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Valkyria Chronicles: Remastered Europa Edition – Test zur Neuauflage des beliebten Strategiespiels

Das Strategiegenre hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Aktuell sind MOBAs wie League of Legends oder Dota 2 im Trend und beanspruchen den Markt für sich. Alternativen sind aktuell recht rar gesät. Auf der Playstation 3 erschien im Jahr 2008 mit Valkyria Chronicles einer der besten Vertreter des Rundenstrategie Genres und eines der besten Spiele der Konsole. Nun etliche Jahre später erscheint nun eine Neuauflage des Titels für die Playstation 4. Ob das Spiel noch genauso funktioniert, erfahrt ihr nun im Test zu Valkyria Chronicles: Remastered Europa Edition.

 

Der zweite Europäische Krieg

Im Spiel wird ein fiktiver Krieg des Zweiten Weltkrieges erzählt. Die zwei Supermächte, die autokratische osteuropäische Allianz und die Atlantische Föderation, ein loser Verbund von demokratischen Staaten, dominieren Europa im Jahr 1935. Beide Staaten sind von dem kostbaren Material Ragnit abhängig. Die Verknappung dieses Rohstoffes führt dazu, dass die Allianz sich über die Ostgrenze bewegt und so den Zweiten Europäischen Krieg entfacht. Im Laufe dieses Kriegs wird die gallische Grenzstadt Bruhl von Imperialen Truppen attackiert. In dieser Schlacht übernimmt man die Kontrolle über Welkin Gunther, Sohn des verstorbenen Generals Belgen Gunther. Zusammen mit Alicia Melchiott und Welkins adoptierter Schwester Isara flüchtet man im Laufe des Kampfes in die Hauptstadt Randgriz. Hier wird man Kommandant des Squad 7, die man über das gesamte Spiel befehligt. Hierbei kann man seine Einheiten ausbilden, verbessern und zusammenstellen. Die Geschichte des Spiels wird aus der Sicht einer Autorin geschildert, die aus vereinzelten Zeitungsausschnitten besteht. Folglich ist das Hauptmenü des Spiels ein Buch, aus dem sich die zahlreichen Missionen starten lassen. Die Geschichte des Spiels ist allerdings etwas dünn und folglich Klischee beladen. Doch das schadet dem Spiel nicht. Denn im Laufe wachsen einem die Charaktere ans Herz und man fiebert mit ihnen mit.

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Die Charaktere wachsen einem mit der Zeit immer mehr ans Herz.

 

