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DiRT 4 – Test zu Codemasters vierten Ableger

Genau sechs Jahre mussten Fans der erfolgreichen Colin McRae Rally-Reihe warten, bis sie einen direkten Nachfolger der DiRT-Sparte bekamen. Mit DiRT Showdown und DiRT Rally erschienen zwischendurch zwei weitere Titel aus dem Franchise, welche Arcade und Simulation boten. Nun wurde es also Zeit mit DiRT 4 genau diese beiden Genres zu vermischen und ein Rennspiel zu bieten, welches für sämtliche Spieler zugeschnitten ist. Wir haben uns das neuste Werk von Codemasters einmal genauer angesehen und verraten euch, ob die neue Mischung auch wirklich funktioniert oder zu explosiv ist.

 

Die obligatorische Karriere mit dem gewissen Etwas

Natürlich gibt es in DiRT 4 erneut einen Karriere-Modus. Dieser ist gleichzeitig das Herzstück und bietet unzählige Events und Meisterschaften in Spanien, Australien, Michigan (USA), Wales und Schweden. Anfangs sind die Events noch recht einfach strukturiert und kommen mit wenigen Etappen daher. Zu Beginn ist zudem die Länge der Strecken mit drei Kilometern noch recht kurz, wird im Verlaufe der Karriere aber deutlich länger und anspruchsvoller. Insgesamt wird man um die 17 Stunden benötigen, um alle Rennen zu fahren. In den fünf weltweit verstreuten Ländern spielen die verschiedenen Vegetationen eine wichtige Rolle, schließlich liegt es u.a. an der Umgebung und dem Wetter, wie wir gewisse Fahrzeuge steuern können. Mal sind wir im Schnee unterwegs, das andere Mal rasen wir mit unserem Buggy durch die Wüste. Gewinnen wir ein Rennen, steigen wir gleichzeitig in unserem Ruf-Rang auf und schalten so weitere Herausforderungen und Fahrzeuge für die Karriere frei. Außerdem geht es natürlich darum von Klasse Rallye B und dem gewonnen Geld in die Rallye R-1 aufzusteigen und somit zum besten Fahrer der Welt gekürt zu werden. Der Umfang in DiRT 4 ist enorm. Mit über 50 verschiedenen Rallye- und Offroad-Fahrzeugen ist für jedermann das passende dabei. Der neue Modus “Your-Stage” ermöglicht es sogar, unendlich viele Strecken erstellen zu lassen. Mithilfe zweier Regler werden die Länge der Piste und die Komplexität festgelegt. Danach wird noch die Tageszeit und das Wetter angepasst und fertig ist die neue Strecke. Einen Haken gibt es allerdings, denn trotz der Teilenfunktion für Freunde, können alle generierten Kurse nur im Zeitrennen gefahren werden – schade.

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Rasante Kopf-an-Kopf-Rennen gehören zum Alltag eines Rennfahrers.

 

Vom Anfänger zum Top-Manager

Neben den vielen verschiedenen Events müssen wir uns auch um das eigene Personal kümmern und z.B. aus den besten Technikern und PR-Managern den richtigen für unser Team auswählen. Diese wiederum brauchen Gebäude, in denen an unseren Rennautos geschraubt werden kann, um noch besser auf der Rennpiste zu sein. Für einen guten Rennfahrer müssen natürlich auch gute Verhandlungen an den Tag gelegt werden. Somit gehört es ebenfalls an die Tagesordnung, dass wir E-Mails für die Sponsoren schreiben und möglichst hohe Boni für die kommenden Teilnahmen erhalten. Das eingebaute Managementsystem macht tatsächlich mehr Spaß, als zuerst angenommen. Natürlich sollte man hier keine starke Simulation erwarten, dennoch sorgen diese Kleinigkeiten für die gewisse Abwechslung zwischen den einzelnen Rennen. Die Präsentation der eigentlichen Karriere ist hingegen ziemlich mau. Dies liegt zum einen an den fehlenden Zwischensequenzen und zum anderen an der generellen Präsentation. Lediglich eine Siegerehrung mit wenig jubelnden Zuschauern und ausschließlich dem Gewinnerfahrzeug auf dem Treppchen wird nach einem Event präsentiert.

