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WRC 6 – Test zum Rennspaß bei jedem Wetter

Fans des Rallyesports hat vor Kurzem die Meldung erreicht, dass Sébastien Ogier kurz vor seinem vierten Weltmeistertitel steht. Doch über viele eurer Köpfe bilden sich jetzt Fragezeichen, denn wer ist Sébastien Ogier, und was ist dieser Rallyesport? WRC 6 ist ein Rennspiel, welches sich voll und ganz dieser Kategorie Sport widmet. Doch machen auch Rallyestrecken genauso viel Spaß wie in der Formel 1? Oder was ist das Besondere an diesem Spiel? Lest es in unserem Test!

 

Controller, Tastatur oder doch lieber Lenkrad?

Bei der Steuerung eures Boliden habt ihr die freie Wahl des Eingabe-Systems. Wir haben das Spiel für euch mit der Tastatur und dem Steam-Controller getestet. Es fällt dabei schnell auf, dass das Spiel am besten mit einem Lenkrad funktioniert und auch dafür entwickelt wurde. Die Steuerung per Tastatur ist nicht zu empfehlen, da ein Fahrgefühl so kaum bis gar nicht gegeben ist. Das Lenken eures Autos mittels Controller ist dabei eine angenehme Zwischenlösung. Ihr seid etwas beweglicher und könnt euren angespannten Körper mit in die Kurven werfen oder euch entspannt in euren Gaming-Stuhl legen. Neben dem Steam-Controller wird auch der Xbox Controller von Haus aus unterstützt.

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Das Spiel macht auch bei Wind und Wetter Spaß

 

Eine Karriere als Racer

Das Spiel bietet neben vielen Einzelrennen auch einen Karriere-Modus. Hier dürft ihr eurem Spieler einen Namen geben und dessen Nation auswählen. Auch euer Fahrerlevel und der Schwierigkeitsgrad werden hier entschieden. Das Fahrerlevel entscheidet, welche Hilfen euch das Spiel stellt. Ihr könnt beispielsweise eine Starthilfe erhalten, sodass die Reifen nicht immer durchdrehen. Ist der Fahrer erstellt, habt ihr die Wahl zwischen verschiedenen zufälligen Verträgen von lizenzierten Teams. So gibt es Teams, denen eure und die Sicherheit des Autos am wichtigsten sind und ihr im Rennen möglichst wenig Schaden bekommen solltet. Anderen Teams ist euer Leib und Wohl völlig egal, bei denen müsst ihr um jeden Preis Erster werden. Habt ihr euch für einen Vertrag entschieden, werdet ihr auch schon ins kalte Wasser geworfen. Ihr startet eine Rallye ohne irgendwelche Tipps und Tricks und die erste Etappe von Vielen startet. Der Countdown läuft runter und ihr seid schweißgebadet, seid konzentriert bis auf den letzten Nerv, doch dann… Eurer Beifahrer schreit euch irgendwelche Zahlen und Richtungsanweisungen an den Kopf, und ihr versucht in den ersten Kurven nicht von der Strecke abzukommen. Aufgrund einer Neustartfunktion, die jederzeit während und auch nach dem Rennen genutzt werden kann, fahren wir die Strecke erst mal langsam ab, um diese zu erkunden. Wir fahren langsam auf die Kurve zu und wieder brüllt unser Nachbar “LINKS 2 weit zu 5!”. Die Kurve macht zunächst einen starken Knick, öffnet sich aber mit der Zeit, sodass wir wieder Vollgas geben können. Das Prinzip der Kommandos ist schnell verstanden. Wenn ihr den Start-Button drückt, erhaltet ihr eine Übersicht mit einer kurzen Erklärung des jeweiligen Kommandos. Aber wer will schon bei jedem neuen Kommando einmal Start drücken und gucken? Rennen neu gestartet und los geht‘s. Nach Beenden des ersten Rennens und dem Erhalten einiger Zeitstrafen geht es direkt mit der 2. Etappe weiter. Nach dem ihr einen Block mit mehreren Etappen gefahren seid, kommt ihr in eure Box. Dort könnt ihr euer Auto reparieren, was allerdings Zeit kostet. Zwischen den Etappen habt ihr nämlich nur 45 Minuten Zeit alles zu reparieren. Dauert es länger, gibt es Zeitstrafen.

