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Yakuza – Vom Nischentitel zum Welterfolg

Einst ein japanischer Nischentitel, der sich kaum mehr aus Japan raus wagte, heute längst ein Phänomen, das auch die europäische Spielwelt für sich vereinnahmt hat – die Spielereihe Yakuza startet ihren Erfolgszug durch Europa und Co.

 

Wie alles begann

Mit über 12 Millionen verkauften Einheiten, satten 15 Jahren auf dem Buckel und einer schier riesigen Anzahl an Veröffentlichungen, zählt Yakuza heute sicherlich zu den erfolgreichsten Spielereihen des letzten Jahrzehnts. Das im Original unter dem Titel Ryū ga Gotoku ( engl.: Like a Dragon) bekannte Franchise dreht sich um Hauptdarsteller Kazuma Kiryu sowie sein Leben als Teil der japanischen Mafia, auch Yakuza. Doch der Weg für Publisher Sega und den renommierten gleichnamigen Entwickler Ryu Ga Gotoku war nicht immer einfach. Als GTA-Klon gebrandmarkt musste sich das Action-Adventure schon früh in der westlichen Welt weitaus zugänglicheren Genre-Größen geschlagen geben. Im Dezember 2005 nahm das mittlerweile 15 Jahre alte Franchise und damit eine fernöstliche Erfolgsgeschichte seinen Anfang. Yakuza, ein Action-Titel, der nicht zuletzt viele Parallelen zum 2001er Kult-Klassiker Shenmue zog, erschien auf dem japanischen Markt und schlug ein wie eine Bombe. Der Vergleich mit dem Dreamcast-Spiel kommt jedoch nicht von ungefähr: Mit Produzent und Supervisor Toshihiro Nagoshi war unter anderem auch ein ehemaliger Shenmue-Entwickler maßgeblich an der Produktion der Yakuza-Spiele beteiligt. Die offene Spielwelt, der skurrile Humor und die tragische Hintergrundgeschichte begeisterten Spieler und Fachpresse gleichermaßen. Die Marke Ryu Ga Gotoku wurde ein Phänomen, dessen Erfolg in heimischen Sphären sogar Rockstar Games GTA zu überflügeln wusste.

Rund ein Jahr später erschien Yakuza unter Auffahren einer riesigen Werbekampagne dann auch in westlichen Gefilden. Eine vollständige englische Synchronisation, Untertitel in mehreren Sprachen und sogar weltbekannte Schauspieler wie Mark Hamil sollten den japanisch angehauchten Titel auch für Europäer greifbar machen.

“Als wir das Original Yakuza herausbrachten, wussten wir, dass das Spiel in Japan ein Erfolg war, und wir wollten sicherstellen, dass wir unseren besten Beitrag leisten, um ein neues und einzigartiges Produkt auf dem westlichen Markt herauszubringen, das genauso viel Gewinn bringen würde”, so Localization Producer Kevin Frane.

Trotz der überaus guten Kritiken und des Erfolges in Fernost blieben die Verkaufszahlen in Europa und Nordamerika aber weit hinter den Erwartungen zurück. Die japanische Skurrilität und das vergleichsweise schwergängige Gameplay konnten nicht mit modernen Vertretern konkurrieren, zudem sorgten einige Marketing-Patzer schon früh für Skepsis bei den Fans.

So wurde schon der erste publizierte Trailer für das Spiel “mit einem alten Scratch-Track [einem unvollendeten Soundtrack] erstellt. Dies machte auf Spiele-Fanseiten ziemlich schnell die Runde und zeigte eine augenscheinlich schlechte Qualität, auch wenn dieser Trailer überhaupt nicht die Sprachqualität des fertigen Spiels repräsentierte. Der Schaden war jedoch größtenteils bereits angerichtet worden, und so bemerkten viele Fans das wahrscheinlich immer noch nicht”, so Frane.

Nichtsdestotrotz konnte Yakuza insgesamt über eine Millionen Exemplare absetzen – ein vollwertiges Sequel war damit gesichert.

Das Original Yakuza erschien ursprünglich für Sonys Playstation 2, erhielt aber im Laufe der Jahre weitere Remaster und Remakes für andere Plattformen.

