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Devil May Cry: Definitive Edition – Review zur teuflischen Neuauflage

Neben The Last of Us Remastered, Tomb Raider: Definitve Edition, Metro Redux oder zuletzt Saints Row IV Re-elected + Gat out of Hell, reiht sich nun auch Devil May Cry in die immer länger werdende Liste der Neuauflagen ein. Nachdem vor zwei Jahren der Neustart auf der Last-Gen erschien, wird die Geschichte um Dante auf der Playstation 4 und Xbox One neu aufgelegt. Doch ob der Reboot der beliebten Action-Adventure-Reihe auch in der Neuauflage überzeugen kann, erfahrt ihr in unserem Test.

 

Dante ist zurück

Als vor zwei Jahren Devil May Cry für die Playstation 3 und Xbox 360 erschien, mussten sich Entwickler Ninja Theory (Heavenly Sword, Enslaves) und Publisher Capcom (Street Fighter, Resident Evil) einem Shitstorm der Fangemeinschaft der ursprünglichen Reihe entgegen stellen. Denn mit dem Titel wagten beide einen kompletten Neustart der Reihe, was seitens Capcom auch bereits bei Auftragsübergabe an Ninja Theory absolut gewollt war. Dieser Reboot beschränkte sich aber nicht nur auf die Story, sondern auch der komplette Stil der Reihe wurde von einem gewohnten östlichen, in einem westlichen amerikanischen Stil gewechselt. Besonders stark bemerkbar machte sich die Umstrukturierung beim Helden Dante. Den langen weißen Haaren sind nun kurze schwarze, die asiatischen Gesichtszüge sind markanteren westlicheren Merkmalen gewichen. Doch noch immer ist er ein Sprüche klopfender Macho und somit ein Feind jeder Schwiegermutter. Genau eben diese Umstrukturierung und Neuausrichtung wurde von den Fans der alten Reihe nicht ganz so positiv aufgenommen.

An das neue Design müssen sich Serien-Veteranen gewöhnen

An das neue Design müssen sich Serien-Veteranen gewöhnen.

 

Guter Bruder, Böser Bruder

In der Definitive Edition ist sowohl das Hauptspiel, als auch der DLC Vergils Niedergang enthalten. Das Hauptspiel erzählt die Geschichte des extrovertierten Dante, der schon in den ersten Spielminuten seine Attitüde deutlich zeigt. Denn nachdem er am vorherigen Abend zwei ausgestattete Damen in seinem Wohnwagen verführt hat, stellt er sich am Tag danach nackt und mit einem gehörigen Kater den ersten Dämonen entgegen. Diese ziehen den Antihelden in den Limbus. Eine Parallelwelt in der nichts ist, wie es im ersten Augenblick scheint. Denn an jeder Ecke lauern abscheuliche Kreaturen und monströse Dämonen in jeglicher Variation, darauf Dante in die Finger zu kriegen. In den nächsten neun Stunden erwartet euch ein Actionfest, wie es nur ein Kratos brutaler, härter, cooler und blutiger hätte machen können. Im Laufe des Abenteuers trifft Dante auf die Organisation “The Order”, die, wie sich später herausstellt, von seinem Bruder Vergil geleitet wird. Diese Vereinigung hat es sich zum Ziel gemacht, die Dämonenwelt, samt Anführer Mundus zu vernichten. Denn die beiden Brüder sind die einzigen, die Mundus stoppen können, da beide Mischwesen sind. Diese Hybriden wurden von einem Dämon und einem Engel gezeugt. Insgesamt wissen alle Charaktere zu begeistern. Besonders bei Dante und Vergil haben sich die Entwickler um eine glaubhafte Darstellung bemüht. Wenn sich die beiden Brüder streiten, wer der Stärkere von den beiden ist, hört man als Spieler gerne mal genauer zu und erinnert sich an die eigenen Streitereien mit seinen Geschwistern.

Je höher die Kombo, desto höher der Schaden und die Bewertung.

Je höher die Kombo, desto höher der Schaden und die Bewertung.

 

Was gibts Neues?

