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Just Cause 3 – Test zu Rico Rodriguez´s Comeback

Im März 2010 ging es für mich in den Media Markt den zweiten Teil der Just Cause-Reihe kaufen. Da ich den ersten Teil außer Acht gelassen habe, war es für mich eine Freude, mit Rico Rodriguez durch die Lüfte zu fliegen und ordentlich für Chaos zu sorgen. Mittlerweile sind fünf Jahre vergangen, die PlayStation 3 steht eingestaubt im Regal und die PlayStation 4 beschert mir schöne Zeiten mit schönen neuen Spielen. Deshalb kam es gerade recht, dass Square Enix den dritten Teil der Reihe pünktlich zum Weihnachtsgeschäft in die Läden stellt. Ich als Fan des zweiten Teils habe mich in meinen neuen Wingsuit geworfen und bin auf die Insel Medici gereist, um mal wieder für Ordnung zu sorgen. Wie es mir gefallen hat? Das lest ihr nun in unserem Test.

 

Arnie Rico Ravioli Rodriguez is back!

Ein neuer Schauplatz, eine alte Einmannarmee und ein Diktator, der nicht mehr lange die Macht über Medici haben wird. Denn unser Charakter Rico Rodriguez haut mal wieder ordentlich auf die Kacke und zerstört alles, was bei drei nicht auf den Bäumen ist… oder sagen wir mal eher geflohen ist. Die Handlung ist ähnlich nah an Teil zwei angesiedelt, spielt aber auf einem anderen Schauplatz. Medici ist eine Mittelmeerinsel, die unter der brutalen Herrschaft des Diktators General Di Ravello (nicht Ravioli) geführt wird. Die dort lebenden Menschen sind eingeschüchtert und haben Angst vor den Söldnern in den Städten. Grund genug für Rico die Städte eigenhändig mit allen möglichen Waffen wieder in die Hände der Rebellen zu bringen. Die Nebencharaktere sind dabei eher nebensächlich und bringen uns eigentlich nur Hinweise und Aufgaben, die uns immer weiter in das Innere der Insel bringen. Rebellenanführer Mario sagt zudem, egal was wir zerstören, wir bauen es wieder auf. Na gut, dann versucht mal die über hundert verschiedenen Städte und Militärposten nach euren Wünschen aufzubauen. Auf der ganzen Insel gibt es eine Menge an Aufgaben und Möglichkeiten der Zerstörung. Das Herzstück ist die Übernahme der einzelnen Städte. Hier hat sich im Vergleich zum Vorgänger spielerisch nichts geändert. Wir müssen beispielsweise Tanks, Stromgeneratoren, Antennentürme, Propagandaplakate, Satelliten, Gefängnisse, Staturen des Diktators, Lautsprechertürme oder Wassertanks zerstören. Leicht zu erkennen sind diese an der roten Gefahrenumrandung und auf der Karte im Hauptmenü. An der linken Seite des Bildschirmes gibt es nun nicht mehr nur eine einfache Prozentanzeige der Zerstörung, sondern verschiedene Icons, die anzeigen, was noch zerstört werden muss. Dies erleichtert die Suche nach den übrigen Objekten. Sobald wir alles zerstört haben und die Rebellen erfolgreich in der Polizeistation oder dem Gefängnis hocken, gehört uns die Stadt und es werden einige Nebenaufgaben freigeschaltet. Als weitere Belohnung gibt es neue Fahrzeuge oder Waffen, welche man per Rebellenabwurf direkt vor die eigene Nase liefern lassen kann. Dies kennen wir bereits aus dem Vorgänger unter dem Namen Schwarzmarktlieferung. Dieses Mal gibt es allerdings kein Geld, sondern Abwurfmarken, die wir nach und nach sammeln und für eine Lieferung einsetzen können. Zudem ist eine Stadt mit einer Garage ausgestattet und eine Schnellreisefunktion ist oftmals möglich, schließlich ist Medici ziemlich riesig …

Rico nimmt jede Stadt auseinander, die voller Soldaten ist.

