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Breach & Clear: DEADline – Review zum etwas strategischeren Zombie-Schnetzler

Ein Zombie-Szenario wurde wahrscheinlich schon von jedem Spiele-Entwickler irgendwie einmal in Angriff genommen und hat sich meiner Meinung nach schon etwas tot gespielt. Ob es jetzt ein klassisches Survival-Horror wie “Resident Evil” ist, oder ein Open World “Red Dead Redemption Undead Nightmare” DLC, die Spielewelt hat alles schon gesehen. Ist Breach & Clear: DEADline nun ein Spiel dieser Kategorie? Vorweg kann ich euch sagen: nein. Aber was dieses Spiel von anderen Zombiespielen unterscheidet, könnt ihr in unserer Review zu dem Game lesen.

 

Irgendwie überleben

Die Geschichte, oder das Ziel ist im Prinzip wie in jedem Spiel, welches mit Zombies aufwartet: Überleben. Darum geht es auch in Breach & Clear: DEADline. Allerdings spielen wir hier eine Militäreinheit bestehend aus meistens vier Personen, die inmitten eines Zombie infizierten Gebietes landen und dort irgendwie wieder herauskommen müssen. Wobei die Zombies hier eher als von Würmern infizierte Menschen dargestellt werden. Über Funk erhalten wir einige Ziele und Aufgaben, die wir erfüllen müssen, nebenbei gilt es Überlebende, die wir unterwegs antreffen zu beschützen so gut es geht. Die Story ist wie in den meisten Zombiespielen eher flach und man kann das Spiel durchspielen, ohne wirklich auf die Story zu achten. Man trifft im Spielverlauf immer wieder auf NPCs, die einem Quests andrehen, meistens müssen wir irgendwelche Utensilien beschaffen, die gerade benötigt werden, um mit unserer Hauptstory weiter zu kommen. Wie in jedem Rollenspiel eigentlich.

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Ihr könnt Rollenspiel-mäßig Gebiete erkunden, die Welt ist groß und offen.

 

Ein taktisches Rollenspiel?

Was mich auch gleich zum nächsten Punkt bringt: das Gameplay. Der Vorgänger Breach & Clear war kurzgefasst eher ein rundenbasiertes Strategie-Spiel. Breach & Clear: DEADline macht es hier etwas anders. Man kann es als Action-RPG mit Strategie-Elementen bezeichnen. Es gibt die Möglichkeit in zwei verschiedenen Stilen zu spielen. Einmal gibt es den Echtzeit-Modus und dann den Befehls-Modus. Der Echtzeit-Modus ist etwas actionreicher, allerdings auch nicht unbedingt zu empfehlen, während man einer Horde Zombies gegenübersteht. Die Kamerasicht ist immer etwas nachteilig, während man sich im Kampf befindet, man hat nicht den kompletten Überblick über das Schlachtfeld und man kann dahin gehend nicht viel ändern. Das ist per se nicht schlecht, zum Auskundschaften von Gebieten, Straßen, oder Häusern ist es sicherlich die beste Methode, um sich fortzubewegen. Aber wenn es im Kampf etwas knifflig wird, sollte man sich doch lieber für den Befehls-Modus entscheiden. Hier wechseln wir dann in eine etwas strategischere Ansicht aus der Vogel-Perspektive und haben alles ganz genau im Blick. Da das Spiel hier immer pausiert ist und man in Ruhe Befehle an seine Einheit erteilen kann, entzerrt sich der Stressfaktor gegenüber dem Echtzeit-Modus ein wenig, man kann Strategien und Pläne aushecken, seinen Sniper positionieren, oder eine Landmine platzieren. Man sollte die Zombies in diesem Spiel wirklich nicht unterschätzen, dafür hat man eben dieses bis an die Zähne bewaffnetes Team zur Verfügung. Wir haben zum Beispiel auch einen Heiler im Gepäck, der gefallene Einheiten stabilisieren kann, oder einen Bombenspezialisten, der Granaten in eine Gruppe von Zombies schmeißt und so ordentlich Schaden macht. Das alles sind allerdings Spezial-Fertigkeiten, die auch einen Cooldown haben. Das macht das Ganze aber noch viel interessanter, wie ich finde. Die Steuerung ist im Prinzip recht simpel, angepasst an die meisten RPGs, bewegt man sich in Breach & Clear: DEADline mit den Tasten WASD fort. Das Tutorial zu allen Funktionen ist sehr umfangreich und man hat keine Probleme, sich alles zu merken, oder direkt umzusetzen. Es ist einfach verständlich und ins Detail erklärt, ohne dabei langatmig zu wirken, da man direkt in die Action katapultiert wird. Was vielleicht auch interessant ist und nicht unerwähnt bleiben sollte, sind die Schnellreise-Punkte. Es gibt Bushaltestellen, die wir vorher entdecken müssen, um sie zu nutzen, die uns die Möglichkeit bieten uns schneller von Punkt A nach Punkt B fortzubewegen. Das finde ich, ist ein sehr nützliches Feature, da man sonst – dank dem Open-World-Charakter des Spiels – ewig hin und her laufen müsste, um ans Ziel zu gelangen. So kann man sich immerhin schon einmal zu einem gewissen Punkt, in der Nähe unseres eigentlichen Zieles, teleportieren lassen.