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Neulinge brauchen ein wenig Zeit, um sich an die Befehle zu gewöhnen

 

Zeitstrafe?!

Zeitstrafen gibt es regelmäßig in WRC 6. So gibt es eine Strafe beim Verlassen der Strecke, beim Abkürzen oder auch beim “Überfahren” von Zuschauern. Dass diese Zeitstrafen nicht immer sinnvoll sind, werdet ihr während des Spielens schnell merken. So gibt es das eine Mal eine Zeitstrafe, weil wir vier Meter neben die Strecke rutschen (weil die Kurve doch etwas enger war), ein anderes Mal rutschen wir mitten in den schneebedeckten Wald von Schweden und es gibt weder eine Strafe noch ein automatisches respawnen. Der Untergrund ist oft dafür verantwortlich, ob ihr von der Strecke abkommt, genauso oft sind leider auch die unpräzisen Kommentare eures Beifahrers. Es macht einen großen Unterschied, ob ihr auf Asphalt, Schotter oder Schnee fahrt. Ist die Strecke zum größten Teil aus ein und derselben Untergrundart, gewöhnt man sich relativ schnell dran und kann die Kurven gut abschätzen. Wechseln die Untergründe häufig, kann es einen schon mal in den Wahnsinn treiben. Denn die Untergründe haben einen großen Einfluss auf eure Fahrweise und das Verhalten des Autos. Habt ihr euch auf den Untergrund eingestellt, kommt noch der Faktor Beifahrer hinzu. Dieser brüllt euch permanent an und gibt euch Anweisungen zu den Kurven. Zum einen kann man mit den Bezeichnungen anfangs nicht anfangen zum anderen sind es oft zu viele Informationen auf einmal. So kann es dazu kommen, dass ihr innerhalb von wenigen Sekunden Input für die nächsten 3 Kurven erhaltet. Diese sind zwar noch mal grafisch in der Bildschirmmitte eingeblendet, jedoch müsst ihr euch auf die Strecke konzentrieren. Des Weiteren sind die Angaben auch nicht immer sehr präzise. Zum Beispiel stellt ihr euch auf eine leichte Rechtskurve ein, in Wahrheit ist es jedoch eher eine 90° Kurve. Man lernt jedoch relativ schnell, einen guten Mittelweg zwischen den Kommandos des Beifahrers und dem, was vor einem ist zu finden.

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Ob wir es mit der Schrottkarre ins Ziel schaffen?

 

Jetzt auch noch im Dunkeln…

Um den Spieler auch nicht zu unterfordern, gibt es Strecken in der Nacht. Hier ist die Sicht begrenzt, vor allem in Wäldern sieht man oft nicht weiter als bis zur nächsten Kurve. Dann passiert es auch des Öfteren, dass ihr den einen oder anderen Baum mitnehmt. Die Schäden am Auto sind dabei nicht nur optischer Natur. Habt ihr einen Elektronikschaden, kann es dazu führen, dass der Tacho nicht mehr richtig funktioniert. Bei Berührungen mit Hindernissen kann es nicht nur zu Schäden am Auto führen, sondern auch an der Engine. Einige Male sind wir seitlich gegen ein Hindernis gerutscht und plötzlich flogen wir mehrere Meter in die Luft und prallten dann wieder auf den Boden. Ein anderes Mal fuhren wir gegen einen kleinen Busch und das Fahrzeug wurde von Tempo 180 auf 0 innerhalb von einer Sekunde gebremst. Außer diesen kleinen Engineaussetzern konnten wir jedoch keine großen Patzer feststellen. Die Bildrate blieb stabil und es kam zu keinen großen Rucklern, auch auf den Einstellungen “High” nicht. Grafisch ist das Spiel leider kein Highlight, jedoch glänzt es hier und da mit sehr schönen Effekten. Es gibt Staubwolken von Kamerahelikoptern, die euch die Sicht nehmen oder ihr fahrt durch verschneite Berge und die tief stehende Sonne blendet euch für einen Augenblick. Solltet ihr Freunde der Cockpitansicht sein, werdet ihr ein schön gestaltetes Armaturenbrett sehen und auch die Scheibenwischerfunktion hat dann einen Sinn.

