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Surviving Mars – Test zur Kolonisierung des roten Riesen

Der menschliche Traum, unseren Heimatplaneten zu verlassen und das Weltall zu entdecken, besteht schon seit etlichen Jahren. Mit der ersten Mondlandung nahm alles seinen Lauf, doch auch der Planet Mars ist ein begehrtes Objekt in der Astronomie. So nimmt sich auch das Strategiespiel Surviving Mars dem Planeten an und führt den menschlichen Traum in seinem Spiel fort. Ob es strategisch leicht fällt, den Mars zu besiedeln oder ob technische Pannen uns einen Strich durch die Rechnung machen, das erfahrt ihr im folgenden Test.

 

Schwere Entscheidungen müssen getroffen werden

Anders als in anderen Strategietiteln, wo man mit Tipps und Kampagnen einen leichten Einstieg in das Spiel findet, wird uns die Besiedlung des Mars nicht leicht gemacht. Denn in Surviving Mars ist erst gar keine Kampagne erhalten und die Tipps, die wir erhalten, sind oft nicht besonders hilfreich. So stehen wir während des Spielverlaufs vor vielerlei Probleme, die wir oft nur durch Learning by Doing lösen können. Zwar gibt es keine Sammlung an Tipps, die wir nachschlagen können, doch grundlegende Spielmechaniken sucht man hier vergebens. Schon bevor das Spiel beginnt, gibt es viele Entscheidungen, die getroffen werden müssen, ohne dass wir uns überhaupt ausmalen können, wie sie sich auf den Spielverlauf auswirken. Allerdings befindet sich am oberen Bildschirmrand eine kleine Prozentanzeige, wie schwierig das Spiel für uns laufen wird. So bringt zum Beispiel die Wahl des Sponsors manche Vor- und Nebenteile mit sich. Neben den unterschiedlichen Geldmitteln, die uns zur Verfügung stehen, haben die Sponsoren auch andere Vorzüge: Die internationale Mars-Mission ist zum Beispiel für einen sehr leichten Spieleinstieg geeignet, da die Kolonisten kein Heimweh bekommen können. Wählt ihr allerdings Russland als Sponsoren, werdet ihr es schwerer mit der Besiedlung haben, da die Raketen zur Erde und zurück länger unterwegs sind. Auch euer Kommandantenprofil gibt euch zusätzliche Boni, Doktoren haben andere Vorteile als Psychologen, aber keine Berufsgruppe scheint vom Schwierigkeitsgrad aus der Reihe zu tanzen. Die Wahl ist also nur abhängig vom persönlichen Geschmack des Spielers. Nachdem ihr einige Voreinstellungen getätigt habt, gilt es, einen Standort für eure Kolonie zu finden. Je nachdem, wo ihr den Landeplatz eurer Rakete setzt, herrschen andere Klimata in eurem Gebiet. Euch können andere Naturkatastrophen erwarten und die Ressourcen sind zudem unterschiedlich rar vertreten, was euch wieder über eine Schwierigkeitsprozentanzeige am oberen Bildschirm angezeigt ist. Nett ist aber, dass man sich den Landepunkt auf dem Mars komplett selbst setzen kann und die vorgefertigten Landeplätze auch ignorieren kann, wenn man möchte. Hat man sich für einen Landeplatz entschieden, so könnt ihr mit der Kolonialisierung des Planeten starten.

Surviving Mars

Die Gebäude müssen sinnvoll miteinander verbunden werden.

 

