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Fire Emblem Fates – Test zur schicksalshaften Entscheidungsschlacht

In der Gaming-Welt gibt es allerhand Spiele, in denen ihr euch zwischen mehreren Optionen entscheiden könnt, die sich im Verlaufe des Spieles auf Story und Charaktere auswirken sollen. Doch viele von euch dürften von vielen Spielen enttäuscht oder genervt sein, da die Auswahlmöglichkeiten meist dürftig sind oder sich nicht auf den Verlauf der Geschichte auswirken. Bei Fire Emblem: Fates steht ihr allerdings vor einer Wahl, die das gesamte Spiel beeinflussen wird und anhand deren ihr die Charaktere des Spiels mit verschiedenen Perspektiven erleben dürft. Besonders bei unserer Version von Fire Emblem Fates, der Limited-Edition, fällt die Wahl zwischen den drei möglichen Wegen schwer. Bis hin zur endgültigen Entscheidung waren wir uns nicht klar, welcher Weg der „einzig richtige“ ist und ob wir uns eher zu unserer Ziehfamilie oder unserer Blutsverwandtschaft hingezogen fühlen. Wie wir uns entschieden haben und was das Spiel bietet, erfahrt ihr in diesem Test.

 

Übrigens: Der gesamte Test basiert auf der Limited Edition, also auf allen drei unterschiedlichen Teilen: “Fire Emblem Fates: Vermächtnis”, “Fire Emblem Fates: Herrschaft” und “Fire Emblem Fates: Offenbarung”. Da das Spiel das Hauptaugenmerk auf die Story legt, wird es in diesem Test keinerlei Spoiler geben!

 

Die Qual der Wahl

Die uns zugesandte Special-Edition von Fire Emblem Fates enthält alle drei optionalen Schicksalswege. In Vermächtnis kämpft ihr auf der Seite der Hoshido, eurer blutsverwandten Familie, von der ihr bis dato nichts wusstet. Schlagt ihr den Weg der Herrschaft ein, kämpft ihr auf der Seite der Nohr, einer teils kaltherzigen Familie, bei der ihr von klein auf aufgewachsen seid. Beim dritten und letzten Weg, der Offenbarung, entscheidet ihr euch für keine von beiden Seiten und versucht, das Schicksal der Welt alleine zu wenden. Die einzelnen Versionen unterscheiden sich in vielerlei Aspekten voneinander. Vermächtnis ist der einsteigerfreundlichste Teil der Reihe. Hier habt ihr die Möglichkeit, zwischen Kämpfen „auszukundschaften“. Dabei handelt es sich um zusätzliche Kämpfe, die ihr bestreiten könnt, um Erfahrungspunkte und Items zu sammeln. Die Kämpfe generell sind viel leichter als in den anderen Teilen, da ihr mehr Geld und Items durch Besiegen von Gegnern erhaltet. Während der Hauptstory begegnen euch weniger Gegner und ihr habt mehr Verbündete als in den beiden anderen Wegen zu Auswahl. Herrschaft bildet den mittelschweren Teil, während Offenbarung alles von euch abverlangt, was ihr in den beiden anderen Teilen zuvor gelernt haben solltet. Nicht umsonst steht zu Beginn von Offenbarung, dass ihr zuvor Vermächtnis und Herrschaft durchgespielt haben solltet: Denn bereits in Kapitel 7 erwartet euch ein heftiger Spoiler, der einem schon die Enden von Vermächtnis und Herrschaft erahnen lässt und die gesamte Story in einem anderen Licht beleuchtet. Ihr habt zwar auch in Offenbarung die Möglichkeit, „Auszukundschaften“ und so zusätzlich neben der Hauptstory Erfahrungspunkte zu sammeln, allerdings benötigt ihr dieses dringend: Denn bereits zu Beginn der Story stehen euch nur drei Spielfiguren zur Verfügung, während die Gegner besonders zahlreich sind und ihr gefrustet Runde für Runde Mitstreiter durch den hohen Schaden feindlicher Truppen verliert. Ein Vorteil besteht allerdings beim Ausstatten eurer Burg: Denn nur in Offenbarung stehen euch alle Gebäude der Pfade zur Verfügung. Je nachdem, für welchen Pfad ihr euch entscheidet, begegnen euch die gleichen Charaktere, allerdings mal als Freund, mal als Feind. Zwischendurch kann es aber sein, dass feindlich gesinnte Charaktere zu euch überlaufen und ihr so die Chance bekommt, in mehreren Pfaden mit bestimmten Charakteren zu kämpfen. Ein weiterer Unterschied: Bei Vermächtnis habt ihr blaue Textfelder, bei Herrschaft rote und bei Offenbarung gelbe. Eins haben jedoch alle Pfade gemeinsam: Euch begleitet der immerselbe, treue Diener, der an eurer Seite kämpft.

