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Devil May Cry 4: Special Edition – Review zum Dämonenjagt-Reboot

Im Jahre 2008 erschien ‘Devil May Cry 4’ und wurde schnell zum Action-Klassiker. Nun hat sich Capcom gedacht, dass ein so beliebter Titel den Umzug auf die neue Konsolen-Generation verdient hat. Ob sich die Anschaffung des Reboots lohnt, oder ob ‘DMC4’ lieber da geblieben wäre, wo es herkam, erfahrt ihr in unserer Review.

 

Im Namen des Ordens

Das Spiel beginnt, und wir finden uns im Körper des Ordensmitgliedes Nero wieder. Nero – mit dem Namen unseres Protagonisten assoziieren wir als erstes den ‘verrückten’ römischen Kaiser, der angeblich seine eigene Stadt in Brand steckte, um sie nach seinen Vorstellungen neu zu gestalten. Aber der Name bedeutet im Deutschen auch ‘Stärke’ – und das ist ein Attribut, das wir auch in unserem Nero wieder finden.  Dieser will gerade an einer Messe, in der seine Angebetete Kyrie ein Liedchen trällert, teilnehmen, als unser allseits aus den Vorgängern bekannter Dämonenjäger Dante die Zeremonie unterbricht und kurzerhand den Priester umsäbelt. Nun beginnt das Tutorial, in dem ihr es mit Dante aufnehmen müsst. Nach einem kurzen Kampf und einem pathetischen Wortwechsel, verschwindet Dante und eure Aufgabe ist es nun, ihn zu finden. Nach dem ersten Bosskampf gegen ein Monster direkt aus der Hölle gelangt ihr in ein Schloss, in dem ihr nicht nur Dante, sondern auch den von einem Ordensmitglied durch dämonische Hilfe wieder erweckten Priester. Dieser öffnet mit Hilfe seiner Anhänger das Tor zur Hölle und schlägt gleichzeitig in Form eines überdimensionalen, steinernen Riesen, dem “Erlöser”, Dämonen in die Flucht. Dieses Monstrum ließ sich aber erst erwecken, in dem Sanctus Nero und seine geliebte Kyrie in seinem inneren gefangen nahm. Nun beginnt der zweite Teil der Story, in dem ihr in die Rolle des Dante schlüpft. Mit dem Auftrag, Nero zu befreien.

Nero nimmt es gekonnt mit einem Boss auf.

 

Ein gutes Waffensystem ist die halbe Miete

Die erste Hälfte des Spieles ist mehr als unterhaltsam. Durch ein umfangreiches Skill-System für Neros Waffen erlernt man ständig neue Kombos, mit denen es möglich wird, jeden Gegnertypen zu besiegen. Die Monster sind vielseitig und abwechslungsreich gestaltet. So ist man stets gefordert, sich anzupassen und die Schwächen seines Gegenübers ausfindig zu machen. Es wird selten langweilig, denn bis zum Ende des Spiels werden neue, immer anspruchsvoller werdende Monster vorgestellt. Durch die Kombination der Waffen und Neros Spezialfähigkeit, dem “Devil Bringer”, ist jeder Kampf ein Spektakel und bis zur letzten Sekunde actiongeladen. Die Bosskämpfe sind fair und ausgeglichen. In Neros Haut steht uns sein Schwert, die “Red Queen”, seine Schusswaffe, die “Blue Rose” und seine Hand in Form des “Devil Bringers” zur Verfügung. Durch sammeln von “Stolzen Seelen”, was ein bisschen an die ‘Dark Souls’-Reihe erinnert, kann man sich Upgrades seiner Fähigkeiten und neue Waffen-Kombos kaufen. Durch diese breit gefächerte Auswahl an Kampfutensielien ist es möglich, jedem der individuell gestalteten Monster in Devil May Cry gut gewappnet gegenüber zu treten. Und genau dieses System von imposanten Waffen-Kombos und deren beeindruckende Inszenierung gibt dem Spiel sein spaßigen Hack-and-Slash-Charakter, der die Reihe so beliebt macht. Auch die anderen spielbaren Charaktere bringen ein interessantes Waffenarsenal mit. Dante zum Beispiel hat fünf verschiedene Stil-Modi, in jedem bekommt eine andere Waffe oder Fähigkeit eine Art Booster. Außerdem hat man mit ihm Zugriff auf die Pandora-Box: eine Waffe, die sich mal in einen riesigen Laserstrahl, oder auch in einen fliegendes Mini-Raketenwerfer-Schiff, verwandeln lässt.  Das besondere an der ‘DMC 4 Special Edition’ ist unter anderem, dass man das ganze Spiel auch im Körper von Lady und Trish oder Vergil spielen kann. In die Story passt das zwar nicht, denn es gibt keine neuen Cutscenes oder Erklärungen. Aber jeder Charakter hat seine eigenen, coolen Waffen und Fähigkeiten. Ist man zum Beispiel ein Fan von Distanzwaffen, wird einem das Spielen mit Lady große Freude bereiten. Möchte man es besonders schwer haben, kann man DMC 4 auch im ‘Legendary Dark Knight’-Modus durchzocken – sofern einem das gelingt. Diesen Modus empfehle ich nur eingefleischten DMC-Fans. Im großen und ganzen bietet ‘Devil May Cry’ – auch durch seine vielen verschiedenen Charaktere – ein unglaublich Komplexes und umfangreiches Kampfsystem, das seines Gleichen sucht.