Rico nimmt jede Stadt auseinander, die voller Soldaten ist.

 

Zahnräder sind unsere Rettung

Neben der ganzen Zerstörung warten noch verschiedene Rennevents darauf, gemeistert zu werden. Hier gilt es entweder per Auto, Helikopter, Jet, Fallschirm oder Wingsuit verschiedene Checkpoints in kurzer Zeit zu erreichen. Je schneller wir sind, desto mehr Zahnräder erhalten wir für die Aufgabe. Diese können wir dann für verschiedene Mods im Hauptmenü einlösen, um Rico stärkere Items zu verschaffen. Aber auch verschiedene Zerstörungsevents warten darauf gespielt zu werden, um dann ebenfalls Zahnräder freizuschalten. So müssen wir möglichst viele Punkte in Form von Kombos hinlegen, in dem wir eine Militärstation nochmals mit einem Kampfhubschrauber zerstören. Und auch hier zählt: je mehr Punkte wir erreichen, je mehr Zahnräder stehen uns nach dem Event zur Verfügung, um weitere Mods für Rico freizuschalten. Durch die ganzen Nebenbeschäftigungen nimmt das Spiel enorm an Abwechslung zu, auch wenn das Spielprinzip noch immer dasselbe bleibt: Chaos anrichten! So entsteht trotz der vielen Aufträge nach einiger Zeit das Gefühl, man kämpft sich zwar von Stadt zu Stadt, erlebt aber immer dasselbe Schema. Deshalb sollte man sich auch nicht nur auf diese Missionen beschränken. Denn die Hauptmissionen bringen uns immer wieder neue Möglichkeiten, gegen die großen Militärbasen vorzugehen.  So schalten wir erst durch bestimmte Storymissionen Möglichkeiten frei, Luftschläge oder EMPs der Gegner zu deaktivieren. Haben wir diese Fähigkeiten im späteren Spielverlauf nicht, brauchen wir uns gar nicht mehr daran zu versuchen eine Stadt oder Basis einzunehmen. Doch so richtig viel Spaß machen diese Aufgaben nicht. Denn neben den fast schon peinlichen Zwischensequenzen auf Need for Speed-Niveau ist eine wirkliche Atmosphäre gar nicht vorhanden. Davon mal abgesehen ist die Geschichte, welche erzählt wird, auch nicht spannend oder mitreißend. Dies mag für den Just Cause Fan kein Beinbruch darstellen, abgerundet hätten die Avalanche Studios das Spiel dadurch trotzdem. Dazu kommt noch, dass man das Gameplay auch in den Nebenaufgaben oder im Zerstören von Städten ebenfalls erlebt.

Dank der Nebenmissionen schalten wir immer wieder neue Mods frei, die neue Gegenstände und Fähigkeiten bieten.

Dank der Nebenmissionen schalten wir immer wieder neue Mods frei, die neue Gegenstände und Fähigkeiten bieten.

 

Enterhaken ab dafür

Auf einen Multiplayer hat man leider auch bei Just Cause 3 verzichtet und das obwohl die PC-Version via Steam-Workshop eine eigene Multiplayer-Mod bekam. Immerhin gibt es Rang- und Rekordlisten, die man mit Freunden teilen kann. So ist es beispielsweise möglich zu sehen, wie gut der PSN-Nachbar in der bestimmten Situation gewesen ist. Durch einen Bug ist es uns beispielsweise gelungen, dass wir mit einem Boot über 200 Meter am Stück an Land gefahren sind. Damit waren wir um Längen Platz 1 der Rangliste. Aber keine Angst, das Spiel lässt sich problemlos offline und ohne den ganzen Schnack spielen. Die Steuerung ist im Allgemeinen recht einfach gehalten und so lassen sich Rico und seine Gadgets recht schön steuern. Das wichtige Utensil ist dabei der Enterhaken, welcher nun ein Upgrade erhalten hat. So ist es möglich, verschiedene Gegenstände per Knopfdruck zu verbinden. Im Verlaufe des Spieles kann man so bis zu sechs verschiedene Dinge verbinden und ordentlich Action in die Städte bringen. Als Beispiel: Wir verbinden ein explodierendes Fass mit einem Treibstofftank und lassen es dann durch das Heranziehen dann explodieren. Zwar können wir uns ab und an mit unserem Enterhaken auch mal verhaken, richtige Probleme gab es in unserem Test allerdings nicht. Einzig die Möglichkeit auf Dinge oder Häuserdächer zu springen fehlte im Spiel. Etwas nervig, vor allem, wenn man sich von Gegnern schnell mal verziehen möchte, bevor es ungemütlich wird. Die Fahrzeuge lassen sich allesamt recht einfach steuern, wenn auch recht arcadelastig.