 

Du entscheidest, wer gewinnt

Vor dem Spielstart müssen wir uns zwischen zwei verschiedenen Spielmodi “Gamer (normal)” und “Simulation (Profi)” entscheiden. Wählen wir Gamer, richtet sich das Gameplay vor allem an Einsteiger und Gelegenheitsspieler. Bei der Simulation sind diverse Fahrhilfen, ABS und ein Bremsassistent nicht aktiviert. Auch eine erweiterte Fahrschule (wird im Spiel DiRT-Akademie genannt), in der man mit insgesamt 27 unterschiedlichen Lektionen die besten Manöver gegen anderen Rennfahrer erlernen kann, ist nur in einer abgespeckten Variante vorhanden. Außerdem ist der Fahrstil mehr von den Wetter-Bedingungen abhängig und auch die Gegner-KI macht weniger Fehler. Hier muss am Ende wirklich jede Bewegung stimmen, damit das Ziel auch als Erster erreicht werden kann. Die bekannte Rückspulfunktion ist dieses Mal nicht mehr mit an Bord, weshalb eben jeder noch so kleine Fehler kurz vor der Ziellinie einem den Sieg kosten und nur durch einen Neustart verhindert werden kann. Dies sorgt für noch mehr Anspannung während des Rennens. Die anfangs ausgewählte Entscheidung des Spielmodus kann in den Einstellungen jederzeit verändert werden, was zu unterschiedlichen Möglichkeiten für die einzelnen Rennen führt. Egal für welche Variante ihr euch letztendlich entscheidet, DiRT 4 schafft es, ein exzellentes Fahrgefühl zu erzeugen. Es ist stark davon abhängig, auf welchem Bodenbelag wir mit unserer Karre herumcruisen. Auch die einzelnen Rennwagen fahren sich allesamt unterschiedlich. Der obligatorische Beifahrer darf natürlich auch in DiRT 4 nicht fehlen und gibt wie immer den richtigen Weg via Funk vor. Veteranen werden selbst beim höchsten Schwierigkeitsgrad an ihre Grenzen kommen und merken, dass dieser knackig sein kann. Wer dabei dann noch in die verschiedenen Perspektiven, wie die Cockpit-, Motorhauben- oder Verfolgeransicht wechselt, steigert das Fahren immens.

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Die verschiedenen Vegetationen sorgen für die entsprechende Abwechslung.

 

Weniger Spielmodi und dafür kaum was Neues

Schade ist allerdings, dass der aus dem Vorgänger bekannte Gymkhana-Modus nicht mehr mit dabei ist. Stattdessen können wir uns im Landrush-Modus so richtig austoben. Schließlich fahren wir mit Buggies, Trucks und Crosskart-Fahrzeugen auf engen Rundkursen um die Wette. Hier fliegen gerne mal die Karosserieteile durch die Gegend, auch wenn es leider nur eine Handvoll Autos und Strecken gibt. Dadurch verliert der Modus schnell an Abwechslung, macht grundsätzlich aber mordsmäßig Spaß. Erstmals ist auch die FIA World Rallycross Meisterschaft lizensiert mit enthalten. Die offizielle WRC-Lizenz ist nicht vorhanden, da diese bei Bigben Interactive liegt. Wer etwas in Nostalgie schwelgen möchte, sollte sich in der Historic Rally genauer umschauen. Hier werden nämlich historische Rennfahrzeuge vorrangig aus den 80er-Jahren auf den bekannten Karriere-Strecken gefahren. Wer außerhalb der Karriere noch etwas erleben möchte, kann dies im Spritztour-Modus erledigen. Hier werden zwei Disziplinen angeboten, in denen möglichst viele DiRT-Schilder zerstörter werden müssen oder in denen man möglichst schnell den Parcours besteht. Auch hier fehlt es leider etwas an Tiefe, weshalb nach ein paar Runden des fröhlichen Zerstören schnell die Luft raus ist.

