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Mighty No. 9 – Test zum spirituellen Mega Man Nachfolger

Die Hochzeit der Jump ‘n’ Runs ist schon eine lange Zeit vorbei. Zu gerne erinnert man sich an die zahlreichen Spiele, die damals erschienen sind. Serien und Helden prägten die Erinnerungen der 80er und 90er. Doch der Glanz dieser Helden ist schon längst erloschen. Sonic, Mario, Crash Bandicoot oder Mega Man. Nur wenige Serien konnten ihre Erfolge von damals in die heutige Welt tragen. Nun erscheint mit Mighty No. 9 der spirituelle Nachfolger der Mega Man Reihe. Ob das Kickstarter Projekt des Mega Man Erfinders Keiji Inafune überzeugen kann, erfahrt ihr in unserem Test zu Mighty No. 9.

 

Mega Man als Vorbild.

Der Mega Man Schöpfer Keiji Inafune startete vor knapp drei Jahren eine erfolgreiche Kickstarter Kampagne. Im Rahmen dieser Kampagne konnten immense 4 Millionen Dollar von knapp 70.000 Fans eingenommen werden. Das Ziel des Mega Man Vaters war es mit Mighty No. 9 den Charme und das Mega Man Gefühl der Vergangenheit in die Gegenwart zu transferieren. Die Fans erwarteten dies auch und spendeten deswegen auch etliche Dollar für das Projekt. Doch was zeichnete die Mega Man Spiele aus, was Mighty No. 9 jetzt wieder zu erwecken versucht? Die Mega Man Reihe ist vor allem als bockschweres und schnelles Jump ‘n’ Run in Erinnerung der Fans. Mit geschickten Sprungeinlagen mussten diverse Abgründe, Fallen und Hindernisse überwunden werden. Das und das Besiegen von zahlreichen Robotern begeisterten Fans auf aller Welt. Ebenso beeindruckten die Mega Man Spiele mit der präzisen Steuerung und dem Schwierigkeitsgrad, wodurch man beim Versagen stets die Fehler bei sich, als beim Spiel selbst gesucht hat. Am Ende eines jeden Levels wartete ein packender Boss Gegner, den man bekämpfen musste. Hatte man diesen besiegt, erwarb man die Spezialfähigkeit des Bosses und konnte die Fähigkeiten nach belieben einsetzen. Dies war besonders bei den anderen Bossgegnern hilfreich.

https://youtu.be/202uX-FUXYE

 

Nummer neun lebt

Viele dieser Punkte findet man jetzt auch in Mighty No.9 wieder. Im Spiel schlüpft man in die Rolle des Roboters Beck, der das neunte Modell einer Reihe von hoch entwickelten Robotern, des Erfinders Dr. White ist. In ferner Zukunft erleiden sämtliche Roboter einen mysteriösen Kurzschluss, wodurch diese weltweit durchdrehen und Chaos verbreiten. Lediglich Beck bleibt von diesem Kurzschluss verschont und muss nun seine anderen Roboter Kollegen von der Manipulation heilen. Von der Geschichte unterscheidet sich das Spiel nur wenig von der spirituellen Vorlage. Im Spiel wurde die Geschichte von Zwischensequenzen und in Form von zahlreichen Dialogen erzählt. Den Vergleich zu Mega Man sieht man dem Spiel jede Sekunde an. Was dem Spiel eigentlich schadet, denn man bekommt stets das Gefühl eine plumpe Kopie zu spielen. So bleiben die Charaktere blass, die Story spannungsarm und die Witze zünden zu keinem Zeitpunkt. Hier wäre es besser gewesen neue Dinge einzuführen, statt einfach von der Vorlage zu kopieren. Denn Mighty No. 9 verpasst es sich eine eigene Identität zu verpassen. Doch Story ist einem Jump ‘n’ Run nicht alles, denn ein Plattformer punktet vor allem mit seinem Gameplay.

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Insgesamt gilt es acht Stages zu bewältigen.

 

Zu große Fußstapfen?

