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Burnout Paradise – Review zum Open-World Racer

Der Weg vom illegalen Untergrund bis hin zum legalen Szenerennen. Das dachte sich Electronic Arts im Jahr 2008 wohl bei der kompletten Umbearbeitung der Need for Speed-Serie. Dass die neue Attitüde Pro Street nicht schlecht zu Gesicht steht, das haben Fans und Fachpresse längst bestätigt. Doch nicht nur EAs Rennspielflaggschiff musste sich einer totalen Restrukturierung unterziehen. Auch die Burnout-Serie entdeckt sich in diesem Jahr neu. Statt einer Reihe abgesteckter Kurse steht dem Spieler in Burnout Paradise eine komplette Stadt mit Umgebung zur freien Verfügung – Paradise City. Wenn ihr wissen wollt wie das Spiel abschneidet, dann solltet ihr hier unseren Test lesen.

 

Willkommen im Paradies

Burnout Paradise ist der fünfte und neueste Teil der Rennspiel-Serie Burnout, die von Criterion Games für die Playstation 3, die Xbox 360 und den PC entwickelt und von Electronic Arts veröffentlicht wurde. Im Gegensatz zu den vorherigen Teilen, bei denen auf abgegrenzten Strecken gefahren wurde, fährt man in Burnout Paradise in einer frei befahrbaren Stadt. Diese trägt den Namen Paradise City. Ihr müsst Rennen gewinnen, Zeitrekorde aufstellen und euch mit anderen Fahrzeugen messen. Erinnert man sich an die Anfänge der Burnout-Serie zurück, dann würde man diese sicher nicht mit malerischen Landschaften im Sonnenaufgang in Verbindung bringen, die zu ausgiebigen Ausfahrten einladen. Man würde sich an einen actiongeladenen Racer im Arcade-Stil erinnern, an Karambolagen, Unfälle, zusammengedrückte Fahrzeuge und jede Menge durch die Adern gejagtes Adrenalin. Nicht alles hat sich in der neuen Auskopplung der beliebten Rennspielreihe geändert. Es wird noch immer harsch um die ersten Plätze gerangelt, noch immer pumpt das Herz wie wild Blut durch die Venen. Diesmal aber auf einem deutlich üppigeren, dafür umso schöneren Schlachtfeld. Statt wie bislang auf abgesteckten Strecken, bewegt man sich in Burnout Paradise frei in der Metropole Paradise City, sowie deren suburbanem Umland. Hier gibt es nicht nur ein üppiges 250 Meilen umfassendes Straßennetz, sondern auch viele kleine Gassen, versteckte Wege und kleine Sprungmöglichkeiten – ein El Dorado für Autonarren. Nachdem euch die Radioquasseltante DJ Atomica aus dem Off über die wichtigsten Modi und die Stadt selbst aufgeklärt hat, man aus dem zunächst noch spärlichen Sortiment eine Schrottkiste gewählt und einen Klasse-D-Führerschein in Empfang genommen habt, kann man in das erste Rennen wagen. Das Grundprinzip ist einfach. Man muss mehrere Siege einfahren, um in die nächsthöhere Klasse einzuziehen und weitere Fahrzeuge freizuschalten. Doch der Sieg allein berechtigt einem noch nicht dazu, den Wagen zu wechseln. Diese werden erst dann freigeschaltet, wenn man auf den Straßen der Stadt ein neues Modell entdeckt und von der Strecke rammt. Nach dem so genannten Takedown kann man dann zum örtlichen Schrottplatz fahren und sich das eben erkämpfte Fahrzeug unter den Nagel reißen. Die Fahrzeuge selbst sind in drei Kategorien eingeteilt. Beschleunigung, Endgeschwindigkeit, Stabilität und besitzen zudem einen jeweils charakteristischen Nitro-Boost. In den Rennen erweist sich eine gesunde Mischung aus allen Bereichen in der Regel als durchgängig brauchbare Lösung, um dauerhaft erfolgreich zu sein. Die 75 integrierten Fahrzeuge lassen sich alle sehr unterschiedlich steuern. Vom flinken Leichtgewicht bis zum Fast-Panzer ist alles vertreten. Tunen kann man die Autos nicht, was anhand der großen Anzahl an Fahrzeugen aber nicht ganz so schlimm ist. Dann wechselt man eben einfach die Karre. Kosten fallen deswegen nicht an.

