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Risen 3: Titan Lords – Review zum atmosphärischen Rollenspiel

Nach Gothic ist Risen mittlerweile zu einem der bekanntesten Namen im RPG-Genre geworden. Nicht alles aus den Vorgängern war gut, nicht alles war schlecht. Wer Gothic geliebt hat, wird sich nun auch an Risen herantasten können. Was in Risen 3: Titan Lords im Vergleich zu den Risen 1 und 2 verbessert wurde und wo es noch Schwächen gibt, lest ihr in unserem Test.

 

Schattenwesen, Magie und Gilden

Ein Schatz an der Krabbenküste zu heben ist der Plan des namenlosen Protagonisten und dessen Schwester Patty. Doch wird nichts ausgegraben, sondern wir werden vergraben. Einen Schatz haben wir nicht gefunden, sondern ein Kristallportal, aus dem ein Schattenlord emporsteigt und uns die Seele raubt. Doch gerade einmal 3 Wochen müssen wir auf die Wiedererweckung warten. Bones belebt unseren leb- und seelenlosen Körper mit Voodoo wieder. Eine fast leere Hülle stellen wir nun dar und brauchen die Hilfe von mächtigen Magiern und Priestern. Auch wenn wir Gefahr laufen zu einem Schergen des Schattenreichs zu werden, beeilen wir uns nicht sonderlich die Hilfe zu ersuchen. Denn es steht uns eine riesige Welt zum Erkunden offen. Allerdings ist dies auch nicht weiter schlimm, da wir keinen Einfluss spüren konnten. Mit dem Schiff, dass Bones mitgebracht hat können wir eine der Inseln ansteuern. Da hier die First Edition getestet wurde, stehen auch die Insel der Diebe und die Nebelinsel zur Verfügung. Da wir ein Pirat sind, fahren wir als Erstes zur Diebesinsel, die von den Gnomen bewohnt wird. Auf jeder Insel gibt sehr viel zu tun. Die Gnome müssen wir von einer Koboldplage befreien, die Piraten vor Schattenwesen und Höllenhunden, die eigentlich überall ihr Unwesen treiben und bevor wir zu den Magiern dürfen, müssen wir uns beweisen. Da kommen Erinnerungen auf. An Aufgaben und Beschäftigung fehlt es nie. Fast jeder gibt uns mal schwere und mal leichtere Aufgaben, die man dann in beliebiger Reihenfolge bearbeiten kann oder auch nicht. In dem Fall widmet man sich der Erkundung der Insel, denn hier gibt es fast überall etwas zu sehen und viel wichtiger, es gibt sehr viel zum Mitnehmen. Diese dynamische Handlung ist für ein RPG nicht wirklich was Neues, aber sehr erwünscht und die große Freiheit ist sehr angenehm. Die Besuche im Schattenreich sind allerdings etwas unglücklich inszeniert. Denn diese werden durch das Schlafen gehen ausgelöst. Das passiert eigentlich nur um die Zeit zu überbrücken und dann ist es einfach lästig, da der Protagonist nach diesem Albtraum erwacht und wir nicht an der Zeit sind, die wir eigentlich wollten. Also noch mal ins Bett. Das Schattenreich selbst ist etwas unspektakulär. Da hätte man doch deutlich mehr rausholen können. Findet man Teleportsteine, kann man damit bestimmte Punkte aktivieren und hat ein Schnell-Reise-System. Auch kann man sich einer Gilde anschließen und so von ihrem Wissen und Fähigkeiten profitieren. Zur Wahl stehen dabei die Wächter, Dämonenjäger oder Voodoo-Pirat. Natürlich ist das Beitreten der Gemeinschaft nicht durch den bloßen Willen getan. Ist man einmal drin, steht man noch vor der Herausforderung aufzusteigen. Je nachdem für welche Fraktion man sich entscheidet, ändert sich das Spielprinzip ein wenig.

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Der gute Bones erklärt uns was geschehen ist.

 

