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WWE 2K17 – Test zum angeschlagenen WWE Spiel

Seit knapp drei Jahren erscheinen die WWE-Spiele unter der Flagge von Publisher 2K. Als dies bekannt wurde, waren die Fans euphorisch. Der Publisher, der auch die gelungene NBA 2K Reihe zu verantworten hat, vertreibt nun auch die WWE-Spiele. WWE 2K17 ist nun das dritte WWE-Spiel unter 2K. Ob die Reihe sich seit dem Wechsel weiterentwickelt hat oder nicht, erfahrt ihr in unserem Test zu WWE 2K17.

 

Welcome to Suplex City!

Einer der beliebtesten Modi der vergangenen Ausgaben war der Showcase Modus. In WWE 2K16 erlebte man beispielsweise die imposante Attitude Ära rund um “Stone Cold” Steve Austin und Dwayne “The Rock” Johnson noch einmal mit. Durch reale Szenen der Matches und der Inszenierung konnte man die Atmosphäre der Zeit brachial nachspielen. Gespannt waren die Fans, welches Thema sich nun in WWE 2K17 neu erleben lässt. Vielleicht die Zeit der WCW, der Auftieg von John Cena, Randy Orton und Batista? Doch wie im Vorfeld bekannt gegeben wurde, wird es diesen Modus in diesem Jahr nicht geben. Der neue Coverstar und Aushängeschild von WWE 2K17 ist Brock Lesnar. Zweifelsohne einer der größten Stars der WWE in der heutigen Zeit. Doch der Nachteil an ihm ist, das er nur sehr wenige Matches im Jahr macht und für viele Jahre in der UFC erfolgreich tätig war. Mit Brock Lesnar als Aushängeschild, war es laut den Entwicklern durch fehlende Lizenzen nicht möglich einen authentischen Showcase Modus zu erstellen. Daher haben sich die Entwickler in diesem Jahr gegen einen Showcase Modus entschieden und die Entwicklungszeit in andere Modi gesteckt. In “Eigene Karriere” erstellt man sein “Alter Ego” und startet im Performance Center der WWE. Bei der Erstellung hat man durch den umfangreichen und intuitiven Editor komplett freie Wahl. Vom läppischen Lauch bis hin zum monströsen Muskelberg ist alles möglich. Die Erstellung funktioniert hervorragend einfach. Einzelne Gesichts- und Körperpartien verändert man durch Schieberegler. Die Änderungen, die man dabei erzielt sind sofort ersichtlich. Hat man einen passenden Wrestler erstellt, startet die eigene Karriere. Wie in den Vorjahren auch arbeitet man sich über die Nachwuchsliga NXT nach und nach in der WWE nach oben. Dabei tritt man in verschiedenen Shows auf, fightet mit diversen anderen Wrestlern und beeindruckt das Publikum mit Promo Auftritten. In diesen nimmt sich der Wrestler ein Mikrofon und spricht zu den Fans, der Authority (die Chef-Etage der WWE) und anderen Wrestler. Im WWE Universe Modus sind die Neuerungen und Verbesserungen ebenfalls sehr übersichtlich. Wie bereits in den Vorgängern kann man hier für jede WWE-Show die Matches eigens ansetzen. Dabei kann man die Matches simulieren oder selbst spielen. Will man Matches sehen, die man derzeit in der WWE nicht sieht, dann lassen sie sich dort nachspielen. Sei es eine Shield Reunion, das Comeback von Daniel Bryan, der dann gegen Brock Lesnar ein Match, bestreitet und und und. Hier kennt die Fantasie keine Grenzen und man kann sich als WWE Fan richtig austoben. Für ein schnelles Spiel bietet sich der Exhibition Modus an. In diesem wählt man einfach eine Matchart und die Wrestler aus und startet das Match. Bei den Matcharten, sind wieder alle bekannten dabei. Demnach stehen normale 1 vs.1, Tag Team Matches, 3 vs. 3, Handicap Matches in verschiedenen Ausführungen, Iron Man Match, Steel Cage, Hell in a Cell und viele mehr parat. Wieder dabei sind die Backstagefights. In diesen prügelt man sich mit seinen Konkurrenten im Backstage Bereich. In dieser Kulisse wurde auf viele kleine Details geachtet. Schleudert man beispielsweise den Gegner in das Büro von WWE CEO Triple H, dann schaut er einmal grimmig drein und beschwert sich, was die Aktion soll. Auch laufen einem während des Matches andere Wrestler über den Weg, was die Atmosphäre ungemein erhöht.

