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Behind You

Kritik zum Spiegel-Horror-Streifen

Kommt ein neuer Film mit originalem Drehbuch auf den Markt, ist es gerade im Horror-Genre heutzutage leider ein Roulette-Spiel: Schaue ich mir da jetzt ein unerkanntes Meisterwerk oder völligen Schrott an? In den letzten Jahren brachte die Horror-Welt keine sonderlichen Spitzenleistungen hervor. Doch das Böse – oder in diesem Fall: die Filmproduktion – schläft nie und so erschien 2020 Behind You, ein Horrorfilm von Andrew Mecham und Mathew Whedon. Ob der Film etwas taugt oder sich bloß in eine Serie von Grusel-Flops einreiht, erfahrt ihr hier.

 

Die Story von Behind You

Die beiden Schwestern Olivia und Claire sollen nach dem Tod ihrer Mutter bei deren Schwester Beth unterkommen, ihrer Tante, die die zwei nie zuvor gesehen haben. Beth lebt allein und zurückgezogen in ihrem Elternhaus, in dem strenge Regeln herrschen. Während sie sich in ihrem Arbeitszimmer seltsamen Nachforschungen widmet, lässt sie die Mädchen in der Obhut von Charles, einem langjährigen Freund, der auf dem Grundstück aushilft.

Weder Claire noch Olivia fühlen sich in dem alten Haus richtig wohl. Beth ist kalt und distanziert und etwas stimmt hier ganz und gar nicht – in dem gesamten Gebäude ist kein einziger Spiegel zu finden. Als Olivia allerdings eines Abends herausfindet, dass sich einer hinter der Tapete im Bad einer befindet, nachdem sie diese entfernt, wird klar, dass es dafür einen guten Grund gibt. Denn die Spiegel in diesem Haus sind ein Fenster zu einer dunklen, übernatürlichen Welt, in der etwas Schreckliches lauert.

Es kommt, wie es kommen muss und die kleine Claire schleicht sich nachts in den eigentlich von Beth verbotenen Keller – den Ort, an dem diese alle Spiegel aufbewahrt werden. Ohne zu wissen, was sie tut, befreit Claire etwas Altes und Mächtiges, das eigentlich versteckt bleiben sollte.

 

Unsere Kritik zu Behind You

Das Horror-Genre hat schon Einiges gesehen und es ist sicherlich nicht einfach, sich eine gute, innovative Geschichte für einen Film des Genres auszudenken. Und natürlich erfindet Behind You das Rad auch nicht neu, aber dennoch sorgt der Plot doch hin und wieder für Überraschungen. Klar, das heimgesuchte Haus ist bei Weitem nichts Neues, ist aber hier gar nicht schlecht umgesetzt. Der Grusel vor Spiegeln und was sich dahinter verbirgt funktioniert in so gut wie jeder Szene.

Gewollt, aber nicht gekonnt

Allerdings gibt es auch deutliche Schwächen in der Geschichte. Besonders störend ist das typische Fehlen vernünftiger Kommunikation. Wie so oft hätten sich die Charaktere viel Drama sparen können, hätten sie von Anfang an mit offenen Karten gespielt. Stattdessen wird so der ein oder andere Twist generiert, mit dem der Plot versucht, spannend zu bleiben. Das misslingt jedoch und er bleibt leider doch recht durchschaubar, sodass einer der größten Plottwists alles andere als überraschend kommt. Gerade ein als cleverer Geistesblitz getarnter Angriff auf den Antagonisten im letzten Drittel des Films ist eher lächerlich als gut durchdacht und macht es echt schwer, die Handlung wirklich ernst zu nehmen. Ab da ist die Story eher wischi-waschi als solides Finale und als Zuschauer*in wünscht man sich irgendwie mehr.

Überraschendes Hirn-Vorkommen

Ein weit verbreitetes Problem im Horror-Genre ist der erschreckend niedrige IQ-Durchschnitt bei den verschiedenen Charakteren. „Wir sollten uns aufteilen!“, „Hallo, ist da jemand?“ und das klassische ‚Ich erwische den Bösewicht mit meiner Waffe und fliehe ohne sie, statt den Job zu beenden‘ sind nur einige meiner liebsten gehassten Tropes, die Zuschauer*innen weltweit genervt stöhnen und die Hand vor den Kopf schlagen lassen.

Und gerade hier hat mich Behind You sehr überrascht: Ich habe mich mehr als einmal dabei erwischt, wie ich mir dachte “Hey, da hat ja jemand tatsächlich nachgedacht!”. Statt einfach stumpf einem Flucht- oder Kampfreflex zu folgen, nehmen sich die Charaktere die Zeit, ihre Handlungen zu durchdenken – wenigstens ein paar Mal. Und statt nur an ihrem eigenen Überleben interessiert zu sein, haben sie tatsächlich Empathie und denken auch an die anderen Beteiligten. Davon sehen wir in diesem Genre leider viel zu wenig, somit war das hier eine erfrischende Abwechslung.

Unterm Strich eher Flop als Top

Trotz der ein oder anderen Stärke, die der Film aufweisen kann, muss ich insgesamt ein eher negatives Fazit ziehen. Ja, stellenweise wurde ich von Kleinigkeiten positiv überrascht, es gab durchaus gute Kamerafahrten und auch in Punkto Atmosphäre hat der Film seine starken Momente. Aber unterm Strich ist Behind You vor allem eines: langweilig und vorausschaubar. Die Grusel-Momente sind nicht sonderlich gruselig, die vermeintlich spannenden Momente halten meine Aufmerksamkeit nicht wirklich, das Ende des Films hat mit Logiklöchern zu kämpfen und eigentlich ist das Schauspiel das Beste an ihm. Alles in allem überzeugt der Film also nicht wirklich. Keine Empfehlung von unserer Seite aus!

 

Informationen zu Behind You

  • Originaltitel: Behind You
  • Laufzeit: ca. 86 Minuten
  • Heimkinostart: 05. August digital est/12. August 2021 digital TVOD/02. September DVD und Blu-ray
  • Altersfreigabe (FSK): ab 16 Jahren freigegeben
  • Besetzung: Addy Miller, Elizabeth Birkner, Jan Broberg

 

Trailer zu Behind You

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[gp_testimonial_slider effect=”fade” speed=”0″ arrows=”false”][gp_testimonial image=”126785″ headline=”Fazit zu Behind You” name=”Julia Dohm, Redakteurin”]Behind You versucht, ein altes Konzept auf neue, spannende Art umzusetzen und läuft trotz der ein oder anderen guten Idee in die Falle, einfach einen 0815-Film zu machen. Meine Erwartungen an den Film waren zwar nicht besonders hoch, aber er sah im ersten Moment echt nicht schlecht aus und ich bin ziemlich enttäuscht. Das Potenzial war da, aber die Umsetzung…[/gp_testimonial][/gp_testimonial_slider]
Das G in Behind You steht für Grusel
Schlechte Deutsche Synchro – Niemand redet so!
Plottwist? More Like Captain Obvious
Okay, die Schauspielerinnen für die Mädchen waren wirklich gut. Good Job.

Ab in die Filmsammlung?

Nein, absolut nicht. Es sei denn, du brauchst was zum Einschlafen.

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