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Toby: The Secret Mine – Test zum Limbo-ähnlichen Puzzle-Platformer

2010 eroberte ein kleines Indiespiel die Herzen der Gamer, welches vor allem mit seinem schwarz-weiß Grafikstil und der dadurch erzeugten düsteren Atmosphäre überzeugen konnte. Die Rede ist natürlich von Limbo, in welchem man einen kleinen Jungen durch eine gefahrvolle Welt steuerte. Heute testen wir Toby: The Secret Mine, welches sich sehr mit Limbo vergleichen lassen muss, schon allein wegen des Grafikstils. Ob es nur eine billige Kopie ist oder auch eigene Ideen vorzuweisen hat, das verraten wir euch nun.

 

Kidnapping – Der älteste Plotpoint der Welt

Zur Story von Toby: The Secret Mine gibt es nicht sehr viel zu sagen. Nein, es geht nicht um die sehr aufregenden Abenteuer unseres Chefredakteurs, seinen Namen schreibt man mit i. Toby mit y ist ein kleines Wesen, eine Mischung aus Mensch und Katze, wenn man nach der Silhouette gehen kann. Denn wie bereits angemerkt ist das Spiel genau, wie Limbo komplett in Schwarz und Weiß. Naja, nicht komplett, aber dazu kommen wir später noch. Jedenfalls funktioniert die Geschichte komplett ohne Sprach- und Textausgabe. Alles wird mit Gesten und den gerade stattfindenden Geschehnissen erzählt. Einwohner von Tobys Dorf werden von großen, rotäugigen Wesen entführt. Seltsamerweise sehen sie genauso aus wie Toby und seine Freunde, nur halt wesentlich größer. Nun ist es an Toby, seine Freunde aus den Käfigen zu befreien und die Kidnapper zur Strecke zu bringen. Nicht gerade die intensivste Story, aber für einen Indie-Puzzle-Platformer definitiv ausreichend. Vor allem, weil sie tatsächlich zwei verschiedene Enden bietet.

Rettet eure (sehr traurig aussehnden) Freunde vor den Wasserkopfkidnappern

 

Rätsel in der Silhouettenwelt

Zu einem Puzzle-Platformer gehören natürlich Puzzles. Diese sind der Kernpunkt von Toby und fallen sehr zahlreich und vielfältig aus. Es gibt simple Schalter- und Hebelrätsel, Hüpfpassagen über bewegliche Plattformen und natürlich eine Menge versteckte Gänge. Meist findet ihr in geheimen Passagen auch einen Käfig mit einem Freund, den ihr retten könnt. Insgesamt sind 26 dieser Freunde im gesamten Spiel versteckt, und alle zu finden ist eine große Herausforderung. Aufgrund der schwarz-weiß Optik des Spiels sind manche Durchgänge als feste Wand getarnt. Erst wenn ihr versucht, durch diese Wand zu gehen, erkennt ihr, dass sie sich im Hintergrund befindet. Solche Abschnitte gibt es oft, und manche davon sind clever versteckt, andere wiederum einfach nur gemein. An anderen Stellen ist aufgrund der Objekte im Hintergrund ein Geheimgang so offensichtlich, jedoch ist dort dann keiner. An einer Stelle ragte zum Beispiel ein Balken aus der Wand. Es sah auf jeden Fall so aus, als könne man auf diesen Balken springen und dann einen geheimen Gang entlang gehen. Jedoch war der Balken Teil der Hintergrundgrafik und somit kein festes Objekt. Solche Illusionen machen Erkundern, die wirklich jeden Winkel der Level durchsuchen, solch eine Aktion schnell madig. Ansonsten sind die Puzzles clever und dennoch nicht zu schwer. Nach kurzer Zeit hat man den Dreh raus, dann geht es nur noch um die Umsetzung. Manchmal ist die Lösung jedoch nur durch immer wiederholtes Ausprobieren zu finden, wenn man zum Beispiel durch eine Falle laufen muss, obwohl man an einer ähnlichen zuvor mehrere Male gestorben ist. Der andere Aspekt von Toby neben dem Puzzeln, nämlich das Platforming, ist auch nicht so gut gelungen. Das Springen fühlt sich sehr schwammig an, man kann nicht zwischen leichten und festen Sprüngen unterscheiden. Egal, ob man die Sprungtaste antippt oder durchdrückt, Toby springt immer gleich hoch. In der Luft ist die Steuerung nicht optimal, und oft landet man nicht dort, wo man landen möchte. Dies ist besonders bei Abschnitten mit beweglichen Plattformen eine Qual. Wenn man den Boden nicht berühren darf, dann sollte man auch eine gute Chance haben, diesen nicht zu berühren.

Die meisten Rätsel sind clever erdacht und erforden einiges an Köpfchen, andere sind eher rumprobieren bis zum Umfallen

 

Nicht alles in schwarz und weiß

Wie schon erwähnt präsentiert sich Toby: The Secret Mine im Look von Limbo, allerdings längst nicht so düster wie seine Inspirationsquelle. Toby hat auch bunte Hintergründe, in denen Wettereffekte wie Regenschauer, Sandstürme und Blizzards stattfinden. Der Rest der Spielewelt ist schwarz-weiß, welches dem Spiel leider oft erlaubt, auch mal unfair zu sein. So sind Fallen oder Gegner im Boden versteckt, die man aufgrund der minimalistischen Grafik nicht erkennen kann. Dem Spiel ist das egal, es tötet euch trotzdem. Trial and Error lautet hier die Devise, welche jedoch nicht immer angebracht ist. Dies sind jedoch Kleinigkeiten, an denen man sich nicht aufhängen sollte. Die Atmosphäre des Spiels ist einfach nur mystisch und geheimnisvoll, genau wie die namensgebende Mine, in der man sich zum Großteil des Spiels befindet. Der Soundtrack vermittelt die richtige Stimmung und klingt an manchen Stellen gar wie die Musik in einem Zeldadungeon. Ich denke da natürlich, wie sollte es auch anders sein, an die vielen Minendungeons, die Zelda zu bieten hat. Alles in allem muss sich Toby natürlich mit Limbo vergleichen lassen, braucht sich davor aber auch nicht zu verstecken.

So düster wie Limbo wird Toby nie, aber das heißt nicht, dass es nicht düster wird.

So düster wie Limbo wird Toby nie, aber das heißt nicht, dass es nicht düster wird.

 

Positiv:

Tolle Atmosphäre a la Limbo
Teils sehr clevere Rätsel
Tolle unterstreichende Musik

Negativ:

Stellenweise unfair versteckte Gegner oder Secrets
Manchmal zu viel Trial and Error
Sprungpassagen oft zu schwammig
[testimonial_slider][testimonial image_url=”58910″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Maarten Cherek, Redakteur”]
“Toby: The Secret Mine ist ein nettes Puzzlespiel mit einigen Fehlerchen. Die 21 Level haben alle unterschiedliche Aspekte, sodass immer wieder andere Fähigkeiten gefragt sind. Die Story ist nicht der Rede wert, aber die Atmosphäre passt. Und auch wenn die Hüpfpassagen nicht optimal ausgereift sind oder die Optik sich manchmal selbst im Weg steht, so ist Toby doch ein empfehlenswerter, kleiner Puzzler.”
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Indie-Sammlung?

Wer Limbo mochte, wird auch Toby mögen. Generell ist dieses Spiel für alle, die einen kleinen, unterhaltsamen Puzzler wollen. Oder einfach nur Tobias heißen.

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