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Doom – Test zum Höllenritt auf dem Mars

Es wurde langsam aber auch Zeit! Nach über zehn Jahren dürfen wir erstmals erneut in die Rolle eines Doom-Marines schlüpfen und ordentlich Dämonen jagen. Nachdem Doom als Doom 4 bereits 2011 eingestampft wurde, begann die Entwicklung für die aktuellen Konsolen neu. Und auch wenn wir nicht sehr viel von der ursprünglichen Version wissen, so wie Doom letztendlich geworden ist, macht es höllisch Spaß. Warum? Lest es jetzt im Test.

 

Déjà-vu in der Hölle

An der eigentlichen Geschichte hat sich auch 20 Jahre später nichts geändert. Unserer namenloser Marine erwacht in einer von Forschern auf dem Mars errichteten Forschungsstation und muss das richten, was die Forscher mal wieder versaut haben. Die haben nämlich erneut an der Tür zur Hölle gespielt und Dämonen losgelassen. In der gesamten Kampagne erreichen uns immer wieder kleine Informationen zu dem Vorfall, die von Dr. Samuel Hayden, Dr. Olivia Pierce oder der KI Vega erzählt werden. Aber seien wir mal ehrlich, man könnte neben der ganzen Ballerei auch einfach nur die stimmige Rockmusik laufen lassen und auf die Monologe einen Haufen Dämonenreste geben. Denn selbst wenn man nicht zuhört, verpasst man keinen Blockbuster. Unser Marine spricht zudem kein Wort, schließlich ist seine Aufgabe klar geregelt. Man merkt bereits in den ersten Momenten, dass wir kein Anfänger in unserem Gebiet sind, sondern schon eine Menge Erfahrung mit Waffen haben. Dies wird auch im weiteren Spielverlauf ziemlich wichtig, denn Doom ist ein sehr schnelles Spiel, weshalb man keine langen Pausen zwischen den Viechern erwarten darf. Aber dies ist auch gut so, schließlich haben wir in den 90ern auch geballert, was das Zeug hält.

Bereits in den ersten Minuten gibt es ordentlich aufs Maul.

Bereits in den ersten Minuten gibt es ordentlich aufs Maul.

 

Arenen auf dem Mars

Ohne großes Intro-Gelaber geht es für uns direkt in die Hölle. Nebenbei erfährt unser Held auf einem Hologramm, was auf der Raumstation, wo wir aufwachen, wohl vorgefallen ist. Ihn selbst scheint dies aber herzlich wenig zu interessieren, weshalb das Tablet dran glauben muss und die Nachricht so schnell unterbrochen wird. Solche Momente gibt es im Spiel immer wieder. Doppelschrotflinte in die Hand und fertig ist das Gameplay – auch die Kettensäge darf natürlich nicht fehlen. Die Steuerung ist für die Schnelligkeit wirklich enorm gut geworden. In den schnellen Gefechten stellt diese keinerlei Probleme dar und besonders für Konsolenverhältnisse gibt es auch keinerlei Framerate-Einbrüche. Dies ist auch wichtig, denn Doom ist ein Fest der Explosionen. Dies wird auch schnell bei der Grafik klar. Denn neben den diversen Details auf dem Mars gibt es auch in Sachen Gegner und Waffen einiges zum Staunen. Dies liegt natürlich an der id-Tech-6-Engine. Als musikalische Untermalung wurde ein Metal-Album druntergelegt. Im Verlaufe des Spieles werden die Gegner immer größer und gefährlicher. Auf unserer Seite machen die Waffen aber genau dasselbe durch. Deshalb ist der Schwierigkeitsgrad durchgehend auf einer Stärke. Am Anfang stehen nur drei verschiedene Schwierigkeitsgrade zur Verfügung. Mit dem höchsten (Ultra-Brutal) ist nach dem Durchspielen aber noch nicht Schluss. Sobald das Spiel einmal beendet wurde, werden die beiden Schwierigkeitsgrade Albtraum und Ultra-Albtraum freigeschaltet. Diese sind dann auch nichts mehr für schwache Nerven. Besonders letzterer gibt voraus: Wer stirbt, fängt von vorne an, speichern gibts nicht! Grundsätzlich zählt immer: töte alle Dämonen und Gegner in deinem aktuellen Areal. Erst wenn alle Gegner tot sind, öffnet sich eine Tür und es geht in den nächsten Raum. Ein Arenaprinzip, welches aber Spaß macht. Und auch hier zählt die Schnelligkeit. Denn durch die vielen verschiedenen Gegnertypen und die gleichzeitige Masse wird es durchaus schwierig, wenn man immer nur auf einer Stelle klebt. Also immer in Bewegung bleiben, so können die vielen Gegner gerne auch mal ausgetrickst werden. Es erinnert sehr stark an die alten Doom-Zeiten zurück und macht deshalb auch heute noch so viel Spaß. Denn wer Doom kennt, der wird sich auch heute noch mit den Features identifizieren können. Neben der Shotgun und der bereits erwähnten Kettensäge darf man sich später auch noch auf Raketenschuhe, Portale und Sprungbretter freuen. Es ist also für jeden etwas dabei.