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Ihr habt sogar die Qual der Wahl, was den Schwierigkeitsgrad angeht

 

Die Mischung machts

Das Spiel besteht, egal welchen Pfad ihr beschreitet, aus einer Mischung von Kämpfen und Gesprächen. Die Hauptstory ist in Kapitel unterteilt. Jedes Kapitel beginnt zunächst mit einem Gespräch, was in einer Schlacht endet, in welcher ihr Feinde bekämpfen müsst. Nach dem Kampf folgt nochmals ein kurzes Gespräch, danach endet das Kapitel. An diesen Ablauf werdet ihr euch also gewöhnen müssen. Allerdings wird der monotone Ablauf durch wunderschöne Zwischensequenzen in 3D aufgepeppt, bei denen teils so emotionale Abläufe stattfinden, dass man – wenn man nah am Wasser gebaut ist – das eine oder andere Mal mit den Tränen zu kämpfen hat. Besonders das Lied, das Azura ständig singt, hat es mir angetan und lässt einen in Melancholie versinken. Die Grafik ist je nach Abschnitt anders – in den Zwischensequenzen wird alles rausgeholt, was der Nintendo 3DS zu bieten hat, während ihr in Schlachten kleine, 8bit ähnliche Figuren steuern müsst. Neben der Hauptstory tauchen ab und zu Nebenquests auf, in denen ihr zusätzliche Verbündete gewinnen oder seltene Items ergattern könnt. Wie ihr dabei vorgeht, bleibt euch von Kapitel zu Kapitel überlassen. Was euch aber auch hier nicht erspart bleibt, sind die teils langen Gespräche. Besonders in den ersten Kapiteln, wo ihr beide Familien vor der Entscheidung kennenlernt, reiht sich ein Gespräch an das andere. Doch auch Spielern, die nicht so Story-affin sind und einfach drauf loskloppen wollen, wird geholfen: Ihr habt die Möglichkeit, sämtliche Gespräche mit START zu überspringen, damit ihr euch voll und ganz auf die Schlachten konzentrieren könnt. Während des Spiels habt ihr ab und an unten kleine Anmerkungen, die euch Tipps und Tricks für Schlachten geben. Somit habt ihr in Fire Emblem Fates kein dominantes, nerviges Tutorial, sondern nur kleine Hinweise auf dem Touchscreen.

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Ein nerviges Tutorial bleibt zum Glück aus

 

Kinder kriegen mitten im Krieg

Zu Beginn des Spiels habt ihr die Möglichkeit, eure Figur so zu gestalten, wie ihr es möchtet. Hierbei darf man allerdings keine allzu große Auswahl wie in größeren MMOs erwarten. Ihr könnt lediglich zwischen einigen Gesichtsformen, Hautfarbe, Geschlecht, Größe und Stimme unterscheiden. Auch die Frisur bietet nur eine mittelprächtige Auswahl, einzig und alleine die Wahl der Haarfarbe sticht durch die vielen bunten Farben heraus. Ihr sehr euren Charakter wie allen in Dialogen als Figur am Rande von Textboxen sowie im Schlachtfeld als kleine, verpixelte Figur. Als Laute gebt ihr kurze Geräusche oder Sätze auf Englisch von euch, ebenso wie jeder andere Charakter im Spiel. Der Rest der Figuren, denen ihr im Spiel begegnet, bietet eine breite Masse an Stereotypen. Alleine dadurch, dass jedes eurer Geschwisterchen zwei Bodyguards besitzt, kommt einiges an Charakteren zusammen. Vom Freund aus Kindertagen bis hin zum Frauenmagneten habt ihr allerlei Charaktere dabei, sodass ihr euch auf einige Verbündete einigen könnt, die euch besonders zusagen. Denn vor jeder Schlacht habt ihr die Wahl zu bestimmen, wer mit euch in die Schlacht ziehen soll und wer besser zuhause bleiben soll, falls ihr bestimmte Visagen nicht ertragen könnt. Das Besondere in Fire Emblem: Ihr könnt Beziehungen zu den Figuren aufbauen. Nehmt ihr diese in Schachten mit und kämpft Seite an Seite gegen Verbündete, steigt euer Freundschaftslevel von C über B und A bis hin zu S. Auch durch Einladungen in eure Privatgemächer erhöht ihr Beziehungen zu Figuren, die ihr darin einladet. Wenn eure Figuren den Rang S erreicht haben, könnt ihr mit dieser sogar eine Liebesbeziehung eingehen und heiraten. Nach einiger Zeit erwartet euch sogar Nachwuchs, der sich nach dem Aussehen der Eltern richtet und mit in Schlachten zu eurer Unterstützung ziehen kann.

