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Yonder: Cloud Catcher Chronicles – Test zum charmanten Sammelspiel

Manchmal muss es nicht immer die große Bombast Action sein, um zu unterhalten. Dass es auch anders geht zeigt das kleine australische Studio Prideful Sloth, welches sich aus ehemaligen Entwicklern von Activision und Rocksteady zusammensetzt. Zusammen haben sie Yonder: The Cloud Catcher Chronicles entwickelt, welches starke Anleihen von Spielen wie Zelda: Breath of the Wild und Minecraft weckt. Wie gut das Spiel letztendlich ist, erfahrt ihr in unserem Test.

 

Den Anfang kenne ich doch irgendwo her

Der Anfang des Abenteuers könnte nicht dramatischer ablaufen. Denn auf einer Reise erleidet das Schiff unseres Protagonisten einen Schiffbruch. Doch mit dem nötigen Glück im Unglück stranden wir auf einer, auf den ersten Blick, idyllischen Insel. Wie wir später erfahren heißt diese wunderschöne Insel Gamea. Doch der wunderschöne Anblick hält nicht all zu lang. Unsere ersten Schritte bringen uns weiter in das Landesinnere hinein und wir begegnen den ersten Einwohnern des schönen Landes. Die netten Einheimischen erzählen uns von der rätselhaften Düsternis eines lilafarbenen Nebels, der nach und nach das friedliche Land zerstört und somit auch die Existenzen und Lebensgrundlagen der Einwohner bedroht. Doch zuerst hören wir uns die Geschichten der verschiedenen Einwohner an, die alle in idyllischen Dörfern wohnen. Alle Einwohner haben eigene Probleme, um die wir uns als selbsternannter Held kümmern müssen. Zum Glück haben wir als Held eine Menge Fähigkeiten, welche den Bewohnern das Leben um ein Vielfaches erleichtern. Denn der Held kann kochen, Tränke brauen, Fische angeln, Felder beackern und Gegenstände bauen. So erfüllen wir die Aufträge der verschiedenen Einwohner und bauen Freundschaften mit ihnen auf. Als Entschädigung für unsere Arbeiten erhalten wir wichtige Informationen, die der Rettung der Insel dienlich sind. Allerdings bestehen die meisten Aufgaben aus simplen Sammel- und Lieferaufgaben, welche anfangs noch unterhalten, jedoch nach der x-ten Aufgabe langweilen. Dabei besteht nahezu jede Mission aus mehreren Abschnitten und schicken uns des öfteren über die gesamte Insel. Da jedoch, gerade zu Beginn, ein Großteil der Insel durch den Nebel verborgen ist, muss man diesen erst einmal entfernen und somit neue Abschnitte freischalten. Doch die langen Wege und das Erkunden lohnen sich, denn die Insel besitzt verschiedene Areale, die abwechslungsreich gestaltet sind und verschiedene Merkmale aufweisen wie eigene Pflanzen und andere optischen Merkmale. Seien es die sandigen Küsten, die verschneiten Berge oder die weiten idyllischen Graslandschaften. Zusätzlich variieren die Gegenden dank eines Tag- und Nachtwechsels und dynamischen Wetters. Wer Spaß beim Erkunden hat, dem wird die weite offene Welt gefallen. Beim Durchstreifen der Welt sieht man nicht nur die Gegebenheiten der malerischen Insel, sondern man trifft auch auf die Tierwelt wie die Groffels, die wie Bisons mit Geweihen aussehen, kugelrunde flauschige Hasen oder putzige Vögel. Zudem sind auf der Insel zahlreiche kleine Feengeister versteckt, die enorm wichtig sind. Denn diese muss man finden und kann mit ihnen das Land von der Dunkelheit befreien und immer neuere Abschnitte freischalten.

Im Dorf trifft man auf die ersten Leute, von denen man die ersten Aufträge annimmt.

 

Immer auf der Suche nach dem nächsten Objekt

Doch was wir wann erledigen, bleibt völlig uns überlassen. So kann man zum Beispiel strikt dem Hauptpfad folgen und nur das Nötigste machen und kommt so nach sechs bis acht Stunden zum Ende. Doch man kann auch Stunden damit verbringen, die restlichen Aufgaben zu erledigen, die Welt zu erkunden oder verschiedene Gegenstände oder Verbrauchsgegenstände für seinen eigenen Bauernhof herzustellen. Denn mit Hilfe zahlreicher Werkzeuge wie einer Axt, einem Hammer oder einem Pickel kann man auf der ganzen Insel allerhand Rohstoffe abbauen. Diese abgeernteten Rohstoffe lassen sich dann mit anderen zusammenbauen, wodurch man völlig neue kreiert oder man verkauft sie einfach beim örtlichen Händler. Allerdings muss man, um einen neuen Gegenstand herstellen zu können, im Besitz des passenden Rezepts sein. Diese kann man in der Spielwelt finden oder erhält sie von den Mitbürgern der Insel. Im Laufe des Spiels erhält man von den Bewohnern auch eine große Anzahl an Anpassungsmöglichkeiten des eigenen Helden. So kann man seinen Charakter, egal ob männlich oder weiblich, mit diversen Frisuren, Bärten mit dazugehörigen Farben und Kleidung ganz individuell anpassen. Desweiteren gibt es verschiedene Crafting-Gilden wie Koch oder Bastler, bei denen man eine Vielzahl an neuen Rezepten oder Baumöglichkeiten erlernt. Auch diese Gilden bieten wieder eine Vielzahl an Aufgaben, die erledigt werden wollen. Zudem gibt es im Spiel in jedem Gebiet einen Bauernhof, den wir unser Eigen nennen und aufbauen können. Dort kann man die vorgefertigten Ställe wieder herstellen und mit hergestelltem Futter wilde Tiere anlocken und diese so zähmen. Zähmt man so zum Beispiel eine Kuh, kann man mit ihr Milch herstellen und diese weiter nutzen oder verkaufen. Allerdings sollte man bei diesem Feature kein Stardew Valley oder Harvest Moon erwarten, dafür fehlt es an den nötigen Kleinigkeiten und Tiefgang. Das Craftingsystem geht in eine ähnliche Richtung, denn im Gegensatz zu Spielen wie Minecraft fehlen einem hier im Spiel zahlreiche Freiheiten. Auch Kleinigkeiten, wie dass der Questmarker nach jeder neu angenommenen Aufgabe automatisch wechselt und man dies dann im Spielmenü wieder zurückstellen muss, nerven mit ansteigender Spieldauer. Solche Sachen kosten einfach nur Zeit und Nerven. Während das Spiel einen am Anfang noch gut unterhält und immer bei der Stange hält, kommt mit laufender Spielzeit immer weiter Routine ins Spiel. Denn ein Großteil des Spiels ist man immer auf der Suche nach den Gegenständen, die man für die aktuelle Aufgabe braucht. Denn im Grunde ist das Spiel eine einzig große Sammelquest, die man nach und nach abarbeitet.

