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Total War: ROME II – Review zu den Römern

Wenn du Frieden willst, bereite Dich auf den Krieg vor und genau das ist unsere Hauptaufgabe in Total War ROME II, nämlich Krieg führen. Wer also schon immer mal mit einer römischen Legion in die Schlacht ziehen oder auf der anderen Seite die Römer in Schach halten wollte, der findet mit diesem Spiel genau das Richtige. Was Total War ROME II zu bieten hat erfahrt ihr jetzt!

 

Kriegsspielchen mit Kopf

Für alle die noch nie ein Spiel der Total War – Reihe gespielt haben,lässt sich das Gameplay in zwei grundlegende Bestandteile zerlegen. Ihr seid der Anführer einer Fraktion und müsst auf der einen Seite strategische und diplomatische Entscheidungen auf der Kampagnen-Karte treffen und auf der anderen Seite müsst ihr euer Feingefühl für Taktik auf dem Schlachtfeld beweisen. Dabei solltet ihr euer Königreich aber möglichst nicht in den finanziellen Ruin treiben. Im Gegenteil, eure Wirtschaft sollte florieren und der Grundstein eures Reiches sein, denn ohne Sold kämpft selbst der tapferste Soldat nicht. Die Kampagne könnt ihr auf den Schwierigkeitsgraden „Leicht“  bis „Legendär“ spielen. Um das Spiel zu gewinnen müsst ihr entweder eine militärische, diplomatische oder wirtschaftliche Übermacht erlangen. Neben diesen drei Hauptaufgaben gibt es noch Bonusmissionen, mit denen ihr zum Beispiel Geld dazuverdienen könnt. Jeder Spieler kann also für sich entscheiden, wie er sein Reich zur größten Macht der Antike aufsteigen lassen will.

Links: Eine Armee stellt sich in Linienformation auf. Rechts: Der Blick auf die Kampagnen-Karte.

Links: Eine Armee stellt sich in Linienformation auf. Rechts: Der Blick auf die Kampagnen-Karte.

 

Wirtschaft mit System

Euer Geld verdient ihr hauptsächlich durch Steuern, Sklaven und den Handel mit anderen Fraktionen. Wer ein großes Imperium aufbauen will, muss natürlich auch Geld in die Hand nehmen. So müsst ihr jede Runde eure Armee- und Marinesoldaten bezahlen, aber auch Geld in eure Provinzen und Städte investieren, damit eure Wirtschaft weiter aufblühen kann. Zum Beispiel bringen euch größere Kasernen stärkere Einheiten und ein vergrößerter Markt spült mehr Geld in die Kasse eures Reiches. Die Höhe des von euch bestimmten Steuersatzes beeinflusst die öffentliche Ordnung und das Wachstum in euren Provinzen. Ihr würdet gerne wissen, wie eure Provinzen aufgebaut sind? Kein Problem, darüber verliere ich gerne ein paar Worte. Eine Provinz in Total War ROME II besteht aus mehreren Regionen, diese wiederum haben eine große Stadt in der ihr eure Gebäude bauen könnt. Jede Provinz hat eine Hauptstadt. Provinzhauptstädte sind die einzigen Siedlungen mit Mauern. Das führt zu einer Verlagerung der Schlachten in die mauerlosen Städte, was manchmal etwas nervig sein kann. Wiederum verhindert dieser Umstand, dass im Verlauf der Kampagne um jede noch so kleine Siedlung eine 50m dicke Mauer gebaut wird. In der Antike hatten nunmal nicht alle Städte, die großen Metropolen ausgenommen, eine gigantische Stadtmauer. „Was ist dann mit den beliebten Feldschlachten?“, werdet ihr euch fragen. Zugegebener Maßen kommen diese über gewisse Strecken des Spiels zu kurz, nichtsdestotrotz hatte ich im Verlauf der Kampagne einige Feldschlachten zu bestreiten und diese machen immer noch viel Spaß. Auf die Schlachten werde ich später aber noch einmal genauer eingehen. Kehren wir in unsere Provinzen zurück. Das Interface ist eigentlich übersichtlich aufgebaut, jedoch ist man am Anfang erstmal verwirrt. Die Gebäude werden durch Symbole dargestellt und man weiß nicht was diese bewirken. So wird man am Anfang des Spiels einige Zeit in der In-Game-Enzyklopädie verbringen und sich die Technologie- und Gebäudebeschreibungen durchlesen. Nach ein bisschen Spielzeit wird man aber den Dreh im Städtebau heraus haben.

Das ist eine Provinzhauptstadt (Athen). Die dicken Mauern bieten guten Schutz vor Angriffen.

Das ist eine Provinzhauptstadt (Athen). Die dicken Mauern bieten guten Schutz vor Angriffen.

