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Dragon’s Dogma: Dark Arisen – Test zum Action-Rollenspiel mit viel Monstern

Wir haben das Action-Rollenspiel Dragon’s Dogma Dark Arisen, dass jetzt für den PC herausgebracht wurde, für euch getestet. Hier kommen sicher einige Fragen auf, da viele das Spiel mitunter schon von der Konsole kennen. Haben Veränderungen gegenüber der Konsolenversion aus dem Jahre 2012 stattgefunden? Hat sich die Grafik verbessert, oder ist sie gleich geblieben? Wie spielt sich der Port im Allgemeinen? Lohnt es sich das Spiel auf dem PC zu spielen? All das und mehr erfahrt ihr in folgender Review.

 

Auf der Speisekarte eines Drachen

In Dragon’s Dogma liegt der Fokus meines Erachtens nach leider nicht so sehr auf der Story, sondern vielmehr in den Kämpfen und der dazugehörigen Taktik. Zu Beginn wird das Fischerdorf Kassardis, in welchem wir mit unserem (vorher im Character Creator erstellten) Protagonisten starten, von einem Drachen angegriffen. Todesmutig stürzt sich unser Held oder unsere Heldin in den Kampf, um sich dem Drachen entgegenzustellen. Sie schaffen es sogar, den Drachen zu verletzen. Beeindruckt von dem Mut dieses Sterblichen wirft der Drache unseren Protagonisten zu Boden und stiehlt dessen Herz, nur um es danach genüsslich zu verschlingen. Ab diesem Moment können wir die Stimme des Drachen immer und überall wahrnehmen und, welche Überraschung: wir sind nicht tot. Wir sind ein Arisen oder auf Deutsch ein sogenannter Erweckter. Unser Ziel ist es nun, das Herz vom Drachen zurück zu erlangen. Und hier ist ein Punkt, wieso ich vorher erwähnte, dass der Fokus nicht so sehr auf der Story zu liegen scheint. Unser Held hat überhaupt nichts dazu zu sagen, dass das Herz gestohlen wurde. Vielmehr machen wir uns fast wortlos auf den Weg, es wieder zu beschaffen und lassen auch das Auftauchen der mysteriösen Pawns (Soldaten oder Vasallen) unkommentiert. Was ich auch sehr schade fand, dass man erst gegen Ende erfährt, woher der Drache kommt und was überhaupt seine Absichten sind.

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Der Drache sieht schon angst einflößend aus.

 

Gransys – eine Welt voller Gefahren

Die Welt, in der unser Abenteuer stattfindet, heißt Gransys und Gransys ist nicht ohne.  Der Schwierigkeitsgrad kann mit der PC-Version mittlerweile runtergestellt werden. Ich fand das Spiel ziemlich herausfordernd. Leute, die gerne Dark Souls spielen, werden hier definitiv ihre Freude haben. Am Anfang kann ein Kampf schon gut eine halbe Stunde dauern und nur weil man einen Charakter Level 30 hat, bedeutet dies nicht, dass man unbesiegbar ist und es keine Herausforderung mehr gibt. Anders als bei Skyrim, wo mir damals auffiel, dass ich mit Level 20 alles niedermähen konnte. Gransys ist bevölkert mit vielen verschiedenen fiktiven Monstern. Das Land sieht aus, als wäre es vom Krieg gezeichnet, da man überall nur Ruinen findet. Ein wenig Abwechslung von Flora und Fauna wäre wünschenswert gewesen, es sieht vieles gleich aus. Auch ein Wetterwechsel hätte einen positiven Einfluss auf das Spielerlebnis gehabt. Dafür gibt es aber einen Tag- und Nachtwechsel und der hat es wirklich in sich. Nachts kann man sich nur mit einer Öllampe und dafür spezielles Öl in die Wildnis wagen. Man sieht fast gar nichts, sondern hört überall nur Geräusche, von Monsterhand verursacht. Man muss aufpassen nicht aus dem Hinterhalt angegriffen zu werden und sollte meiner Meinung nach die Nacht einfach in einem Gast- oder leer stehenden Haus verbringen und bis zum Morgengrauen warten, um weiter zu ziehen. Denn man muss bedenken: werden wir angegriffen und verlieren HP, regenerieren diese sich nicht von selbst, man muss Kräuter und Tränke zu sich nehmen. Hat man nicht genug dabei, sollte man nachts definitiv nicht rausgehen, die Wildnis ist unerbittlich.

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Ein Sensenmann der uns nebst Zombies nachts begegnen kann.

 

Einfach alles niedermetzeln?

