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Der Puppenspieler – Review zum Geheimtipp des Jahres

Ein Puppenspieler gehört in jedes Kinderzimmer, wie eine Playstation 3 zu einem Gamer. Doch was ist, wenn diese beiden Dinge das erste Mal aufeinander treffen? Hört sich an, wie ein Spiel für Kinder, wo man verschiedene Puppen spielen kann. Ganz so einfach darf man sich das neuste Werk von Sony Japan allerdings nicht vorstellen. Der Puppenspieler ist viel viel mehr als nur ein einfaches Kinderspiel für die Playstation 3. Wie gut das Spiel wirklich geworden ist, lest ihr jetzt im Test.

Ein böser Bärenkönig

Damit die Wartezeit auf die neue Playstation nicht mehr so ewig lang sein muss, hat Sony ein neues Jump´n´Run für die aktuelle Playstation 3 herausgebracht. Es ist aber kein einfaches Jump´n´Run, sondern fiel mehr ein Spiel, das eine Geschichte erzählt, die den Spieler auf dem Sofa fesselt. Wie der Name schon sagt, geht es um einen Puppenspieler, der eine einzigartige Geschichte erzählt und das Publikum dabei zum Staunen bringen soll. Der Hauptdarsteller, Kutaro, ist ein ganz normaler Junge, der es mit keinem böse meint. Eines Nachts wird er aber vom Mondbärkönig im Schlaf entführt, da dieser die Seelen von den Kindern stiehlt und anschließend  in Marionetten einsperrt. Das macht er nur, damit diese sein Schloss vor Feinden beschützen. Kutaro, wird dabei nicht nur in eine Marionette verwandelt, sondern ihm wird gleichzeitig der Kopf abgerissen. Danach landet er im Kerker, indem er von einer Begleiterin namens Ying Yang begrüßt wird. Sie war nämlich die Herrscherin auf dem Mond, den der Bärenkönig nun eingenommen hat. Gleichzeitig hat der Bärenkönig die Königin vertrieben und herrscht nun über den Mond. Unsere Aufgabe ist es jetzt, den Bärenkönig von diesem Mond zu verscheuchen und unseren richtigen Kopf wieder zubekommen. Das Ganze dürfen wir in einem etwa zehnstündigen Spiel erleben und gleichzeitig mit einem Freund bestreiten. Bereits im Menü des Spieles kommt erste originelle Theaterstimmung auf, wenn man zum Beispiel folgenden Satz hört: “Denken Sie bitte daran, dass sie ihre Handys ausschalten. Niemand möchte ihren Klingelton hören und davon gestört werden!” – Klasse! Genau diese Erzählerstimme wird uns das ganze Spiel lang begleiten und mit einem tollen Unterton, das ein oder andere Mal zum Lachen bringen. Aber nicht nur wir Spieler vor den Fernsehern fiebern so richtig mit, sondern auch das virtuelle Publikum interagiert mit verschiedenen Gestiken. So jubelt oder lacht es genau in den richtigen Momenten. Sogar Schnappatmungen sind mit dabei, wenn unser Held mal eine waghalsige Aktion durchführt.

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Das richtige Timing ist gefragt

