben! Als einziger Überlebender in einer Roboter-Apokalypse gilt es, die ohnehin schon seltenen Ressourcen zu sammeln, zu horten und sparsam einzusetzen. Um der deutlichen Übermacht und überlegenen Stärke der Roboter Herr zu werden, werdet ihr permanent die Umgebung nach Brauchbarem absuchen müssen. Neue Waffen und Schießeisen liegen nicht einfach so inflationär in der Gegend herum, viel mehr müsst ihr euch mit Munition, Erste-Hilfe-Paketen, Ghettoblastern und Feuerwerkskörpern zufrieden geben, die euch in so mancher Situation das Hinterteil retten werden. Die wenigen Waffen, die ihr in den seltenen Waffenkisten erspäht, folgen sogar einem Wertigkeitssystem, das den Zustand des jeweiligen Objekts beschreibt. Abgenutzte und verschlissene Schießeisen sind im Kampf weitaus weniger effizient, als ihr gut gepflegtes Pendant. Mit zahlreichen Mods könnt ihr eure Wummen zudem individualisieren sowie aufwerten und ganz nebenbei eurem Spielstil anpassen. Logisch also, dass das Sammeln von neuem Loot hohe Priorität in der Welt von Generation Zero genießt. Abseits eurer Ausrüstung könnt ihr auch allerhand neue Kleidungsstücke finden, die nicht nur den 80er-Stil in all seinen Facetten und seinen Klischees abbilden, sondern je nach Gegenstand einige Perks wie zusätzlichen Widerstand mit sich bringen. Zwar erhält jeder Spieler seine eigene Beute und muss nicht mit seinen Mitspielern darum wetteifern, das altertümliche Inventarmanagement dürfte euch aber schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Eure immens begrenzten Inventarplätze erlauben in aller Regel nur die Aufnahme von einigen wenigen Items. Ständiges Priorisieren und Wegwerfen von wertvollen Gegenständen ist fast schon an der Tagesordnung, quälendes Itemmanagement ein fester Spielbestandteil. Die Nuzteroberfläche ist darüber hinaus alles andere als intuitiv und zwingt euch sogar dazu ins Pausemenü zu wechseln, um überflüssige Gegenstände aus eurem Rucksack zu entfernen. Looten verkommt dabei stellenweise schon zur Geduldsprobe, zeitgemäßer Standard ist das nicht mehr. (Böse Zungen werden jetzt vielleicht behaupten, Avalanche möchte dem Spiel auch in punkto Spielmechanik einige rückständische Elemente mitgeben, um dem 80er-Setting zu entsprechen) – Alles in allem wirkt dies schon recht aufgesetzt, ja fast schon zwanghaft implementiert, um das Spiel künstlich zu strecken. Das Herzstück von Avalanches neustem Projekt und zugleich auch wichtigstes Feature ist letztlich der Koop-Modus. Mittels simplen Drop- in-Drop-out-Prinzip könnt ihr dem Spiel eines Freundes im Handumdrehen beitreten, kooperativ die Spielwelt erkunden und Gegner mit gewieften Taktiken ausschalten. Im Singleplayer fällt schnell die triste Umgebung, die minimale Abwechslung und die schiere Übermacht der Gegner ins Auge, die Einzelspieler schnell vergraulen dürften.

 

Positiv:

Wunderschöne Kulissen und Aussichten
Dynamisches Wettersystem und Tag-Nacht-Zyklus
Interessantes 80er-Setting
Looten und Leveln
Motivierendes Koop-Erlebnis…

Negativ:

…, das im Singleplayer nur wenig von seinem Spielspaß beibehält
KI-Aussetzer und technische Probleme
Leblose und abwechslungsarme Spielewelt
Inventarmanagement alter Schule
Uninspirierte Geschichte mit wenigen Höhepunkten
[testimonial_slider arrows=”false”][testimonial image_url=”86514″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Yvonne Engelhardt, Redakteurin”]
“Generation Zero ist im Kern ein interessanter Mix aus Survival-Elementen, Loot-Shooter und Open-World-Abenteuer, der jedoch in seiner Gänze nicht komplett zu Ende gedacht wurde. Das interessante Grundsetting der 80er weiß kaum über die vielen fragwürdigen Designentscheidungen, geschweige denn von den technischen Mängeln, hinwegzutrösten. Immergleiche Umgebungen, KI-Probleme, eine sterile Spielwelt und eine unausgereifte Geschichte lassen euren Ausflug ins Schweden der 80er weit mehr zu einem unambitionierten Walking Simulator verkommen, als zu einem erinnerungswürdigen Erlebnis. Obwohl Generation Zero gerade im Koop die ersten 1-2 Stunden zu unterhalten weiß, geht dem Open-World-Spiel doch relativ schnell die Puste aus. Langzeitmotivation? Fehlanzeige. Generation Zero fühlt sich auf dem aktuellen Releasestand viel mehr wie ein unfertiges Early-Access-Spiel an, dessen Gameplaymechaniken weit mehr Feinschliff und Arbeitsaufwand benötigen.”
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Ab in die Sammlung?

Generation Zero dürfte sich wohl vor allem an hartgesottene Survival-Liebhaber richten, die sich nicht so schnell von groben Mechaniken und Designpatzern abschrecken lassen. Für einen Preis von gerade einmal 35 Euro lohnt sich ein Blick allemal.

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