 

Diplomatische Verhandlungen

Wenn ihr dann alles richtig gemacht habt und im Geld badet, müsst ihr zu einer von vielen ungeliebten Person werden, nämlich zum Politiker. Ihr müsst in diplomatische Verhandlungen mit anderen Fraktionen treten, sei es um einen Handelsvertrag oder einen Frieden auszuhandeln. Das Diplomatiesystem ist recht einfach zu durchschauen. Jede Fraktion hat eine bestimmte Expansions-Neigung und Zuverlässigkeit, je nach historischem Hintergrund. Genauso habt ihr selbst eine Zuverlässigkeit, die von eurer Treue (oder Untreue) zu euren Verträgen beeinflusst wird. Viele eurer Aktionen beeinflussen die Beliebtheit, die ihr bei anderen Nationen genießt. So mögen euch die Ägypter in der einen Runde und in der Nächsten erklärt euch ein Verbündeter von Ägypten den Krieg, was euch bei dem Pharao wiederum viele Minuspunkte einbringt, obwohl ihr gar nichts gemacht habt. Ihr seht also, das Diplomatie-System ist relativ simpel aufgebaut, geht aber bei genauerem Hinsehen doch in die Tiefe. Jetzt haben wir aber genug über Politik geredet. Wenn ihr die NSA und alles was sie so machen cool findet, dann ist das nächste Spielelement genau richtig für euch. Jetzt geht es unter anderem um Spionage. Eure Agenten sind ein ziemlich wichtiger Bestandteil der Kriegsführung in Total War ROME II. Es gibt Spione, Kämpfer und Würdenträger. Eure Agenten könnt ihr Defensiv, Offensiv und als Begleitung für eine Armee einsetzen. So wird euer Spion in eurer eigenen Provinz ein Spionage-Abwehrnetz aufbauen und im Gegenzug kann er aber auch eine feindliche Armee sabotieren und ausspionieren. Als Unterstützung für eine Armee geben Agenten zum Beispiel mehr Moral für eure Truppen, bessere Angriffswerte oder ähnliche Boni. Agenten können mit wachsender Erfahrung im Rang aufsteigen und neue Fähigkeiten erlernen oder Alte verbessern. Neben den Agenten gibt es natürlich noch die Feldherren. Ohne eure Generäle funktioniert in militärischen Belangen gar nichts. Anders als in den Vorgängern können sich eure Truppen nur noch in Begleitung eines Generals über die Kampagnenkarte bewegen. Das ist am Anfang sehr ungewohnt und schränkt den Spieler ein bisschen ein. Zum Beispiel kann man seine Armeen nicht in gewohnter Weise mit Verstärkung versorgen oder ein bestimmtes Kontingent an Truppen in einer Stadt stationieren, denn es muss immer ein Heerführer da sein. An diese Veränderungen gewöhnt man sich aber auch relativ schnell. Eure Feldherren können, genau wie eure Agenten, mit gewonnenen Schlachten im Rang aufsteigen.

Von Links nach Rechts: Agent, Kämpfer, Würdenträger

Von Links nach Rechts: Agent, Kämpfer, Würdenträger

 

Starke Armee

Die Stärke der Einheiten ist ganz gut ausbalanciert, wird aber mit jedem Patch noch verfeinert. Manche Elite-Einheiten haben, genau wie euer General, Spezialfähigkeiten. So kann die makedonische, schwere Kavallerie für eine Minute vernichtende Stoßangriffe durchführen und damit die feindlichen Linien durchbrechen. In Total War ROME II können eure Bodenarmeen jetzt selbstständig zur See fahren, es wird keine extra Flotte zum Transport benötigt. Eure Einheiten sitzen in einer Seeschlacht dann auf einem Transportschiff, das sogar über ein gewisses Maß an Schlagkraft verfügt. Wie in den Vorgängern kann eine Armee maximal 20 Einheiten beinhalten. Neu ist jedoch, dass ihr auf dem Schlachtfeld sogar größere Armeen befehligen könnt. Habt ihr nun mit einer bestimmten Armee mehrere, erfolgreiche Schlachten hinter euch, so könnt ihr dieser Armee militärische Traditionen zuweisen. Diese sorgen entweder für bessere Angriffswerte eurer Truppen oder für bessere Belagerungsgeräte beim Angriff auf eine Stadt. Apropos Angriff, die beliebten Keilereien in Total War ROME II bieten auch einige interessante Neuerungen. So könnt ihr nunmehr eure Bodentruppen zusammen mit eurer Marine kämpfen lassen. Diese kombinierten Land-See-Schlachten gibt es auf dem Felde oder auch bei Belagerungen und bieten einige neue Möglichkeiten, um euren Feind in die Knie zu zwingen. So ist es möglich die feindlichen Stadttore mit auf Schiffen befestigten Belagerungsgeräten zu zerstören und anschließend mit euren Bodentruppen hineinzustürmen. Dadurch spart ihr euch die Belagerungsgeräte in eurer Bodenarmee. Bei Belagerungen geht es auch nicht mehr nur darum, den Gegner zu vernichten und das Stadtzentrum einzunehmen, sondern es gibt jetzt mehrere Verteidigungspunkte, welche durch die verteidigenden Truppen zu halten sind. Das macht die Belagerungsschlachten um einiges dynamischer und spannender.