Schwert und Magie

Überall lauert das Böse. Wobei uns auch Großkatzen, Wildschweine und natürlich Scavenger an den Kragen wollen. Um sich zu verteidigen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Man kann den Protagonisten pro Hand eine Waffe zuweisen. Es gibt Schwerter verschiedenster Art, Pistolen oder Armbrüste, Schrotflinten, Wurfmesser und noch einiges mehr. Fabelhaft ist aber, dass man wieder Magie einsetzen kann. Man kann sich beispielsweise in einen Papagei verwandeln oder seinen Gegnern mit einem Feuerregen einheizen. Um die Angriffe effektiver zu gestalten, vergibt man Ruhmpunkte auf verschiedene Skills, wie Fingerfertigkeit, Silberzunge, Nahkampf, Fernkampf und Magie. Man kann sich so spezialisieren oder einen Allrounder gestalten. In der Regel kämpft man mit dem Schwert, hier klickt man zum richtigen Zeitpunkt mit der linken Maustaste und erreicht somit eine starke Combo. Bleibt man auf der Maustaste, wird der Angriff stärker, aber auch langsamer. Hier muss man den Gegner beobachten und entsprechend handeln. Bereitet der Gegner einen starken Angriff vor, fängt seine Hand an zu leuchten. Hier schlägt man entweder schnell zu und unterbricht dies oder tippt eine der Bewegungstasten doppelt an und weicht dem Schlag aus.Unsere Zweithand bedient eine Pistole oder eine Armbrust. Einmal auf E gedrückt und der Protagonist lässt eine Salve auf den Gegner los. Wird man selbst getroffen, kann man seine Blutregeneration mit Proviant, den man aus rohem Fleisch herstellen kann, anregen oder mit Rum sein Leben direkt wiederherstellen. Stirbt man dann doch mal, kann man darauf hoffen, dass der letzte Speicherpunkt nicht zu lange her war. Dies ist sogar gut möglich, da relativ regelmäßig gespeichert wird. Trotzdem ist regelmäßiges F5 drücken angebracht. Wer damit doch nicht zurechtkommt, kann im Menü den Schwierigkeitsgrad heruntersetzen. Zum Regenerieren kann man sich auch Schlafen legen, hier kann man bestimmen, zu welcher Tageszeit der Protagonist aufstehen soll. Da es nachts oft sehr dunkel ist, haben wir dies doch manchmal gemacht. Alleine sind wir nur dann, wenn wir es wollen. Bones folgt uns auf Kommando überall hin und hilft uns, gerade zu Beginn, aus der Patsche. Obwohl er das eine oder andere Mal lieber zuschaut, während wir von den Gegnern bearbeitet werden. Je nach Gegner sind die Kämpfe aber recht unausgewogen. Einen Alligator oder ein Scavenger zu besiegen ist eine größere Herausforderung, als ein Scherge oder ein Höllenhund. Dafür kann man Risen 3: Titan Lords wirklich lange genießen, hier kann man seinen Trieben freien Lauf lassen und mindestens 40 Stunden investieren.

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Bones unterstützt uns tatkräftig.

 

Schöne Welten, schwaches Gerüst

Das die verwendete Engine etwas veraltet ist zeigt sich überall. Häufig treffen wir auf matschige und pixelige Texturen. Dazu haben die Charaktere recht steife Bewegungen, die auch in Unterhaltungen nicht sehr gut gelungen sind. Risen 3 schafft es nicht Emotionen der Charaktere durch Gesichtszüge, darzustellen. Dafür werden wir mit überschwänglichen Bewegungen, der seltsam anmutenden Hände, von der Dramatik angesteckt. Den Vordergrund versucht das Spiel durch einen Unschärfe-Effekt auszublenden, dabei werden die Farben greller und die Kanten härter. Da wird Bones zu einer 2D-Pixelmatsche. Nicht schön, trotz guter Idee. Die restliche Farbgebung ist richtig gut. Von quietschend bunt bis drückend Grau. Alles ist dabei und der Umgebung angepasst. Ein von den Schatten besetztes Gebiet wirkt auch von den Farben her sehr düster und bringt genau die richtige Stimmung hervor. Dafür sieht der Feuerregen eindrucksvoll aus. Auch die kurzen Finisher beim Erledigen eines Gegners sind gut gemacht. Die Menüs, egal ob Logbuch, Skills und die Karte sind übersichtlich und einfach gestaltet. Nur das Inventar ist trotz der Sortierung zu unübersichtlich. Viele Gegenstände gehen einfach unter. Der Tag und Nachtwechsel ist schön geschmeidig und sehr schön. Schatten sind akzeptabel, aber nicht sonderlich überragend. Was aber Spaß macht, ist einfach in die Weiten der Insel zu schauen und schon aus der Ferne die Gegend zu betrachten und sich auszusuchen, wo man als Nächstes hingeht. Generell ist die Welt schön gemacht und erinnert an die alten Tage von Piranha Bytes.

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Bones sieht nicht sehr schön aus.

 

Gebrüll, Gefechte und Gespräche

Die Musik trägt enorm zur Atmosphäre bei und ist wieder sehr gut gelungen. Sie ist abwechslungsreich und macht beim Zuhören Laune und Lust auf das Spiel. Auch die Effekte im Spiel sind gut gemacht, hebt man ein Stück Gold auf, klingelt der Goldbeutel. Auch das Ziehen des Schwertes oder das Abfeuern der Pistole. Es klingt alles wirklich gut. Das die Leichen der getöteten Gegner noch etwas liegen bleiben ist ja in Ordnung, aber wenn diese sich bewegen knallt der Bass einfach nur so heraus. Eine tote, umherrollende Ente klingt so wie ein Luftschlag der gesamten amerikanischen Luftwaffe. Etwas übertrieben und störend. Die meisten Umgebungsgeräusche sind aber glaubwürdig. Die Dialoge sind alle vertont und klingen dank der wirklich guten deutschen Synchronsprecher sehr gut. Leider passt hier die Benotung nicht immer, ist aber doch zu verschmerzen. Der Inhalt ist jedoch schön Piranha Bytes typisch derb. Bones beispielsweise flucht ständig.

 

Fazit:

Risen 3 hat noch ein paar Schwächen, vor allem die veraltete Engine und nicht ausgereifte Story, mit unschönem Ende. Töne uns Musik sind aber super. Alles in allem macht das Spiel sehr viel Spaß und man kann seinem Entdecker-Trieb freien Lauf lassen. Eine offene Welt mit vielen interessanten Orten ermöglicht dies. Auch die vorhandenen Gilden sind super. Leider wurde das mit den Piraten nicht ganz aufgegeben.80

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