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Erst mal ein Päuschen

 

Orientierungslos

Die Rennmodi selbst könnten unterschiedlicher nicht sein. Es gibt natürlich normale Rennen, in denen man schnellstmöglich von A nach B fahren muss. Einziger Makel dabei. Es fehlt ein Pfeilsystem, ein vernünftiges Radar oder eine vergleichbare Hilfe, die einem bei der Wegfindung unterstützt. Ein kleiner Kompass am oberen Bildschirmrand gibt einem die grobe Richtung vor. Suboptimal gelöst ist aber, dass man aufgrund der vagen Vorgaben das Rennen im Prinzip neu angehen muss, wenn man nur einmal falsch abgebogen ist. Die KI folgt freilich fast immer dem Idealweg. Gleichzeitig leuchtet der Blinker links oder rechts auf, wenn man für den Idealweg abbiegen muss. Spieler ohne gute Orientierung sind da schnell aufgeschmissen. Einfacher machen es einem die Stunt- und Road-Rage-Rennen. Beide nutzen die frei befahrbare Metropole richtig aus, indem sie keinen konkreten Kurs vorschreiben. Neben den einzelnen Challenges gibt es noch andere Erlebnisse zu meistern, um seine Lizenz zu steigern. Insgesamt in Paradies City gibt es 400 Smashes, 50 Sprünge und 120 Werbetafeln einzusammeln und zu zerstören. Nicht zu vergessen die Zeitrekorde, die überall auf der Map zu schlagen sind. All das steigert die Prozentzahl des gesamten Spiels und gibt einem neue Fahrzeuge.

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Erstmals Motorräder in der Reihe

 

Die Rennmodi im Überblick

Der Modus ist schnell erklärt: Man rast von A nach B, wer zuerst da ist, gewinnt. Spieler sollten über eine gute Orientierung oder eine hohe Frusttoleranz verfügen. Man kann sich entscheiden, ob man mit Autos oder Motorräder fahren möchte. Für beide gibt es verschiedene Rennmodifikationen. Bei den Autos gibt es Rennen, Stunt, Road Rage, Burning Route und Marked Man.  Rennen erklärt sich von selbst. Fahre von A nach B und werde erster. Sonst ist das Rennen verloren. Im Stunt-Modi muss man innerhalb einer bestimmten Zeit eine angegebene Punktzahl erreichen. Die erhält man durch Sprünge, Driften und die Verwendung von Boost. Der Marked Man ist ein Rennen, wo man von A nach B fahren muss. Dabei wird man von 3 schwarzen Wagen verfolgt, die versuchen, einen zu zerstören. Wie schnell und wo man lang fährt, bleibt einem selbst überlassen. Es empfiehlt sich nur einen Wagen zu benutzen der nicht nicht bei jeder kleinsten Berührung direkt einen Unfall baut. Hier ist ein schweres Auto vom großen Vorteil. Im Road Rage Rennen ist es das Ziel, eine bestimmte Anzahl von Rennwagen in einer bestimmten Zeit zu Takedownen. Oftmals genügt da schon eine kurze Berührung. Nun zur Burning Route. Hier muss man in einer bestimmten Zeit von A nach B fahren. Den Weg und die Route bestimmt man selbst. Kommen wir nun zu den Rennmodi für die Motorräder. Hier gibt es nur 3 verschiedene. Burning Ride und Midnight Ride. Man muss immer nur in der angegebenen Zeit von Punkt A nach Punkt B fahren. Die Unterschiede der beiden ist nur, das Burning Ride am Tag ist und Midnight Ride, wie der Name schon sagt, nur in der Nacht. Der 3. Rennmod heißt wie die anderen beiden und ist auch für Tag und Nacht zu fahren. Hier muss man nicht von A von B fahren, sondern eine vorgegebene Route mit Kontrollpunkten. Wer es hier nicht in der Zeit schafft, hat verloren. An jeder Straßenecke findet man die Möglichkeit, ein neues Rennen zu starten. Schade nur, dass es kein In-Game-Menü mehr gibt, mit dem man ein nicht gewonnenes Rennen sofort neu starten kann. Will man das Rennen im zweiten Anlauf gewinnen, bleibt einem nichts anderes übrig, als zum Startpunkt zurückzufahren und von vorn zu beginnen. Das mag anfangs nicht ganz so ärgerlich sein, weil man meist keine fünf Meter fahren muss, um die nächste Challenge aufzunehmen. Im späteren Verlauf, nach vielleicht zehn bis zwanzig absolvierten Rennen, ist es dann aber aufgrund mangelnder Alternativen doch alles andere als spaßig, wieder und wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren. Die knackige KI, der Gegenverkehr und die miese Orientierung sorgen dafür, dass der Spieler sicher nicht nur einmal so vorgehen muss.

