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Splinter Cell – Retro-Review zum Schleichspiel

 

Verstricktes Komplott

Ein betagter NSA Agent kehrt in den aktiven Dienst zurück und ist trotz seines Alters und der Auszeit ein Schrecken für Bösewichte. Die NSA hat mit der Third Echelon eine neue Einheit ins Leben gerufen, um die Sicherheit der USA und der Welt zu sichern. Anfänglich soll man sich lediglich mit Agenten im Außendienst treffen, die man dann leider im Leichenschauhaus der lokalen Polizei auffindet. So findet man heraus, wer die Agenten getötet hat. Man nimmt nun die Spur dieses Antagonisten, Vyacheslav Grinko, auf und entdeckt eine Verbindung des Ex-Speznaz zu Kombayn Nikoladze, dem georgischen Präsidenten. Dessen Aufbau des Landes, nach Amtsantritt, scheinbar nicht den harmlosen Hintergrund besitzt, wie der Öffentlichkeit weisgemacht wird. Der Weg zu Nikoladze führt von Georgien, über eine Ölbohrinsel im Kaspischen Meer, in die CIA-Zentrale, von dort aus geht es nach Myanmar und letztlich wieder nach Georgien. In all diesen Stationen findet man heraus, in welchem Ausmaß das Handeln von Nikoladze die Sicherheit bedroht. Je nachdem, ob man versucht, ungesehen und mit möglichst wenig Gewalt vorzugehen, hat man mit dem Spiel ungefähr 10 Stunden seinen Spaß. Bei mir waren F5 (Schnellspeichern) und F8 (Schnellladen) die am meisten verwendeten Tasten.

splinter-cell-CIA

Die Informationssuche führt uns auch zu den Kollegen von der CIA.

 

Gadgets und Fähigkeiten

Die Steuerung wird im ersten Level, das als Übungsparkour verpackt ist, erklärt und geht schnell in Fleisch und Blut über. Bewegt wird Sam Fischer genreüblich mit WASD, Aktionen werden über die Leertaste ausgeführt und das Inventar versteckt sich unter der Steuerungstaste. Die Maus ist nicht bloß zum Umsehen da, hier verbirgt sich der größte Kniff der Steuerung. Denn mit dem Mausrad regelt man, ganz einfach und schnell, die Laufgeschwindigkeit von Sam! Egal ob er steht oder kniet. Je langsamer man läuft, desto weniger Geräusche verursacht man und bleibt dadurch eher unentdeckt. Sam Fischer kann unterschiedlichste Bewegungen ausführen, so ist es ihm möglich an Leitern, Seilen, Rohren, Kanten, Rinnen, Kisten und weiteren Gegenständen entlang zu klettern. Als wenn das nicht schon anstrengend genug wäre, kann Sam auch einen Spagat zwischen nicht zu weit entfernten Wänden ausführen. Allerdings sind ausweichen, springen und Klettern nicht die einzigen Fähigkeiten, die Sam Fischer mitbringt, um sein Ziel zu erreichen! Als NSA-Agent kennt er natürlich auch Techniken für lautloses außer Gefecht setzen. Er kann für herumstehende Wachleute und unachtsame Bösewichte schnell mal unangenehm werden. Von hinten lassen sich Gegner, über die Aktionstaste, packen und im Anschluss verhören und lenken. Wenn sie dann nicht mehr gebraucht werden, schaltet Sam sie durch einen gezielten Schlag auf den Hinterkopf aus. Nur das verstecken des Körpers nicht vergessen! Um das Spiel nicht zu kompliziert zu machen, wachen nieder geprügelte Gegner nicht wieder auf, zumindest dann nicht, wenn sie gut versteckt wurden. Ein Wachmann, der einen Kollegen findet weckt diesen nämlich wieder auf. Fischer kann Menschen auch von höher gelegenen Kanten, aus dem Wand-Spagat und eben von hinten ausschalten. Wer nicht achtsam ist, muss seinem Chef am nächsten Morgen versuchen zu erklären, was passiert ist. Machen wir einen Fehler, ist es oftmals besser zu laden, vorteilhaft wäre es regelmäßig bzw. häufig zu speichern, da die automatischen Speicherpunkte etwas selten sind.  Entdeckt wird aber eher selten, wenn man darauf achtet, langsam zu laufen und im Schatten zu bleiben. Sollte man mal Aufmerksamkeit erregt haben, schauen sich die NPCs kurz um und gehen anschließend ihren gewohnten Weg. Manchmal ist es gut durch Geräusche einen Gegner anzulocken und dann auszuschalten, da sie direkt zur Lärmquelle gehen, dort legt man sich dann nur auf die Lauer. Mithilfe einiger Spielzeuge gelangt man unentdeckt durch die Missionen. Mit einem Lasermikrofon lauscht man wichtigen Gesprächen aus weiter Entfernung. Um ungesehen an Kameras vorbei zu kommen, wird einfach ein Störsender ausgepackt und dann ist da neben der Pistole noch die spezielle F2000. Mit ihr kann man Taser, Gasgranaten, Gummi-Geschosse und Haftkameras verschießen. Nein ich rede hier nicht von einem Batman Spiel, auch die Regierung hat genügend Mittel, um solches Equipment zu besorgen. Diese Ausrüstung wird bei den abwechslungsreichen Missionen intelligent eingesetzt. Im Spiel trifft man nämlich auf eine große Bandbreite an Hindernissen, beispielsweise ein Hof, der mit Tretminen gespickt ist, durch Lasernetz gesicherte Räume und vieles mehr. Manchmal hilft allerdings nur das im Schatten bleiben und umgehen von Gegnern, da diese manchmal mit einer Kopflampe ausgestattet sind. Zudem besitzt das Spiel ein sehr schönes Level-Design, die meisten Wege sind zwar vorgegeben und nur teilweise alternativ lösbar, allerdings sind die Eröffnungen der Wege wirklich gut gemacht. Um an ein Rohr zu gelangen, muss man erst auf einen Werkzeugwagen klettern, der dort steht, weil offensichtlich eine defekte Steckdose repariert werden muss. Zum Level-Design gehören aber auch Aufgaben, wie das Hacken von Computern, das Entschärfen von Bomben und das Knacken von Schlössern. Hier gäbe es noch Verbesserungspotenzial, da diese Aufgaben viel zu einfach zu lösen sind. Meist genügt ein Druck auf die Leertaste und der Computer ist gehackt, lediglich das Knacken von Schlössern ist minimal aufwendiger. Es sind drei Schwierigkeitsgrade (leicht, mittel und schwer) auswählbar, diese beeinflussen allerdings nur, wie schnell man stirbt.

