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Warframe – Wie man Free-to-play richtig macht

Mikrotransaktionen haben in diesem Herbst eine große Invasion gestartet. Diesmal erfolgt der Push aber hauptsächlich in unseren bisher sicher geglaubten Singleplayer Spielen. Lootboxen machen sich in vielen der aktuell erscheinenden Titel breit und wollen an das hart verdiente Geld der Spieler über den eigentlichen Spielpreis hinaus. In den zahllosen negativen Diskussionen, die zurecht gerade stattfinden, werden leider so gut wie nie die Entwickler und Spiele gelobt, die Mikrotransaktionen in einer anständigen Art und Weise integriert haben. Die zusätzlichen Zahlungen sind nämlich nicht unbedingt das eigentliche Problem, es liegt einzig an der Implementierung.

 

Free-to-play nur ein Mittel zum Zweck

Free-to-play Spiele haben einen bleibenden Eindruck in der Spielewelt hinterlassen. Bedauerlich dabei ist, dass man meistens nur noch über die negativen Seiten sprechen kann. Was zu Beginn noch Potenzial hatte, gerade für kleinere Entwicklerteams einen guten Einstieg in das Business zu liefern, ist jetzt zu einem Instrument verkommen. Ein Instrument, um Spieler möglichst schnell um viel Geld zu erleichtern. Gerade in den letzten Jahren hat sich daher meine generelle Haltung zu Free-to-play enorm geändert. Wann immer ich diese Beschreibung bei einem neuen Titel sehe, kommt automatisch der Gedanke an all die möglichen Abzockmethoden auf. Ob nun Lootboxen mit lächerlichen Droprates oder Münzen/Tokens ohne die bestimmte Aktivitäten nicht gestartet werden können. Nicht zu vergessen Time Gating, bei dem ihr Stunden oder manchmal Tage warten müsst, um wieder mal eine Aktion ausführen zu dürfen. Free-to-play ist inzwischen eher zu Fee-to-play geworden und das Gameplay wird von Anfang an darauf ausgelegt, euch an so vielen Punkten wie möglich auszubremsen. Warframe bietet hier exzellente Möglichkeiten, euch gleich in vielfacher Hinsicht auszubremsen. Nach Monaten, die ich intensiv mit dem Spiel verbracht habe, konnte ich aber nie einen Unterschied zu Titeln wie Borderlands oder Destiny feststellen. Ihr grindet Mods, Teile und Ressourcen und baut dann nach Herzenslust, was ihr wollt.

Warframe

Für kosmetische Sachen braucht ihr Platinum, das aber nicht zwingend mit echtem Geld gekauft werden muss.

 

Meine Rückkehr zu Warframe

Vor einigen Monaten brachte mich eine Twitch Prime Aktion dazu, Warframe noch einmal eine Chance zu geben. Zum Launch der PS4 hatte ich das Free-to-play Game bereits einmal ausprobiert, zu diesem Zeitpunkt allerdings enttäuschte mich das Spiel. Man wurde ohne große Erklärungen in einen Level geworfen und begann zu schießen und Schwerthiebe ohne wirklichen Kontext auszuteilen. Nach etwa zwei Stunden war mein Ausflug daher dann auch schon wieder vorbei und das Spiel flog von meiner Festplatte. Meine Erwartungen waren dementsprechend bei meinem Wiedereinstieg nicht sehr hoch. Zu meiner Überraschung erwarteten mich diesmal aber tatsächlich Story, Anleitung und echte Erklärungen. So waren die ersten Schritte für mich diesmal deutlich einfacher und es dauerte nicht sehr lange, bis ich eine recht gute Idee vom Gameplay hatte. Ich persönlich bin ein Fan von Looter Games wie Destiny oder Borderlands und als JRPG Fan ist langes Grinden absolut normal. Warframe konnte mich daher sehr schnell fesseln, da es immer ein kurzfristig erreichbares Ziel gab. Die ganze Zeit wartete ich aber schon auf den Moment, in dem die hässliche Free-to-play Fratze ihr Gesicht zeigen würde. Nachdem ich nach einigen Missionen den Ingame Store freigeschaltet hatte, sah ich dann plötzlich die Premiumwährung Platinum überall. Angefangen bei Warframes über Waffen bis hin zu kosmetischen Items ist alles mit Platinum ausgewiesen. In diesem Moment wollte ich schon wieder ausschalten und das Spiel abhaken. Nach ein paar Nachforschungen fand ich dann allerdings heraus, dass man in der Tat alles im Spiel auch mit Ingame Credits kaufen kann in Form von Blaupausen. Dieser Fakt war positiv, überzeugte mich aber noch nicht. Mit den verschiedenen Levelsystemen, Mastery Rank, Waffen, Warframes etc musste es irgendetwas geben, was aus diesem Spiel einen Geldgenerator macht. So verbrachte ich Tage und Wochen mit dem Spiel, erspielte mir Teile für die gefragten Prime Warframes und Waffen, baute Waffen und levelte diese auf. Und nach einigen Monaten stand mein Urteil fest. Warframe ist eines der wenigen Spiele, dass Mikrotransaktionen und Free-to-play richtig macht.