Treibstofftanks wollen mit Hilfe des Hakens zerstört werden.

Treibstofftanks wollen mit Hilfe des Hakens zerstört werden.

 

Chaos auch in der Performance

Die deutsche Synchronisierung ist eher für die Katz, auch wenn so mancher Star sich hinter den Stimmen verbirgt. Mit Moritz Bleibtreu und Gronkh hat man sich zwar zwei ordentliche Leute ins Boot geholt, die reißen das Ruder allerdings auch nicht um. Richtig schön hingegen ist die Weitsicht, die bereits im zweiten Teil für Staunen sorgte. Aber auch die tollen Lichteffekte und Explosionen sind extrem lebendig und wirken auf einem großen Flatscreen richtig bombastisch. Zudem sind die Landschaften wirklich schick gestaltet. Aber: Die Welt ist nicht unbedingt voller Menschenmassen und auch die Städte sehen vom Stil her immer alle gleich aus. Dem Just Cause Fan ist dies aber egal, schließlich geht es um Chaos Chaos Chaos. Und es wäre doch alles so schön gewesen, gäbe es da nicht die ewig langen Ladezeiten und Performanceprobleme. In manchen Momenten war der Kaffee schneller durch, als das Hauptmenü von Just Cause 3 auf der PlayStation 4 geladen. Schon bei der nächsten Mission angekommen, kann man sich auch mal eben das Abendessen kochen. Ein guter Tipp für alle Gamer, die noch kochen lernen wollen: kauft euch Just Cause 3 und kocht einfach, während es anfängt zu laden. Innerhalb von mehreren Wochen seid ihr dann etwa genauso bekannt wie Tim Mälzer oder Steffen Henssler. Selbst bei einem Tod oder beim Neustart einer Nebenmission braucht das Spiel mehr als 30 Sekunden, bis es fertig geladen ist. Und eine Nebenmission dauert keine zehn Minuten, sondern beschränkt sich im höchsten Fall auf drei bis vier. Dazu kommen leichte Framerateinbrüche und Freezes bei Explosionen. So richtig daran gearbeitet wird aber auch nicht, denn seit dem Release erschien bislang kein erneuter Patch, der diese Probleme etwas eingrenzte. Schade!

Die Weitsicht ist enorm, was sich positiv auf die Optik auswirkt.

Die Weitsicht ist enorm, was sich positiv auf die Optik auswirkt.

 

Fazit:

Ich als Just Cause Fan wurde mit dem dritten Teil nicht enttäuscht. Es macht mir eine Menge Spaß durch die Luft zu fliegen und von oben herab die diktatorischen Städte wieder unter die Herrschaft von den Rebellen zu bringen. Trotzdem stören mich die extrem langen Ladezeiten ungemein und auch die nicht so tolle Geschichte rund um Medici lässt mich einfach kalt. Wer auf ordentliche Action und Zerstörung steht, der kommt um Just Cause 3 ebenfalls nicht drum herum. Wer einen guten Ersatz für Grand Theft Auto V sucht, der wird wahrscheinlich enttäuscht. Denn auch die Nebenmissionen beziehen sich immer wieder auf das Zerstören von Objekten oder bestimmten Gegenden. Für mich hat Rico wieder ordentliche Leistung gezeigt, wenn auch nicht komplett ohne Schwächen.

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