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Mad Max – Review zum postapokalyptischen Open-Ödland

Lizenzspiel… Dieses Wort ist in der Gaming-Branche eher bekannt dafür, gute Filme und Serien in einem Spiel zu demütigen und derbst schlecht darzustellen. Ein Publisher hat in den letzten Jahren allerdings bewiesen, dass auch Lizenzen in gute Titel umgesetzt werden können. Warner ist schließlich nicht nur für die Filmumsetzung zuständig, sondern agiert auch als Publisher für ihre Spiele. Kein Wunder also, dass neben Batman auch Mad Max ein Spiel bekommen musste. Nachdem im Sommer Max erst in “Fury Road” sein Unwesen treiben durfte, haben wir uns in das Ödland gewagt und die PlayStation 4 Version von Mad Max mal genauer unter die Lupe genommen. Wie gut Max und sein Magnum Opus wirklich sind, erfahrt ihr im Test.

 

Das Ödland kann ganz schön öde sein…

Eines vorweg: Die Geschichte in dem Spiel hat eigentlich gar nichts mit den vier bislang erschienenen Filmen zu tun. Das Spiel versetzt uns direkt in die Lage von Max Rockatansky. Dieser ist nämlich auf der Suche nach dem mysteriösen Ort mit dem Namen “Ebenen der Stille”. Allerdings wird er dieses Ziel leider nie erreichen, denn der fiese Scrotus hat ihn mit seinen Anhängern einen Strich durch die Rechnung gemacht. Zwar kann Max diese erstmal ein wenig von ihm abhalten und mit Ausweichmanövern und seiner Shotgun die Lichter ausknipsen, doch als dann Scrotus selbst zuschlägt, ist Schicht im Schacht. Dieser klaut nämlich Max geliebten V8 Interceptor und lässt ihn alleine im Ödland zurück. Nachdem er wieder zu Bewusstsein kommt, kreuzen sich seine Wege mit dem verrückten Schrauber Chumbucket, der ihm sofort seine Hilfe anbietet ein neues Fahrzeug zu bauen, denn er hat schon ein Grundgerüst in seiner Garage stehen. Der Magnum Opus soll nun Max neue fahrbare Allzweckwaffe werden, mit dem er dann nach Gastown zu Scrotus fährt und Rache verübt. Klingt nicht nur nach einem öden Plot, es ist auch ein öder Plot. Zwar haben wir auch keine großartige Geschichte erwartet, ein wenig mehr hätte man sich dennoch gut überlegen dürfen. Wie dem auch sei, Max muss sich nun durch eine für uns offene Spielwelt begeben und nach den ganzen Einzelteilen Ausschau halten. Denn nur mit diesen kann er sein neues Fahrzeug stark genug für Gastown machen. Allerdings können wir nicht die komplette Karte von Anfang an komplett erkunden, denn unser Abenteuer startet auf der unteren Hälfte der Spielwelt. Und genau diese war früher das Meer, weshalb wir uns im Grunde im ehemaligen Hafenbecken befinden und die Mauern drumherum nur mit bestimmten Hilfsmitteln zu überqueren sind. Dies ist aber auch gar nicht so schlimm, denn selbst wenn wir direkt nach Gastown fahren könnten, würde man uns dort sowieso direkt per Kopfschuss ins Jenseits befördern. Also erstmal nach und nach die Welt erkunden und unsere Fähigkeiten aufbessern, damit wir schlussendlich mithilfe unseres neuen Autos auch ordentlich gepanzert sind.

Die Optik ist sehr schick, allerdings bietet die Welt keine gute Abwechslung.

Die Optik ist sehr schick, allerdings bietet die Welt keine gute Abwechslung.

