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Fable Fortune – Test zum Trading Card Game im legendären Fantasy Universum

Fable schrieb seinerzeit Videospielgeschichte. Durch das für damalige Verhältnisse recht innovative Entscheidungssystem erlangte das Rollenspiel schnell sehr viel Zuspruch. Der Xbox-Exklusivtitel bescherte Microsoft einen starken Absatz ihres Erstlingswerks im Konsolensegment. Doch leider konnten sich die Nachfolger, trotz durchweg sehr guten Bewertungen, nicht mehr ganz durchsetzen. Zu stark war mittlerweile die Konkurrenz. Seit dem dritten Teil ist es recht still um das Franchise geworden. Fable 4 streift lediglich als Gerücht durchs Netz. Höchste Zeit, wieder auf die Rollenspielreihe aufmerksam zu machen. Und das gleich mit einem Sammelkartenspiel. Ob der Ableger in den Gefilden von Magic – The Gathering, Hearthstone und Co. was drauf hat, erfahrt ihr in diesem Test.

 

Die ganze Welt von Fable in einem Kartenspiel

Fable Fortune enthält fast alle Charaktere des Fable-Universums. Sei es als wählbarer Held, spielbare Karte oder sogar als Gegner. Dabei greift es auf klassische Kartenmechaniken zurück, wie zum Beispiel die Staffelung der Seltenheit bei den einzelnen Karten. Auch hier wird farblich unterschieden. Weiße Symbole deuten auf Basiskarten hin, graue stehen für normale Karten, blaue sind selten, und so weiter. Anfangs wählt man sich aus sechs verschiedenen Klassen eine passende aus. Zur Auswahl stehen Alchemist, Shapeshifter, Gravedigger, Knight, Merchant und Prophet. Jeder dieser Klassen verfügt über unterschiedliche Fähigkeiten und hat Zugriff auf klassenspezifische Karten. Die Decks bestehen aus 31 Karten und jede Karte darf maximal zwei Mal enthalten sein. Eine davon ist die sogenannte Trophy Card. Diese ist von Anfang an auf der Hand und kostet kein Gold. Allerdings ist sie auch nicht allzu mächtig, gibt dem Ganzen jedoch noch einen kleinen, taktischen Zweig. Diese kann zum Beispiel ein wütendes Huhn mit Eile oder ein geworfener Stiefel sein, welcher zwei Schaden verursacht. Vor Beginn der Partie kann man sich noch eine von drei Quests aussuchen, welche nach Abschließen eine neue Karte auf eure Hand bringen. Das kann zum Beispiel die Beschwörung von drei Dienern sein, welche mehr Angriff- als Verteidigungspunkte haben oder die Ausgaben von Betrag X Gold für Karten. Nach den Partien bekommt unser Held auch Erfahrungspunkte und steigt dadurch in der Stufe auf.

Die verschiedenen Helden verfügen alle über verschiedene Fähigkeiten, sowie klassenspezifische Karten

 

Gut oder böse? Deine Entscheidung!

Ein wichtiger Punkt des Spiels hebt es ein wenig aus der Masse hervor. Die Besonderheit bei Fable Fortune ist die Wahl zwischen Gut und Böse. Immerhin ist das eines der Aushängeschilder der Fantasyreihe. Diese Spielmechanik zieht sich durch das ganze Spiel und beeinflusst neben der Heldenfähigkeit auch so manche Karte. In bestimmten Abständen hat man die Möglichkeit, sich für eine Seite zu entscheiden. Dies ändert dann die Heldenfähigkeit und macht sie etwas stärker. Das kann bis zu drei Mal in einer Partie erfolgen, wobei die Auswirkungen immer stärker werden, wenn man sich weiterhin für eine bestimmte Seite entscheidet. Auch einige Karten sind von dieser Auswahl betroffen. Diese Fähigkeit wird als Morality, zu Deutsch: Moral bezeichnet. Diese können aber auch stärker werden, wenn man sich nur für eine Seite entscheidet. Das eröffnet wiederum die Möglichkeit, neue Combos auszuprobieren. Auch das Erscheinungsbild unseres Helden ändert sich mit der Wahl zwischen Gut und Böse. Die richtige Wahl kann des Öfteren auch spielentscheidend sein und so manche Partie noch drehen.  Diese Mechanik ist den Entwicklern durchaus gut gelungen und lädt auch öfters mal zum Experimentieren ein. Jedoch bedarf es auch einiges an Übung, um dieses Feature auch effektiv zu nutzen. Jedoch wer diese Funktion beherrscht, kann den Gegenspieler damit ganz schön in Bedrängnis bringen. Die entsprechenden Karten vorausgesetzt.