 

Zeitverzögerte Releases und geringe Absatzzahlen

Doch der westliche Misserfolg zog Konsequenzen nach sich. Nicht nur mussten Europäer satte zwei Jahre auf einen offiziellen Release warten, auch schrumpfte das Marketing und Lokalisierungsbudget auf ein Minimum. Die englische Sprachausgabe war passé und folglich mussten Spieler mit englischen Texten sowie Originalton vorlieb nehmen. Es kam, wie es kommen musste und so erwies sich Yakuza 2, welches schon 2006 in Japan folgte, in Europa als kommerzieller Flop. Yakuza fristete von nun an ein Dasein als unbedeutender Nischentitel und erhielt nur geringfügig die Aufmerksamkeit, die es vermutlich verdient hätte. Die japanische Spielergemeinde hingegen nahm das Sequel erwartungsgemäß sehr gut an und sorgte für einen erstaunlichen Absatz von 500.000 Exemplaren allein auf dem japanischen Markt. Es folgte eine lange Durststrecke für europäische Fans. Aufgrund der ungünstigen Absatzzahlen außerhalb Japans entschied sich SEGA 2009 dazu, den mittlerweile dritten Teil der Yakuza-Reihe erst einmal nicht außerhalb Japans zu veröffentlichen. Und der alteingesessene Publisher sollte Recht behalten: Allein am ersten Verkaufstag konnte sich Yakuza 3 satte 300.000 Mal verkaufen. Einige Wochen später erreichte man bereits die 500.000 Marke.

Ein Jahr nach japanischem Release revidierte SEGA überraschend seine Meinung und veröffentlichte Yakuza 3 in Nordamerika respektive Europa. Das Spiel brachte allerdings gravierende Schnitte und inhaltliche Kürzungen mit sich, die dem Publisher in den kulturellen Unterschieden begründet seien. Was folgte, war ein Marketing-Desaster sondergleichen. Die wenigen Japan-begeisterten Fans, die der Yakuza-Reihe die Treue hielten, fühlten sich vor den Kopf gestoßen. Eine Welle an Stornierungen und Boykotten prägte den Release von Yakuza 3 und drückte ein weiteres Mal die Verkaufszahlen ins Bodenlose. Noch im selben Jahr brachte SEGA Yakuza 4 auf den japanischen Markt, nur um dieses 2011 ein weiteres Mal nur allzu spärlich im Westen zu streuen. Auch dieses Mal mussten Spieler diverse Schnitte hinnehmen, wenngleich diese nicht mehr so gravierend ausfielen wie beim Vorgänger. Das japanische Unternehmen behandelte die westlichen Veröffentlichungen von Yakuza längst schon allzu stiefmütterlich: Starke zeitversetzte Releases und Schnitte, gefolgt von einer ausschließlich japanischen Synchronisation und englischen Untertiteln – Yakuza war im Nischendasein angekommen. Es folgte eine Reihe von Ablegern und Spin-Offs, die in Europa allesamt nur schwer zugänglich waren und die für den europäischen Raum kaum noch Relevanz genossen.

Yakuza 4 wurde ursprünglich für PlayStation 3 entwickelt und bot neben Kazuma Kiryu gleich drei weitere, neue Protagonisten.

 

Yakuza 5 zieht als Download nach

Mit Yakuza 5 erreichte dieser Zustand 2012 dann seinen Höhepunkt. Ein hiesiger Release war schlichtweg nicht mehr eingeplant. Die Hartnäckigkeit der eingeschworenen Fangemeinde und ein aufkeimendes Interesse für die japanische Kultur erhöhten die Nachfrage jedoch sukzessiv, sodass sich Producer Toshihiro Nagoshi dazu gezwungen sah, einen europäischen Release nachzuschieben:

„Nachdem wir so viele Anfragen von Fans der Reihe erhalten haben, haben wir uns dazu entschlossen, Yakuza 5 auch in Europa und den USA zu veröffentlichen. In Japan haben mehr als eine Million Gamer Yakuza 5 gespielt, und ich bin gespannt, wie das Spiel bei Gamern in Europa und den USA ankommt.”