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Ein wichtiger Aspekt ist das Pflegen von Beziehungen

 

Your Princess is in another castle

Nach wenigen Kapiteln der Hauptstory erhaltet ihr Zugang zur Astralebene. In dieser seid ihr stolzer Besitzer eines eigenen Schlosses, das ihr frei nach eurem Belieben gestalten könnt. Vom Aussehen bis hin zur Musik und Platzierung der einzelnen Gebäude bleibt kaum ein Wunsch offen. Je nachdem, für welchen Pfad ihr euch entschieden habt, stehen euch andere Gebäude zur Auswahl, die ihr nach und nach mit Kapitelfortschritt freischalten könnt. Während die Hoshiden lieber auf Daikonrettich stehen, neigen die Noiren eher dazu, Fleisch zu jagen. Was in dem einen Reich eine Rute ist, ist in einem anderen ein Stab. Doch viele Gebäude bleiben beiden Reichen offen, sodass ihr eine große Gestaltungsmöglichkeit eures Schlosses habt. Das Schloss bietet zudem euer „Einkaufszentrum“, da ihr allerlei Läden platzieren könnt. Via drahtloser Verbindung könnt ihr zudem andere Schlösser von Freunden besuchen oder habt die Möglichkeit, mit amiibos bekannte Charaktere wie Marth ins Spiel zu holen. Neben der Hauptstory passiert es ab und an, dass euer Schloss von feindlichen Truppen angegriffen wird. In diesem Falle müsst ihr mit all euren Verbündeten das Schloss beschützen. Doch keine Sorge: Nach der Schlacht stehen zerstörte Gebäude wieder an Ort und Stelle.

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Im Kampf können sich Verbündete unterstützen

 

Waffen und Klassen

Je nach Charakter hat dieser von Beginn an eine bestimmte Klasse. Mit der Klasse einher gehen bestimmte Waffen, die von dieser Klasse getragen werden können. Ein Berserker beispielsweise kann wenig mit einem Stab oder Zauberbuch anfangen, während Troubadouren Äxte nicht zusagen. Mit Stäben könnt ihr verbündeten Freunden im Umkreis heilen, mit Shuriken, Pfeil und Bogen und anderen Waffen könnt ihr Gegnern aus der Entfernung her schaden. Bestimmte Klassen lassen sich auch nur in bestimmten Pfaden spielen. Bei rund 50 Klassen bietet sich euch trotzdem eine immense Auswahl bei jedem Pfad. Bei den Klassen gibt es auch ausgefallenere Klassen wie Fuchsgeister oder Butler. Hat ein Charakter allerdings nicht die Klasse, die ihr euch von ihm gewünscht hättet, ist dies kein Problem – ihr könnt mittels Siegeln die Klasse von Charakteren wechseln. Einige Klassen könnt ihr sogar ab Level 10 aufwerten: Denn dann habt ihr die Wahl, wie ihr die Klasse eures Charakters spezialisieren wollt. So kann ein Bogenschütze auf Level 10 entweder zum Scharfschützen oder zum Kinshi-Ritter aufgewertet werden. Der Scharfschütze kann nur seinen Bogen ausrüsten, während sich der Kinshi-Ritter Lanze und Bogen bedient. Allerdings ändern sich auch die Statuswerte eurer Charaktere, wenn sie die Klasse wechseln. Jede Klasse hat andere, stärker ausgeprägte Statuswerte, neun Stück an der Zahl (KP, Stärke…). Das Ausrüsten der Waffen spielt allerdings auch eine große Rolle: Ihr solltet achten, dass ihr nicht mit ein und derselben Waffensorte in die Schlacht zieht. Ähnlich wie beim Schere-Stein-Papier-Prinzip hat jede Waffe einen Vorteil und einen Nachteil gegenüber einer anderen Waffe. Mit Fates ändert sich das Waffendreieck ein wenig, da neue Waffen ins Spiel integriert wurden. Schwert und Magie schlagen Axt und Bogen, diese wiederum schlagen Lanze und Shuriken während diese, die zuerst erwähnten Schwerter und Magie schlagen. So bleibt es also euch überlassen, welcher Charakter welche Klasse erhält und wie ausgewogen euer Waffenarsenal auf dem Schlachtfeld sein soll.

