Marvel Rivals ist mal wieder ein weiteres gutes Beispiel dafür, dass ein erfolgreicher Release in der Videospielindustrie keine Jobgarantie ist. Thaddeus Sasser, Kopf eines in Seattle sitzenden Teams, welches am Heldenshooter mitgearbeitet hatte, musste nun auf LinkedIn verkünden, dass sein Team entlassen wurde. Doch das große Narrativ „Fiese Anzugträger entlassen Entwickler ihres erfolgreichen Spiels, um Geld zu sparen“, trifft nicht zu 100% zu.
Hauptentwickler von Marvel Rivals sind weiter aktiv
Entwickler NetEase mit Sitz in Guangzho in China ist der Hauptentwickler des Spiels und wird auch weiterhin fleißig am Spiel arbeiten. Entlassen wurde ein insgesamt sechsköpfiges Team in Seattle, welches hauptsächlich für R&D (Research and Development) verantwortlich war. Sasser beschrieb die Aufgaben seines Teams in seinem LinkedIn-Statement als „das Ausdenken neuer Leveldesignmechaniken, Gameplaymechaniken usw.“
Wir möchten natürlich anmerken, dass wir Sasser und seinem Team unser Mitgefühl zusprechen und ihnen viel Glück wünschen, eine neue Stelle in der Industrie zu finden. Doch wir müssen auch faktisch feststellen, dass die Entlassung eines solch kleinen R&D-Teams nach der Fertigstellung eines Titels Gang und Gebe ist. Dies muss uns nicht gefallen, ist aber derzeit nun einmal der Standard.
Aufregung könnte entstehen, wenn dieser Fakt nicht von Anfang an kommuniziert wurde oder Sassers Team in Seattle doch noch an mehr gearbeitet hat, als aktuell bekannt ist. Da wir aber kein Insiderwissen besitzen, lassen wir die Vermutungen mal beiseite. Zu kritisieren ist dieser Standard aber natürlich trotzdem. Ein Verantwortlicher von NetEase teilte mit, dass die Entlassung ein schwieriger Schritt gewesen sei, aber für die weitere Effizienz im künftigen Entwicklungsprozess nötig wäre. Der Fokus liegt wohl auf der Hauptentwicklung in China.
Quellen: Thaddeus Sasser via LinkedIN | Stephen Totilo via BlueSky | dotEsports
Titelbild: 2025 © Marvel / NetEase