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Tales of Zestiria – Test zum neuesten Teil der traditionsreichen RPG Reihe

Tales of Zestiria ist bereits der fünfzehnte Teil der beliebten Tales-Reihe. Und auch wenn Tales nicht so bekannt ist wie zum Beispiel die Final Fantasy, hat sie dennoch eine treue Fangemeinde. Nach den beiden Xilia Teilen könnt ihr euch jetzt in die neue Story um Sorey stürzen. Wir haben schon mal einen ausgiebigen Ausflug nach Zestiria gemacht und geben euch jetzt einen ausführlichen Reisebericht, ob sich der Ausflug wirklich gelohnt hat.

 

Die Welt im Chaos

Die Welt von Zestiria wird von einer bösen Macht bedroht, genannt Malevolence. Diese böse Macht sorgt für das Absterben der Natur und bringt Vernichtung in Form von Monstern, die als Hellions bekannt sind. In der Vergangenheit wurde die Malevolence immer von einem Helden, dem Shepard, zurückgeschlagen. Doch als sich das Böse diesmal wieder erhebt, bleibt der Shepard jedoch verschollen. So haben die Anhänger des Bösen leichtes Spiel und bringen damit Leid und Zerstörung über das Land. Die beiden größten Nationen, das Königreich Highland und das Rolance Empire, geraten zudem in dieser Situation in einen Krieg gegeneinander um die verbliebenen Ressourcen. Die Story macht einen Cut zum jungen Sorey, der mit seinem Freund Mikleo eine antike Ruine erforscht. Dort stoßen die beiden auf eine Statue den Shepard darstellt. Als das Wetter plötzlich verrückt spielt und die beiden flüchten wollen, stolpern sie aus Versehen noch tiefer in die Ruine. Dort treffen sie auf Alisha, die bewusstlos in der Ruine lag. Sorey nimmt sie mit in sein Dorf, welches ganz in der Nähe der Ruine liegt. Und hier beginnt sich Alisha zunehmend, über Sorey zu wundern. Er redet offenbar mit der Luft, denn außer ihm scheint für sie niemand da zu sein. Was auch nicht verwundert denn Mikleo ist ein Seraphim, genau wie der Rest der Bewohner in Soreys Dorf. Seraphim sind mächtige Wesen mit Elementarfähigkeiten und für normale Menschen unsichtbar. Nur der Shepard kann diese sehen und deren Fähigkeiten für sich nutzen. Welches Schicksal Sorey also bevorsteht, dürfte klar sein, wie sein Weg dahin allerdings aussieht, müsst ihr von hier an selbst herausfinden.

Sorey und Mikleo stehen immer Seite an Seite.

Sorey und Mikleo stehen immer Seite an Seite.

 

Mehr Tiefe als man zuerst glaubt

Bekannt ist die Tales Reihe ja mitunter durch sein Action RPG Kampfsystem. Dieses ist auch hier wieder mit an Bord, aber nicht ohne einige Änderungen. Das Kampfsystem wirkt gerade zu Beginn wie stumpfes Knöpfchengehämmer. Der Grund dafür ist, dass ihr einfach noch nicht genug Fähigkeiten besitzt, um die waren Möglichkeiten des Systems zu erkennen. In der Praxis funktionieren die Kämpfe nach dem Schere, Stein, Papier Prinzip. Jeder der Charaktere verfügt über sogenannte Arts. Diese Fähigkeiten sind mal stärker, mal schwächer je nachdem gegen welche andere Attacke ihr sie verwendet. Ihr müsst lernen, welche Art gut gegen welche Attacke ist, denn nur so könnt ihr später effizient gegen die Bosse bestehen. Und dranbleiben lohnt sich hier definitiv, da jede neue Entdeckung eines neuen Vorteils macht gibt euch wirklich das Gefühl, dass sich eure Kampffähigkeit entwickelt. Um noch ein bisschen Strategie obendrauf zu geben, gibt es noch die Armatization. Die Seraphim selbst können nur kämpfen, wenn sie mit einem Menschen fusionieren. Dieser dient dann als ausführendes Gefäß ihrer Macht. Doch kommt dieses Feature mit Vor- und Nachteilen. Fusioniert ihr mit einem Seraphim bekommt ihr spezielle Fähigkeiten, werdet stärker und könnt so auch starke Gegner schnell aus dem Weg räumen. Das Problem an der Sache ist, werdet ihr in diesem Zustand besiegt, sind sowohl der menschliche Wirt als auch der jeweilige Seraphim ausgeschaltet. Ihr verliert also gleich zwei Charaktere. Auf der anderen Seite könnt ihr die Seraphim auch nutzen, um ein wenig den Vorrat an Heilitems zu schonen. Wird einer der Menschen besiegt und ist ein Seraphim verfügbar kann dieser seinen menschlichen Mitstreiter wiederbeleben, ohne dabei eure Ressourcen zu verbrauchen. Für Veteranen der Reihe, wie mich, ist das Kampfsystem etwas gewöhnungsbedürftig gewesen. Allerdings gibt sich das recht schnell wieder, sobald euch mehr Fähigkeiten zur Verfügung stehen.

Nutzt Ihr Armatization, könnt ihr die volle Kraft eines Seraphim nutzen.

Nutzt Ihr Armatization, könnt ihr die volle Kraft eines Seraphim nutzen.

