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Anthem – Test zu BioWares Iron Man Looter Shooter

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Releasedatum: 22. Februar 2019

Genre: Third Person Action 

USK: ab 16 Jahren freigegeben

Publisher: Electronic Arts

Plattform: PlayStation 4, Xbox One, PC

Der Live Service Bereich ist aktuell so gut gefüllt, wie nie zuvor. Mit Destiny, Warframe, The Division und Monster Hunter wollen schon einmal vier große Titel einen Teil eurer Zeit beanspruchen. EA will von dem Kuchen natürlich auch etwas abhaben. So hat BioWare Anthem an den Start gebracht. Der Start war aber alles andere als geschmeidig. Bugs, Crashes und mehr haben die ersten Wochen geprägt. Aber wie ist Anthem eigentlich jetzt mit einigen wichtigen Patches? Ich habe viel Zeit mit Anthem verbracht und was meine Eindrücke sind, verrate ich euch jetzt im Test.

 

BioWare’s Mass Effect Super Light

Anthem spielt in einer Welt, in der die Götter (mächtige Aliens), genannt Shaper, verschwunden sind, aber ihre mächtige Technologie zurückgelassen haben. Diese Shaper Relics haben einen eigenen Willen, den die Menschen als Anthem bezeichnen. Immer wieder gerät die Technologie außer Kontrolle und sorgt für große Zerstörung. Natürlich wollen ein paar Bösewichte wie immer die Kontrolle über diese Macht haben. Die Alienrasse Scar und das Dominion wollen die Macht des Anthem unter deren Kontrolle bringen. Die Menschen versuchen, dies zu verhindern und nutzen dabei die Fähigkeiten der Javelins, Roboter Exo-Suits mit verschiedenen Fähigkeiten. Ihr spielt einen Freelancer, der nach einer schief gelaufenen Mission Jahre später wieder an den Ort seines Scheiterns zurück muss, um eine Katastrophe zu verhindern. Oberflächlich betrachtet ist die Story von Anthem ziemlich flach und lässt kaum erahnen, dass BioWare hinter dem Titel steckt. Umso überraschender, dass die BioWare Handschrift deutlicher wird, wenn man mit den Personen in Fort Tarsis spricht. Fort Tarsis ist euer Hub und dort findet der eigentliche Hauptteil der Story statt. Problematisch ist, dass man viel von den besseren Geschichten und Charakteren verpassen kann, wenn man sich nicht auf die Gespräche einlassen will. Wer Mass Effect gespielt hat, wird wahrscheinlich häufiger den Eindruck bekommen, hier in einer Light Variante der Citadell unterwegs zu sein. Auch wenn der Hauptweg durch die Story bisher eher konfus ist, funktioniert der Aufbau der Hintergrundgeschichte doch recht gut. Lore und ansprechende Charaktere machen neugierig auf künftige Storyerweiterungen.

Anthem

Anthem hat einige interessante Charaktere zu bieten.

 

Umfang bietet nur die Basics

Jedes Live Service Game muss irgendwo anfangen und genau das ist auch, was Anthem aktuell bietet, einen Anfang. Das Spiel schickt euch durch eine Handvoll von Missionen, die nur dadurch gestreckt werden, dass ihr an zwei Punkten Challenges in der Open World farmen müsst, bevor es weitergehen kann. Ohne diese beiden Fälle und ohne Nebenaktivitäten würde die Story an sich wohl etwa 8 bis 10 Stunden dauern. Jedoch sollte man sich die Nebenaktivitäten nicht entgehen lassen. Drei Fraktionen, Sentinel, Freelancer und Arcanist bieten euch Aufträge an, die ihr in der Open World absolvieren müsst. Dadurch erhaltet ihr nicht nur Reputation mit der jeweiligen Fraktion, sondern bekommt auch Ressourcen und Material für das Crafting. Ansonsten bietet Anthem noch Strongholds, die ähnlich wie Dungeons sind. Destiny Spieler würden darunter wohl er einen Nightfall Strike sehen mit einem Boss am Ende. Wer auf das keine Lust hat und nur schnell spielen will, kann sich im Quickplay einem zufälligen Team als Unterstützung zuteilen lassen. Und das war es im Grunde auch schon. Die Open World bietet noch die obligatorischen Collectables und zufällige World Events, die ihr für Loot abschließen könnt.