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Auch Buggy-Rennen haben in DiRT 4 Einzug erhalten.

 

Technisches Meckern auf hohem Niveau

DiRT 4 läuft auf der hauseigenen EGO-Engine, die bereits bei den Vorgängern genutzt wurde. Die Fahrzeugmodelle sehen dementsprechend noch immer ziemlich nahgetreu und detailliert aus. Auch die verschiedene Verschmutzungen und das Schadensmodell an den Autos sorgen für eine realistische Darstellung, nachdem man z. B. durch diverse Pfützen gerast ist oder einen Crash gebaut hat. Generell sorgen die diversen Staub- und Partikeleffekte sowie der aufgewirbelte Sand u.a. für einen gesonderten Schwierigkeitsgrad. Die Wettereffekte sehen jederzeit sehr real und naturell aus. Dank der konstanten Framerate sind reibungslose Rennen ohne Ruckler möglich. Auch bei der Soundkulisse inklusive den realistischen Motorengeräuschen haben die Entwickler erneut den richtigen Riecher gehabt. Einzig die Zuschauer, Bäume und Büsche am Rand wirken pixelig und leicht verwaschen. Ach, ganz vergessen: Einen Multiplayer mit verschiedenen Rennen, die man gegeneinander fahren kann, ist natürlich auch vorhanden. Daneben stehen einem diverse Ranglisten auf Abruf bereit, in denen die Bestzeiten der jeweiligen Rennen hinterlegt sind. Der Onlinemodus wird über das Racenet gesteuert, welches bereits bei den DiRT-Titeln zuvor ebenfalls zum Einsatz kam.

 

Positiv:

DiRT 4 bietet sowohl für Einsteiger als auch für Profis genügend Einstellungen für ein entsprechendes Gameplay
Karriere-Modus bietet abwechslungsreiche Rennen
Richtig schicke Fahrzeugmodelle mit vielen Details und einem tollen Schadensmodell
Viele Fahrhilfen für Anfänger wahlweise aktivierbar (inkl. DiRT-Akademie)
Über 50 verschiedene Fahrzeuge
Your-Stage ermöglicht die individuelle Erstellung von neuen Strecken (damit ist ein Endlosspiel möglich)
Sehr gelungene Optik mit vielen Details wie Staubeffekte und verschiedenen Vegetationen

Negativ:

Insgesamt ist die Karriere langweilig in Szene gesetzt
Nur fünf verschiedene Orte, an denen die Rennen stattfinden
Randobjekte und Zuschauer sind verwaschen und haben unscharfe Texturen
[testimonial_slider effect=”fade”][testimonial image_url=”58913″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Tobias Liesenhoff, Chefredakteur”]
“Nach sechs Jahren Pause wurde es mal wieder Zeit für ein neues DiRT. DiRT 4 sorgt für den perfekten Zwiespalt zwischen dem befriedigenden Siegesgefühl und der ständigen Angst, am nächsten Hügel zu versagen. Dadurch bietet es sowohl für Anfänger als auch für Profis ein befriedigendes Spielgefühl, welches sich zudem auch auf die Fahrzeuge widerspiegelt. Der Karriere-Modus ist leider mehr schlecht als recht inszeniert, die fünf Orte, in denen die einzelnen Events stattfinden, bieten insgesamt zu wenig Abwechslung und die fehlenden Spielmodi lassen den vierten Teil im Gesamtpaket schlechter dastehen. Grundsätzlich ist Codemasters mit DiRT 4 aber ein sehr gutes Rally-Spiel gelungen, welches sich Fans vom Motorsport auf jeden Fall anschauen sollten.”
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Ab in die Sammlung?

Wer ein modernes Rally-Spiel mit individuellen Schwierigkeitsgraden sucht, sollte sich DiRT 4 genauer anschauen. Alle anderen können auch zum günstigeren DiRT Rally greifen.

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