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Darksiders II: Deathinitive Edition – Test zum vollgepackten Spiel mit dem Tod

Krieg und Tod gehören zusammen, das ist einfach so. Um genau zu sein, sind sie sogar verwandt, denn sie sind Brüder. Und so wundert es auch nicht, wenn ein Bruder versucht, den anderen, welcher wegen Zerstörung der Erde angeklagt ist, in Schutz zu nehmen und dessen Unschuld zu beweisen. Ob diese Suche nach der Wahrheit eine spielenswerte Reise ist und die Deathinitive Edition des Spiels sich lohnt, oder ob sie doch eher nur Verderben bringt, erfahrt ihr in dieser Review.

 

Gestatten, der Tod, bereit zu sterben?

Auf der Erde ist eine Schlacht zwischen Himmel und Hölle ausgebrochen. Krieg, einer der vier apokalyptischen Reiter, reist auf die Erde, um in dieser Schlacht teilzunehmen. Dort wird er jedoch vom Hohen Rat, den Auftraggebern der vier Reiter, beschuldigt, diese Schlacht erst ausgelöst zu haben. Denn die Reiter dürfen nur in eine Schlacht eingreifen, wenn die sieben Siegel der Apokalypse gebrochen sind, doch zum Zeitpunkt von Kriegs Eingreifen sind alle noch intakt. Krieg hat also die Erde zerstört. Dieser Fakt ist unbestreitbar, doch er wurde von Dämonen hereingelegt. Um dies zu beweisen und Krieg von seiner gesamten Schuld reinzuwaschen, möchte sein Bruder Tod dies nun ungeschehen machen. Er macht sich auf die Suche nach dem Baum des Lebens, um allen Menschen ihr Leben zurückzugeben und seinem Bruder somit die Schuld zu nehmen. In den Schmiedelanden trifft er auf die Erschaffer, deren Welt vom Verderben heimgesucht wird. Und nicht nur ihre Welt, sondern auch viele andere Welten. Ganz nach dem Prinzip „Eine Hand wäscht die Andere“ hilft Tod also den Erschaffern, sodass diese ihm bei seiner Suche nach dem Baum des Lebens helfen. So weit die Story von Darksiders 2. Zwar werden all diese Fakten in netten Zwischensequenzen erklärt, Neueinsteiger sind beizeiten dennoch verwirrt und werden nicht alles auf Anhieb verstehen.

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Tod und sein Pferd Verzweiflung auf Entdeckungstour.

 

Spielwelt nicht groß genug? Nimm sie mal vier

Die Schmiedelande, in denen das Spiel seinen Auftakt hat, ist nur eines von vier Gebieten, die man in Darksiders 2 bereisen kann. Dabei ist dieses ungefähr so groß, wie die gesamte Spielwelt des ersten Teils. Die vier Welten und ihre verschiedenen Abschnitte unterscheiden sich alle in ihrer Umgebung, viel Abwechslung ist also garantiert. In den Dungeons kommt die oft dunkle Atmosphäre gut zur Geltung. Der Comiclook tut dem Spiel gut und lässt besonders Panoramen atemberaubend aussehen, vor allem wenn man mit Tods Pferd Verzweiflung durch die größeren Abschnitte reitet. Der Look ist passend, besonders im Kampf gegen hochhaushohe Gegner kommt man aus dem Staunen nicht mehr raus.

https://www.youtube.com/watch?v=eAVXh1snUfY

 