Die Kämpfe in Dragon’s Dogma sind abwechslungsreich und nie wirklich langweilig. Man kann nicht einfach alles niedermähen, sondern braucht hier und da schon mal eine Strategie. Die Monster haben verschiedene Schwachpunkte. So haben Kobolde beispielsweise Angst vor Feuer- und Eismagie und wenn man ihren Anführer tötet, kann man sie demoralisieren. Wenn man einer bestimmten Echsenart den Schwanz entfernt, wird die Echse stets flüchten. Man kann den Schaden, den man seinen Gegnern zufügt, auch gut beobachten. Das Fell eines Wolfs wird filzig und blutig, während wir die Rüstung eines Trolls auch kaputt schlagen können, hauen wir nur lange genug darauf ein. Zyklopen und Chimären sind knifflig, da es eindrucksvolle und starke Gegner sind. Der Trick hier ist stets ihre Schwachstellen zu treffen, oft müssen wir dazu auf die Biester draufklettern. Diese wiederum versuchen uns natürlich abzuschütteln und wenn es ihnen gelingt, ist unsere Ausdauer erst einmal futsch und wir brauchen ein paar Sekunden um sie zu regenerieren. Kämpfe im Allgemeinen zehren an unserer Ausdauer, man kann nicht einfach blind drauf losstürmen und alles K.O. hauen. Jede Attacke frisst ein wenig von unserer Ausdauer, fällt sie auf null, brauchen unsere Helden ebenso eine Verschnaufpause. Was mit Sicherheit auch interessant ist und was das Kampfsystem ein bisschen aufmischt, sind die Statusveränderungen, die unsere Charaktere betreffen. So können wir vergiftet werden, unser Augenlicht für kurze Zeit verlieren, oder sogar einschlafen. Gegen all das gibt es Gegenmittel in Form von Kräutern und Mixturen. Aber aufgepasst, wer zu viel mit sich trägt und alles einsammelt, was nicht am Boden festgenagelt ist, der wird verlangsamt. Daher ist es immer ratsam seine Inventarplätze zu checken und wirklich nur das Nötigste mit auf Reisen zu nehmen und auch die Vasallen tragen gerne unseren Loot, wenn es einmal zu viel wird.

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Manche Gegner brauchen gern mal eine halbe Stunde um K.O. zu gehen.

 

Vasallen als Gehilfen

Das Vasallensystem ist ähnlich den Begleitersystemen in anderen Videospielen wie etwa Dragon Age, oder Fallout. Allerdings darf man in Dragon’s Dogma nicht erwarten, eine Beziehung zu diesen Vasallen aufbauen zu können, dass ist der entscheidende Unterschied. Sie sind tatsächlich nur da, um uns in unserem Unterfangen zu unterstützen und mit uns in den Kampf zu ziehen. Sie kommen von einem magischen Ort und erscheinen nur, wenn man ein Erweckter ist, denen sie ihre absolute Treue schwören. Es gibt viele verschiedene Vasallen, die auch unterschiedliche Vor- oder Nachteile in den Kämpfen haben. Hier sollte man immer abwägen, wen man mit sich nimmt, sollte man einen größeren Gegner besiegen müssen. Wir bekommen einen permanenten Vasallen, welchen wir genau wie unseren eigenen Charakter in einem Creator erstellen können. Dazu kommen zwei Vasallen, die man anheuern kann. Ein Feature ist es, dass man seine Vasallen online mit Freunden, die das Spiel ebenfalls spielen, teilen kann. Sie versorgen einen mit Hintergrundwissen und Informationen über Orte, an die man reist. Oder wenn der Vasall eine Quest mit eurem Helden schon erledigt hat, kann er euren Freunden die diese Quest unter Umständen gerade machen, sogar Tipps dazugeben. Sie erinnern einen ebenfalls daran, genügend Heilgegenstände mit sich zu führen, wenn man die Stadt verlässt. Auf der PC Version gibt es zudem die Neuerung, dass man die Stimme der Vasallen komplett ausstellen kann, sie wiederholen sich nämlich gerne mit dem, was sie einem erzählen. Der einzige Nachteil an den Vasallen ist, dass sie nicht über die Fähigkeiten verfügen sich bestimmten Kampfsituationen anzupassen. Wir haben zwar die Option unseren Vasallen zu befehligen, indem wir sie zu uns rufen, sie zu einem bestimmten Ort schicken, oder ihnen befehlen uns im Kampf zu helfen. Da hört es aber auch leider schon auf mit den Kommandos. Manchmal sind sie auch etwas buggy, wenn man aus einem Kampf flieht und seinen Begleitern befiehlt zu folgen, kann es schon einmal vorkommen, dass sie einfach stehen bleiben und weiterkämpfen – bis zum Tod. Wenn ein Troll vor ihnen steht, verhalten sie sich genau so als würde ein Kobold vor ihnen stehen. Das ist meiner Meinung nach ein kleines Manko in dem sonst sehr hilfreichen Vasallensystem.