 

Schrott ist bei Mad Max bares Gold

In der Welt von Mad Max gibt es einiges zu tun, denn überall sind verschiedene Warlords, mit denen wir uns lieber anfreunden sollten. Schließlich sind Freundschaften immer eine gute Ausgangslage, um miteinander gut zu leben. Im Gegenzug für unsere Freundschaft und Hilfe gibt es einen sicheren Unterschlupf in den fünf großen Gebieten. Um auf den Straßen dann aber nicht von der nächsten Patrouille abgeschossen zu werden, ist es unser Ziel die Gebiete von den feindlichen Gangs zu säubern. Dies geschieht in alter Ubisoft-Manier. Auf der Karte gibt es verschiedene Camps, die man vernichten muss. Daraufhin singt der Bedrohungslevel und weniger Patrouillen fahren durchs Land. An den Heißluftballon-Stationen können wir uns ein Bild der jeweiligen Region machen und bestimmte wichtige Ziele markieren, die dann dauerhaft auf der Karte für uns ebenfalls markiert sind, ähnlich wie die Funktürme aus den Ubisoft-Titeln. Aber das war es dann auch schon wieder mit der Abwechslung. Denn auch wenn die ersten Stunden recht spaßig sind, macht man letztendlich immer dasselbe. Nach knapp zwei Spielstunden hat man im Grunde das komplette Gameplay gesehen und wiederholt dies einfach nur. Camps auslöschen, Aussichtspunkte besetzten und mit dem Heißluftballon die nächsten Ziele markieren. Da helfen selbst die im Land verteilten Wettrennen nicht mehr viel. Diese sind zwar ganz spaßig, eine richtige Innovation sind diese aber nicht. Es lohnt sich aber auch wirklich jedes Ziel einmal abzufahren, denn überall könnte Schrott herumliegen. Viele mögen nun meinen, Schrott braucht kein Mensch, Max braucht es, denn Schrott ist die Währung im Spiel. Somit können wir unseren Magnum Opus ordentlich aufbohren und ihn mit neuen Fähigkeiten verbessern. Bereits am Anfang bekommen wir ein wichtiges Gadget ans Fahrzeug angebaut: die Harpune. Mit der können wir die gegnerischen Fahrzeuge schnell und einfach zerstören oder auch Gegner durch die Gegend schleifen, Scharfschützentürme und Tore der Camps umreißen. Kommt einem ebenfalls bekannt vor.

Die Camps sind immer sehr gut bewacht, weshalb man nicht direkt drauf zu stürmen kann.

Die Camps sind immer sehr gut bewacht, weshalb man nicht direkt drauf zu stürmen kann.

 

Ein ehrgeiziger Gehilfe

Die Steuerung ist dabei recht einfach gewählt. Entweder wir rammen die gegnerischen Fahrzeuge von der Seite an oder benutzen eines unserer wichtigen Gadgets am Fahrzeug. Anfangs mag dies vielleicht etwas schwierig zu steuern sein, ein paar Spielstunden später und nicht nur unser Opus ist ein Kampfjet auf vier Rädern geworden, sondern auch die Steuerung geht einfacher von der Hand. Mit dem Schnellen wechseln zwischen der Harpune, unserer Shotgun oder dem Flammenwerfer können gezielt schnell alle Gegner und Camps vernichtet werden. Klar, auch unsere Karre kann man ein wenig Schaden davon tragen, was für unseren stetigen Begleiter Chumbucket kein Problem ist. Dieser repariert nämlich unser Fahrzeug, wenn wir einfach aussteigen. Dies macht er entweder kostenlos, was dann je nach Schaden ein wenig Zeit in Anspruch nimmt oder auch schnell, was zum Teil enorm teuer werden kann. Aber Vorsicht: zu Fuß auf dem Sand herumspazieren und auf die nächste Sonnenfinsternis warten, wäre nicht so ein großer Vorteil. Schließlich könnten schnell mal ein paar ungebetene Gäste vorbei fahren, die uns dann natürlich gleich über den Haufen fahren möchten. Generell ist die Gesundheit von Max nicht die beste, weshalb man auch immer seinen kleinen Wasserbehälter aufgefüllt haben sollte. Dies kann man allerdings nur an bestimmten Quellen, schließlich ist es ein Ödland, wo Wasser nicht mehr eine so große Rolle spielt.

Um sein Leben zu regenerieren, muss man an bestimmten Punkten seinen Wasserbehälter auffüllen.