Brock Lesnar gegen AJ Styles hat man bislang in der WWE noch nicht gesehen.

Brock Lesnar gegen AJ Styles hat man bislang in der WWE noch nicht gesehen.

 

You are Next!

Eine der größten Neuerungen in WWE 2K17 ist die Promo Engine. Diese kommt in der “Eigenen Karriere” und im “WWE Universe” Mode zum Einsatz. Denn wenn ein Wrestler in einer Promo zu Wort kommt, kann man selbst bestimmen, was gesagt wird. Dabei wählt man mehrmals einen von vier vorgegebenen Sätzen aus, welche der Wrestler dem Gegenüber oder dem Publikum erzählt. Solche Promos sind in der WWE besonders wichtig. Denn wer hier nicht mit Charisma und dem nötigen schauspielerischen Talent punktet, wird nie einer der großen Stars. “The Rock” beispielsweise war nie einer der technisch Besten im Ring. Doch das machte er mit seinem Charisma und seinen grandiosen Reden wieder wett und wurde so einer der größten Stars weltweit. Dementsprechend war es Zeit, dass die Promos den Weg in ein WWE-Spiel finden.  Aber die Umsetzung ist wahrlich schlampig. Denn sobald ein Wrestler anfängt eine Promo zu von sich zu geben, bekommt man seine Rede nur in Textform zu “hören”. Derweil bewegt er still seinen Mund und vollführt seine Gesten. Ohne Sprachausgabe wirkt dies nicht nur unfreiwillig komisch, sondern killt auch jede aufkommende Atmosphäre. Die Sprachausgabe hätte auf jeden Fall in diesem, im Prinzip sinnvollen Feature, dabei sein müssen. Immerhin kann man durch die Promos entscheiden, ob der Wrestler eher Face (Fanliebling) oder Heel (Bösewicht) wird. Am gängigen Gameplay wurde im Vergleich wenig gearbeitet. Noch immer attackiert man seine Gegner mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Angriffen. Mit jedem Angriff steigt dabei die Signature Leiste an. Ist diese voll, kann man einen verheerenden Finisher ausführen, der in den meisten Fällen zum Sieg führt. Damit man in den Matches eine Chance hat, kann man per Knopfdruck die Angriffe kontern. Drückt man im richtigen Moment die Kontertaste, wird der gegnerische Angriff geblockt und man kann zum Gegenschlag ausholen. Bis man das richtige Timing raus hat, können einige Matches vergehen. Realistisch ist das Kontersystem nicht gerade. Hier wäre vielleicht ein System was nicht auf Timing, sondern eher auf das Ablesen der gegnerischen Attacken setzt, in Zukunft sinnvoller. Denn gerade in Multiplayerkämpfen verkommen die Kämpfe nicht selten zu einer Konterschlacht.

Die Promos hätte man besser umsetzen müssen.

Die Promos hätte man besser umsetzen müssen.

 

Reclaim, Redesign, Rebuild.