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Vasallen können schon hilfreich in einem Kampf sein.

 

Das Klassensystem

Zu Anfang stehen uns drei verschiedene Klassen zur Auswahl: Kämpfer, Streicher und Magier. Später kommen noch 6 hinzu. Da gibt es die, welche offensiver gestaltet sind wie den Krieger, Waldläufer und Erzmagier. Und wiederum einen Mix, sogenannte Hybridklassen wie Assassinen, Magische Bogenschützen und Magische Ritter. Für das Besiegen von Monstern und absolvieren von Quests, gibt es RPG-typisch Erfahrungspunkte. Haben wir genug gesammelt, steigen wir ein Level auf. Statuswerte können allerdings nur über Klassenzugehörigkeit gezielt verteilt werden. Als Streicher bekommt man mehr Ausdauer, Krieger bekommen mehr Gesundheit und Kraft und als Magier logischerweise mehr Magie. Man kann nach und nach Ränge in jeder Klasse freischalten, die einem Zugriff auf neue Fähigkeiten geben. Neben Waffenfertigkeiten für jede Waffenart der dazugehörigen Klasse können auch passive Klassenfertigkeiten erworben werden.

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Streicher, Krieger, oder doch lieber Magier?

 

Die Aussicht, die Atmosphäre und das Handling

Im Vergleich zur damaligen PS3-Version hat sich die Grafik doch verbessert. Capcom hat viele technische Fehler und Bugs von damals mit Patches behoben. Zurück bleibt eine stabile Framerate. Man braucht hier keine Grafikexplosionen à la The Witcher 3: Wild Hunt zu erwarten und auch verwaschene Texturen sind keine Seltenheit. Aber die Landschaft ist doch schön gestalten und die Weitsicht ebenso gut. Auch die Animationen sind durchweg flüssig und magische Attacken sehen sehr gut gelungen aus. Die Musik finde ich sehr atmosphärisch und für ein Rollenspiel durchaus passend. Besonders die Intro-Musik hat es mir angetan. Auch die Sounds kommen im Spiel nicht zu kurz. Wie oben erwähnt sollte man einfach mal nachts raus gehen, die Geräuschkulisse kann schon Angst einflößend wirken. Am besten sollte man das Ganze dann mit Dolby Surround Kopfhörern genießen. Ich habe viele Bemängelungen zur Steuerung der PC-Version gelesen. Ich muss allerdings sagen, dass die Steuerung meiner Ansicht nach eingängig und intuitiv war. Und es wird auch jedes Mal angezeigt, welche Taste man drücken muss – beispielsweise im Inventar. Ich bin der Meinung, solche Rollenspiele sind für den PC gemacht und demnach kann ich persönlich nie etwas mit der Konsolensteuerung anfangen, weil man einfach nicht die Menge an Tasten zur Verfügung hat, die ein solches Spiel verlangt. Die verschiedenen Schwierigkeitsgrade lassen einen das Spiel mit einem für sich passenden Schwierigkeitsgrad anpassen. Der Hardmode macht euren Charakter viel schwächer, dafür die Gegner stärker und der integrierte Speed Run Modus erlaubt es ambitionierten Spielern das Spiel in einer Sitzung durchzuzocken. Dark Arisen ist damals ein Expansion Pack von Dragon’s Dogma gewesen und ist in der PC-Version von Anfang an mit von der Partie und das Ganze für einen durchaus lohnenswerten Preis.

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Diese Aussicht kann sich schon sehen lassen.

 

Fazit:

Dragon’s Dogma Dark Arisen ist ein Action-Rollenspiel, das viel Fokus auf die Kämpfe legt. Von der Story her hätte ich mir ein wenig mehr erhofft, aber die Kämpfe sind durchaus beeindruckend und alles ist so weit gut durchdacht. Das Spiel kommt selbstverständlich mit einer offenen Welt daher. Meiner Meinung nach ist die Mischung aus Open-World und anspruchsvollen Kämpfen vergleichbar mit Skyrim, Monster Hunter und Dark Souls. Spieler dieser Spiele werden sicher einige Stunden Spielspaß mit Dragon’s Dogma haben. Ich jedenfalls habe Spaß an diesem Spiel und kann es für den Preis auf dem PC nur empfehlen.

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