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Auch im Dunkeln finden wir unseren Weg zum Ziel

 

Eine steile Karriere

Zurück zum “Story-Modus”. Wenn ihr euch durch die ersten Rallys gekämpft habt und die Anforderungen geschafft habt, bekommt ihr die Möglichkeit, in die WRC 2 aufzusteigen. Spätestens nach dem Beendigen der Saison bekommt ihr neue Verträge für die WRC 2. Nehmt ihr einen dieser Verträge an, habt ihr neue Möglichkeiten zur Optimierung eures Gefährts. Nun stehen euch zwei Reifentypen zur Verfügung (Hart und Weich) und ihr könnt euer Auto besser auf den jeweiligen Untergrundtyp anpassen. Die Vorderrad- und Hinterradaufhängung, die Bremsen sowie das Getriebe warten nun auf eure Einstellungen. Leider gibt es keine Erklärung, was genau ein Umstellen des Querstabilisators an den Aufhängungen macht. Wenn ihr aufmerksam seid, fallen euch in den Ladebildschirmen kleine Infotexte auf. Manchmal wird dann auf solche Fragen eingegangen, ihr müsst jedoch Glück haben, den entsprechenden Text irgendwann mal entdeckt zu haben. Die Infotexte enthalten aber auch oft interessante Randinformationen zu den Strecken und ihren Geschehnissen. Habt ihr euer Auto euren Wünschen nach angepasst, geht es auch schon weiter und ihr bestreitet die nächsten Rallyes und werden dann irgendwann der WRC Champion.

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Wozu das alles gut ist? Keine Ahnung!

 

In der Haut von Sébastien Ogier

Die Möglichkeit zu Einzelrennen habt ihr natürlich auch. In denen könnt ihr frei zwischen den Etappen einer Rally und der entsprechenden Rennklasse wählen. Auch hier trumpft das Spiel mit vollen Lizenzen auf und ihr habt die Qual der Wahl. Etwas komisch ist es jedoch, wenn man ein Team nimmt, in dem eine Frau als Beifahrer angezeigt wird und euch plötzlich dieselbe raue Männerstimme wie immer anbrüllt. Einen großen Unterschied im Fahrverhalten zwischen den verschiedenen Teams ist uns jedoch nicht aufgefallen, lediglich die Motorleistung und die Max. Geschwindigkeit variierten leicht, was aber kaum bis gar nicht spürbar war. Bieten die Rennen gegen den Computer keinen Anreiz mehr oder ihr fahrt lieber gegen eure Freunde, könnt ihr im Online-Modus tätig werden. Dort könnt ihr alle eure Zeiten mit denen anderer und eurer Freunden vergleichen.

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Grafisch kein Meisterwerk, aber damit kann man leben

 

Fazit:

WRC 6 ist ein solider Rallye-Racer, jedoch ist dieser keine 70 Euro wert. Es macht Spaß, sich von Etappe zu Etappe zu kämpfen und immer die Zeit im Blick zu haben. Die Strecken lassen sich sehr schön fahren und fordern einen immer wieder aufs Neue heraus. Jedoch macht es nicht lange Spaß immer wieder alleine ohne sichtbaren Gegner die Strecke lang zu rasen. Nach einigen Stunden war für uns die Luft raus. Für Fans des Rennsports ist das Spiel durchaus geeignet, der Casual-Spieler sollte da lieber auf einen der vielen anderen Racer zurückgreifen. Alternativ könnt ihr etwas Zeit ins Land streichen lassen und das Spiel im Sale ergattern. Denn es ist kein schlechtes Rennspiel, nur leider nicht für jedermann geeignet.

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