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen

Die Karte, auf der ihr euch befindet, ist in unterschiedliche Sektoren eingeteilt. Diese Sektoren können im Spielverlauf gescannt werden, um Ressourcen oder auch Anomalien aufzudecken. Habt ihr Ressourcenquellen entdeckt, so könnt ihr mit dem Bau eurer ersten Gebäude starten. Doch ihr könnt nicht einfach so drauf losbauen, denn auf dem Mars herrschen raue Bedingungen. Neben einem flachen Terrain muss gewährleistet werden, dass eure Gebäude mit ausreichend Strom versorgt werden. Über Solarkollektoren kann tagsüber Strom gewonnen werden, der zudem in Generatoren gespeichert werden muss, damit eure Gebäude auch nachts versorgt werden. Alternativ könnt ihr euch auch über andere Quellen Strom beziehen, Windräder arbeiten beispielsweise sehr gut in höheren Lagen. Zudem müssen die Stromquellen mit dem Gebäude über Kabel miteinander verbunden werden, wobei darauf geachtet werden muss, dass sie euren weiteren Bauplänen nicht im Weg liegen. Große Gebäude wie Kuppeln, in denen eure mutigen Pioniere einziehen werden, müssen zudem mit ausreichend Wasser und Sauerstoff über ein Rohrsystem versorgt werden. So müsst ihr schon zu Beginn des Spiels planen, wie ihr euer Kabel- und Rohrsystem am besten verlegt. Zudem ist eine Ansammlung von Kabeln, die nah beieinanderliegen, schneller anfällig für Störungen. Fegt beispielsweise ein Tornado durch eure Siedlung und trifft eure Kabel, kann dies zu einem immensen Stromausfall führen, was im schlimmsten Fall zum Tod eurer Kolonisten führt. Somit seid ihr bereits zu Beginn eurer Kolonie gefordert und müsst strategisch vorgehen, was Taktikern besonders gut gefallen dürfte. Doch auch die Zeit rafft eure Gebäude und Lebensversorgungsquellen dahin, was ihr diesen auch optisch ansehen könnt. Nach einer bestimmten Zeit fangen eure Gebäude an, sich zu verfärben. Ein wenig sieht das Ganze wie Rost aus, was allerdings auf dem Mars aufgrund der fehlenden Sauerstoffatmosphäre gar nicht möglich ist. Trotzdem ist der optische Verfall ein schnelles und gutes visuelles Zeichen für den Spieler, dass dieses Gebäude bald gewartet werden muss, da es ansonsten seine Funktion einstellt.

Surviving Mars

Im Menü könnt ihr eine kleine Auswahl an Gebäuden auswählen.

 

Auch die Beobachter haben ihre Freude

Doch wer kümmert sich um die Wartung der Gebäude? Denn zu Anfang des Spiels stehen euch noch keine Kolonisten zur Verfügung, da diese erst eine Rakete zum Mars nehmen, wenn ihr Überleben gesichert ist. Doch da hat sich die Weltraumtechnik etwas einfallen lassen, denn euch steht eine Vielzahl an kleinen Drohnen zur Verfügung, die durch die Gegend wuseln und denen ihr bei der Arbeit zusehen könnt. Bei defekten Kabeln stürmen diese sofort zur Stelle und reparieren die erforderlichen Bauteile. Denkt ihr, dass es nötig ist, ein Gebäude zuerst reparieren zu lassen, weil es für das Überleben eurer Kolonie wichtiger ist, könnt ihr dieses priorisieren und die Drohnen machen sich sofort ans Werk, sobald etwas mit diesem Gebäude nicht stimmt. Generell erledigen die Kleinen ihre Aufgabe gut, aber auch ihre KI zeigt so manches Mal Schwächen. Oft stehen Drohnen herum und wissen gar nicht, welche Aufgaben sie erledigen sollen. Raketen von der Erde bleiben beispielsweise voll beladen stehen, weil die Roboter diese nicht ausräumen, selbst wenn Lager zur Verfügung stehen. Zudem müsst ihr beachten, dass die Rover, die die Drohnen steuern, alle Gebäude in ihrem Radius einschließen, da ansonsten manche Gebäude nicht gewartet werden können. Auch die maximale Anzahl an Drohnen, die die Rover befehligen können, ist stark begrenzt und so müsst ihr immer die Übersicht bewahren, wie viele Drohnen euch an welchen Orten zur Verfügung stehen. Auch wenn ihr neue Anomalien entdeckt und diese erkunden wollt, bleibt euer Erkundungsfahrzeug oft an irgendwelche Klippen hängen, ohne euch irgendein Signal zu geben. Ihr bemerkt es oft erst, wenn ihr eine Warnung bekommt, dass die Energie des Fahrzeugs bald zur Neige geht. Doch wem das Gewusel zu viel wird und erst einmal nachdenken muss, wie er seine Drohnen und Fahrzeuge sinnvoll einteilt, der kann auf die bequeme Pausenfunktion zurückgreifen und die nächsten Schritte geduldig planen. Wem die Arbeit zu langsam erledigt wird, der kann zudem extrem schnell vorspulen, dass sie Tage nur so vergehen.

Surviving Mars

Das Leben in der Kuppel kann aus der Ferne beobachtet werden.

 

Das erste Mars-Baby!