Die Wahl zwischen Gut und Böse hat auch Auswirkungen auf die ein oder andere Karte

 

Der Ablauf einer Partie

Wir beginnen mit sechs Handkarten inklusive Trophy Card und maximal 3 Goldmünzen, mit welchen wir unsere Karten bezahlen. Dann wählen wir eine von drei möglichen Quests aus. Diese Auswahl wiederholen wir, wenn wir die vorangegangene Quest erfüllt haben. Dadurch kommen wir an andere starke Karten heran, welche wir aber nur für die Partie benutzen können. Haben wir uns für eine Quest entschieden, beginnt die Partie auch schon. Die Spieler sind nacheinander an der Reihe. Wer anfängt, wird durch Zufall ermittelt. Jeder der Spieler beginnt mit 30 Lebenspunkten. Es gilt, die des Gegners auf null zu bringen und die eigenen bestmöglichst zu wahren. Dafür stehen uns neben den Karten auch zwei Fähigkeiten zur Verfügung. Für eine Goldmünze kann man eine beliebige Kreatur aus unseren Reihen als Blocker deklarieren. Das bedeutet im Klartext, dass der Gegenspieler erst einmal diese Kreatur aus dem Weg räumen muss, bevor er uns ans Leder kann. Diese Fähigkeit hält so lange an, bis wir unseren nächsten Zug starten. Des Weiteren hat jeder Held noch eine spezifische Heldenfähigkeit, die wir für zwei Goldmünzen nutzen können. Beide Fähigkeiten können nur ein Mal pro Zug genutzt werden. Unser Goldmünzenvorrat wird zu Beginn jeder Runde um eine Münze erhöht und wird dann auch wieder aufgefüllt. Unser Kartendeck besteht hauptsächlich aus zwei Kartenarten. Zum einen Kreaturen, welche auf dem Feld bleiben und, wie von Sammelkartenspielen bekannt, über Angriffs- und Verteidigungswerte verfügen. Zum anderen aus Zaubern. Diese können die verschiedensten Effekte hervorrufen. Heilen, stärken, verstärken oder aber auch Fähigkeiten unwirksam machen oder Schaden zufügen.

Die Partien sind recht kurzweilig und haben taktisch mitunter einiges zu bieten

Was sonst noch so dazu gehört

Fable Fortune bietet einiges an Spielmodi. Anfangs bekommt man in einem dreiteiligen Tutorial die Grundlagen näher gebracht. Dieses Tutorial ist gut gelungen, da es recht kurz und auch kurzweilig ist und die Grundmechaniken sehr gut erklärt. Später kann es auch immer wieder gestartet werden. Im Trainingsbereich kann man auf zwei Schwierigkeitsstufen trainieren. Das ist recht hilfreich, wenn man sein neues Deck oder neue Karten ausprobieren möchte. Außerdem hat man die Möglichkeit, die einzelnen Klassen in einer Art Storyline kennenzulernen. Dies kann man im Solobereich unter Heroic Events auswählen. Dort kann man sich bisher drei von sechs Klassen auswählen und in sechs Partien eine kleine Geschichte erleben. Nach jedem gewonnenen Match erhalten wir zur Belohnung Silber. Haben wir eine Storyline abgeschlossen, winkt uns außerdem noch eine Kartenpackung. Im Onlinebereich können wir klassisch gegen andere Spieler antreten. Dies funktioniert auch mit Leuten aus unserer Freundesliste. Dieser Modus ist in eine Season gestaffelt und hat nur eine begrenzte Laufzeit. Innerhalb dieser Season müssen wir uns in den Ligen hocharbeiten. Das geschieht natürlich mit gewonnenen Matches und bringt auch Belohnungen in Form von Silber oder sogar Kartenpackungen mit sich. Doch das Onlineerlebnis wird noch um einen Koop Modus erweitert. In diesem können wir mit einem anderen Mitspieler gegen die furchterregendsten Monster und Bösewichte des Fable-Universums antreten. Diese sind wie eine Art Boss anzusehen und es bedarf schon einiges an Strategie, um diese Schergen zu Fall zu bringen. Auch hier winken wieder diverse Belohnungen.