Auch so mancher Bossgegner möchte uns nicht haben.

Auch so mancher Bossgegner möchte uns nicht haben.

 

Gore,Gore, Gore und noch mehr Goooooreeeee

Ein Doom ohne Gore-Effekte ist kein richtiges Doom. Umso erfreulicher war die Meldung, dass Doom ungekürzt in Deutschland erscheinen wird. Neben dem bekannten Splatter und den Blutfontänen gibt es dieses Mal noch die Glory-Kills. Sobald unser Gegner mehrmals getroffen wurde, taumelt er über die Karte und wird blaugolden umhüllt. Dies ist das Zeichen für die Zerlegung. Hört sich hart an, ist es auch, denn jetzt reicht nur noch ein Nahkampfangriff und eine Kill-Animation zeigt sich auf unserem Bildschirm. Danach ist der Gegner in mehrere Teile zerlegt und wir können uns dem nächsten widmen. Jeder Gegner, der mit einem Glory-Kill getötet wird, schenkt uns zudem noch mehr Lebenspunkte und Munition aus. Außerdem sieht es auch noch sehr schick aus. Das von vielen im Vorwege kritisierte Ausbremsen der Action konnten wir durch die speziellen Kills nicht feststellen. Also keine Sorge, ein Nahkampfkill bremst eure Fähigkeiten nicht aus, denn es ist schließlich auch ein Teil der Spielmechanik und wurde deshalb auch perfekt in das Spiel integriert. Ebenfalls zur Spielmechanik gehören die vielen in der Welt verteilten neongrünen Rüstungen oder Gesundheits- und Munitionspäckchen. Diese schweben in der entsprechenden Farbe in der Luft und können jederzeit durch einfaches Drüberlaufen aufgenommen werden – wie in alten Zeiten, als der Duke noch der König der Shooter war. Und ja, diese Objekte wurden bewusst wie früher in die Maps gesetzt, damit man sie auch nicht übersieht. Eine modere Optik mit alten Spielereien, kann man sich also heute auch gerne noch geben. Dazu gehören aber auch noch diverse Sammelobjekte, wie kleine Marinepuppen, die obligatorischen Schlüsselkarten, Mega-Pakete für unsere Gesundheit und Munition, Runenprüfungen und so weiter. Beim Leveldesign hat man sich also richtig Mühe gegeben, nicht nur die alten Features einzubringen, sondern auch moderne Inhalte in das Spiel zu integrieren. Viele Objekte helfen uns dann auch beim Bosskampf. Diese sind nämlich gut fordernd und können so besser absolviert werden.

An Gore-Effekten hat id Software nicht gespart.

An Gore-Effekten hat id Software nicht gespart.

