Nachdem die letzten beiden Teile des Strategieaufbauspiels Anno uns in die Zukunft verschlagen haben, besinnen sich die Entwickler in Anno 1800 nun auf die Wurzeln des Spieles zurück. Der Spieler muss nicht mehr im futuristischen Setting, sondern zur Zeit der Industrialisierung seine funktionierende Stadt aufbauen. Dabei kehren viele Features wie die Sandbox-Elemente oder die zufällig designten Karten ins Spiel zurück. Wie die Präsentation von Anno 1800 bei mir ankam, könnt ihr in folgendem Beitrag nachlesen.
Von der Kohle zum Werkzeug
Wie in der Einleitung erwähnt, spielt Anno 1800 zur Zeit der Industrialisierung. Zu dieser Zeit wurde die Erzeugung von Material mittels Maschinen immer bedeutsamer, was man natürlich auch dem Spiel anmerkt. Überall sind rauchende Fabriken und glühende Hochöfen zu sehen, in denen gerade Stahl produziert wird. Als neuer Transportweg ist eine alte Dampflok zu sehen, die in ihren Waggons Güter von einem Punkt der Karte zum anderen transportiert. Doch auch die altbekannten Schiffe sind vertreten, die im Hafen der Stadt ankern. Mit diesen Aspekten haben die Entwickler von Blue Byte die Kritik der Fans aufgenommen, doch eher weg vom Modernen zum Altbekannten zu gehen. Schon lange stand ein Anno 1800 im Gespräch beim Entwicklerstudio, doch die Idee wurde bis jetzt immer wieder verworfen. Allerdings will Anno 1800 kein historisch korrektes Spiel sein, sondern ist nur von der Geschichte zur Zeit der Industrialisierung inspiriert. Der Rest ist im Prinzip wie bei allen anderen Teilen der Anno-Reihe: Ihr müsst eine Stadt errichten, die eine geschlossene Handelskette beinhaltet. Aus der Natur gewonnene Rohstoffe wie Holz oder Steine müssen zu weiteren Materialien weiterverarbeitet werden, um damit die Bürgerschaft zufriedenzustellen und eure Stadt weiterwachsen zu lassen.
Haltet das Volk bei Laune
Viele neue Features aus den alten Anno-Teilen, die in den letzten beiden Titeln der Serie verschwunden sind, kehren in Anno 1800 wieder. Ihr könnt wieder Monumentalbauten errichten, Quests erledigen und auch mit der AI kämpfen oder handeln. Die AI haben wieder eigene Persönlichkeiten, auf die sich der Spieler einstellen muss. Da das Spiel zur Zeit des Imperialismus spielt, ist es nur logisch, dass auch wieder das Militär eine wichtige Rolle in Anno spielen wird. In der gezeigten Präsentation hat die Arbeitnehmerschaft beispielsweise einen Aufstand angezettelt: Überall hangen Banner an den Häusern und es wurden Barrikaden aus Menschen auf den Straßen errichtet, selbst Möbel flogen aus den Gebäuden. Anscheinend sind die Arbeitnehmer mit ihren Rechten nicht zufrieden, sodass sie für bessere streiken wollen. Nun könnt ihr die Polizei aussenden, um den Streik zu beenden. Doch nimmt das Volk die Oberhand, müsst ihr euch entscheiden, ob ihr den Streik nicht anderweitig auflösen solltet. Dabei konnte man in die Straßen hineinzoomen und beobachten, wie sich die Situation auf das ganze Arbeitergebiet ausweitet und einzelne Szenen beobachten. Dieses visuelle Feedback der Bewohner eurer Stadt war Blue Byte sehr wichtig, denn was ist langweiliger als eine unbewohnte Stadt?
Ein Tiger und ein Papagei auf einem Schiff?
Um die Arbeiterschaft bei Laune zu halten, sollten einige Unterhaltungseinrichtungen aufgebaut werden. In der gezeigten Präsentation war das Prachtstück der Stadt der einheimische Zoo. Doch an Tieren gab es nicht wirklich viel zu sehen, lediglich Schweine, Schafe und Möwen waren die Attraktionen des Zoos. Dabei kann jedes Gehege einzeln besetzt werden und man erhält direktes Feedback vom Volk, welche Tiere beliebter sind. Doch um dem langweiligen Zoo einzuheizen, kam eine Fähre von Übersee, die mit exotischen Tieren besetzt war. Neben Papageien befanden sich auch Tiger auf dem Schiff, die direkt in den Zoo integriert wurden. Augenblicklich strömten mehr Besucher in den Zoo und sammelten sich um die neuen Gehege. Neben dem Zoo gibt es auch Paraden, die das Volk bei Laune halten.