Links: Eine heftige Seeschlacht wird ausgefochten. Rechts: Artillerie bearbeitet die anstürmende Armee.

Links: Eine heftige Seeschlacht wird ausgefochten. Rechts: Artillerie bearbeitet die anstürmende Armee.

 

Künstliche Intelligenz

Rome II wäre ein beinahe perfektes Echtzeit-Strategiespiel,wenn da nicht die gelegentlichen KI-Aussetzer wären. Das ist nämlich eine große Schwäche der Verkaufsversion von Total War ROME II. Diese ist teilweise durch heftige Bugs geplagt und diese schlagen sich zum Beispiel in der Schlachten-KI nieder. Mir selbst sind noch keine Totalabstürze der KI untergekommen, aber ich habe Let‘s Plays gesehen, wo eine popelige Stadtwache des Spieler eine komplette Elitearmee des KI-Opportunisten vernichtet. Dazu muss aber auch gesagt werden, dass sich seit dem Release einiges getan hat. Creative Assembly hat schon etliche Patches veröffentlicht und damit die gröbsten Fehler der Startversion ausgemerzt. Wer ein Fan der Serie ist, der kennt diese Startprobleme der Total War-Reihe und kann sich damit abfinden die Patches herunterzuladen, denn dafür bekommt er ein richtig gutes Spiel. (Zu den Patches nachher noch ein bisschen mehr.) Die KI-Entscheidungen auf der Kampagnen-Karte sind doch ganz solide und es ist eine Vielfalt zwischen den Taktiken der verschiedenen Fraktionen zu spüren. So kämpfen die Seleukiden Seite an Seite mit ihren Vasallenstaaten und die Römer sind mehr als Einzelgänger unterwegs.

Land-See-Gefechte sind sehr spannend und bieten neue, taktische Möglichkeiten.

Land-See-Gefechte sind sehr spannend und bieten neue, taktische Möglichkeiten.

 

Multiplayer

Ihr könnte aber nicht nur gegen euren Rechner antreten. Auf dem Schlachtfeld könnt ihr euch auch Online oder via LAN-Verbindung mit euren Freunden messen. Eine Coop-Kampagne ist ebenfalls spielbar. In dieser spielen beide Spieler eine andere Fraktion und  können ganz normal miteinander interagieren, als wären Sie im Einzelspieler-Modus unterwegs. So könnt ihr entweder zusammen auf Feldzüge gehen oder euch gegenseitig bekriegen. Wie bei vielen anderen Dingen in der Start-Version von Total War ROME II ist aber auch dieser Spielmodus von einigen Fehlern geplagt. So ist das Spiel beim Berechnen der Spielzüge des Computers einige Male abgestürzt. Die Animationen der Figuren auf der Kampagnenkarte sind einfach eingefroren und kurz danach dann auch das komplette Spiel. Nach einem dieser Abstürze hat es uns gar den Spielstand zerschossen. Diese Fehler nerven natürlich extrem, wie aber bereits erwähnt wurde schon einiges durch Patches repariert.

Ihr könnt euch auch gegen menschliche Gegner ins Schlachtengetümmel begeben.

Ihr könnt euch auch gegen menschliche Gegner ins Schlachtengetümmel begeben.

 

Ein Wort zum Sonntag

Insgesamt sind schon 5 Patches erschienen (Einer davon enthält auch eine neue, spielbare Fraktion). Verbessert wurde vor allem die KI auf der Kampagnenkarte sowie auf dem Schlachtfeld. Einige Ursachen für das Abstürzen des Spiels wurden behoben. Außerdem wurden diverse grafische Verbesserungen vorgenommen und das Einheiten-Balancing ist auch immer weiter verfeinert worden. Zum Schluss bleibt nur noch die Hoffnung, dass Creative Assembly weiterhin fleißig am patchen bleibt, um alle Fehler des Spiels auszumerzen und das volle Potenzial von Total War ROME II zu nutzen. Denn sobald alle Fehler der Start-Version behoben sind, erwartet euch in Total War ROME II ein bombastisches Spielerlebnis.

Euer General bereitet sich mit seiner Armee zur Schlacht vor.

Euer General bereitet sich mit seiner Armee zur Schlacht vor.

 

Fazit:

Wären nicht die zahlreichen Bugs, dann würde Total War Rome II ein exzellentes Spiel seien. Es ist zwar schon vieles durch die bisherigen Patches verbessert und repariert worden, jedoch haben die Entwickler noch ein bisschen Arbeit vor sich. Momentan ist das Spiel aber ganz klar spielbar!

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