 

Der Multiplayer

Mitte der Neunziger hat id Software mit Doom neue Maßstäbe gesetzt. Heutzutage ist es gang und gäbe, dass ein Singleplayer-Titel auch einen Multiplayer-Modus erhält. In sechs unterschiedlichen Spielmodi geht ordentlich die Lutzi ab. Folgende Modi stehen zur Auswahl: Team-Deathmatch, Seelenernte, Freeze Tag, Clan Tag, Vorherrschaft und Kriegspfad. In jedem Modi treten zwei Teams gegeneinander an und müssen versuchen sich zu töten und bestimmte Ziele zu erreichen. Ein reines Deathmatch, wo jeder gegen jeden spielt, gibt es leider nicht. Einzig Freeze Tag und Kriegspfad bieten Abwechslung. In Freeze Tag tötet man nicht, sondern friert die Gegner ein. Die Teammitglieder können die gefrorenen Kollegen wieder auftauen, indem sie neben ihnen stehen. Ziel des Spieles ist es, alle Teammitglieder in Eiszapfen zu verwandeln. Kriegspfad ist ein Kontrollpunkt-Modi, indem eine festgelegte Bahn durch die Map fährt, die es einzunehmen gilt. Nur wer in Bewegung bleibt, kann hier gewinnen. Außerdem gibt es noch den SnapMap-Editor, in dem man leicht und einfach mit einem Editor in wenigen Klicks eine eigene Map erstellt. Diese ermöglichen neue Singeplayer-, Koop- und Multiplayer-Level, die man dann auch mit der Community teilen kann. Die besonders guten Level werden von id Software hervorgehoben und für die Spieler auf der Welt vorgestellt. Mit nur wenigen Handgriffen können so neue Maps erstellt, geteilt oder auch heruntergeladen werden. Um unsere Gegner auch erfolgreich aufs Korn zu nehmen, gibt es zehn verschiedene Waffen und Granaten. Den Großteil kennen wir dabei schon aus dem Singleplayer. Anders als noch bei ersten Doom liegen die Waffen allerdings nicht mehr in der Map herum, sondern müssen von uns vor jedem Spiel festgelegt. Dabei stehen uns immer zwei Hauptwaffen und eine Granate zur Verfügung. So können, wie bei Call of Duty oder Battlefield, verschiedene Slots angelegt werden, um im Spiel die individuellen Kombos zu haben. Diese sind nämlich lebenswichtig, um auf den neun meist stark verwinkelten Maps zu überleben. Denn die Spawns sollte man auswendig lernen, um die Gegner immer im Blick zu haben. Wie in der Singleplayer-Kampagne liegen auf den Maps Lebenspunkte und Rüstungen herum. Außerdem kann man sich dank eines Dämonen-Pick-ups auch in eines von vier krassen Monstern verwandeln. Für Spaß ist hier immer gesorgt, einzig die Langzeitmotivation hält sich in Grenzen. Denn nach ungefähr fünf Stunden hat man fast alles gesehen. Ob Doom lange unterhält, muss letztendlich natürlich jeder für sich entscheiden, einen wahren Kaufgrund stellt der Multiplayer aber nicht dar.

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Fazit:

Gott sei Dank sind wir aus der Hölle wieder entkommen und können unsere Meinung nun mit euch teilen. Auch wenn Doom einige Jahre gebraucht hat, um letztendlich auf den Markt zu kommen, das Comeback ist mehr als gelungen. id Software hat erstklassige Arbeit im Singleplayer geleistet. Die schnelle Action mit den Retro-Objekten und den vielen Sammeleien machen den neusten Teil zu einem der besten aus der Reihe. Doom 3 steht somit weiterhin an letzter Stelle. Auch der Multiplayer-Modus macht eine Menge Spaß, konnte uns aber nicht ewig unterhalten. Wer endlich mal wieder Dämonen killen oder einfach nur in Erinnerung schwelgen möchte, der kommt um Doom nicht drum herum.

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