Warframe

Nekros Prime war der erste Prime Warframe, den ich vollständig selbst gefarmt habe.

 

Was macht Warframe besser als die Konkurrenz

Wir alle sind inzwischen bestens vertraut mit den ganzen Formen von Mikrotransaktionen, mit denen man noch mehr Geld machen will. Die nervigste Form davon sind für mich persönlich Lootboxen. Ob nun in Destiny 2, einem meiner Lieblingsspiele oder jedem anderen Titel, Lootboxen sind nervig. Was mich bei diesem Konzept von Extrazahlung am meisten stört, ist, dass man bezahlt ohne Garantie zu bekommen, was man wollte. Genau dieses Modell habe ich auch bei Warframe erwartet, doch zu meiner Überraschung nicht gefunden. Wann immer ihr hier echtes Geld investiert, wisst ihr genau, was ihr dafür bekommt. Ihr wollt einen bestimmten Warframe sofort haben, dann könnt ihr diesen direkt für Platinum kaufen. Wollt ihr kein echtes Geld ausgeben, kauft ihr euch den Bauplan für Ingame Credit, von denen ihr reichlich während des Spielens erhaltet. Danach könnt ihr die Teile und Ressourcen farmen, um den Warframe selbst zu bauen. Die Entwickler geben euch darüber hinaus die Möglichkeit unbegrenzt Platinum im Spiel selbst zu verdienen, indem ihr begehrte Mods, Warframe oder Waffenteile erspielt und diese im Spiel an andere Mitspieler verkauft. Durch die Missionen und die vielen Farmsessions, die ich absolvierte, hatte ich viele wertvolle Mods und Prime Parts erspielt, die sich gut verkaufen ließen. Ich habe mir damit, verteilt über mehrere Wochen, mehr als 800 Platinum verdienen können und habe diese dann auch stolz gleich wieder investiert. Natürlich fliegt euch die Premiumwährung nicht einfach zu. Ihr müsst Zeit investieren, um an die gefragten Dinge zu kommen, die euch Platinum einbringen können. Dabei belohnt euch das Spiel aber auch konsequent für die Zeit, die ihr investiert. Es ist eine befreiende Erfahrung zu sehen, dass Free-to-play nicht automatisch bedeutet, dass man die Kreditkarte neben sich bereithalten muss, während man spielt.

Warframe

Mit dem In-Game Markt konnte ich mir genug Platinum verdienen, um mir Rhino Prime kaufen zu können.

 

Die Zukunft von Zufallsitems in Spielen

Machen wir uns nichts vor. Lootboxen werden sich in den kommenden Monaten und Jahren noch weiter verbreiten. Publisher sehen die riesigen Gewinne, die mit den Extrazahlungen eingenommen werden und werden daher nicht darauf verzichten. Die Frage ist ob Gamer und die Games Medien es schaffen ein Zeichen zu setzen, was akzeptabel ist und wann Mikrotransaktionen zu weit gehen. Ich habe kein Problem hier und da Geld zusätzlich zu investieren für einen Skin, der mir gefällt oder ähnliches. Ich habe selbst diverse Male Mikrotransaktionen genutzt, wenn ich es in Ordnung fand. In Warframe hatte ich keinerlei Probleme am Ende ein paar Euro zu investieren, da ich nichts kaufen musste, sondern mir alles frei zur Verfügung stand. In diesem Fall sah ich meine Investition eher als finanziellen Dank an die Entwickler. Zukünftige Spiele sollten sich an der Transparenz von Warframe in diesem Bereich ein Beispiel nehmen.

 

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Ist unterwegs als Space Ninja in Warframe

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