Anthem

Die Aufträge und Open World Events bieten leider kaum Abwechslung. Aber schöne Aussichten.

 

Das Leben eines Freelancers

Nachdem ihr die Intromission hinter euch gebracht habt, könnt ihr sowohl euer Geschlecht als auch euren ersten Javelin auswählen. Der Ranger ist dabei der Allrounder, der mit Granaten und Raketen Gegner in Schach hält. Der Storm ist der Glass Cannon Caster der über den Feinden schwebend, Elementattacken auf die Gegner niedergehen lässt. In der Rolle des Interceptor, spielt ihr die schnelle Melee Klasse und springt in die Gruppen von Feinden um schnelle Nahkampfattacken auszuteilen und schnell wieder zu verschwinden. Der Colossus ist der Tank im Spiel, der mit einem Schild voran in die Gegner stürmt und mit schweren Waffen um sich ballert, dafür aber deutlich behäbiger ist. Nach und nach schaltet ihr mit steigendem Pilotenlevel die restlichen Javelins frei. Durch Story Missionen, Aufträge oder auch Freeplay müsst ihr aufleveln und Loot sammeln, um den Gear Score eures Javelins zu steigern. Erfahrungspunkte bekommt ihr jedoch nicht pro besiegtem Gegner, sondern für das Bewältigen von Challenges. Zum Beispiel lande fünf Kombos oder besiege Gegner mit Präzisionstreffern. Am Ende einer jeden Mission erwartet euch dann die Abrechnung und alle Challenge Medaillen werden zu euren XP zusammengefasst. Zusätzlich werden aus den XP noch Allianzpunkte errechnet, für was diese gut sind, erkläre ich noch. Mit steigendem Level steigt auch die Rarität der Lootdrops im Spiel. Von weiß als Start bis hin zu gold für Legendaries. Und hier finden wir eines der größten Probleme, nämlich der viel zu kleine Lootpool. Waffen und Gear Items bieten nicht viel Auswahl für einen Looter Shooter. Pro Waffenklasse (z. B. Sniper) gibt es nur drei unterschiedliche Modelle, die auf allen sechs Raritätsstufen droppen können mit zufälligen Perks. Die Masterwork und Legendaries sind dabei aber keine eigenständigen Waffen, sondern nur Upgrades der normalen Waffen und Gear Items. Ab dem Masterwork Level erhalten die Waffen und Items nur einen anderen Namen und einen speziellen Effekt genauso wie Legendaries.

Anthem

Eure Javelins stärker zu machen zu wollen, sorgt für Motivation. Leider gibt es kein Endgame zum Austesten der Stärke.

 

Feuer Frei

Wer bei Anthem einen Shooter wie Destiny erwartet ist komplett falsch. Viel mehr bekommt ihr eine Abwandlung des Mass Effect Kampfsystems. Bis ihr Zugang zu Masterwork Waffen bekommt, stehen eure Abilities zu 100% im Fokus. Eure Waffen fühlen sich eher wie Spielzeug an und der Hauptschaden wird durch das Zusammenspiel von Primern und Detonatoren verursacht. Primer Fähigkeiten bereiten einen Gegner für eine Kombo vor und ein Treffer mit einem Detonator löst dann die Kombo aus und verursacht enormen Schaden inklusive verschiedener Elementeffekte wie Eis oder Feuer. Und um ehrlich zu sein, das System funktioniert und macht wirklich Spaß. Wenn dann noch Masterwork Waffen in dem Mix kommen, die ebenfalls mit ihren speziellen Effekten zu Kombos beitragen können, dann geht es richtig ab. Gegner als Storm aus der Luft mit einem Primer zu belegen und dann einen Colossus zu sehen, der eine riesige Kettenreaktion auslöst, ist einfach cool. Das Kampfsystem und die Javelins an sich, sind für mich der eigentliche Spaßfaktor. Umher zu fliegen und Gegner in den Boden zu stampfen macht einfach Spaß, auch wenn es nicht viel Abwechslung bei den Aktivitäten gibt, in denen ihr dies macht.