Das Hauptmenü ist schön gestaltet und alle wichtigen Punkte sind schnell zu erreichen

 

Das kenn’ ich doch schon von woanders?

Fable Fortune ist ein sogenanntes Free-to-Play-Sammelkartenspiel und, wie der Name schon sagt, kostenlos spielbar. Jedoch hat man auch die Möglichkeit, Kartenpackungen für Echtgeld zu erwerben. Das ist, zumindest am Anfang noch nicht nötig. Durch Daily Bounties, von denen wir maximal fünf gleichzeitig am Laufen haben, bekommen wir, je nach Umfang Silber und sogar Kartenpackungen. Für je 1000 Silbermünzen können wir uns im Shop  Kartenpackung mit fünf zufälligen Karten gönnen. Was wir an Karten doppelt haben oder einfach nicht mehr brauchen, können wir recyceln und erhalten dafür Tinte. Mit dieser Tinte können wir dann neue Karten herstellen. Wer im späteren Spielverlauf ganz oben mitspielen möchte, kommt aber wahrscheinlich nicht um den Kauf von Kartenpackungen rum. Und wenn es nur dafür dient, die Karten zu recyceln und aus der gewonnenen Tinte die fehlenden herzustellen. Viele Spielmechaniken werden einigen von euch sicherlich bekannt vorkommen. Manches wirkt regelrecht abgekupfert, wie zum Beispiel die Animation beim Öffnen einer neuen Kartenpackung. Danach schweben die fünf Karten verdeckt vor uns. Gehen wir mit dem Mauszeiger über eine dieser Karten, schimmert der Rand auch entsprechend der Seltenheit in verschiedenen Farben. Das ist auch bei Hearthstone so und leider nicht das Einzige, was auffällt. Der Echtgeld-Shop funktioniert nach demselben Prinzip wie bei Blizzards Kartenspiel und weißt auch dieselben Animationen auf. Hier wären einige optische Anpassungen angebracht. Doch was dem Spiel definitiv noch fehlt, ist eine Version für Mobilgeräte. Aktuell nur für PC und Xbox One ist die Plattformpalette recht überschaubar. Auch wenn das Crossplay sehr gut funktioniert. Aber mal abwarten, was da noch alles kommt. Fable Fortune hat durchaus das Zeug, um gegen die Konkurrenz anzutreten und brauch sich absolut nicht zu verstecken.

 

Positiv:

Crossplay zwischen PC und Xbox One funktioniert problemlos
stimmiges Fantasysetting
bietet mit der Zeit einiges an taktischem Tiefgang
sehr einsteigerfreundlich

Negativ:

einiges wirkt stark von anderen Spielen abgekupfert
keine deutsche Sprachausgabe
keine Portierung für Mobilgeräte
[testimonial_slider arrows=”false”][testimonial image_url=”69840″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Tobias Panten, Redakteur”]
“Ja es wirkt schon etwas abgekupfert. Jedoch ist der Ansatz schon mal gut, die Spielmechanik einfach zu lernen und das Setting von Fable passt richtig gut. Doch so richtig konkurrenzfähig ist Fable Fortune noch nicht. Dafür fehlen noch ein paar kleine Punkte. Das Spiel ist leider noch komplett in Englisch und läuft aktuell auch nur unter Windows und auf der Xbox One. Mit deutscher Sprachausgabe und weiteren Plattformen, wie zum Beispiel auf Mobilgeräten, wäre es aber definitiv ein würdiger Konkurrent für Hearthstone, Magic und Co. Würde mich freuen, wenn sich das Spiel noch in die eine oder andere Richtung entwickelt. Spaß macht es allemal.”
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Ab in die Sammlung?

Da es kostenlos Spielbar ist, sollten Leute mit einem Hang zu solchen Spielen ruhig mal rein schauen. Und wer Fable gemocht und noch nicht ganz aufgegeben hat, der kann sich die Zeit mit Fable Fortune auch schön vertreiben.

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