Zusätzlich zum Hauptspiel enthält das Spiel auch das DLC Paket, welches auf der Last-Gen kostenpflichtig erschien. In diesem zusätzlichen Kapitel wird der Epilog von Vergil in comicartigen Bildern erzählt. In diesen rund vier zusätzlichen Stunden macht sich Vergil im Limbus auf die Suche nach sich selbst. Im Gegensatz zum Hauptprotagonisten Dante setzt sein Bruder ein Samuraischwert und Messer im Kampf gegen die Dämonen ein. Durch das gegensätzliche Waffenarsenal und Talenten, wie dem Teleportieren spielt sich Vergil merklich anders als Dante. Mit in der Definitive Edition sind ein höherer Schwierigkeitsgrad und weitere Modi in das Spiel gepackt worden. Absolvierte Missionen lassen sich erneut spielen und mit neuen Schwierigkeitsgraden oder Modi erschweren. Denn man kann den Schwierigkeitsgrad oder weitere Schwerpunkte einstellen, um mehr Punkte im Spiel zu erhalten. Mit “Dante muss sterben” sind beispielsweise die dämonischen Gegner auf das Maximum gelevelt und daher extrem stark. In “Hölle und Hölle” sterbt ihr sofort, nachdem ihr einen Treffer von einem Gegner kassiert habt. Durch solche Modi werdet ihr angeregt die Missionen, erneut zu spielen. Durch Kombos, effiziente Kills und verschiedene Kampfmanöver treibt ihr euer Punktekonto in die Höhe. Besonders Highscorejäger können hier etliche Stunden verbringen. Zudem motiviert die Einblendung des Punktestandes von Netzwerkfreunden und anderen Spielern aus der Welt. Der Nachteil ist jedoch das man die zahlreichen Modi erst freischaltet, wenn man das Spiel durchgespielt hat. Auch mit “Vergil’s Blutiger Palast” gesellt sich ein komplett neuer Spielmodus dem Spiel hinzu. In diesem schlüpft man in die Haut von Dante oder seinem Bruder Vergil und schnetzelt sich durch immer schwerer werdende Gegnerwellen. Aber auch hierbei muss das Hauptspiel erneut durchgespielt werden. Auch die Bonuskostüme, die in der Ursprungsversion noch bares Geld gekostet haben, sind nun von Beginn an dabei. Eines dieser Kostüme ist der Dante aus der Ursprungsfassung mit weißen Haaren. Alte Devil May Cry Veteranen können somit den Storymodus mit dem Charakter absolvieren mit dem Sie schon das erste DMC auf der Playstation 2 durchgezockt haben.

Das Bossdesign ist eines der Stärken des Spiels

Das Bossdesign ist eine der Stärken des Spiels.

 

Teuflisch gute Kämpfe

Dante beherrscht nicht nur den Kampf mit seinem Schwert, was auf dem Namen Rebellion hört, und seinen beiden Pistolen. Zusätzlich können die Kämpfe mit weiteren Kriegsgeräten verfeinert werden. Dies ist besonders bei größeren Gegnermengen hilfreich. Die Bedienung des Kampfsystems ist relativ simpel gestaltet. Man braucht jedoch um die zahlreichen Kombos zu lernen etwas Eingewöhnungszeit. Das liegt nicht daran, dass sie kompliziert sind, sondern weil das System punktgenaues Timing erfordert.Gute Reflexe sind ebenfalls gefragt, denn das Spieltempo ist recht hoch. Je kreativer und abwechslungsreicher man die Dämonen tötet, desto höher fällt die Kampfwertung aus. Diese Bewertung reicht von D (schlecht) bis S (hervorragend). Mit jeder höheren Bewertung richtet Dante höheren Schaden bei den Dämonen an. Zudem erhaltet ihr mit jedem höheren Rang Erfahrungspunkte, mit denen ihr neue Fertigkeiten und Objekte kaufen könnt. Neu in der Definitive Edition ist der Turbomodus, in diesem lassen sich die Kapitel mit einer 20% schnelleren Spielgeschwindigkeit spielen. Absoluter Pluspunkt ist die Gestaltung des Limbus. Die Spielwelt des Limbus wirkt im ersten Moment sehr vertraut und urplötzlich bricht sie auseinander und wirkt dann surreal und bizarr. Durch diese Gegebenheit konnte Ninja Theory ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Im Laufe des Abenteuers gerät man unter anderem in eine Diskothek die vom Grafikstil an Spiele wie REZ erinnert oder in ein auf den Kopf gestelltes Gefängnis. Trotz des kreativen Leveldesigns merkt man aber an einigen Umgebungen die Leere der Gebiete. Denn es gibt zwar mit versteckten Schlüsseln, Räumen und Türen viel zum Suchen, dennoch läuft man stets der Hauptroute entlang. Durch die vorgegebene Hauptroute kommen dadurch keinerlei Erkundungsreize auf.

Mundus muss gestoppt werden

Mundus muss gestoppt werden.

 

Auf die Technik kommt es an

Wie schon im Originalspiel wird auch in der Neuauflage die Unreal Engine 3 verwendet. Diese war schon anno 2013 veraltet und sieht auch dementsprechend heute nicht mehr zeitgemäß aus. Wie bei vielen Titeln die mit der Engine laufen, laden auch hier die Texturen etwas spät nach. Auch die langen Ladezeiten stören den Spielfluss etwas. Neu in der Definitive Edition ist die 1080p Auflösung, welche mit konstanten 60 Bilder pro Sekunde läuft. Der Soundtrack stammt von Combichrist und Noisia. Beide liefern ein opulentes Rockfestival ab. Dementsprechend gibt es schnelle Gitarrenriffs mit kreischenden Stimmen zu hören. Was perfekt zu einem Actionspiel wie Devil May Cry passt. Allerdings sollte man das Abenteuer im englischen Originalton erleben. Da die deutschen Sprecher nicht mal ansatzweise an die englischen Kollegen heranreichen. Beispielsweise wirkt Dante mit der deutschen Vertonung deutlich unsympathischer und seine ablehnende Haltung kommt bei Weitem nicht so authentisch rüber wie in der Originalfassung.

 

Fazit:

Wieder eine Neuauflage eines Last-Gen Ablegers. Mit zahlreichen Verbesserungen gelingt der Einstand auf der Playstation 4 und Xbox One. Wer das Spiel jedoch schon besitzt, braucht die überarbeite nicht unbedingt. Action-Adventure Fans, welche das Spiel noch nie gezockt haben und an dem neuen Design von Dante gefallen finden, machen mit diesem Spiel keinen Fehler.

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