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Rory McIlroy PGA Tour – Review zum neuen EA Golfer Game

Es ist bereits zwei Jahre her, dass man in der Haut von Tiger Woods in Tiger Woods PGA Tour 14 den Golfschläger geschwungen hat. Nach etlichen Skandalen um den Golfstar, hat sich EA für ein anderes Gesicht entschieden und die Wahl fiel auf den nordirischen Golfer Rory McIlroy. Rory McIlroys PGA Tour verzichtet auf die 15 im Titel und ist zudem das erste Golfgame auf der aktuellen Hardware auf Basis der Frostbite 3 Engine. Ob sich diese Veränderungen in ein besseres Spiel widerspiegeln, erfahrt ihr im Test.

 

Guter Einstieg

Am Anfang solltet ihr natürlich erst mal die Steuerung verinnerlichen, schließlich ist Kontrolle der Weg zum Erfolg. Für Anfänger, wie auch für Profis ist hier etwas dabei, was den eigenen Anforderungen entspricht. Das Spiel lässt euch die Wahl zwischen drei verschiedenen Schlagmodi. Der Beginner Modus funktioniert dabei über den linken Stick. Zieht ihr den Stick nach unten, holt Rory aus und der Stick nach oben löst dann den Abschlag aus. Während der Ausholphase könnt ihr durch Tastendrücken noch einen Boost hinzufügen und in der Flugphase könnt ihr mit dem Stick auch noch Drall hinzufügen. Der Classic Modus ist der bereits bekannte Drei-Klick-Mode mit der Tacho ähnlichen Anzeige. Für Golf Fans mit Sicherheit die vertrauteste Steuerung. Die letzte Variante für Profis ist der für Anfänger sehr ähnlich. Wieder bestimmt ihr mit dem Stick die Ausholphase und den Abschlag, diesmal jedoch haben eurer Bewegungen mit dem Stick direktere Auswirkungen. Je besser es euch gelingt beim Ausholen und Abschlagen, den Stick auf einer geraden Bahn nach unten und oben zu bewegen, umso kraftvoller und stabiler wird euer Schlag. Auch die Geschwindigkeit, mit der ihr den Ball abschlagt, wird direkt durch die Schnelligkeit eurer Bewegung beeinflusst. Auf diese Weisen habt ihr in allen Steuerungsmodi Weite und Stärke eures Schlages zu variieren. Ein positives Feature ist dabei, dass ihr für die verschiedenen Phasen eures Schlages Features jeder Steuerungsvariante mit denen einer anderen kombinieren dürft. Die führt dazu, dass sich eigentlich jeder die Steuerung an seine Vorlieben anpassen kann.

Zu Beginn macht ihr euch mit der Steuerung vertraut.

Zu Beginn macht ihr euch mit der Steuerung vertraut.

 

Karriere Light

Wer sich noch an die vielen Präsentationen der anderen Sport Games von EA erinnern kann, hat bestimmt den Charakter Editor im Gedächtnis, die es ermöglichten einen wirklich individuellen Charakter zu erstellen. Wenn ihr hier den Karriere Mode startet, steht auch zuerst die Erstellung eines eigenen Golfers an – und genau hier finden wir schon einen großen Mangel. Gerade in Sportspielen liegt der Spaß häufig darin, einen Charakter zu spielen, der einem selbst ähnlich sieht. Wie aus der geringen Auswahl im Spiel enthaltenen Gesichtern, Körpern oder Frisuren etwas bauen sollt, dass auch nur entfernt euch selbst ähnelt, ist mir ein Rätsel. Zudem muss man auch einige Varianten streichen, da diese sich nur sehr wenig von einander unterscheiden. Jetzt würde man vielleicht erwarten, dass man ein wenig Hintergrundgeschichte geliefert bekommt, um einen für den Karriere Mode anzuheizen, doch nichts da. Ihr werdet sofort in das erste Turnier geworfen und die Sache geht los. Auch zwischen den einzelnen Spielen gibt es keinerlei Story, die euren Fortschritt unterstreicht und begleitet. Dies führt dazu, dass sich die Karriere eher wie ein Quick-Gamemode anfühlt. In diesem Fall sollte man doch wenigstens auf Abwechslung hoffen dürfen. Doch auch hier enttäuscht das Spiel leider auf ganzer Linie. Die Anzahl an Kursen ist auf etwa die Hälfte enorm geschrumpft. Von den zwölf Plätzen sind nur acht real existierende dabei, sowie vier erfundene Kurse. Fans der Reihe werden zudem den berühmten Kurs Augusta National vermissen, denn auch dieser ist gestrichen. In Hinsicht auf spielbare Golfer muss man aber den wohl größten Einschnitt hinnehmen. Denn mit nur zwölf spielbaren Charakteren wurde die Auswahl um etwa 75% reduziert. Eine wirklich herbe Enttäuschung. Nach so ziemlich jedem achtzehnten Loch schaltet ihr zwar neue Outfits und dergleichen frei, jedoch stellte sich mir die Frage, warum ich mich um das Aussehen eines Golfers kümmern sollte, der mir sowieso nicht ähnlich sieht. Neben den freispielbaren Dingen und dem XP Aufstieg, gibt es leider keinerlei Motivation den Modus zu spielen. Vergleichbar sieht es im Multiplayer Modus aus. Hier könnt ihr zwar sowohl Online, als auch Offline mit Freunden spielen, ihr seid dabei aber auf die Modi Stroke Play und Match Play beschränkt. Mehr bietet der Multiplayer Part nicht.