Um sein Leben zu regenerieren, muss man an bestimmten Punkten seinen Wasserbehälter auffüllen.

 

Max ist der neue Klitschko

Sollten wir dann doch mal auf eine Horde wildgewordener Gegner treffen, kommen wir uns vor, als wären wir in einem Madman-Spiel. Denn das Kampfsystem hat viele Ähnlichkeiten, wie das aus den Batman-Spielen. Klar, man kann einfach die ganze Zeit auf die Gegner einhauen, dann ist man allerdings ebenfalls schnell in der Hölle. Den richtigen Moment abwarten, den Konter ausführen und dann mit aufgeladener Wut den Gegner wortwörtlich zerstören. Denn wenn wir im richtigen Moment Kontern und danach auf die Gegner einprügeln, starten wir eine Kombo, die uns dann in den Wutmodus bringt. Danach sind wir noch stärker und die Gegner gefühlt schwächer. Auch bestimmte Finishing-Moves sind je nach Level verfügbar. Denn Max bietet ein umfangreiches Fähigkeiten- und Upgradsystem. Je nach Level bekommen wir neue Fähigkeiten, die wir dann im Kampf einsetzen können. Die Kampfschreier in den Camps machen den Fight noch etwas aufregender, denn diese versuchen weitere Gegner heranzurufen, um uns zu töten. Aber es gibt auch ein paar Bossgegner, die sich allerdings immer wiederholen und nach dem gleichen Schema ablaufen. Hier wäre ein wenig mehr Abwechslung gut gewesen.

Erst kontern, dann zuschlagen... erinnert etwas an Batman.

Erst kontern, dann zuschlagen… erinnert etwas an Batman.

 

Was ist denn mit dem Ödland los?

Mad Max läuft auf der PlayStation 4 in scharfen 1080p bei 30 FPS. Über die gesamte Spielzeit gab es keinerlei Probleme diese auch vollständig zu halten. Das Spiel sieht wirklich toll aus. Besonders gelungen ist der dynamische Tag- und Nachtwechsel, wobei die Sonne und deren Lichtstrahlen sehr zur Geltung kommen. Allerdings ist die Optik auch etwas zu einfach und öde geraten … schließlich sind wir auch im Ödland. Die Texturen innerhalb der Camps können dabei sogar etwas hässlich aussehen. Richtige Abwechslung suchen wir auch im Lande selbst leider vergebens. Die verschiedenen Camps und Objekte im Sand machen zwar einiges her, auch die Weitsicht ist echt sehr schick, trotzdem fehlt das gewisse Etwas. Gäbe es nur mehr Zeltlager oder kleine Verstecke, wo wir vielleicht sogar ein paar neue Charaktere mit Aufgaben und Quests finden würden, würde uns das Spiel auch vom Gameplay her eine Menge Abwechslung bieten. Ab und an gibt es mal einen Ödland-Bewohner, der uns Informationen gibt, ausschlaggebend ist dieser aber nicht.

Am Boden hat man wohl ein wenig mit Texturen gespart.

Am Boden hat man wohl ein wenig mit Texturen gespart.

 

Fazit:

Mensch, da hätten wir fast vergessen, dass man zum Fahren des Magnum Opus Sprit braucht und dies in der ganzen Welt verteilt ist… leider kann dieses Feature nicht wirklich überzeugen, denn es ist schließlich der einzige Überlebenspart im Spiel. Mad Max kann im Gesamtpaket zwar überzeugen, weiß aber durch die nicht vorhandene Abwechslung und der öden Landschaft doch ein paar Negativpunkte aufzuweisen. Die Geschichte ist zu einfach und bietet keinerlei Highlights oder etwa WOW-Momente. Einzig das Fahrzeug und Max selbst machen das Spiel auch für Nichtkenner der Filme zu einem Erlebnis. Wer gerade mal die Nase voll von Open-World-Spielen hat, der sollte die Finger hiervon lassen. Allen anderen und besonders allen Max-Fans können hier gerne mal einen Blick riskieren.

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