Gelungene Mischung zwischen Echtzeit und Rundenstrategie

Rundenstrategie klingt auf den Blick etwas langweilig. Doch Valkyria Chronicles mischt dieses mit gelungenen Echtzeitelementen. Zu Beginn einer jede Runde startet man in der Übersicht, in der die eigenen Einheiten blau und die gegnerischen rot angezeigt werden. Hier kann man auf den ersten Blick erkennen, wo die eigenen und wo die feindlichen Einheiten positioniert sind. In jedem Zug hat man verschiedene Einheiten, die man einzeln bewegen kann. Jede Einheit ist einer Klasse untergeordnet, die unterschiedliche Fähigkeiten besitzen. Scouts sind Soldaten die eine Menge Fähigkeitspunkte besitzen und sich somit über weite Strecken der Karte bewegen können. Jedoch kann ein Scout durch die geringe Panzerung recht wenig Treffer einstecken und teilt auch noch geringen Schaden an den feindlichen Einheiten aus. Der Schocktrooper hingegen ist ein klassischer Frontkämpfer und besitzt eine hohe Lebenskraft, können wirksame Treffer austeilen, können sich aber nur bedingt durch die Areale bewegen. Lancer sind die wahren Tanks im Spiel. Sie sind mit ihren Raketen am besten geeignet, um gegnerische Panzer auszuschalten. Zudem können sie einige Treffer einstecken und sind aber recht unbeweglich. Wodurch man sie sehr gut auf der Karte platzieren muss, um ihre Fähigkeiten bestens auszuschöpfen. Sniper sind, wie es der Name schon verrät die Scharfschützen im Team und können über weite Entfernungen agieren. Jedoch können sie sich nur über eine kleine Strecke bewegen und sind gegen gegnerische Einheiten kaum geschützt. Daneben gibt es noch Ingenieure, die quasi die Supporter sind und eigene Einheiten im Kampf unterstützen können. Diese Klasse kann Munition aufstocken und gegnerische Fallen entschärfen. Zu guter Letzt gibt es noch mit dem Edelweiss, einen Panzer, den man steuern kann. Der kann mit seinen Raketen feindliche Panzer ausschalten und mit seinem MG ist er auch gegen feindliche Infanterie Einheiten bestens geschützt. Wie bei jedem Panzer ist die größte Schwachstelle das Heck des Panzers. Hier reichen wenige Treffer, um einen Panzer auszuschalten. Deshalb sollte man diesen, bei der Edelweiß, am besten mit anderen Soldaten besonders gut schützen. In jedem Zug hat man eine bestimmte Anzahl an Zügen. Diese kann man im oberen Balken der Übersichtskarte entnehmen. Für jedes goldene Element kann man eine Einheit bewegen. Alternativ kann man auch ein und dieselbe Einheit mehrmals bewegen. Bewegt man die Edelweiß werden sogar zwei goldene Elemente verbraucht. Startet man eine Aktion mit einem Soldaten, dann bewegt man den Soldaten in Echtzeit über die Karte. Hat man die direkte Kontrolle über eine Einheit, werden mit jeder Bewegung Aktionspunkte, die erkennbar in einer orangenen Leiste dargestellt werden, verbraucht. Ist diese Leiste verbraucht, kann man sich nicht mehr bewegen, lediglich schießen oder Gegenstände benutzen ist dann noch erlaubt. Deswegen sollte man stets auf die Leiste achten und seine Soldaten stets hinter einer Deckung platzieren. Während man die Soldaten bewegt, bleiben die feindlichen Soldaten still und schießen lediglich aus der Deckung. Wie die eigenen Soldaten beim Zug des Gegners, was das Stellungsspiel besonders wichtig macht. Zielt man mit seinem Gewehr auf einen feindlichen Soldaten, dann friert die Zeit ein und man kann sein Fadenkreuz beliebig ausrichten. Nun erscheint eine Anzeige, aus der sich zahlreiche hilfreiche Dinge entnehmen lassen. So kann man erkennen, wie viele Schüsse man benötigt um eine feindliche Einheit zu eliminieren oder gegen welchen Waffentyp sie anfällig ist. Nach dem Ende eines Zuges macht die gegnerische KI seinen Zug. Diese besitzt die gleichen Möglichkeiten wie man selbst. Auf der Karte kann man nun erkennen, welche Einheiten er bewegt. Jedoch werden nur die Einheiten dargestellt, die man auch auf dem Schlachtfeld gesichtet hat. Bewegt sich eine feindliche Einheit im Aktionsradius einer eigenen Einheit, so schießt diese eine Salve aus der Deckung hinaus. Deshalb ist es besonders wichtig seine eigenen Einheiten so zu positionieren, dass sie einen gegnerischen Angriff gut standhalten kann. In allem sind die taktischen Möglichkeiten vielfältig, ohne einen zu überfordern. Auch der Schwierigkeitsgrad ist recht angenehm. Jedoch hat die gegnerische KI vereinzelte Aussetzer. Wenn diese blind in einen eigenen Soldaten rennt, ohne Deckung zu suchen und deshalb stirbt. Dann ist das alles andere als klug. Was Valkyrian Chronicles besonders macht, sind die Soldaten. Denn diese sind keine austauschbaren Einheiten. Jeder Soldat besitzt einen eigenen Charakter mit Namen und unterschiedlichen Eigenschaften. Dabei gibt es Soldaten, die bei Nacht Angst haben und deshalb bei Tag bessere Werte als im dunklen besitzen. Andere sind alleine stärker als in der Gruppe. Wiederum sind einige Soldaten in der Gruppe am stärksten. So stellt man sein Trupp aus den unterschiedlichsten Charakteren zusammen und bestreitet mit ihnen eine Vielzahl an Schlachten. Mit der Zeit wachsen die Einheiten einem ans Herz und ist dann bitter enttäuscht, wenn diese, durch einen Fehler den man selber gemacht hat, das zeitliche segnen. Denn wenn ein Soldat stirbt und man ihn nicht rechtzeitig retten oder heilen kann, dann ist er nicht nur für die komplette Schlacht tot, sondern auch für das gesamte Spiel. Aus diesem Grund und der Verbundenheit mit seinen lieb gewonnen Einheiten überlegt man sich jeden Zug stets zweimal.

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Solide Portierung

Das Design der Map ist recht vielfältig geraten. Man kämpft in Wüsten, idyllischen Dörfern oder weitläufigen Wiesen. Durch das gelungene Artdesign sieht das Spiel auch heute hervorragend aus. Im Spiel wird ein Cel Shading Look verwendet, was dem Spiel ein Anime Look verpasst. Diese passt zum Spiel und verleit dem Spiel einen eigenständigen Charakter. Doch das Spiel wirkt zu keinem Zeitpunkt zu bunt. Vielmehr werden weiche Pastelltöne verwendet, was zum Zweiten Weltkrieg Setting passt. Besonders die Wasserfarbenästhetik begeistert auf den ersten Blick. Die Remastered Edition läuft mit 60 fps und in einer Auflösung von 1080p. Leider wurden die Zwischensequenzen nicht neu gerendert, wodurch man die acht Jahre die das Spiel auf den Buckel hat, ansieht. Zudem läuft das Spiel nur in englischer oder japanischer Sprachausgabe und mit englischen Untertiteln. Deutsche Untertitel sind nicht im Spiel enthalten. Besonders gelungen ist der Soundtrack des Spiels, welcher einem in melancholische Gedanken schlummern lässt. Während der Kämpfe erklimmen schnellere Töne, welche die Dramatik der Kämpfe packend untermalt.

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In der Übersichtskarte hat man den besten Überblick über die komplette Karte

 

Fazit

Wie bei jedem Strategiespiel ist auch Valkyrian Chronicles nicht für jeden geeignet. Trotzdem sollte das Spiel jeder mal gespielt haben. Denn nicht umsonst wird Valkyrian Chronicles als eines der  besten Playstation 3 Spiele genannt. Das gelungene Artdesign und die taktischen Kämpfe machen das Spiel auch heute noch zu was Besonderem. Vor allem da das Genre auf den Konsolen unterbesetzt ist. Wer jedoch bereits die Playstation 3 Fassung besitzt, dem bietet die Remastered Edition der Playstation 4  wenig Neues. Wer das Spiel noch nicht gespielt hat, der bekommt hier ein gelungenes Spiel.

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