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Handball 17 – Test zum misslungenem Handball Ableger

Zu nahezu jeder Sportart gibt es auch ein passendes Videospiel. Beim Fußball gibt es die etablierten PES und FIFA Reihen. Wer auf Basketball steht, greift zu den NBA 2K Spielen und Eishockey Enthusiasten greifen zu EA’s NHL Reihe. Seit einigen Jahren gibt es auch für die Handball Fans das passende Spiel. Publisher Big Ben schickt seit geraumer Zeit die Handball Reihe auf den Markt. Im letzten Jahr konnte Handball 16 nicht gerade überzeugen. Nun ist der Nachfolger Handball 17 erschienen. Ob das Spiel die zahlreichen Kritikpunkte verbessert hat oder weiterhin vor sich hin dümpelt, erfahrt ihr in unserem Test zu Handball 17.

 

Rhein Neckar Löwen, Deutscher Meister 2015/16

In Deutschland ist Handball weiterhin neben Fußball eine der beliebtesten Sportarten. Kaum verwunderlich, dass das Handball-Land der Kernmarkt für Publisher Big Ben ist. Im Vergleich zum eher missratenen Vorgänger sind die Neuerungen recht überschaubar. Weiterhin gibt es bei den Modi eine überschaubare Auswahl. Im schnellen Spiel kann man für eine Partie gegen die KI oder gegen einen Bekannten antreten. Des Weiteren gibt es auch den obligatorischen Karrieremodus. In diesem kann man seinen eigenen Spieler kreieren und einer Mannschaft zuweisen. Immerhin sind in Handball 17 rund 82 lizenzierte Mannschaften aus ganz Europa, samt Originalnamen, Trikots und Wappen vertreten. Die Spielererstellung ist dabei auf das Nötigste reduziert. Bei der Erstellung des eigenen Spielers kann man lediglich aus einer Handvoll verschiedener Vorgaben, ein passendes Auswählen. In den Spielen spielt man allerdings nicht den eigenen Spieler, sondern die komplette Mannschaft. In dieser ist dann der eigene Spieler lediglich ein Mitspieler im Team. Anders als noch im Vorgänger, kann man nun vor dem Spiel die Aufstellung bestimmen, und während des Spiels Änderungen an der Aufstellung vornehmen. Am Anfang der Karriere muss man sich bei einem eher unterklassigen Verein registrieren. Wie bereits im Vorgänger erhält man für erfolgreich absolvierte Spiele Karrierepunkte. Mit denen lassen sich die verschiedenen Attribute des Spielers stetig verbessern. So wird der Spieler kontinuierlich besser und ist für bessere Vereine interessanter. Schade ist, dass man in der Karriere keinerlei Infos und Statistiken über das Team und der Spieler erfährt. Auf welchen Platz bin ich in der Torjägerliste oder wie viele Paraden hat mein Torwart gemacht? Lassen sich so nicht beantworten. Dieses Element sollte in keinem Sportspiel mit Karriere fehlen. Da man so keinerlei Vergleiche mit anderen Sportlern auf seiner Position ziehen kann und so nicht erfährt, wie gut man in der Saison gespielt hat. Gerade im Vergleich mit FIFA, der einen ähnlichen Modus mit Be a Pro Modus besitzt, wirkt dieser recht spartanisch. Ähnlich sieht es auch mit dem Saisonmodus aus. In diesem übernimmt man die Kontrolle eines Vereins und spielt mit dem Team eine komplette Saison. Bei der Auswahl stehen einem eine Vielzahl an offiziellen lizenzierten Ligen und Vereine zur Auswahl. Doch die Unterschiede zum Karrieremodus sind arg überschaubar. Da man auch hier nur eine Vielzahl an Spielen absolviert und sonst wenig machen kann. Lediglich die Anfangsaufstellung und Wechsel innerhalb des Spiels kann man vornehmen, mehr nicht. Bis auf die Tabelle kann man auch keine nennenswerten Statistiken aufrufen, was ebenfalls den Spielspaß hemmt. Daher spielen sich sowohl der Karrieremodus als auch der Seasonmodus beinahe gleich. Nur übernimmt man in einem der Modi, einen eigenen Spieler und im anderen einen Verein. Was dem Spiel erheblich fehlt, ist ein Tutorialmodus, bei dem man die Steuerung und andere Facetten des Spiels erklärt bekommt. So bleibt einem Nichts anderes übrig als etliche Spiele zu bestreiten und darauf zu hoffen, dass man irgendwann die Unterschiede zwischen den verschiedenen Wurf- und Verteidigungstechniken erlernt.  Auch das Strafensystem bleibt als jemand der mit dem Regelwerk des Handballes nicht viel am Hut, recht unverständlich. Denn ab und zu fragt man sich, warum gibt es hier eine Zeitstrafe und kurz danach später einen 7 Meter Wurf. So ist der Einstieg für Neulinge mit dem fehlenden Tutorial recht schwer. Da hilft es auch Nichts, wenn man die Schwierigkeitsstufe auf leicht stellen kann. Großer Pluspunkt von Handball 17 sind die zahlreichen Lizenzen. Gerade Handballfans können sich über die zahlreichen europäischen Liegen wie Bundesliga, 2. Bundesliga, LNH und Liga Asoba Ligen freuen. Mit dabei sind die wichtigsten und bekanntesten Ligen und Vereine aus Europa. Schade ist, dass es keine Nationalmannschaften ins Spiel geschafft haben. Denn so hätte man noch die Europameisterschaft oder Weltmeisterschaft nachspielen können.