Anthem

Black Ice ist eine bessere Variante von Glacial Speer und ein Detonator.

 

Game Design 101

Anthem hat einige fragwürdige Dinge zu bieten, die mich mehr als einmal gestört haben. Zum einen seid ihr komplett hilflos, sobald ihr zu Boden geht. In einer normalen Zone bleibt euch nur ein Revive durch Mitspieler oder ein Respawn am letzten Checkpoint. In einer eingeschränkten Zone (im aktuellen Patch weitestgehend entfernt) bleibt euch NUR ein Revive durch eure Mitspieler. Leider gibt man den Spielern kein Feedback dazu, dass jemand wiederbelebt werden muss. Sofern man euch also nicht entdeckt, bleibt euch nur übrig zu warten. Der aktuelle Patch soll allerdings auch hier eine Respawn Option gebracht haben. Als Zweites muss ich die Menüs erwähnen. Oft sind Informationen mindestens drei Ebenen tief in einem Menü verborgen, was in meinen Augen viel zu umständlich ist. Dumme Entscheidung Nummer 3 ist Freeplay. Nur vier Spieler gleichzeitig können in diesem Modus gleichzeitig in der Welt von Anthem unterwegs sein. Lustigerweise habt ihr keine Möglichkeit, Mitspielern in eurer Instanz mitzuteilen, dass gerade ein World Event in eurer Region stattfindet, ihr Hilfe braucht oder ein Collectable gefunden habt. Ohne eine solche Funktion ist es kaum möglich mit zufälligen Spielern effektiv etwas zu machen. Als Viertes auf meiner Liste ist der Shop. Nur wenige Schritte von eurem Javelin findet ihr den Mikrotransaktionen-Shop, den ihr sehr früh im Spiel freischaltet. Im Verlauf des Spiels schaltet ihr den Regulator Store frei, der noch ein paar Schritte näher an eurem Javelin ist. Problem an der Sache, die beiden Stores sind nur wenig Schritte voneinander entfernt, sind aber vom Inhalt her absolut identisch. Der Regulator Store öffnet lediglich zuerst den Tab mit dem Crafting Material, anstatt dem Mikrotransaktionen Tab. Ihr habt also zweimal denselben Store im Spiel und ihr könnt ihn sogar ein drittes Mal finden, nämlich im Menü. BioWare hat offensichtlich noch einiges in Sachen User Experience zu optimieren.

Anthem

Anthem gibt euch schon jetzt eine breite Auswahl an Anpassungsmöglichkeiten.

 

Anthems Mikrotransaktionen

Wie bei anderen Live Service Titeln ist Aussehen und Style auch in Anthem wichtig und da sind Mikrotransaktionen praktisch vorprogrammiert. Diese sind aktuell rein kosmetisch und gehen von Skins über Decals bis zu Materialshadern und Emotes. Kaufen könnt ihr alles entweder mit echtem Geld in Form von Shards oder mit der Ingame Währung Coin. Coin erhaltet ihr im Spiel bisher recht großzügig durch das Absolvieren von Challenges sowie das zuvor angesprochene Allianzsystem. Der Weg durch die Story gibt euch den ersten Schub an Coin, generelle Challenges den nächsten und dauerhaft liefern die täglichen, wöchentlichen und monatlichen Challenges Coin für euch. Das Allianzsystem ist dabei im Grunde eure Freundesliste und alle Freunde, die Anthem spielen, geben euch pro Woche anhängig von ihrem Allianzlevel extra Coin. Dieser Weg, um Coin zu verdienen, ist allerdings wackelig, da dieser fast komplett wegfallen kann, wenn keiner eurer Freunde mehr spielt. Allerdings solltet ihr euch generell keine Gedanken um die Mikrotransaktionen machen, denn wirklich gute Sachen, die euer Coin oder Geld wert wären, konnte ich noch nicht wirklich finden. Insbesondere Skins sollten herausstechen, sehen aber so schlicht aus, dass ich lange beim normalen Look geblieben bin.

Anthem

Der Store hat leider nicht viel Gutes zu bieten. Und eine Preview Funktion im Store gibt es auch nicht.

