Blair Witch – ein Name, der mittlerweile für ein ganzes Franchise steht. Angefangen bei den Found Footage Filmen, über Comics und Videospieleversoftungen wurde die kinematische Legende der Hexe Blair längst zum kommerziellen Publikumserfolg. Pünktlich zum 20-jährigen Geburtstag des Franchise hat sich nun auch der Layers of Fear Entwickler an eine Videospielumsetzung gewagt. Erfahrt in unserer gamescom-Vorschau, was das Horror-Abenteuer spielerisch so alles zu bieten hat.
Ein Helfer auf vier Pfoten
Entwickler Bloober Team hat gerufen und wir sind der Einladung gefolgt. Mittelpunkt unseres Termins war das Horror-Abenteuer Blair Witch, das mit eben jener populären Lizenz ausgestattet ist. Das Spiel rückt jedoch einen gänzlich neuen Charakter in den Mittelpunkt des Geschehens: Der ehemalige Polizeibeamte Ellis macht es sich zur Aufgabe, einen verschwundenen Jungen im Black Hills Forest aufzuspüren. Selbstredend, dass der Ermittler bei seinem Ausflug auch unliebsame Bekanntschaft mit der grausamen Hexe von Blair macht.
Blair Witch legt besonderen Fokus auf psychologischen Horror und versucht von Beginn an die damit verbundenen Ängste in uns anzusprechen. Immer an eurer Seite ist dabei euer tierischer Begleiter, ein intelligenter Schäferhund und Ellis‘ wohl wichtigstes Hilfsmittel im Kampf gegen den übernatürlichen Feind. Ellis Hund handelt dabei komplett autark, kann jedoch von euch anhand einiger Grundkommandos befehligt werden. So könnt ihr euren Gefährten zu euch rufen, auf die Suche nach wichtigen Hinweisen schicken oder sogar loben. Euer Verhalten soll den Entwicklern zufolge sogar Auswirkungen auf den Spielverlauf haben. Wie genau diese allerdings aussehen, verriet man noch nicht.
Ellis‘ Begleiter dient euch in erster Linie als Erweiterung eurer fünf Sinne. Er spürt Gegner und Gefahren auf, die ihr nicht wahrnehmen könnt, markiert wichtige Ziele oder zeigt uns den Weg in hektischen Fluchtsequenzen. Aufgrund seiner speziellen Fähigkeiten solltet ihr euch zudem niemals allzu weit von ihm entfernen, denn alleine überlebt man in Blair Witch nicht lange.
Found Footage feiert ein Comeback
Insgesamt präsentiert man uns auf der gamescom fünf wenige Minuten lange Kapitel, die die Kernmechaniken des Spiels verdeutlichen sollten. Neben der Kooperation mit eurem Hund stehen auch Konfrontationen mit paranormalen Wesen auf dem Plan. Ähnlich wie in vergleichbaren Horrorspielen habt ihr keinerlei Feuerwaffen oder gar die Möglichkeit die Geisterwesen, um euch herum auszuschalten. Die Gefahr ist also allgegenwärtig und allmächtig. Dennoch spielt eure Taschenlampe ähnlich wie im Vorbild Alan Wake eine nicht zu unterschätzende Rolle. Gelegentlich werdet ihr beispielsweise Monster im dunklen Wald mit eurer Lampe beleuchten müssen, um sie so zu schwächen und letztlich zu verscheuchen.
Kleinere Rätseleinlagen lockern das Geschehen dabei immer wieder auf. In einem weiteren Abschnitt zeigte uns das Team dazu eine von vielen Camcorder-Knobeleien, die sich als Referenz auf den Found-Footage-Ursprung verstehen. Dabei galt es nach dem Fund eines mysteriösen Kassettenbandes die eigene Realität durch Vor- und Zurückspulen zu manipulieren. Jede Aktion innerhalb des Videobandes hat dabei auch Auswirkungen auf unsere Zeitebene. Kurzum: In einer hektischen Szenerie galt es den Moment zu finden, an dem der Protagonist die Tür eines Nebenzimmers öffnete und dort das Band zu stoppen. Erst dann konnten wir auch in unserer Realität durch die geöffnete Tür schreiten.
Blair Witch spielt von vorneherein viel mit der Wahrnehmung des Spielers. So konnten wir in einem anderen Abschnitt durch das Blair Witch Haus stapfen und wurden immer wieder an zentrale Wegpunkte zurückgeworfen oder durch einen veränderten Grundriss verwirrt. Generell bieten diese psychologischen Spielchen schon auf Anhieb viel Potenzial für das finale Spiel, auch wenn in unserer Anspielsession noch keine allzu bedrückende Gruselstimmung aufkommen wollte. Zu schnell und abrupt waren die einzelnen Szenarienwechsel der Gameplay-Demos, um wirklich inhaltliche Zusammenhänge zu erkennen und sich in die Stimmung einzufühlen. Auf Nachfrage versicherte man uns jedoch, dass das finale Spiel natürlich eine nahtlose Spielerfahrung bieten wird, die deutlich intensiver ausfallen dürfte.