Das Spielfeld sieht größtenteils immer gleich aus.

Das Spielfeld sieht größtenteils immer gleich aus.

 

SC Magdeburg, DHB Sieger 2015

Im Vergleich zum Vorgänger hat sich im Bezug auf das Gameplay und die Technik nicht viel verbessert. Eher im Gegenteil, vielmehr macht die Reihe hier mehr Rückschritte als Fortschritte. Bekanntlich ist das Ziel, mehr Tore als das gegnerische Team zu erzielen. Um dies zu ermöglichen, stehen einem mehrere Angriffsmöglichkeiten zur Auswahl. Je nach Situation kann man drei verschiedenen Wurfarten für einen Torabschluss werfen und so mehrere Wurfvariationen tätigen. Zudem kann man auf Knopfdruck noch Sprinten und sich so schnell durch die gegnerischen Abwehrreihen gelangen oder dann auf einen frei stehenden Mitspieler passen. Wirft man auf das Tor, verlangsamt sich kurz das Zeitgeschehen und man kann die Ecke, in der man werfen möchte, gezielt auswählen. Ähnlich sieht es in der Verteidigung aus. In dieser hat man auch eine Vielzahl an Möglichkeiten, um einen gegnerischen Angriff zu verhindern. So kann man einen gegnerischen Spieler blocken, versuchen den Ball abzufangen oder gar zu foulen. Allerdings wird, wie oben bereits beschrieben, keinerlei Hilfestellung gegeben die erklärt, wann welche Aktion am sinnvollsten wäre. Doch nicht nur hier sind Kritikpunkte zu finden. Auch die seitens des Publishers versprochenen Verbesserungen an der KI sind kaum spürbar. Gerade die Torhüter sind des Öfteren ein Ärgernis. Nicht selten fliegen sie am Ball vorbei oder treten ihn beim Herauslaufen gar selbst hinein. Auch die Steuerung der Spieler ist verbesserungswürdig. Denn eine präzise Kontrolle wie aus anderen Sportspielen hat man nicht. Stets steuert es sich schwammig und fummelig.

Bei der Spielererstellung kann man das Aussehen leicht verändern.

Bei der Spielererstellung kann man das Aussehen leicht verändern.