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Die Werbetafel ist mein

 

Solomotivation und Mehrspielerspaß

Etwas vermisst haben wir eine echte Story. Wo der Spieler in den offenen Welten eines Need for Speed immer wieder an die Hand genommen wird und so die Geschichten vom aufstrebenden Szeneneuling zum ultimativen Street-King miterleben darf, verzichtet Burnout Paradise quasi komplett auf einen alles verknüpfenden Plot. Niemand erwartet eine komplexe Story von einem Rennspiel, doch hätte eine kurz und knapp erzählte Geschichte das Spiel noch ein wenig interessanter gemacht. Der Sammeltrieb, versteckte Strecken oder zerstörbare Schilder zu finden, gleicht dieses Manko nicht ganz aus. Sein größtes Plus fährt Burnout Paradise ohne Zweifel im Mehrspielermodus aus. Ähnlich wie in Test Drive Unlimited existiert eine instanzierte Online-Parallelwelt, in die man mit einem Druck auf das Steuerkreuz wechseln kann. Insgesamt 250 verschiedene Aufgaben stehen bereit. Vom einfachen Treffen an einem bestimmten Punkt bis hin zur etwas komplexeren Aufgabe. Natürlich gibt es auch einzelne Rennen, die Gebrauch von der PlayStation-Eye- bzw. der Xbox-Live-Vision-Kamera machen. Kassiert ihr beispielsweise einen Takedown, wird für kurze Zeit die Kamera aktiviert und euer Gegner gezeigt. Dann meist in Jubelpose. Ganz klar: Gegen und mit menschlichen Kontrahenten macht das Rennvergnügen gleich doppelt so viel Spaß.

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Ihr könnt nicht flüchten – Ich kriege euch ja doch

 

Steril mit Stil

Der Grafikstil von Burnout Paradise sieht nicht nur klasse aus, sondern läuft auch absolut flüssig. Der schöne Tag-Nacht-Zyklus macht Paradies City lebendiger. Es gibt keine Fußgänger, keine Tiere, keine Flugzeuge, gar nichts. Wäre der spärliche Straßenverkehr nicht, käme man sich vor wie Will Smith in I Am Legend und würde schattige Plätze meiden. Sehr gut gelungen sind dagegen die Fahrzeuge. Insbesondere deren dazugehöriges Schadensmodell. Wer seinen Wagen mit Höchstgeschwindigkeit gegen eine Betonmauer rast, wird sehen, wie sein Fahrzeug zu einem Smart detailreich zusammengedrückt wird. Räder fallen ab und übrig bleibt ein Blechberg, der zu nichts mehr zu gebrauchen ist. Glücklicherweise setzt einen das Spiel sofort wieder in die Welt zurück. Zwar nicht wieder auf höchstglanz ohne Kratzer, doch dafür gibt es eine Reihe von Werkstätten oder Lackierer, die das Fahrzeug wieder reparieren oder ihm zumindest eine neue Farbe verpassen lässt. Die haben sogar einen strategischen Sinn. Wer innerhalb eines Rennens vier Mal abgeschossen wird oder seinen Wagen in den Gegenverkehr setzt, scheidet aus und hat verloren. Wer vor dem finalen Crash in die Werkstatt düst, kann sich weitere Unfälle leisten. Wenn man in der Stadt anhält, wird nach kurzer Zeit eine Tour durch die Stadt beginnen, bei der man einige interessante Sachen zu sehen bekommt.

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Ein schöner Anblick

 

Brumm ich bin ein Fahrzeug

Der Sound von Burnout Paradise kann sich hören lassen. Der Soundtrack glänzt nicht nur mit dem perfekt passenden Paradise City Maintheme von Guns N’ Roses, sondern auch sonst durch eine hervorragend ausgewählte Tracklist. Wer Fan von Rennspielen ist, wird den einen oder anderen Song schon an anderer Stelle gehört haben. Die Umgebungsgeräusche selbst sind wenig aufdringlich und fügen sich gut ins große Ganze ein. Die deutsche Synchronstimme von DJ Atomica ist passabel, im Vergleich zu ihrer amerikanischen oder französischen Kollegin merkt man allerdings einen enormen Qualitätsunterschied. Auf Dauer sind die immer wiederkehrenden Sprüche doch etwas anstrengend.

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Links oder rechts?

 

 

Fazit:

Für alle Rennspiel-Fans ist dieser Titel ein Muss. Selbst nach mehreren Jahren macht dieses Spiel immer noch einen Heidenspass. Wenn es nach einer gewissen Zeit langweilig wird, wechselt einfach in den Multiplayer und der Rennspaß geht weiter.91

 

 

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