Springen und rätseln, das ist der Alltag des Sensenmanns

Nicht nur bei der Umgebung, auch im Gameplay bietet Darksiders 2 genügend Abwechslung. Man könnte dem Spiel zwar vorwerfen, man habe sich einfach bei anderen Franchises wie God of War, The Legend of Zelda oder Prince of Persia bedient, und die Ähnlichkeiten sind nicht von der Hand zu weisen, jedoch sind die Abschnitte in ihren jeweiligen Elementen gut genug umgesetzt, dass es nicht weiter auffällt. In den Sprungabschnitten springt man über Balken und Pfeiler, läuft an Wänden entlang und zieht sich mit einem Haken über längere Abschnitte hinweg. Die Wege, an denen man entlanglaufen kann, sind immer gut zu sehen, wie zum Beispiel durch abgeschliffene Bereiche an der Wand, anscheinend wurden diese bereits viele Male vorher zum Wandlaufen benutzt. An manchen Stellen muss Tod seinen Grips einsetzen, in den Rätselabschnitten geht es zeldatypisch oft sehr knifflig zu. Zwar ist hier nichts bedeutend Neues dabei, ein Hebelrätsel hier, ein Schalterrätsel dort und dann eine Kugel in die für sie vorgesehene Kuhle schubsen, doch die Rätsel sind so clever erdacht, dass die fehlende Innovation gar nicht auffällt. An manchen Stellen kann man sich schon manchmal den Kopf zerbrechen, nur um im nächsten Moment wie aus dem Nichts auf die Lösung zu stoßen. Die Rätsel werden nie frustrierend, auch wenn man ab und an mehrere Male hin und her laufen muss.

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Dungeons sind atmosphärisch und spaßig.

 

Komm, ich zeig dir meine Sense

Der Aspekt, in dem Darksiders 2 am meisten punktet, sind die Kämpfe. In typischer Hack and Slay Manier wird sich hier durch Gegnerhorden gemetzelt, nur um am Ende vor einem fetten Endboss zu stehen. Während normale Gegner unter normalen Umständen keine Probleme bereiten sollten, sieht das Ganze bei Bossen schon anders aus. Hier gilt es, die richtige Taktik zu finden, denn ansonsten geht man drauf, und zwar oft. Auch beim Betreten von Dungeons und beim Öffnen von manchen Türen stockt das Spiel manchmal und muss nachladen, was einen ein wenig aus dem Spiel herausreißt. Doch zurück zu den Kämpfen, die sind nämlich wirklich gelungen. Mit der linken Maustaste greift Tod mit seinen Sensen an, mit der rechten Maustaste wird die meist etwas gröbere Zweitwaffe verwendet. Dazu kommen verschiedene Kombinationen, in denen man sich trainieren lassen kann, Ausweichrollen und Sprungaktionen und verschiedene Fähigkeiten, die Zornpunkte kosten. Diese kann man nach dem Aufleveln durch verwenden von Fähigkeitspunkten lernen und verschiedenen Tasten zuweisen. Es gibt zwar zwei verschiedene Fertigkeitsbäume, den Nekromanten und den Todbringer, jedoch muss man nicht einen Baum komplett skillen, um die späteren Fähigkeiten zu erwerben, je nach Level stehen einem in beiden Bäumen verschiedene Fähigkeiten zur Auswahl. Ob man nun Ghule ruft, um sich ein wenig Zeit zu verschaffen und die Feinde abzulenken, oder ob man seine Sensenmannform beschwört und erst mal einen Rundum-Offensivangriff startet, bleibt jedem selbst überlassen. Das Einzige, was fehlt, ist eine Blockfunktion. Zwar kann Tod durch Rollen ausweichen und so Schaden vermeiden, jedoch besonders bei großen Gegnergruppen und manchen Bossen wäre es schön gewesen, in der Lage zu sein, Angriffe abzuwehren. Auch die Kamera hindert einen manchmal am unbeschwerten Kämpfen, besonders in engen Räumen ist sie ab und an unübersichtlich, wenn Tod in der Ecke steht und belagert wird. Ansonsten funktioniert das Kämpfen so, wie man es sich von einem Hack and Slay Spiel erwartet. Entlohnt wird man mit Erfahrungspunkten und verschiedenem Loot, wie neuer Rüstung und neuen Waffen.

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Gegner ziehen gegen Tod den Kürzeren.