Was das Gameplay angeht, ist das Spiel auch eine starke Anlehnung an die Vorlage. In alter Mega Man Tradition ballert und springt man sich durch insgesamt acht Stages. Diese Stages sind nach unterschiedlichen Themen gegliedert. So gibt es ein Feuer, Wasser, Wind, Boden etc. Areal mit passendem Bossgegner. In diesen Arealen besiegt man zahlreiche Gegner, hüpft präzise über Plattformen und klaut im besten Fall die Bossfähigkeit nach dem Besiegen des Ungetüms. In jedem Areal springt man über schwebende Plattformen oder steigt Leitern hinauf, so wie man es von Mega Man eben kennt. Allerdings unterscheiden sich die Areale kaum voneinander. Dadurch fehlt es den Arealen an optischen Highlights, an die man sich erinnern kann. Etwas neu sind die sogenannten Dashes. Mit denen kann sich Beck auf Knopfdruck beliebig oft schnell nach links bzw. rechts bewegen. Mit diesem Dash kann man nicht nur den Attacken der Gegner ausweichen, sondern auch schnell weite Strecken überbrücken, gegnerische Energie absorbieren und somit den Kombobalken nach oben treiben. Je höher der Kombobalken ist, desto mehr Schaden teilt man aus und mehr Punkte erhält man. Mit der Zeit und geschicktem Einsatz kommt man in einen Flow und bewegt sich schnell und grazil durch die Areale und stellt einen Highscore nach dem anderem auf. Besonders Speedrunnern dürfte das gefallen. Für diese Art Spieler dürfte das Spiel den größten Reiz ausüben. Denn mit Übung und auswendig lernen der Positionen der Gegner kann man einiges an Zeit einsparen und hohe Punktzahlen erzielen. Beck beherrscht zudem die Fähigkeit, sich an Kanten festzuhalten und sich an diesen hochzuziehen. Allerdings funktioniert dies mit dem Dash nicht immer präzise, wodurch es an einigen Stellen zu frustrierenden Stellen kommen kann.

Optisch sind die Stages nicht unbedingt ein Höhepunkt.

Optisch sind die Stages nicht unbedingt ein Höhepunkt.

 

Hüpfen, Ballern, Dashen

Neben dem Hauptspiel kann man sein Glück noch in den VR-Trainigsräumen versuchen. In diesen schaltet man diverse Challenges frei, die abwechslungsreiche und knifflige Rätsel bieten. Optisch sieht Mighty No. 9 auch nicht wirklich zufriedenstellend aus. Die verwendete Polygon Optik sieht im gesamten Spiel nie wirklich hervorragend aus. Besonders wenn man das Spiel mit anderen Spielen aus dem Indie Bereich vergleicht, die mit 16bit Optik oder einem Cel Shading Look deutlich mehr Charme und Eigenständigkeit verbreiten. Zudem sind die Menüs grob aufgelöst und wirken dadurch nicht mehr zeitgemäß. Stellenweise treten während des Spiels vereinzelte Framerate Einbrüche auf. Allerdings dürfte ein Patch diese Probleme in naher Zukunft lösen.

Die Bosskämpfe sind ordentlich knackig.

Die Bosskämpfe sind ordentlich knackig.

 

Fazit:

Solider Mega Man Klon ohne eigene Identität. Man merkt beim Spielen von Mighty No. 9 den Einfluss vom Mega Man Schöpfer zu jedem Zeitpunkt. Doch ist das was Gutes oder Schlechtes? Denn immerhin wollten rund 70.00 Fans genau das und haben rund 4 Millionen Dollar bei Kickstarter gespendet, um ein Spiel mit Mega Man Flair zu erhalten. Dieses Flair ist dem Spiel nicht von der Hand zu weisen. Da fast alles der spirituellen Vorlage entnommen ist. Und genau das ist das größte Problem des Spiels. Es ähnelt den Mega Man Spielen einfach zu stark und vergisst dabei eine eigene Identität oder Höhepunkte zu schaffen. Alles fühlt sich nach einem Klon an, ohne neue Akzente zu setzen. So ist Mighty No. 9 ein recht solides Spiel. Diejenigen die bereits alle Mega Man Teile auswendig kennen oder ein Spiel im ähnlichen Gewand suchen, denen kann ich Mighty No.9 empfehlen. Allerdings sollte man nicht die größten Erwartungen haben.

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