 

Schöne, aber leider wenig genutzte Welt

Optisch kann man BioWares neuem Baby nicht viel vorwerfen. Die Open World sieht klasse aus und auch die Charaktere und Javelins sind sehr gut gelungen. Gesichtsanimationen wie in Mass Effect Andromeda gibt es hier auch nicht. Interessant ist auch, dass das Wetter nicht nur optisch ist, sondern wirkliche Effekte hat. Regen kühlt zum Beispiel euren Javelin während des Flugs oder bei Gewitter könnt ihr von Blitzen getroffen werden. So gut die Welt von Anthem mit ihrer reichhaltigen Flora und Fauna und den vielen Ruinen und Wasserfällen auch aussieht, es macht es nur umso bedauerlicher, wie wenig damit gemacht wird. All die Winkel und Ecken, die man erkunden könnte und trotzdem schicken euch Aufträge und World Events immer wieder zu den gleichen Punkten auf der Map. Wer also nicht für die Collectables auf Erkundungstour geht, wird oft die gleichen Orte zu sehen bekommen. Über den Sound bin ich noch immer geteilter Meinung. Vertonung der Charaktere und der Soundtrack sind sehr gut, die Audioaussetzer im Kampf und das dadurch fehlende Feedback sind aber recht nervig. Der erzwungenen Verwendung der Frostbite Engine haben wir zudem auch die Ladepausen innerhalb von Missionen zu verdanken. Zum Start einer Mission sind die Ladepausen weniger ein Problem. Wenn ihr aber eine Höhle betreten müsst, nur um etwas zu scannen und dabei beim Eintritt und verlassen, jeweils eine Ladepause hinnehmen müsst, stört dies einfach.

 

Positiv:

Alle Javelins sehen cool aus und spielen sich sehr unterschiedlich
Die Abilities der Javelins und das Kombo-Kampfsystem machen wirklich Spaß
Die Welt, Charaktere und Soundtrack von Anthem sind gut gelungen
Lore und Hintergrundgeschichte um die Shaper ist interessant

Negativ:

Bisher nicht viel Abwechslung in Sachen Gameplay
Lootpool für einen Looter Shooter viel zu klein
Respawn/Revive System braucht dringend Verbesserungen
Einige vermeidbare Probleme beim Gamedesign
Ladepausen innerhalb von Missionen sind nervig
Allianzsystem wird sofort nutzlos wenn Freunde nicht mehr spielen
[testimonial_slider arrows=”false”][testimonial image_url=”58912″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Marco Schmandt, Redakteur”]
“BioWares Versuch eines Live Service Titels ist mit Anthem nur halb gelungen. Unter den verschiedenen Bugs und den Unzulänglichkeiten, die auch andere Live Service Titel zu Beginn plagten, existiert aber eine brauchbare Basis. Anthem fühlt sich an, als wäre es anhand einer Must Have Feature Liste erstellt worden, die man sich bei der Konkurrenz abgeschaut hat. Ein bisschen Diablo, Mass Effect, Destiny und was sonst noch da ist. Leider wiederholt Anthem viele der systematischen Fehler dieser Spiele. Waffen fühlen sich bis zur Hälfte des Spiels zum Beispiel komplett wertlos an. Viel schlimmer, für einen Looter Shooter ist der Lootpool viel zu klein. Verschlungene Menüs und fragwürdiges Gamedesign sorgen immer wieder für nervige Momente. Trotzdem hatte ich mit dem Spiel bisher viel Spaß und bin auch weitestgehend von Bugs verschont geblieben. Die BioWare DNA kann man leider nur in den Dialogen erkennen, aber das ist schon mal vielversprechend. Wer andere Titel wie Destiny und The Division zum Start gespielt und deren Probleme miterlebt hat, weiß, was ihn hier erwartet. Anthem hat ohne Zweifel noch einen weiten Weg vor sich, das Potenzial ist allerdings durchaus vorhanden. Wer unschlüssig ist, sollte aber erst in einigen Monaten noch mal reinschauen, wenn BioWare mehr Updates und Content ins Spiel gebracht hat.”
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Ab in die Sammlung?

Anthem hat Potenzial, braucht aber wohl noch etwas Arbeit, um eine klare Empfehlung wert zu sein. Wer jetzt einsteigen will, sollte es vorher mal antesten.

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