Verrückte Welt, das ist ein weiteres Stichwort, welches man mit dem Puppenspieler verbinden kann. Die Geschichte ist zwar super erzählt, nimmt sich aber in keiner Situation richtig ernst. Innerhalb von wenigen Minuten verwandelt sich das Setting von einem Lava-Level zu einer Weihnachtswelt. Auf einmal fliegen wir aber schon mit einer Rakete durch den Weltraum. Der Grund dafür ist der Creative Director, Gavin Moore, der ein Spiel schaffen wollte, welches nicht nach einer Viertelstunde langweilig und eintönig wird. Unsere wichtigste Waffe gegen unsere Gegner und gegen die Hindernisse ist Calibrus, eine Schere. Mit dieser können wir uns durch alle Welten schneiden und sämtliche Hindernisse überqueren. Mit ihr können wir aber auch die Seelen der gefangenen Kinder befreien. Doch sie bleibt nicht unsere einzige Waffe. Im Laufe des Spieles bekommen wir noch andere Gegenstände, mit denen wir die Möglichkeit haben unsere Gegner zu besiegen. Diese helfen uns auch dabei, stärker und leistungsfähiger zu werden. So gibt uns zum Beispiel einen Schild, mit dem wir sämtliche Angriffe abwehren können. Ganz so einfach wie es klingt, spielt es sich allerdings nicht. Auf sämtliche Aktionen der Gegner müssen wir genau achten, da wir sonst schnell das Zeitliche segnen. Hier ist das richtige Timing gefragt, denn die Bosskämpfe sind noch etwas anspruchsvoller gestaltet. Mit der Hilfe unserer verschiedenen Fertigkeiten, sollte dies aber auch kein Problem mehr darstellen. Sobald wir die Taktik des Gegners erneut durchschaut haben, kommt es wieder auf das richtige Timing an. Sollte es dann doch mal etwas holprig werden, sind die regelmäßig geschalteten Quicktime-Events eine gelungene Abwechslung zum eigentlichen Gameplay. Diese sind zudem sehr fair gestaltet. Das Spiel lässt sich zusätzlich in verschiedenen Schwierigkeitsgraden spielen. Auf der leichtesten Stufe sind trotzdem einige knifflige Momente vertreten, die man erst nach mehreren Versuchen erfolgreich meistert. Sterben ist dafür fast unmöglich, da man durch die sogenannten Mondfunkel schnell an Extraleben gelangt. Diese liegen auf dem ganzen Weg herum und ziehen sich durch alle Levels hindurch. Verliert unser Hauptdarsteller dann doch mal seinen Kopf, dann haben wir nur wenige Sekunden Zeit, diesen wieder einzusammeln. Wird dies nicht erfolgreich gemeistert, müssen wir auf einen weiteren Kopf in unserem Inventar zurückgreifen. Dieses kann maximal drei verschiedene enthalten und können zusätzlich in der Welt nützlich sein. So sind an manchen Stellen Ereignisse und Geheimnisse zu finden, die wir dann mit dem entsprechenden Kopf erleben können. Manchmal finden wir dadurch einen Bonusabschnitt oder eine Hilfe für das bevorstehende Level. Alternativ können wir zum Beispiel auch einen großen Schneemann hervorrufen, der für uns den Zwischenboss besiegt. In dem ganzen Spiel heißt es also: Augen offen halten und die Köpfe einsammeln.

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Zusätzlich zu den verschiedenen Schwierigkeitsgraden gibt es noch einige Trophäen, die man sammeln kann. Hier empfiehlt es sich aber, die Level mit einem Partner zu spielen, denn dieser kann die Level etwas genauer unter die Lupe nehmen. Dadurch findet man häufiger die versteckten Köpfe für die Bonuslevel. Der zweite Spieler kann dazu noch den Move-Controller in die Hand nehmen und die Geheimnisse direkt untersuchen. Hier hätte man eine bessere Rolle, wie etwa in Little Big Planet, eher gebrauchen können. Für den zweiten Spieler kommt schnell Langeweile auf. Das Spiel bietet unglaublich viele verschiedene Orte, Endgegner und Ideen, die der Spieler entdecken kann. Genau diese Szenen machen das Spiel zu einem tollen Erlebnis und das obwohl der Name des Spieles eher an ein Kinderspiel erinnert. Die Dialoge und das Gameplay zeigen aber etwas anderes. Vor allem bei den Erwachsenen kommt das tolle Setting und die lustigen Sprüche sehr gut an.

 

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Der Erzähler ist weltklasse

Sowohl die Grafik als auch der Sound sind wirklich klasse in Szene gesetzt. Die Theaterstimmung kommt bereits in den ersten Minuten der Geschichte super zur Geltung und wird von einer tollen Erzählweise, mit einem passenden Erzähler dauerhaft untermalt. Hierbei muss man anmerken, dass diese Erzählerstimme an keiner Stelle nervig wird. Die dazu passenden Publikumsgeräusche und deren Reaktionen passen zusätzlich in die jeweilige Situation. Der Soundtrack passt ebenfalls perfekt in die unterschiedlichen Welten hinein. Ob nun die gruselige Horrorstimmung oder die freundliche und lustige Karnevalsmusik, alle Tracks kommen super zur Geltung. Die dazugehörige deutsche Synchronisation klingt auch sauber, allerdings kommt diese nicht ganz an das Original heran. Das Interface ist einfach gestaltet und bietet als Umrahmung einen Bühnenvorhang, welcher das Theaterfeeling noch weiter in das heimische Wohnzimmer bringt. Auf große Energiebalken wird hier aber getrost verzichtet, damit der Zuschauer sich genau auf die Geschichte konzentrieren kann.

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Fazit:

Als ich den Namen von dem Spiel gehört habe, wollte ich es erstmal ignorieren. Doch dann kam alles anders und das Spiel hat mich in seinen Bann gezogen. Außerhalb meiner ehemaligen Schulveranstaltungen war ich nie in einem Theater, doch vielleicht sollte ich dies wohl mal nachholen. Der Puppenspieler bringt nicht nur sein Publikum zum Staunen, sondern auch die Gaming Welt. Mit einem großen und abwechslungsreichen Leveldesign, einer erstklassigen Vertonung und einer Story, wie man sie aus einem Theater gewöhnt ist, bringt Sony einen wirklichen Geheimtipp heraus.

 

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