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Pro Evolution Soccer 2017 – Test zu Konamis Vorzeige-Kicker

Alle Jahre wieder entbrennt der Kampf zwischen Konamis Pro Evolution Soccer und Electronic Arts erfolgreicher FIFA Reihe. In den 2000er Jahren führte kein Weg an der realistischen PES Reihe vorbei. Doch in den letzten Jahren konnte FIFA immer mehr Boden gut machen und beide waren im letzten Jahr gleich auf. Ob der neue PES Ableger wieder an die Spitze des Fußball Olymps klettert, erfahrt ihr in unserem Test zu Pro Evolution Soccer 2017.

 

Lang lebe der Fußball

Anhand der Modi gibt es im Vergleich zu den vorherigen Teilen keine neuen. In der Meisterliga übernimmt man die Kontrolle über ein Manager und einem frei wählbaren Verein. Dabei kann man bestimmen, ob man lieber in der zweiten Liga oder die Geschicke einer etablierte Spitzenmannschaft führt. Zu Beginn einer Saison beginnt die Transferphase bei der man fähige Spieler verpflichten oder eigene Spieler verkaufen kann. So kann man sein Team nach und nach verbessern. Zusätzlich muss man mit den Spielern Verträge aushandeln. Dabei muss man die Vertragskosten im Auge behalten. Eine Neuerung in diesem Jahr ist nun, dass es nun ein getrenntes Budget für Gehälter und Ablösesummen gibt. Dies vereinfacht die Finanzpolitik erheblich. Schneidet man in der Liga oder in den Pokalspielen zu schlecht ab, kündigt einem der Vereinsvorstand. Dann muss man sich einen neuen Verein als Arbeitgeber suchen und dort die Geschicke übernehmen. Zudem kann man zu jederzeit schauen, bei welchem Verein gerade offene Stellen sind, und kann dort anheuern. Im “Werde zur Legende” Modus übernimmt man die Kontrolle über einen Spieler, der zum weltbesten Fußball Spieler geführt werden möchte. Hierbei beginnt man in einer eher schlechteren Mannschaften und muss sich von Ersatzspieler nach und nach zum Stammspieler etablieren. Kommt ein aussichtsreiches Vertragsangebot eines anderen Vereins, dann kann man auch zu diesen wechseln. Mit jedem erfolgreich absolvierten Spiel erhält man je nachdem, wie gut oder schlecht man gespielt hat, Erfahrungspunkte. Diese Punkte kann man in seine Fähigkeiten investieren und wird so immer besser. Neben der Meisterliga und dem “Werde zur Legende” Modus gibt es noch den “my club” Modus. In diesem Modus beginnt man mit einer Gurkentruppe und muss nach und nach bessere Spieler erwerben. Diese erhält man, in dem man mit Scouts und Agenten neue Spieler verpflichtet. Ähnlich wie in EAs Ultimate Team sind diese zufallsgeneriert und können nur verpflichtet werden, indem man mit Ingame Währung bezahlt. Dadurch, dass man seine Mannschaft stets weiter verbessert und mit Teams von anderen Spielern vergleichen und messen kann, verübt es einen motivierenden Reiz. Neben diesen Modi können noch zahlreiche Pokalwettbewerbe wie die Champions League, Europa League und viele mehr bewältigt werden.

Auf dem Feld lässt PES seine Stärken aufspielen.

Auf dem Feld lässt PES seine Stärken aufspielen.

 

Übung macht den Meister

Seit je her ist die PES Reihe für ihr realistisches Gameplay und die zahlreichen taktischen Möglichkeiten bekannt. Der neue Ableger knüpft nahtlos an dieser Serientradition an. Die Spieler bewegen sich elegant, leichtfüßig und präzise über das Spielfeld und der Ball fliegt dabei mit der richtigen Wucht und Tempo über das Spielfeld. Ganz wie auf dem echten Spielfeld eben. Gefühlvolle Flanken gelingen ebenso wie tödliche Pässe in die Spitze. Damit die Tore nicht wie am Fließband fliegen, wurde die Verteidigung überarbeitet. So ist die KI immer auf der Hut und steht gut organisiert in den Reihen. Damit ist es harte Arbeit, sich Chancen zu erarbeiten und Tore zu erzielen. Damit man wenigsten zu ein paar Chancen kommt, erlaubt das Spiel eine große taktische Flexibilität. Mit dieser kann man nicht nur der Offensive und der Defensive Aufgaben und Vorgaben geben, sondern jedem der Mannschaftsteile auch zwei erweiterte Spielmuster zuweisen. Diese kann man während des Spiels zu jeder Zeit an- und abstellen. Somit kann man während des Spiels stets auf die Aktion des Gegners reagieren und seiner Mannschaft neue taktische Anweisungen geben. Lässt der Gegenüber keinen Spielfluss durch die Mitte zu, kann man sein Team Anweisen geben: mehr über die Flügel zu spielen. Bis zu vier solcher Anweisungen lassen sich abspeichern. Wer schon immer wie ein Jürgen Klopp oder Pep Guardiola seine Mannschaft dirigieren wollte, findet mit PES das passende Spiel. Die taktischen Mittel sind allerdings nur alternativ. Wer darauf verzichten kann, muss auf diese nicht zugreifen. Damit hat man auf den höheren Schwierigkeitsgraden aber seine Probleme. Besonders wenn man gegen andere Spieler antritt. Hierbei bietet sich der Online Modus an. Bei diesem kann man sich gegen alle Spieler auf der Welt messen. Allerdings kam es kurz nach Release zu einigen Verzögerungen und Input Lags. Dies dürfte allerdings der eine oder andere Patch beheben. Wenn alles flüssig läuft, bieten der Onlinemodus und der Pokalwettbewerb den meisten Spaß. Bei diesem erhält man, wenn man mit eher schwächeren Teams wie Bayer Leverkusen gegen starke Spitzenmannschaften wie Barcelona antritt, mehr Punkte. Dieser zusätzliche Bonus motiviert ungemein.