Im Spiel beeindruckt vor allem die gelungene und farbenfrohe Weitsicht.

 

Je jünger man ist, desto besser funktioniert Yonder

Für ältere Spieler könnte dies mit der Zeit zu langweilig sein. Jedoch ist das Zielpublikum des Spiels nicht der ältere erfahrene Spieler, sondern eher die jungen Kinder, die noch recht wenig Erfahrung mit Spielen haben. Dass Yonder: The Cloud Catcher Chronicles ein Spiel für die eher jüngeren Gamer ist, macht sich an mehreren Merkmalen bemerkbar. Das größte Augenmerk dafür ist wohl, dass es im gesamten Spiel keinerlei Kämpfe gibt. Vielmehr ist das Spiel durch die zahlreichen Sammelaufgaben sehr friedlich und fröhlich gehalten. Aber auch optisch ist das Spiel recht farbenfroh und idyllisch gehalten. Durch den bunten Grafikton erinnert das Spiel des öfteren an Perlen wie das in diesem Jahr erschienene Zelda: The Breath of the Wild. Aber auch von den Aufgaben her ist das Spiel nie sonderlich schwer, denn obwohl das Spiel, bis auf dem Kompass und den Missionstexten, einem wenig Hilfestellung gibt und auch relativ wenig erklärt, ist es trotzdem recht intuitiv. So bleiben die Missionen leichte Kost, bei denen lediglich die ab und zu auftretenden langen Laufwege nerven können. Ebenfalls etwas ärgerlich ist, dass es im gesamten Spiel keinerlei Sprachausgabe gibt. Will man sich mit den Dorfbewohnern unterhalten, kommt lediglich ein kurzer Schnaufer und eine Sprechblase, in der der Text steht.

 

Positiv:

Gelungener farbenfroher und stimmiger Grafikstil
Viele unterschiedliche Gegenden, die ihre eigenen Gegebenheiten haben
Viele Sammelaufgaben, die zum Erkunden der Spielwelt einladen
Durch die fröhliche Aufmachung und fehlenden Kämpfe bestens für junge Kinder geeignet

Negativ:

Mit ansteigender Spieldauer und den vielen Sammelquests auf Dauer zu abwechslungsarm
Dem Craftingsystem fehlt der nötige Tiefgang und es fehlen Freiheiten, um Genrefans vollends zu überzeugen
Geschichte nur Mittel zum Zweck und bleibt kaum im Gedächtnis
Keine Sprachausgabe, Story und Gespräche laufen nur in Texten ab
[testimonial_slider][testimonial image_url=”58909″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Kevin Kreisel, Redakteur “]
“Ein wenig Zelda: The Breath of the Wild, ein paar Minecraft Anleihen gepaart mit Stardew Valley. Wenn man sich die Features von Yonder: The Cloud Catcher Chronicles anschaut, kommen einem die großen Spiele wieder ins Gedächtnis. Denn der Titel hat sich diese Spiele genau angeschaut und vieles ins Spiel einfließen lassen. Jedoch kommt das Spiel in keinem Aspekt an diese heran, was es auch zu keinem Zeitpunkt machen muss. Denn die Zielgruppe des Spiels ist klar, das Spiel ist eher an unerfahrene und jüngere Spieler gerichtet. Mit der liebevollen, idyllischen und farbenfrohen Welt lädt das Spiel zum Erkunden und Entspannen ein. Auch dadurch, dass es keinerlei Kämpfe gibt, ist es gerade prädestiniert für die jüngeren Gamer. Diese werden auch im Spiel an etablierten Features wie Sammelquests, Crafting und Erkunden leicht und fröhlich herangeführt. Features, die heutzutage aus keinem Spiel mehr weg zu denken sind. Für erfahrene Spieler sind jedoch die Sammelquests mit der Zeit zu monoton, das Craftingssytem ist nicht tief genug und es bietet auch insgesamt zu wenig Freiheiten, die andere vergleichbare Spiele bieten. Doch gerade jüngere und unerfahrene Spieler finden mit dem Spiel einen frohen und leicht bekömmlichen Einstieg in das Genre..”
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Ab in die Sammlung?

Wer ein passendes Spiel für seine Kinder sucht, macht mit Yonder: The Cloud Catcher Chronicles nichts falsch. Wer jedoch etwas älter ist, dem wird die nötige Abwechslung und der Tiefgang fehlen.

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