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Vergil

 

Entschuldigen Sie bitte, wo finde ich denn den Ausgang?

Das Level-Design ist zu jeder Zeit etwas verwirrend, egal ob im Schloss oder im Wald – du weißt nie so richtig, wo du bist. Ob man sich für den korrekten Weg entschieden hat, erkennt man meistens daran, dass sich der Weg durch ein rotes (oder blaues) Netz versperrt. Dann heißt es: Monster schlachten. Ist das Netz blau, soll ein Rätsel gelöst werden. Diese sind zwar eine willkommene Abwechslung zum Rumgemetzel, aber oft auch nur mit viel Geduld und Fingerspitzengefühl lösbar. Am Ende jeder Mission wird man mit einer Note belohnt, die entscheidet, wie viele stolze Seelen man erntet. Diese Note setzt sich aus der gebrauchten Zeit, der Stil-Punkte für eindrucksvolle Kämpfe und des prozentualen Anteils an gesammelten roten Steinen, mit denen man sich Items kaufen kann, zusammen.  Auch der größte Kritikpunkt lässt sich im Aufbau des Spieles und dessen Level-Design finden. Denn DMC betreibt ziemlich dreistes Level-Recycling. Ab circa der Hälfte der Missionen muss man sich noch einmal durch so gut wie jedes Level und jeden Bosskampf metzeln, denn sobald man in Dante’s Rolle schlüpft, spielt man das Spiel nochmal rückwärts. Das ist nicht nur einfallslos, sondern auch nervig. Zu allem Überfluss gibt es gegen Ende auch ein willkürliches Würfelspiel in dem man, ihr werdet es nicht glauben, nochmal jeden Boss aus dem Spiel besiegen muss. Ob ich da noch Lust habe, das Spiel mit einem anderen Charakter durchzuzocken?

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Trish

 

Ansehnliche  Grafik und flüssiges Gameplay

Die Atmosphäre des Spiels hat mich direkt gefesselt. Die gothischen Gebäude im Anime-Stil ist bezeichnend für die Spielwelt in ‘Devil May Cry’. In diese Welt passen auch gut unsere spielbaren Charaktere. Dante und Nero, beides Herren von bemerkenswerter Statur, sind genau wie die Welt in der sie leben herrlich überzogen visualisiert. Beide lassen sich von keinem Monster beeindrucken und haben immer einen zynischen Spruch auf den Lippen, die einem in jeder Cutscene ein schmunzeln entlocken.  Die Grafik des Spiels hat sich im Reboot natürlich um Längen verbessert. Mit 60FPS und 1080p auf Xbox One und PS4 kann sich ‘DMC 4’ wirklich sehen lassen. Auch wenn die Texturen noch matschig und etwas schwammig daher kommen, sind die Action-Szenen dafür umso ansehnlicher.  Der Soundtrack ist trashig und überladen – kann man es Japano Rock nennen? Ich weiß es nicht. Viele elektrische Gitarren, viele Riffs und eine schnelle Tonabfolge. Aber auch Einflüsse von Kirchen- und Orgelmusik. Insgesamt eine sehr passende Mischung, die perfekt zum Gameplay passt. Die Musik hat die Atmosphäre und die Stimmung zu jeder Zeit sehr treffend untermalt.

 

Fazit

Am Ende des Tages bin ich sehr zufrieden mit ‘Devil May Cry 4’. Dass jedes Level und jeder Boss recycelt wird, ist nur deshalb erträglich, weil das Kampfsystem so umfangreich, anspruchsvoll und tiefgreifend ist. Jeder einzelne Charakter ist mit seinen Waffen und Fähigkeiten so komplex, dass es nie langweilig wird. Und genau das trägt zu dem guten Spielgefühl bei. Als Spieler fühle ich mich gut ausgelastet und fair behandelt, mit den starken Kombos zermalme ich jeden Gegnertypen – und das gibt mir tolle Erfolgserlebnisse. Für alle, die der ‘DMC’-Reihe noch keine Chance gegeben haben – mit der ‘Devil May Cry 4 Special Edition’ ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt gekommen.

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