 

FC Barcelona, Champions Leauge Sieger 2015

Große Verbesserungen an den Spielmodi und dem Gameplay sind kaum vorhanden. Bei der Technik des Spiels sieht es ähnlich aus. Die Animationen, die zwar anfangs noch befriedigend aussehen, wiederholen sich stetig. Zumal die Animationen zu keinem Zeitpunkt dynamisch oder realistisch wirken. Denn egal, in welcher Situation man zum Beispiel zu einem Mitspieler passt. Ob man nun frei oder komplett umzingelt ist, stets wird dieselbe Passanimation abgespielt. Auch in Sachen Präsentation spielt Handball 17 nicht ansatzweise in der Liga, wie andere Sportspiele. Zwar gibt es Wiederholungen bei Toren, aber nur kurz danach. Vor der Halbzeit oder nach dem Spiel gibt es keine Szenen oder Höhepunkte, die nochmals gezeigt werden. Auch in der Arena wird keinerlei Atmosphäre erzeugt. Fans, die singen oder ihr Team bei einer drohenden Niederlage anfeuern, Fehlanzeige. Die Spiele werden von einem Kommentatorenduo kommentiert. Anfangs wirken die beiden auch noch recht unterhaltsam. Doch nach ein paar Partien merkt man, wie sie immer dieselben Sprüche von sich geben. Die nicht mal immer zu dem Geschehenen passen. Grafisch präsentiert sich das Spiel ebenfalls recht altbacken. Matschige Texturen, Zuschauer die wie Klone aussehen und vieles mehr. Auch die Spielermodelle sehen alles andere als modern aus und sehen nicht im Ansatz, wie deren reale Vorbilder aus. Da gibt es Sportspiele auf der Playstation 3 und Xbox 360 die besser aussehen.

Kommt es zu einem Strafstoß, dann muss man nur noch den Torwart überwinden.

Kommt es zu einem Strafstoß, dann muss man nur noch den Torwart überwinden.

 

Fazit

Nachdem im letzten Jahr Handball 16 einen eher im negativen Sinne bleibenden Eindruck hinterlassen hat. War die Erwartungshaltung an den diesjährigen Ableger schon relativ niedrig angesiedelt. Doch selbst diese Erwartungen waren noch zu hoch. Denn im Vergleich zum Vorgänger nennenswerte Neuerungen sind kaum vorhanden. An den Modi hat sich beinahe gar nichts getan. Man spielt immer noch ein Vereinsteam von Spiel zu Spiel und mehr nicht. Ärgerlich ist auch, dass man immer noch keinerlei Statistiken abrufen kann und seine Spieler mit anderen Spielern aus anderen Teams vergleichen kann. Auch aus technischer Sicht hat sich ebenfalls kaum etwas nennenswert verbessert. Sportspiele, die im jährlichen Rhythmus entstehen, haben ja den Ruf immer dasselbe Spiel, nur mit aktuellen Kadern zu sein. Bei einem Großteil stimmt dies zwar nicht, im Bezug auf Handball 17 kann man dies nicht behaupten. Daher kann ich Handball 17, welches zum Vollpreis angeboten wird, nicht empfehlen. Wer Handballfan ist und ein passendes Spiel sucht, greift lieber zum Vorgänger.

 

redaktionsbox-kevin-2

1 Kommentar

  1. Halo Kevin,
    mein Name ist Romeo Stoica, ich bin erfahrener Handballtrainer und suche nach grafische Möglichkeiten bezüglich Entwicklung einer App mit dem man Traningspläne schnell und klarer für junge Trainer aber auch für Spieler. Kannst du bitte mich drauf hinweisen wo könnte ich mich anwenden um geeignete Softwearspezialisten zu finden für mein Projekt. Schreib mir bitte zurück ob du irgendwelche hilfreiche Ideen dazu hättest.

    MfG Romeo

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