Zu Playstation 2 Zeiten gehörten die WWE Spiel noch zu den bestaussehenden Spielen der Plattform. Doch das hat sich mittlerweile geändert. Seit Jahren wird dieselbe Engine verwendet, die einfach nicht mehr zeitgemäß wirkt. Auch in diesem Jahr sieht das Spiel kaum besser aus, als im Vorjahr. Zwar sehen einige Wrestler wie John Cena, Brock Lesnar oder Randy Orton ihren realen Vorbildern ähnlich. Aber so viel Mühe hat man sich nicht bei allen Wrestlern gegeben. Gerade die Damen sehen aus, als hätten sie gerade einen Operationsunfall hinter sich gehabt. Auch The Rock sieht nicht unbedingt zufriedenstellend aus. Die veraltete Technik macht sich auch im Spiel bemerkbar. Erneut ist die Kollisionsabfrage nicht die beste. So passiert es nicht selten, dass sich die Wrestler miteinander oder mit anderen Gegenständen kurzzeitig verhaken. Beim Umfang gibt sich WWE 2K17 keine Blöße. Im Spiel sind über 130 Wrestler und Diven enthalten. Damit beinhaltet WWE 2K17 das größte Roster der gesamten Reihe. Allerdings gibt es nicht 130 verschiedene Wrestler. Einige Personen besitzen mehrere Ausführungen. So gibt es beispielsweise mehrere Ausführungen von Triple H, Sting oder The Undertaker. Diesen Umstand kann man allerdings verschmerzen, da in der langen WWE Historie mehrere Wrestler etliche Jahre im Ring standen und in der Zeit auch ihr Markenzeichen wechselten. Bei 130 Wrestlern wird es in Zukunft nicht bleiben. Denn es werden noch weitere, durch DLC’s folgen. Den populären und derzeitigen NXT Champion Shinsuke Nakamura erhält man nur, wenn man sich die NXT Collectors Edition oder ihn einzeln digital im Store kauft. Im Season Pass für 30€ ist er unverständlicherweise nicht enthalten, dafür NXT Star Austin Auries oder Luke Gallows. Auch Legenden wie Eddie Guerrero und Brutus “The Barber” Beefcake erhält man durch den Season Pass oder durch digitalen Kauf. Ein weiteres Manko von WWE 2K17 ist die Aktualität. Vor einigen Monaten fand in der WWE der Rostersplit statt. Durch den Split sind nun die beiden Shows Smackdown und RAW eigenständig und besitzen ihren eigenen Kader und Titel. Im Spiel ist von diesem Split nicht viel zu spüren. Der Grund ist klar, der Split fand im Frühsommer dieses Jahres statt und für die Entwickler zu einem Zeitpunkt, als die Entwicklung des Spiels fast vollendet war. Somit wird der Split wohl erst im nächsten Spiel enthalten sein. Aber dann liegen bereits eineinhalb Jahre zwischen dem Split und der Veröffentlichung des Spiels.

Das Menü von WWE 2K17 ist übersichtlich gestaltet.

Das Menü von WWE 2K17 ist übersichtlich gestaltet.

 

Fazit:

Als WWE Fan, der regelmäßig die Veranstaltungen und Shows anschaut, freue ich mich jedes Jahr auf die WWE-Spiele. Doch die Ernüchterung in diesem Jahr war groß. In den letzten Jahren fand ich stets großen Gefallen an dem Showcase Modus, bei dem ich die großen Matches vergangener Tage, samt stimmiger Videoclips nachholen konnte. Doch dieser wurde ersatzlos gestrichen. Auch die große Neuerung mit dem Promo Feature entpuppt sich dank der fehlenden Stimmen als Flop. Vielleicht wird es mal Zeit für ein Jahr Pause. Dann können Entwickler Yukes mit 2K eine neue Engine entwickeln, damit das Spiel endlich technisch zeitgemäß wird. Zwar freue ich mich über die 130 Wrestler, aber was bringt es mir, wenn die aktuellen Dinge wie der Rostersplit, es nicht ins Spiel schaffen. Daher kann ich WWE 2K17 nur absoluten WWE Fans empfehlen, die unbedingt jedes Jahr das aktuelle Spiel haben möchten. Die anderen greifen lieber zu dem Vorgänger und machen dieses Jahr eine Pause.

 

redaktionsbox-kevin

 

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