Die Auswahl an Spielmöglichkeiten ist recht beschränkt.

Die Auswahl an Spielmöglichkeiten ist recht beschränkt.

 

Spaßiges Gameplay heißt nicht immer angemessenes Gameplay

Neben dem enttäuschenden Modes gibt es da noch den Night Club Challenge Modus. Dieser wartet mit einer Optik auf die stark an die Neonreklamen von Nachtclubs angelehnt ist. Hier findet ihr vielerlei Mini Games. Mal schießt ihr Golfbälle durch kleine Portale, die euch näher an das Loch beamen. Ein anders Mal steuert ihr den Ball fast wie ein ferngesteuertes Auto durch kleine Tore. Das alles ist spaßig zu spielen gewesen, führte bei mir aber auch zu absolutem Unverständnis. Der Vorgänger bot beliebte Modes wie Skins, Best Ball und Battle Golf doch diese wurden gnadenlos gestrichen, gleiches gilt für den Online Mode Country Club. Warum EA war es nötig diese beliebten Modi zu streichen und sie dann durch einen, zwar spaßigen, aber dennoch fehlplatzierten, Modus zu ersetzen. Wo PGA Tour draufsteht, erwartet man auch PGA und keine Nightclub-Challenges – fehlen nur noch die Bordells…

Die Nightclub Challenges sind zwar spaßig, haben aber kaum mit Golf zu tun.

Die Nightclub Challenges sind zwar spaßig, haben aber kaum mit Golf zu tun.

 

Frostbite Golfing

Als Basis für den ersten Current Gen Golf Titel dient die Frostbite 3 Engine, die schon in Battlefield 4 zum Einsatz kam. Die Plätze wirken dadurch sehr realistisch. Licht und Schatten sorgen für tolle Stimmungen und die Engine hat auch noch einen weiteren Vorteil. Denn dadurch sind die Golfplätze etwas Grenzenloser geworden. Soll heißen das, selbst wenn ihr mal an die Grenze eines Greens schießt, heißt das nicht, dass euer Ball zurückversetzt wird, sondern ihr müsst ihn dann von dort aus weiter schlagen. In Sachen Sound fallen zumindest die Kommentatoren positiv auf. Frank Nobilo und Rich Lerner vom Sender Golf Channel sorgen für authentische Unterhaltungen während des Geschehens. Doch haben auch sie noch immer das Problem, dass hin und wieder Kommentare völlig deplatziert sind. Die sonstige Musik hält sich konstant auf Fahrstuhlmusik Niveau.

Die Kurse sehen zwar gut aus, jedoch täuscht das nicht über die Mängel im Spiel hinweg.

Die Kurse sehen zwar gut aus, jedoch täuscht das nicht über die Mängel im Spiel hinweg.

 

Fazit:

Ich bin zwar kein Fan von Sportspielen, dennoch ist mir nicht klar, warum EA den Fans nicht gibt, was sie erwarten. Wenn ich Spiele wie FIFA oder eben PGA Tour sehe, denke ich automatisch an Sportsimulationen. Als Käufer erwarte ich daher möglichst viel Realismus. Umso enttäuschender ist, dass gerade die Nightclub Spielchen den meisten Spaß machen. Der Hauptteil des Spiels jedoch ist in jeder Hinsicht mangelhaft. Die Karriere bietet im Grunde keinerlei Motivation, die Mehrspieler Modi bieten zudem keine Abwechslung. Die Auswahl an Golfplätzen ist außerdem viel zu gering. Davon abgesehen ist die Ballphysik manchmal extrem fragwürdig. Alles in allem ist Rory McIlroy eine herbe Enttäuschung, denn hier hätte es noch viel mehr Content und Verbesserungen an allen Ecken gebraucht um überhaupt als brauchbares Spiel durchzugehen. Auch für Golffans gilt hier also eher der Tipp “Finger weg!”

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