Drei Jahre nach der japanischen Veröffentlichung erhielten Fans dann endlich eine PSN-Downloadversion für PlayStation 3, eine Retail-Fassung wurde nicht nachgeliefert. Doch Yakuza 5 sollte für den westlichen Markt kein Einzelfall bleiben. Die Popularität der Serie stieg allmählich auch bei uns und Yakuza avancierte vom Geheimtipp zum Mainstream. Yakuza 0, ein Prequel, welches hierzulande 2017 erschien, bildet für viele Spieler einen guten Einstiegspunkt in die Serie und konnte bereits zum Release allein in den USA Platz 8 der Softwarecharts belegen. Die Abverkäufe übertrafen die Erwartungen offenbar so weit, dass die Ladenbestände punktuell häufig genug zur Neige gingen. Yakuza hatte in Europa und Nordamerika nicht mehr nur einen Fuß in der Tür, sondern schon das ganze Bein. Es folgten 2018 vollwertige Remakes unter dem Titel Kiwami und Kiwami 2, die den ersten beiden Teilen nachempfunden wurden und gefundenes Fressen für die ausgehungerte europäische Fangemeinde waren. Der Höhepunkt der Yakuza-Obssesion gipfelte dann im europäischen Release von Yakuza 6, dem großen Finale der Geschichte rund um Protagonist Kazuma Kiryu. Bis Juni 2018 konnte der Titel weltweit über 1 Millionen Exemplare absetzen, rund die Hälfte davon außerhalb Japans. In Großbritannien konnte Teil 6 den bisher erfolgreichsten Release für das Franchise verzeichnen und landete sogar auf dem dritten Platz der bestverkauften Spiele zum Releasezeitpunkt.

Yakuza 5 setzte einmal mehr auf eine multiperspektivische Erzählweise mit fünf verschiedenen Protagonisten. Erstmals in der Geschichte der Reihe nutzte man zudem eine gänzlich neue Grafik-Engine.

 

Und in Zukunft?

Der Erfolgszug von Yakuza in Europa scheint noch immer kein Ende zu nehmen. Mit Yakuza: Like a Dragon steht schon der nächste Hauptteil der Reihe in den Startlöchern, der in diesem Jahr mitsamt neuem Protagonisten auf unserer PlayStation 4 aufschlagen soll. Unter dem Titel The Yakuza Remastered Collection bringt Sega am 11. Februar zudem die Teile 3, 4 und 5 nun auch in optimierter Qualität nach Europa. Die Spielesammlung beinhaltet neben den drei Remasterversionen für Playstation 4 auch eine schicke, rote Sammlerbox sowie eine echte Yakuza 5 PS3-Box, mit der Sammler die Lücke in ihrem Regal füllen können.

 

Unser Tipp:
Solltet ihr nun auch Blut geleckt haben und der japanisch-skurrilen Marke eine Chance geben wollen, seid aber von den vielen Teilen der Reihe fast schon erschlagen, haben wir nachfolgend einen kleinen Starter-Guide, der euch eine gute Reihenfolge an die Hand gibt und euch den Einstieg etwas erleichtern dürfte. Und nun viel Spaß!

  1. Yakuza 0
  2. Yakuza Kiwami
  3. Yakuza Kiwami 2
  4. The Yakuza Remastered Collection (3,4 und 5)
  5. Yakuza 6

 

Angebot
The Yakuza Remastered Collection Day One Edition (Playstation 4)
  • Inkl. die Spiele Yakuza 3, Yakuza 4 und Yakuza 5
  • Alle drei Spiele in der Sammlung haben beeindruckende Grafik- und Leistungsverbesserungen von 720p bei 30 fps auf 1080p bei 60 fps erhalten
  • The Yakuza Remastered Collection kommt in einer auffälligen roten Sammlerbox die mit Kiryus Drachentattoo verziert ist
  • Inkl. eine echte Yakuza 5 PS3-Box (ohne Spiel), so können Serien-Sammler endlich die Lücke in ihrer Bibliothek füllen!

*Werbung: Die Amazon-Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekommt die Redaktion von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.

 

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findet irgendwann alle 7 Dragonballs.

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