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Vor jedem Kampf erhaltet ihr eine Prognose des Ausgangs

 

Auf in die Schlacht

Das Schlachtfeld in der Fire Emblem-Reihe besteht aus gleichgroßen Quadraten. Jeder Spieler kann je nach Klasse eine bestimmte Reichweite laufen. Diese könnt ihr von Gegnern auch mittels X anzeigen lassen. Der Kampf besteht aus mehreren Runden, in denen es verschiedene Ziele zu erreichen gilt, wie dem Besiegen einer bestimmten Person auf dem Schlachtfeld. Pro Runde gibt es eine Spielerphase, in der ihr euren Zug mit euren Charakteren machen könnt, eine Gegnerphase, in der der Gegner seine Taktik umsetzen kann und eine Verbündetenphase, in der neutral gesinnte Charaktere ihr eigenes Ding durchziehen. In der Spielerphase müsst ihr jeden Charakter einzeln steuern, es sei denn, ihr stellt diesen auf Autokampf, damit er tun und lassen kann, was er will. Allerdings macht es manchmal mehr Sinn, eine Runde lang gar nichts zu tun, da die Positionen im Kampf ungünstig sein können. Hier kommen auch die Klassen eurer Charaktere zu tragen: Manche Klassen können euren erlittenen Schaden heilen, andere können euch mittels Gesang einen zweiten Zug verleihen. Landen zwei feindliche Fraktionen auf einem Kästchen, kommt es zu einem Kampf. In diesem geht es darum, mittels Angriff die KP des Gegners auf Null zu bringen. Passiert dies bei eurem Hauptcharakter, ist die Schlacht verloren und ihr müsst es erneut versuchen. Allerdings könnt ihr eure Verbündeten verstärken, indem ihr diese nebeneinander platziert. So verleihen sie sich gegenseitig Bonuswerte und schützen sich bei gegnerischen Angriffen. Je besser die Beziehung der beiden Charaktere, desto besser sind die Bonuswerte. Durch Kämpfe sammelt ihr Erfahrungspunkte, steigt im Level und erhöht somit eure Statuswerte. Vor jedem potenziellen Kampf seht ihr zudem den möglichen Ausgang der Auseinandersetzung: Je nachdem, welche Waffe ihr wählt (durch Drücken von X und Y ist dies schnell möglich), zieht ihr unterschiedlich viele KP ab und habt eine andere Trefferquote. Die einzelnen Kampfsequenzen lassen sich verschnellern oder sogar komplett überspringen, da ihr die immer gleiche Animation zu jeder Klasse anschauen müsst. Zudem blöd: Ihr habt keine Möglichkeit, Züge rückgängig zu machen oder den Kampf neu zu starten, wenn ihr einen falschen Zug bemerkt. Der Touchpen findet zudem keinen Einsatz in den Kämpfen, denn auf dem Touchscreen befindet sich lediglich die Karte des Schlachtfeldes oder die Charakterwerte. Neu in diesem Teil sind zudem die Drachenadern, die die Gegebenheiten des Schlachtfeldes verändern können und beispielsweise Heilzonen errichten oder Flüsse austrocknen können. Allerdings lassen sich diese nur von wenigen Charakteren aktivieren.

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Diese Drachenader gefriert Wasser, um entfernte Gegner zu erreichen

 

Fazit:

Fire Emblem Fates bleibt der Fire Emblem Reihe treu und trumpft mit Besonderheiten wie dem Auswählen des richtigen Pfades auf. Besonders die Special Edition lohnt sich, da in jedem Pfad andere Kämpfe bestritten werden und ein anderer Teil der Story hinterleuchtet wird. Somit ist der Vollpreis für jede Version gerechtfertigt und eine Überlegung wert, wenn man im Besitz eines anderen Teiles ist. Durch die Special Edition ermöglichen sich euch 9 Speicherstände, wovon 6 gerätegebunden sind, damit ihr in den Genuss aller Pfade kommen könnt und diese vielleicht sogar mit einem Freund teilen könnt. Für Einsteiger der Reihe empfehle ich den Teil Vermächtnis, während alt eingesessene Hasen den Teil Herrschaft spielen können. An Offenbarung sollten sich nur die wagen, die die anderen beiden Teile durchgespielt haben, um der Story folgen zu können. Allerdings dürfen im Kampfsystem des Spiels keine Neuheiten erwartet werden, zumal der Fokus voll und ganz auf der neuartigen Story liegt. Aber wie sagt man so schön? Never touch a running system! Insgesamt bin ich aber von dem Gesamtpaket Fire Emblem Fates vollends überzeugt.

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