Im Dunkeln wird ein Gegner in Schach gehalten und der Kollege läuft nichts ahnend an uns vorbei

Im Dunkeln wird ein Gegner in Schach gehalten und der Kollege läuft nichts ahnend an uns vorbei

 

Auf leisen Sohlen

Von Sam hört man so gut wie nichts, aber das, was man sonst so hört, klingt gut. Je nach Situation verändern sich die Intensität der Musik und die Hintergrundmusik selbst. Diese ist sogar an den jeweiligen Schauplatz leicht angepasst. Mal ist sie leise und baut Spannung auf, wenn Sam zwischen seinen Feinden hin und her schleicht, wird aber schneller und lauter sobald Sam Aufmerksamkeit erregt hat. Geräusche, wie das Werfen von Blechdosen, das Tasern von Gegnern und Bewegungsgeräusche klingen realistisch bzw. so wie man sich das vorstellt. Weitere Hintergrundgeräusche, zum Beleben einer Stadt, das Radio im Pausenraum und laufende Gerätschaften machen das Spielerlebnis realistischer und tragen zur Stimmung bei. Bei der Synchronisation der englischen Sprachausgabe gibt es nichts zu beanstanden, nur bei der deutschen Synchronisation ist die Qualität eher mangelhaft ausgefallen. Umstellen kann man die Sprache Übriges nicht, im Test gab es über Steam die englische und als Retail die deutsche Fassung.

Ganz leise im Konferenzraum, einen Vortrag anhören.

Ganz leise hören wir dem Vortrag zu, bisher hat uns keiner Entdeckt.

 

Sieht gut aus

Auch optisch kann das Spiel überzeugen, Texturen und Animationen sind sehr gut gelungen. In den verschiedenen Leveln trifft man auf umgebungstypische Gegenstände, ob man sich in einem Regierungs- oder Bürogebäude befindet oder auf offener Straße. Wovon das Spiel aber am meisten lebt, ist das Zusammenspiel von Licht und Schatten. Diese Übergänge sind sehr gut gemacht und einen gepackten Gegner in den Schatten zu ziehen sieht richtig gut aus und macht Laune. Manchmal ist leider genau das Prinzip fehlerhaft, im tiefsten Schatten sind Gegenstände hell erleuchtet, die Position eines Suchscheinwerfers lässt sich nur erahnen, und wenn man an einer vermeidlich dunklen Stelle steht, wird man sofort entdeckt. Wobei dazu sagen muss, dass diese Fehler jeweils einmal im Spiel auftauchen. Die Zwischensequenzen sind nicht in der Spielgrafik, sondern vorher gerendert. Sehen aber nicht so hübsch aus wie das Spiel selbst außer den Nachrichten, die den Hintergrund der Geschichte abdecken, die sind nämlich genauso ansehnlich wie das Spiel. Die Charaktere haben gut anzusehende Texturen und Sam selbst ist sehr detailreich gestaltet. Er hat am Gürtel kleine Taschen, die sich beim Laufen bewegen und sein Nachtsichtgerät, das er auch aus dem Gesicht schiebt, wenn es nicht gebraucht wird.

Feuer, Schatten, Möbel und Personen sehen ordentlich aus.

Feuer, Schatten, Möbel und Personen sehen ordentlich aus.

 

Abschließend möchte ich betonen, dass mir das Spiel unglaublich viel Spaß gemacht hat und obwohl ich darauf bedacht war, Gegner zu umgehen, war es mir nicht möglich komplett gewaltfrei vorzugehen. Manchmal ist das Ausschalten der Gegner essenziell zum Lösen der Mission. Die kleineren Bugs mit dem Licht und Schatten stören nur kurz, und wenn man sie einmal identifiziert hat, kann man sie, dank des guten Level-Designs mit einem alternativen Weg umgehen. Ein klasse Titel, mit hohem Potenzial öfter gespielt, zu werden. Cool ist die Levelauswahl, hier kann man bestimmte Level nach Spielabschluss auswählen und noch einmal spielen.

 

 

Fazit:
Alternative Wege suchen, Feinde umgehen statt umnieten, mit Informationen einen Gegner bezwingen, das ist Stealth. Wer das sucht, ist mit Splinter Cell bestens beraten. Denn Sam Fischer und die Third Echelon kennen diverse Mittel und Wege, um Informationen ungesehen und nahezu gewaltfrei zu ergattern. Splinter Cell vereint dabei eine kluge Steuerung, hübsche Grafik, klasse Sound und eine gute Story zu einem Titel den Stealth-Liebhaber nicht, so wie im Spiel seine Feinde, umgehen können.

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