Im Menü lässt sich neben der Aufstellung auch die Taktik einstellen.

Im Menü lässt sich neben der Aufstellung auch die Taktik einstellen.

 

Fehlende Lizenzen

Wie üblich bei PES, muss man auch auf das leidige Lizenzthema zu sprechen kommen. Und hier macht PES mehr Rückschritte als Fortschritte. Denn obwohl die Champions League und die Europa League ebenso im Angebot sind wie die südamerikanischen Ligen und Wettbewerbe, sieht es bei den europäischen Ligen eher mau aus. Zwar wurden mit dem FC Barcelona, Borussia Dortmund und dem FC Liverpool drei Teams als Premiumpartner gewonnen, aber bei einem Großteil der restlichen Vereine muss man sich mit Fantasynamen zufriedengeben. So heißt der spanische Spitzenverein Real Madrid in PES “MD White”. Dies trägt nicht gerade zur Atmosphäre bei. Deutsche Fans müssen auch starke Abstriche machen. Denn es fehlt nicht nur die Bundesliga, nein auch stehen mit Bayer Leverkusen, Schalke und dem BVB nur drei Deutsche Teams zur Auswahl. Auch der in letzten Jahren vertretene Bayern München ist nicht mehr im Spiel enthalten. Da trägt auch die Champions League nicht gerade zur Atmosphäre bei. Wenn dann im Halbfinale MD White gegen Arsenal spielt und viele andere namenhafte Vereine fehlen. Die Präsentation des Spiels ist ebenfalls sehr gelungen. Das Einlaufen der Fußballstars wird TV reif inszeniert. Die Spielergesichter brauchen sich vor den realen Vorbildern nicht verstecken und sehen diese zum Verwechseln ähnlich. Zweikämpfe, Dribblings und Torschüsse sehen dank der lebensechten Animationen faszinierend aus. In den Wiederholungen der spektakulären Spielzüge haben die Entwickler mehrere Unschärfe Effekte eingefügt. An diese muss man sich allerdings erst gewöhnen. Wie schon im Vorgänger sind die Kommentatoren Marco Hagemann und Hansi Küpper verbesserungswürdig. Zwar bemühen sie sich mit Informationen, taktischen Erläuterungen und Emotionen das Spielgeschehen zu kommentieren. Wirken dabei aber sehr hölzern. Hagemann fungiert dabei größtenteils als Stichwortgeber für Küpper, nur um ihm dann zuzustimmen. Da machen andere Kommentatoren in Sportspiele eine deutlich bessere Figur.

Der BVB ist einer der wenigen lizenzierten Teams.

Der BVB ist einer der wenigen lizenzierten Teams.

 

Fazit:

Da ist es nun das neue PES. Die Stärken und Schwächen sind dieselben, welche die Serie seit Jahren hat. Auf dem Platz macht das Spiel alles richtig. Spielgefühl, Taktik und Präsentation sind absolute spitze. Es macht einfach Spaß sich mit anderen Spielern zu messen und heraus zu finden, wer der bessere ist. Durch die vielen taktischen Möglichkeiten kann man auch eine sicher geglaubte Niederlage noch zu einem Sieg umwandeln. Größter Kritikpunkt bleiben allerdings die fehlenden Lizenzen. Wenn man Fantasyteams, die an den realen Mannschaften angelehnt sind, spielen muss, kommt einfach keine packende Atmosphäre auf. Hätte PES alle Lizenzen, wäre es wohl das beste Fußballspiel. So bleibt es einfach ein hervorragendes. Wer mit den fehlenden Lizenzen kein Problem hat, kann bedenkenlos zugreifen.

 

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