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Hier der Befehls-Modus während eines Kampfes.

 

Viel Spaß beim Skillen und Basteln

Je weiter man im Spiel kommt, desto mehr zeigt sich der Rollenspiel-Charakter. Wir können zum Beispiel unsere Waffen aufrüsten, oder unsere Fähigkeiten verbessern. Ja, es gibt einen Skillbaum! Hier könnt ihr nach Lust und Laune Punkte auf verschiedene Fertigkeiten verteilen, die euch für euren Kampfstil wichtig erscheinen. Selbstverständlich müsst ihr diese Skillpunkt erst einmal erspielen, also ein Level aufsteigen. Es gibt ein Klassensystem, wie oben schon erwähnt zum Beispiel den Heiler. So hat jeder Charakter seine feste Aufgabe. Das Spiel fördert euren Entdeckungsdrang. Es empfiehlt sich Straßen bis zum Ende auszukundschaften, oder auch Gebäude, je nachdem wo wir gerade unterwegs sind. Man findet immer wieder Loot-Kisten, teils versteckt, teils offensichtlich am Straßenrand platziert. Hier können wir Munition oder auch neue Ausrüstungsgegenstände finden, die uns im Spiel weiterbringen. Allerdings ist hier auch zu beachten, dass das Spiel von uns verlangt, unsere Charaktere tatsächlich aufzuleveln. Manche Items sind levelgebunden und erst auszurüsten, wenn wir die entsprechende Stufe erreicht haben. In unseren Safehouses gibt es die Werkbank, an der wir unsere Ausrüstung dann mit unseren gefundenen oder gewonnenen Gegenständen aufpäppeln können. Das trägt meiner Meinung nach noch einmal stark zum Rollenspiel-Charakter bei, da wir hier völlig freie Hand haben.

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Hier eine Übersicht über eure Einheit, mit dem Skilltree, in dem ihr nach Lust und Laune skillen könnt.

 

Zombie-Feeling pur

Grafisch gesehen sieht das Spiel zuerst nach nichts Besonderem aus. Stimmt auch, wenn man bedenkt, dass es vorher tatsächlich für den Android-Markt geplant war. Für das Genre, das das Spiel erfüllen möchte, ist die Grafik aber völlig ausreichend, alles ist interessant und atmosphärisch dargestellt. Überall sind kaputte oder umgedrehte Autos, Fässer stehen mitten auf der Straße, die uns auch als Deckung dienen können, wenn sie nicht gerade mit etwas Explosivem gefüllt sind. Es gibt sogar hier und da noch Beleuchtung an Häusereingängen oder Straßenlaternen. Da ich alle meine Grafikeinstellungen auf die höchstmögliche Einstellung hochgeschraubt habe, fielen mir auch keine Verpixelungen oder Ähnliches auf, Kanten und Texturen waren glatt. Der Sound in dem Spiel ist wirklich gelungen. Die Hintergrundmusik trägt definitiv sehr zur Atmosphäre bei, ist düster und stimmungsvoll. Auch die Soundeffekte sollte man nicht links liegen lassen: Explosionen sind unglaublich zufriedenstellend und man hat auch oft das Gefühl, dass man in der Action mittendrin ist, also auch die Schusswaffen erzeugen einen guten Soundeffekt. Das Layout und Interface allerdings sind manchmal noch etwas gewöhnungsbedürftig, auch von der Tastaturbelegung. Das Spiel bietet die Option mit einem Controller zu spielen, hierzu kann ich leider nicht besonders viel sagen.

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Die Übersicht, wo ihr eure Waffen aufrüsten und überarbeiten könnt. Ihr könnt den Waffen sogar eigene Namen verpassen.

 

Fazit:

Ich war dem Spiel gegenüber skeptisch eingestellt, als ich es zum Testen bekam. Besonders auch, weil Zombie-Spiele oder rundenbasierte Strategiespiele nicht unbedingt mein bevorzugtes Genre sind. Ich muss aber zugeben, dass mir das Spiel, wahrscheinlich besonders durch den hohen Action-RPG Anteil, doch recht viel Spaß gemacht hat. Und eben weil Breach & Clear: DEADline im Gegensatz zum Vorgänger nicht strategisch rundenbasiert ist, sondern einfach nur strategisch gespielt werden kann. Es ist definitiv eine willkommene Abwechslung, was das Zombie-Genre betrifft. Es gibt genug Inhalt, Szenarien und Wege, das Spiel nach eigenem Wunsch zu gestalten, dass es Spieler wohl lange bei Laune halten kann. Wer an einem Spiel interessiert ist, wo man einfach nur Zombies abschlachten kann, der wird hier sicher nicht gut bedient sein. Wenn ihr aber Bock auf ein Spiel habt, wo ihr auch ein bisschen nachdenken und methodisch vorgehen müsst, dann ist dieses Spiel genau das Richtige für euch.

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