 

Spiel mir das Lied vom Tod

Der Soundtrack von Darksiders 2 ist fantastisch. Die einzelnen Musikstücke passen sich der jeweiligen Situation an, dunkle Dungeons werden von bedrohlich klingender Musik untermalt, während einen beim Ritt über die Steppe eine orchestrale Melodie begleitet. Besonders wenn es gegen die meterhohen, kolossalen Endgegner geht, steigt die Musik in epische Höhen auf. Bei der Sprachausgabe hätte man sich hingegen ein wenig mehr bemühen können. Die Sprecher klingen oft so, als hätten sie eigentlich keine Lust diesen Satz jetzt aufsagen zu müssen, so geht in manchen Dialogen ein wenig von der Glaubwürdigkeit verloren, doch zum Glück eben nur in manchen. Daher bevorzuge ich, wie in jedem Game eigentlich, die englische Sprachausgabe, die auch hier um Längen besser ist. Der restliche Sound fügt sich gut in das Gesamtbild ein. Kleine Jingles, wenn ein Rätsel gelöst wurde und eine triumphale Fanfare, wenn ein Boss gelegt wurde, The Legend of Zelda lässt grüßen.

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Wiedersehen mit alten Bekannten.

 

Was steckt tatsächlich drin in  der Deathinitive Edition?

Abgesehen von der Story, die sich natürlich nicht geändert hat, bietet die Deathinitive Edition einige schöne Neuerungen. Zum einen sind alle bereits veröffentlichten DLCs im Spiel inbegriffen. Es handelt sich auch nicht nur um neuen Loot, oder Waffen, sondern es gibt auch neue Gegenden und neues Gameplay zu entdecken. Die inklusiven DLCs sind: Maker Armor Set, The Abyssal Forge (spielbare, neue Gegend in den Schattenlanden), The Demon Lord Belial (ein weiterer spielbarer DLC), Death Rides, Angel of Death, Deadly Despair, Shadow of Death, Mortis Pack, Rusanov’s Axe, Van Der Schmash Hammer, Fletcher’s Crow Hammer, Mace Maximus und schlussendlich Argul’s Tomb (eine spielbare Gegend, die ursprünglich nicht im Season Pass enthalten war). Was mir hier gut gefällt ist, dass man die DLC Waffen und Rüstungen nicht einfach in sein Inventar gebeamt bekommt, wie es bei manchen Spielen der Fall ist. In Darksiders werden sie fließend in das Spielgeschehen integriert, man findet hier und da die neuen Waffen oder Rüstungen, wenn man Areale erkundet, oder als Loot von Gegnern. Ein großer Pluspunkt für überarbeitetes Balancing mit verfeinerter Lootverteilung! Insgesamt schauen wir hier zwischen der Main Quest und allen DLCs auf eine ungefähre Spielzeit von 35 Stunden. Derweil präsentiert sich Darksiders nun in einer nativen 1080p Auflösung. Schatten und Lichtverhältnisse, sowie die Auflösung und die gesamte Grafikqualität haben sich deutlich verbessert. Dennoch: wer oft auf Next-Gen Konsolen, oder auf einem guten Gamer-PC spielt, der wird merken, dass das Spiel ursprünglich nicht für Next-Gen entwickelt wurde. Tut das dem Ganzen einen Abbruch? Nein! Das Spiel ist nach wie vor top.

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Wir treffen auf Verbündete an wundersamen Orten.

 

Fazit:

Darksiders 2 ist schon seit 2012 im Handel, es hatte hier und dort immer schon kleine Schwächen, einiges hat man in anderen Spielen irgendwann schon einmal gesehen und manch einer fragt sich jetzt: lohnt sich diese Deathinitive Edition überhaupt? Definitiv! Die Kämpfe, das Springen und das Erkunden, alles macht Spaß und ist ein guter Mix aus Altbewährtem. Das Grafik-Update tat dem Spiel gut. Wer zum Beispiel kein Freund von Season Pässen ist, der kann jetzt getrost zugreifen und bekommt ein solides Action-Rollenspiel mit viel Inhalt. Auch für Leute, die bisher noch nie einen Blick in die Welt von Darksiders gewagt haben, können hier guten Gewissens ein paar Euro investieren, das Game kostet schlanke 30€. Wer das Darksiders Franchise Pack schon vorher für den PC sein Eigen nennen konnte, für den hat Nordic Games ein wirklich großzügiges Feature parat: Darksiders 2 wird automatisch auf die Deathinitive Edition geupdated.

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3 Kommentare

  1. Toller Spiel, spiele ich sehr gern.

    Gruß Anna

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