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Kritik: Funny Thing About Love

Eine vorhersehbare Thanksgiving-Schnulze

Das Romantik-Genre ist nicht für jeden etwas. Ich persönlich finde, es gibt nach einem anstrengenden Tag fast nichts schöneres, als eine entspannte Gute-Laune-wahre-Liebe-Schnulze, die keine großen intellektuellen Anstrengungen von mir verlangt. Halt einfach ein Film zum Wohlfühlen und Runterkommen. Genau das wollten wohl auch die Macher von Funny Thing about Love liefern. So viel sei schonmal gesagt: der Film hat bei mir durchaus Emotionen hervorgerufen. Hauptsächlich Verwirrung, Fremdscham und schließlich Resignation.

 

Die Story von Funny Thing About Love

Die erfolgreiche Samantha fährt mit ihrem nicht weniger erfolgreichen Anwalts-Verlobten, der natürlich ständig betonen muss, dass er Anwalt ist, über Thanksgiving nach Hause zu ihrer Familie. Aber dort angekommen -Schock- muss sie feststellen, dass ihr Exfreund von ihrer Familie auch eingeladen wurde. Besagte Familie macht auch gar keinen Hehl draus, dass sie ihren Verlobten nicht leiden können und sie mit dem Ex verkuppeln wollen. Direkt gute Vorboten für ein friedliches Fest, sollte man meinen. Aber ohne spoilern zu wollen (sollte das in diesem Fall überhaupt möglich sein): man muss hier wirklich keine Eskalation und schon gar keine unerwarteten Wendungen befürchten.

 

Unsere Kritik zu Funny Thing About Love

Zuerst war ich echt noch offen dafür, positiv überrascht zu werden. Eine beruflich erfolgreiche Frau, die aber deshalb nicht direkt als verbissen und unsympathisch dargestellt wird: da bin ich doch dabei. Aber wenn einer von Samanthas ersten Sätzen direkt „Lass uns Insta pushen und noch eine Box an die Kardashians schicken.“ ist, dann kann man schon ahnen, dass einem eher unangenehme 96 Minuten bevorstehen. Einen Spannungsbogen darf man hier nicht erwarten und selbst für das Genre, ist dieser Film extrem vorhersehbar. Es gibt ungefähr zwei Minuten lang einen Konflikt zwischen den Hauptcharakteren und am ereignisreichsten ist der Moment, in dem Opa Joe (aufgrund von Kekskonsum) im Krankenhaus landet.

 

Schlampig geschrieben, schlampig gespielt, total stumpfe Rom-Com…

Die absolut unangenehmen Dialoge werden durch richtig mieses Schauspiel komplettiert. Da macht einem auch die grottige deutsche Synchronisation schon nichts mehr aus. Irgendwie finde ich die Ausgangssituation direkt sehr seltsam, dass die Familie so plump einen Kuppelversuch startet und auch mit ihrer Abneigung, dem Verlobten gegenüber, so gar nicht hinterm Berg hält. Höhepunkt ist aber die Szene, in der Samantha und besagter Verlobter ankommen und er erstmal vom kleinen Bruder eine Faust zwischen die Beine bekommt. Normalerweise müssten da doch alle entsprechend empört, besorgt oder wenigstens irgendwie pädagogisch reagieren. Juckt nur irgendwie keinen. Aber auch ansonsten wirft der Film bei mir einige Fragen auf. Was ist mit dieser Familie falsch? Wieso haben alle ständig ein Problem damit, dass Samanthas Verlobter sie fahren lässt und nicht selber fährt? Wieso trägt Samantha in einer Szene ein Haarnetz auf dem Kopf, aber steckt ihre Haare nicht drunter?

 

Wenn nicht mal der Stand-Up-Comedian-Ex-Freund lustig ist

Mir ist schon klar, dass dieser Film betont familienfreundlich sein sollte, hier wurde das Ganze aber so seicht und schlecht umgesetzt, dass vermutlich niemand in einem zweistelligen Alter mehr etwas mit dem „Humor“ anfangen kann. Wenn selbst die Figur des Exfreundes, der Comedian sein soll, so unlustig ist, dass es einen vor Fremdscham rot anlaufen lässt, dann läuft etwas falsch. Auch die Rolle des Großvaters, die quasi nur daraus besteht, dass er die ganze Zeit Kekse mopsen will, die er aus gesundheitlichen Gründen aber eigentlich nicht essen darf, wird höchstens kleine Kinder zum Lachen bringen. Richtig peinlich war in meinen Augen auch Samanthas Bruder, der so Sachen von sich gegeben hat wie: „Nicht meine Schwester dissen, okay? Man sagt doch noch dissen, oder?“. Puh, jemand sollte ihm dringend die Bedeutung des Wortes cringe erklären.

 

Informationen zu Funny Thing About Love

  • Originaltitel: Funny Thing About Love
  • Laufzeit: ca. 96 Minuten
  • Heimkinostart: ab 20. Oktober als Download
  • Altersfreigabe (FSK): ab 0 Jahren freigegeben
  • Besetzung: Summer Bellessa, Kevan Moezzi, Jason Gray, Jon Heder, Pat Finn, Barry Corbin

 

Trailer zu Funny Thing About Love

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[gp_testimonial_slider effect=”fade” speed=”0″ arrows=”false”][gp_testimonial image=”1000008815″ headline=”Fazit zu Funny Thing About Love” name=”Sarah Linnemann”]Zumindest im Punkt Klischees hat mich dieser Film nicht enttäuscht. Er liefert das volle Thanksgiving-Programm: Truthahn, ein Handlungsstrang der sich um Kekse dreht, füreinander dankbar sein und natürlich die ganze Familie im peinlichen Pyjama-Partnerlook. Ganz ehrlich, ich musste mir das Ganze irgendwann mit einem Glas Wein schön trinken und vielleicht ist das auch die einzig sinnvolle Idee für alle erwachsenen Zuschauer: aus den unangenehmen Dialogen und unterirdischen Schauspielkünsten einfach ein Trinkspiel machen. Prost![/gp_testimonial][/gp_testimonial_slider]
Was haben die Drehbuchautoren genommen, dass sie ihr Werk lustig fanden?
Bei diesem Schauspiel kommt einem der Truthahn wieder hoch
Die Dialoge sind so unangenehm, dass sie schon wieder zum Trinkspiel taugen
Mittlerweile glaube ich, der Opa konnte es auch nicht mehr ertragen und wollte sich mit den Keksen selbst erlösen

Ab in die Filmsammlung?

Also wenn ihr einen Film sucht, um eure sechsjährige Cousine ruhigzustellen oder so: hier bitte. Ansonsten investiert diese Lebenszeit lieber anders.

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