Habt ihr eure Grundlage für das Leben auf dem Mars geschaffen und genug Materialien über Frachtraketen oder Ressourcenquellen auf dem Mars besorgt, so könnt ihr mit einer Rakete die ersten Menschen von der Erde zum Mars schicken. In einer Kuppel, die natürlich mit allen wichtigen Grundversorgungsmitteln ausgestattet sein muss, werden eure zukünftigen Bewohner leben. Doch diese haben im Gegensatz zu vielen anderen Strategiespielen eine wichtige Rolle in Surviving Mars und sind mit eigenen Persönlichkeiten ausgestattet, was jeden Kolonisten zu einem Besonderen macht. Ihr könnt eure Rakete mit unterschiedlichen Alters- und Berufsgruppen bemannen. Mediziner arbeiten beispielsweise gerne in Krankenstationen, während Ingenieure lieber in Fabriken arbeiten. Auch die Stärken und Schwächen eurer Kolonisten könnt ihr im Vorfeld auswählen. Kolonisten, die faul sind, senken die Produktivität, während Kolonisten, die anfällig für Heimweh sind, eher eine Rakete nach Hause nehmen als andere. Habt ihr eure Wahl getroffen und die Rakete ist auf dem Mars gelandet, besetzen die Kolonisten die erforderlichen Gebäude, in denen in Schichten gearbeitet wird. Ärgerlich ist allerdings, dass sich die geeigneten Kolonisten nicht sofort zu ihrem jeweiligen Gebäude begeben, sondern zufällig eingeteilt werden. Auch die Schichten müsst ihr selbst noch einmal kontrollieren, da von Beginn an nicht alle besetzt werden können, da die Kolonisten nicht gerne nachts arbeiten. Natürlich muss in der Kuppel zudem genügend Wohnraum vorhanden sein, allerdings ist der Platz in der Kuppel oft sehr stark begrenzt, weshalb ihr bereits im Vorfeld gründlich planen müsst, wie ihr diese gestaltet. Denn die unterschiedlichen Berufsgruppen haben jeweils andere Interessen. Medizinier lieben beispielsweise den Luxus und benötigen Gebäude mit solchen Attributen. Parkanlagen steigern insgesamt den Komfort einer Kuppel. Wie ihr sehr, eure Kolonisten sind sehr anspruchsvoll und müssen bespaßt werden, damit ihnen das Leben auf dem Mars gefällt. Jeder einzelne Kolonist ist dabei einsehbar und kann überprüft werden hinsichtlich seines Gesundheitszustandes, seiner Moral und anderer Werte. Habt ihr nicht die erforderlichen Gebäude gebaut, kann sich dies nämlich negativ auf den Gesundheitszustand von einigen Kolonisten ausüben. Doch wenn es euren Kolonisten gut gefällt, kann es sogar passieren, dass erstes neues Leben auf dem Mars entsteht.

 

Positiv:

Zustand der Gebäude wird visualisiert
Nimmt mit zunehmender Spielzeit an Fahrt auf
Jeder Kolonist hat seine eigene Persönlichkeit und individuelle Bedürfnisse
Drohnen und Kolonisten können im Alltag beobachtet werden

Negativ:

Kein leichter Spieleinstieg durch fehlende Erklärungen
Keine Kampagne vorhanden, wodurch ein Wiederspielwert nicht gewährleistet ist
KI der Drohnen hat ihre Aussetzer
Arbeiter werden zufällig auf Gebäude verteilt, was umständlich geändert werden muss
[testimonial_slider arrows=”false”][testimonial image_url=”58908″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Jasmin Paskuda, Redakteurin”]
“Surviving Mars kann nicht unbedingt mit anderen großen Marken verglichen werden. Der Fokus liegt hierbei mehr auf dem geschickten und effizienten Aufbau eurer Kolonie und der Zufriedenheit eurer Kolonisten, da ihr doch sehr stark auf deren Bedürfnisse eingehen müsst. Somit habt ihr unterschiedliche Herausforderungen, die euch auch noch im späteren Spielverlauf begleiten werden. Allerdings ist der Wiederspielwert nicht besonders hoch, da im Spiel eine Kampagne fehlt und ihr immer die gleichen Aufgaben in einem Spieldurchlauf erledigen müsst. Abwechslung wird hier leider nicht geboten. Auch, wenn ihr mal einen anderen Landeplatz für eure Kolonie oder einen anderen Schwierigkeitsgrad wählen könnt, ist der ewig gleiche Aufbau nicht fordernd. Etwas nervig sind zudem die Aussetzer der KI, auf die ihr ständig ein Auge werfen müsst, damit die Kolonie nicht zufällig dem Untergang geweiht ist. Zwar ist das Terrain des Planeten Mars nicht unbedingt abwechslungsreich gestaltet und die Grafik ist eher mittelprächtig, trotzdem beeindruckt mich das Setting des Planeten Mars sehr und faszinierte mich bis zum Ende des ersten Spieldurchlaufs. Fans von Sci-Fi Szenarien und Strategiespielen werden mit Surviving Mars definitiv nichts falsch machen, doch stellt euch darauf ein, dass mit der Zeit die Herausforderungen fehlen werden.  “

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Für wen lohnt sich der Ausflug zum Mars?

Die Besiedlung des Mars kann vor allem von Sci-Fi Fans und Strategie-Fanatikern durchgeführt werden.

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