 

Das Haar in der Suppe

Generell gefällt mir Tales of Zestiria sehr gut, trotzdem gibt es zwei Sachen, die mich etwas gestört haben. Das Erste ist dabei das Item- und Ausrüstungssystem. Wie in Rollenspielen üblich, bringt euch auch hier so ziemlich jeder Kampf oder jede Kiste eine neue Waffe oder Rüstung. Jeder Gegenstand hat dabei unterschiedliche Attribute, die eure Statuswerte verändern und auch neue Skills bringen. Jetzt kann es aber passieren, dass ihr zum Beispiel zwei Schwerter erhaltet. Das eine ist zwar stärker, hat aber nicht den tollen Skill, welchen das schwächere besitzt. Sollten die Schwerter jetzt aber den gleichen Namen haben, könnt ihr diese miteinander verschmelzen, um eine insgesamt bessere Version des Schwerts zu erschaffen. Was hier noch recht simpel klingt, führt leider sehr oft dazu, dass ihr ewig im Menü verbringt und die wahnsinnig vielen Kombinationen ausprobiert, nur um dann am Ende doch das alte Schwert zu behalten, weil ihr einfach weiterspielen wollt. Zusätzlich bekommt ihr so oft neue Sachen, dass sich euer Inventar schnell füllt und die Kombinationsmöglichkeiten dadurch immer mehr werden. Der zweite Punkt, der vor allem gegen Ende recht nervig wird, ist Zestirias Wille euch nicht von der Hand zu lassen. Gerade am Anfang erklärt man euch alles so lang und ausführlich, dass sich die ersten fünf bis sechs Stunden wie eine Ewigkeit anfühlen. Ich verstehe, dass man Anfänger nicht überfordern will, aber viele Dialoge in den ersten Stunden fühlen sich unnötig lang an. Das nächste Mittel euch an der kurzen Leine zu halten, ist die eigentlich tolle Schnellreisefunktion. Mit dieser könnt ihr die teils extrem langen Fußwege zwischen den Örtlichkeiten abkürzen. Immer wieder aber schaltet das Spiel diese Funktion ohne ersichtlichen Grund ab und das meist auch noch, wenn der Weg zwischen euch und eurem Ziel am längsten ist. Das gerade gegen Ende extrem nervig, da man euch hier zu einem extrem langen Fußmarsch zwingt, der dann auch noch mit eher wenig interessanten Nebentätigkeiten gespickt ist.

Ist die Schnellreise mal wieder deaktiviert, müsst ihr wieder zu Fuß los.

Ist die Schnellreise mal wieder deaktiviert, müsst ihr wieder zu Fuß los.

 

Ein wenig trist hier

Es ist ein wenig schade, dass die jetzt offenere Welt, oft so trist und leer aussieht. Das wird besonders deutlich, wenn ihr in großen Gebieten seid, in denen ihr mehr Überblick über das Gelände habt. Hier seht ihr dann mehr oder weniger nur einen großen Texturteppich und darauf verteilt hier und da mal ein paar Pflanzen oder dergleichen. Wenn dann mal ein Dorf etc. in Sicht wirken diese meist sehr künstlich in die Gegend gesetzt und isoliert. Bewegt ihr euch in Dungeons, fallen euch die eher langweiligen Texturen ebenso negativ auf. Manchmal irrt ihr minutenlang durch Gänge, weil alles gleich aussieht. Zusätzlich müsst ihr in Innenbereichen auch noch mit der Kamera kämpfen. Die macht häufig den Eindruck, als sei sie gegen euch und macht euch dann sogar mehr Probleme als die Gegner selbst. Kleinere Macken gibt es auch bei der Übersetzung, die hin und wieder mal etwas seltsam geraten ist. Die Stimmen selbst machen dagegen einen sehr guten Eindruck und bringen die einzelnen Persönlichkeiten gut rüber. Die Musik gibt sich ebenfalls keine Blöße vom rockigen Introsong bis hin zu den melodischen Stücken, die euch auf den Abenteuern begleiten.

Die Umgebungsgrafik wirkt nicht mehr zeitgemäß.

Die Umgebungsgrafik wirkt nicht mehr zeitgemäß.

 

Fazit:

Für mich war die Tales Reihe immer ein Beispiel für konstante Qualität. Egal welchen Teil man nahm, die Spiele boten immer einen konstanten Qualitätslevel an Gameplay, Story und Musik. Die Final Fantasy Reihe hatte da schon deutlich mit mehr Schwankungen zu kämpfen. Die Tatsache, dass man dieses Mal eine etwas simplere Story geschrieben hat, gefällt mir eigentlich ganz gut. Nicht zuletzt weil einfacher hier nicht gleich schlechter bedeutet. Die Charaktere sind allesamt sehr liebenswert und interessant. Und deren Entwicklung im Verlauf der Story ist spannend zu beobachten. Über das neue Ausrüstungssystem bin ein wenig zwiegespalten. Einerseits finde ich die großen und vielfältigen Möglichkeiten großartig, auf der anderen Seite verbringt man zu oft zu viel Zeit damit, Dinge zu vergleichen, um die besseren Kombinationen zu finden. Abgesehen davon wäre es vielleicht gut gewesen, wenn man die ersten fünf bis sechs Stunden etwas spannender gestaltet hätte. Ein Tales Fan, wie ich es bin, ist immer bereit so einen langsamen Einstieg hinzunehmen, aber ein Einsteiger in die Reihe wird wahrscheinlich schon nach zwei Stunden aufhören. Trotz allem werden Fans auch hier wieder einen würdigen Teil der Reihe vorfinden und auch Neulinge können gerne mal reinschauen.

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